Korrekturen zu „Deppen der Nation“

In jeder Geschichte gibt es Tippfehler. Und in manchen auch Flüchtigkeisfehler, die man als Autor dann immer und immer wieder übersieht. Das ist selbst Ministern wie Ingolf Deubel passiert, der z.B. einen Düsseldorfer Geschäftsmann als „privaten Investor“ für das Nürburgring-Projekt vorgestellt hat, obwohl der nie einer war. Ich war dabei, habe es selber gehört. - Mir ist es passiert, dass ich einen Weg in Düsseldorf zu einer Straße gemacht habe. - Weil in Düsseldorf alles bedeutender, größer ist? - Vielleicht gehöre ich auch zu den „Deppen der Nation“. - Ich solle auch besser nicht von „sieben Kindern“ schreiben. Hat mir ein Leser geraten. - Ich hielt es aber für korrekt, das meinen Lesern mitzuteilen, worüber mich Dr. Axel Heinemann in einem persönlichen Gespräch informierte: Dass er aus dem Sauerland komme, Sohn eines Bauern und auch - Vater von sieben Kindern sei. Mit einer Frau, die auch noch lt. Grundbucheintrag Besitzerin von „GetSpeed“ ist. Und in einer anderen Firma des Dr. Heinemann seine Geschäftsführerin. - Aber das habe ich nicht von Dr. Heinemann. - So wird folgende Geschichte zwar eine Reihe von Korrekturen zu der meinen Lesern bekannten Geschichte zu den „Deppen der Nation“ beinhalten, aber gleichzeitig die Ergänzung von Ergänzungen sind. Denn das Leben geht immer weiter und ist niemals mit einer einzigen Geschichte vollkommen beschrieben. Selbst Bücher wie die Bibel gibt es in Fortsetzungen: Das alte und das neue Testament. Hier also die Fortsetzung und Ergänzung von Fortsetzungen, die Sie, lieber Leser, auf diesen Internetseiten schon lesen konnten. - Ich werde sie aber anders betiteln. Denn das sind auch...

Korrekturen zu „Deppen der Nation“

Eigentlich ist diese „Ergänzung“ nur für jene interessant, die Capricorn als Bieter für den Nürburgring bei ihrer Entscheidung im laufenden Verfahren favorisiert haben. In diesem Zusammenhang war in den Medien von einer verärgerten Stadtverwaltung in Düsseldorf zu lesen, die immer wieder hingehalten wurde, eine Zusage (?) von Capricorn – lang, lang ist's her – für bare Münze genommen hatte und ein Baugrundstück genau so lange für Capricorn reserviert hatte.

Erst jetzt, nachdem Capricorn durch den Gläubigerausschuss als Bieter für den Nürburgring auf dem Wege ist, auch zum Besitzer zu werden, da hat Capricorn die Düsseldorfer Ratsherren informiert, dass man an dem Düsseldorfer Grundstück kein Interesse mehr hat.

Vor sechs Jahren, im Jahre 2008, war zu diesem Thema mal (heute noch im Internet zu finden) folgendes zu lesen gewesen:

„Das Unternehmen capricorn Development hat das Grundstück des "Streamers" an der Franziusstraße im Düsseldorfer Medienhafen von der Wayss & Freytag Projektentwicklung erworben. Capricorn, die sich mit ökologischem und nachhaltigem Bauen beschäftigen und das mehrfach ausgezeichnete Capricorn-Haus auf der gegenüberliegenden Straßenseite entwickelt, gebaut und vermietet haben, ist es gelungen den Pritzker-Preisträger Renzo Piano als Architekten für die Planung und Umsetzung des Projektes zu gewinnen. Capricorn hat mit der Planung des Areals in Abstimmung mit der Stadt Düsseldorf angefangen und wird im Frühjahr 2010 mit dem Bau beginnen.“

Daraus kann man lernen, dass man nicht alles glauben sollte was aktuell irgendwo in den Medien zu lesen ist, aber auch nicht das, was vielleicht aktuell durch Capricorn alles versprochen wird.

Aber auch beim „Capricorn“-Haus, in direkter Nähe des nun immer noch unbebauten Grundstücks am Düsseldorfer Medienhafen, scheint einiges anders zu verlaufen als immer wieder offiziell verlautbart wird. Jedenfalls ist die Entwicklung dort – in der vorhergehenden Geschichte angerissen – leider für Motor-KRITIK nicht verständlich. - Aber wir arbeiten dran.

In der vorherigen Geschichte wurde auch – von mir – der Fehler gemacht, von einer Straße zu sprechen, die zwar eine ist, aber tatsächlich mit Elblinger Weg benannt wurde. - Entschuldigung!

Und von den sieben Kinder der Familie Heinemann (s. Türschild in der letzten Geschichte) leben derzeit nicht alle unter dem Dach des Hauses an diesem Weg. Auch das sollte bei dieser Gelegenheit klargestellt werden.

Wie Capricorn, obwohl noch nicht im Besitz des Nürburgrings, nun bereits – wie auch zu lesen – den Management-Vertrag zwischen der Nürburgring GmbH und der Lindner AG kündigen kann, gehört zu den Dingen, die man in der Eifel auch nicht versteht.

