Kommentar: Nürburgring-Verkauf

Pietro Nuvoloni, der Pressesprecher der Insolvenz-Sachwalter am Nürburgring, hat mir in einem direkten, persönlichen Gespräch auf der Pressekonferenz zum Verkauf des Nürburgrings noch einmal versucht klar zu machen, dass ich a) in Sachen Nürburgring „befangen“ und b) eigentlich kein Journalist bin, da in meinen Geschichten ständig Berichterstattung und Kommentar vermischt wären. Das ist unjournalistisch, habe ich mir sagen lassen. Man muss den Bericht von der Meinung trennen. - Meine Antwort darauf: Ich habe mich als Journalist auf ein Gebiet begrenzt, von dem ich etwas verstehe, darum sind meine „Geschichten“ auch – wenn man sie über Jahre zurückverfolgt – keine „Prophezeihungen“ die dann zufällig eintreffen, sondern klare Vorhersagen. - Nach bestem Wissen und Gewissen. Ich fülle keine leeren Seiten mit Worthülsen, die ich vielleicht noch irgendwo abschreibe, sondern ich biete Inhalte. - Zum Thema Nürburgring-Verkauf werde ich erst nach gründlicher Nachrecherche etwas schreiben. Darum heute auch nur ein kurzer...

Kommentar: Nürburgring-Verkauf

Ich habe diesen Kommentar eigentlich schon Tage vor dem 11. März, dem Tag an dem die Pressekonferenz zum Verkauf des Nürburgrings stattfand geschrieben und kopiere darum das Ende meiner Geschichte vom 8. März hier einfach noch mal ein:

„Ein Verkauf des Nürburgrings ist keine Lösung, schafft aber vielleicht die Möglichkeit, den Ideal-Vorstellungen der Insolvenz-Sachwalter näher zu kommen, die einer von ihnen vor einiger Zeit so beschrieb:

  • „Eine zweite Insolvenz ist immer die interessantere.“

Kommt darauf an, für wen!“

Und in ein paar Tagen schreibe ich dann darüber, dass man als Journalist in klarer, unverfälschter Berichterstattung zwar darüber schreiben kann, dass zum Zeitpunkt „X“ dann zwei Stühle vom Podium genommen wurden, aber als Wilhelm Hahne erkläre ich dann meinen Lesern, was ich daraus geschlossen habe.

Denn darum war ich auf der Pressekonferenz: Um meinen Lesern nicht nur ein Bild vom Ablauf zu vermitteln, sondern auch von dem, was man daraus schließen kann – und muss. - Leider (?) also immer wieder eine Vermischung von Berichterstattung und Meinung.

Wer nach meiner Meinung als Bieter für den Nürburgring den Zuschlag erhalten würde, das hatte ich übrigens schon am Vorabend der Pressekonferenz Kollegen per E-mail mitgeteilt:

Ich habe die Firma „Capricorn“ genannt.

Seit der Pressekonferenz weiß ich, dass man diese Düsseldorfer Firma nun „Cäpricorn“ ausspricht. Wie man auch in Rundfunk und Fernsehen hören kann, wo man die „moderne“, so unternehmerisch bedeutend – und international (!) - klingende Aussprache der Insolvenz-Sachwalter übernommen hat.

Ein Umlaut passt auch hier besser, weil – schon in vergangenen Zeiten - ein Umlaut immer besser zu bestimmten Namen passte. - Oder können Sie sich einen Hauptmann von Kopenick vorstellen?

Nein, ich empfinde diesen Verkauf des Nürburgrings nicht als eine gute Lösung. Aber ich leide im Moment noch mehr mit den Mitarbeitern am Nürburgring, die mal wieder – wie eine Ware – verschachert wurden.

MK/Wilhelm Hahne
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