Aber es muss Vieles bei diesem Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung unverständlich bleiben, in dem es auch – wie z.B. durch die „Rhein-Zeitung“ verkündet – noch einen Bieter aus den USA gab und gibt, der weit mehr als Capricorn geboten hatte (150 Mio Euro), und der seine Solvenz noch bis Ende März 2014 (also exakt heute) darstellen wollte. - Kam es darum zum überhasteten Ende des Bieterverfahrens? - Passte der Neue nicht in die Pläne des Landesregierung? - Dabei war doch da (evtl.) noch mehr Geld im Spiel. - Und daran müsste die Landesregierung doch eigentlich interessiert sein.

Es ist immer wieder über die Forderungen gerätselt worden, die die Landesregierung eigentlich exakt an ihre insolvente Nürburgring GmbH hat. Allerdings „nachrangig“. Nach den Zahlen, die aus einem Ministerium stammen sind das (gerundet) ziemlich exakt gut 557 Millionen Euro, die man so aufschlüsseln kann:

  • Kredit ISB 325.000.000,-- €
  • Vorfälligkeitsanspruch der ISB 55.900.000,-- €
  • ausstehende Zinsraten 5.800.000,-- €
  • ausstehende Kreditzinsen 7.000.000,-- €
  • Forderungen aus Bürgschaft 3.500.000,-- €
  • entgangene Spielbankabgaben 21.500.000,-- €
  • Zuschuss für F1-GP in 2011 13.500.000,-- €
  • offene Gesellschafterdarlehen 82.500.000,-- €
  • aus Kreditvereinbarungen mit der EZB 42.600.000,-- €

Wenn in der letzten Geschichte zum Thema „Deppen der Nation“ mal von einer Pirol-Stiftung die Rede war, so bezog sich das nicht auf den „Vogel des Jahres 2013“ in der Schweiz, sondern eine Stiftung in Liechtenstein, die man einer wohlhabenden Familie – jetzt in England lebend – zuschreiben kann, die Robertino Wild eine ganz Zeit lang zu seinen Gönnern zählen durfte. Es ist ein Kontakt aus der Oldtimer-Szene.

Wenn Motor-KRITIK gewisse „Zeitzeichen“ richtig deutet, hat sich das Verhältnis aber inzwischen geändert, ist nicht mehr so gut, wie sich das auch an den schon geschilderten Ereignissen ablesen lässt.

Robertino Wild hat inzwischen auch deutlich gemacht, dass die 25 Millionen Euro, die in erster überströmenden Freude von den Insolvenz-Sachwaltern der Kaufsumme für den Nürburgring zugeordnet wurden, nicht so zu verstehen sind, sondern die – aus Capridorn-Sicht – von den Industriefirmen und FH's erwartet werden, die man dann – irgendwann im so genannten Industrie-Cluster am Nürburgring zu finden hofft. An der Stelle, wo jetzt die „Grüne Hölle“ platziert ist.

Doch wie soll es dazu kommen, wenn man z.B. in der Aachener Zeitung in diesen Tagen (27. März 2014) lesen konnte:

„Die Spaten stehen bereit für den ersten symbolischen Stich, der Boden für die nächsten beiden Cluster ist ohnehin bereitet. Noch in diesem Jahr werden die Arbeiten am Cluster Integrative Produktionstechnik und am Cluster Photonik beginnen. Wobei es die Produktionstechnik wohl sein wird, die zuerst neue Maßstäbe setzt: Denn das Gebäude, entworfen von Henn Architekten, die schon die Gläserne Manufaktur in Wolfsburg verantworten, wird das größte auf dem Campus Melaten werden. 50 Millionen· Euro werden dabei aus privater Hand finanziert - vom Düsseldorfer Unternehmen Capricorn. Der Automobilzulieferer hatte zuletzt für Schlagzeilen gesorgt, als er den quasi ruinierten Nürburgring aufkaufte und nun wieder auf ein sicheres Fundament stellen will. Die Campus-Investoren wie Capricorn tragen im Prinzip das Risiko. Sie finanzieren die Gebäude, es soll sich für sie dann über die Miete refinanzieren. Denn die Firmen, die hier gemeinsam mit den RWTH Instituten forschen werden, sind Mieter. So etwas hat es in Deutschland bislang nicht gegeben.“

Es gibt Dinge die schwer verständlich sind: Capricorn baut ein „Cluster“ für die Aachener RWTH in Aachen (!!!) und erwartet dann, dass die RWTH z.B. ein „Cluster“ am Nürburgring baut. - ??? - Für mich ist das unverständlich. Aber wahrscheinlich zähle ich auch zu den „Deppen der Nation“.

Robertino Wild, aber auch Pietro Nuvoloni, der Pressesprecher der Insolvenz-Sachwalter, sind da von anderem Blut. Da würde es nicht wundern, wenn demnächst auch diese Herren miteinander und füreinander tätig sind. Da ist dann vielleicht ein „Folgeauftrag“ möglich. - Es lohnt sich, diese Möglichkeit (auch für den unbeteiligten Betrachter) nicht aus dem Auge zu verlieren.

So werden dann auch für Motor-KRITIK weitere Ergänzungen und Korrekturen möglich sein – und werden. Weil irgendwie alles wie nach einem Drehbuch abläuft und auch so festgehalten werden sollte.

Damit man den Nachfolge-Skandal versteht. Und über neue „Deppen der Nation“ berichten kann.

MK/Wilhelm Hahne

 

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