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Auf 14 folgt 15. Nicht nur im Mai. Trotzdem bezeichnet dieses Zahl in diesem Fall eine „Deadline“, die wieder einmal deutlich machen wird, wie sehr wir Normalbürger von den Leuten, die eigentlich unsere Interessen vertreten sollten, dumm gehalten werden. Weil sie selbst auch nicht in der Lage sind, Zusammenhänge herzustellen? Oft gehört: „Das war vor meiner Zeit!“ - Da ist auch der moderne Journalismus keine Hilfe, der „meinungsfreudig und unabhängig“ Aufklärung leisten sollte. Es ist kein Zufall, dass auf diesen Seiten seit einigen Wochen ein Zitat von Anja Niedringhaus, der deutschen Fotografin zu lesen ist, die Anfang April in Afghanistan erschossen wurde: „Aber ich habe massive Zweifel am Journalismus, wie er heute betrieben wird." - Der Journalismus heute erschöpft sich in der Wiedergabe von „gesicherten Aussagen“. - Wie z.B. von der ARD, dem „öffentlich-rechtlichen“ Veranstalter im „Quizduell“, wo man einen „Hacker“ für ein Konzeptvesagen ausgemacht hatte. Und alle haben abgeschrieben. Um dann Stück für Stück – samt ARD – zurück zu rudern. Inzwischen weiß man, dass man nichts weiß. - Und was weiß man bisher vom Verkauf des Nürburgrings? - Wird man hier erst ab Morgen wissen, dass man nichts weiß? - Morgen muss die Landesregierung auf Druck einer Rechtsanwaltskanzlei „Farbe bekennen“ und sollte eigentlich die Frage beantworten können: Ist der Nürburgring – so wie bisher dargestellt – definitiv (natürlich abhängig von einer EU-Genehmigung) verkauft? - Ist die Finanzierung gesichert? - Spielt das Insolvenzgericht mit? - Motor-KRITIK kennt niemanden, der die offene Fragen beantworten könnte oder – darf! - Wird hier auch mit einem „Hacker“ (kann durch „Banker“ ersetzt werden) gearbeitet, den es gar nicht gibt? - Dabei geht es um eine Sache, die alle Bürger dieses Landes betrifft. - Aber wir werden dumm gehalten. - Oder zieht man jetzt „Plan B“ aus der Tasche, wie er im Fall „Rock am Ring“ durch den Konzertveranstalter offenbar vorbereitet ist? Für 15, die auf 14 folgt. (Gemeint ist natürlich 2015.) - Was passiert gerade aktuell und was sollte das Minimum an Basiswissen sein, um die aktuellen Abläufe einordnen zu können? - Was folgt, ist der Versuch einer Hilfestellung.
14. Mai 2014: Lieber Leser!
Wer meiner aktuellen Leser liest seit mehr als einem Jahrzehnt Motor-KRITIK? - Aber so lange - länger - wird hier schon intensiv über den Problemfall berichtet und klar Stellung bezogen. Wenn Sie auch nur eine Ahnung von dem erhalten wollen, was im Vorfeld von „Nürburgring 2009“ alles passierte, sollten Sie, lieber Leser, zunächst noch mal zu einer Geschichte hinüber klicken, die ich nicht nur am 7. November 2007 auf diesen Internetseiten veröffentlicht habe, sonder die auch in meinem Buch aus 2010 (in der pdf-Version des e-book z.B. von Seite 150 - 165) festgehalten ist.
Wenn Sie wirklich eine Ahnung von der „Unmöglichkeit“ der Abläufe erhalten wollen, sollten Sie sich zunächst noch mal Zeit zum Lesen dieser langen, aber informativen Geschichte, nehmen. Titel:
„Millionen für Visionen“ - wie gesagt – am 7. November 2007 erstmals veröffentlicht.
In der Folge muss dann über das Verhalten unserer Ministerpräsidentin seit 2013 geschrieben werden. Was soll die von „damals“ wissen? Nun, sie war nicht nur Mitglied der Regierung eines Kurt Beck (seit 2002), sondern sie könnte auch die o.g. Geschichte kennen, denn die neue Regierungschefin hat zu ihrer „Bestellung“ als Ministerpräsidentin dann nicht nur meine Glückwünsche erhalten, sondern ich habe ihr auch mein Buch in der pdf-Version geschenkt. - Wer lesen kann, so habe ich gelernt, ist glatt im Vorteil. - Wenn man davon auch Gebrauch macht!
Jetzt ist es Frau Dreyer die den Bieter mit einem Kaufvertrag (Capricorn) als den zukünftigen Besitzer des Nürburgrings (ab 1.1.2015) vorstellt, das vorgelegte Konzept als überzeugend darstellt und offensichtlich auch in Sachen Finanzierung keine Probleme sieht. - Denken Sie da mal an den Auftritt der Dame im „Boulevard“ des Nürburgring am 30. April. - Sie verlässt sich da als Basis für ihre Aussagen, offensichtlich auf die Insolvenz-Sachwalter bzw. den in dieser Sache Beauftragten von der KPMG, denn nach eigenen Angaben soll sie keinen Einfluss auf die Abwicklung von Verkauf und Insolvenz genommen haben. - Einer Insolvenz in Eigenverwaltung, die Insolvenz einer Firma die der Landesregierung (überwiegend) gehört und die z.B. auch den Insolvenz-Geschäftsführer bestimmte! - ??? -
Überraschend ist, dass Capricorn schon seit Monaten mit Teilen aus dem vorgelegten Konzept an die Öffentlichkeit ging und auch nicht versäumte, sich bei dieser Gelegenheit der Öffentlichkeit als das Ideal eines Nürburgringkäufers vorzustellen. - Von dem zweiten „anerkannten“ Bieter, der H.I.G., London, hat man wenig gehört. - Es war diesem Bieter wohl verboten, über Details seines Angebots zu sprechen. - Warum nur diesem?
Motor-KRITIK kennt niemanden, der das Konzept – auch das von Capricorn - in seinem ganzen Umfang gesehen hätte und auch die Art der Finanzierung in allen Details kennen würde. Ab einem bestimmten Punkt ist alles streng „vertraulich“. Und die immer wieder vom Teilhaber der Capricorn-Firma angedeuteten-Finanzierungs-Bank (...deutsche Bank mit deutschem Geld...“) verweist darauf, dass man über „potentielle Geschäftsbeziehungen“ nicht spricht.
Dass der Verkauf des Nürburgrings eigenartig verlief, ist nicht nur von der Rechtsanwaltskanzlei eines nicht zum Zuge gekommenen Bieters beanstandet worden. Eigentlich wurde der Nürburgring erst gar nicht richtig angeboten, wenn man davon ausgeht, dass eigentlich ein Verkäufer mit seinem Angebot im Normalfall immer auf den Kunden zugeht.
Auf der Welt gibt es sicherlich viele, viele Multi-Millionäre, die finanziell in der Lage wäre den Nürburgring zu kaufen. Sie sind von den Verkäufern niemals angesprochen worden. Die saßen – bildlich gesprochen – in einem Sessel und erwarteten, dass die Millionäre bei ihnen Schlange stehen. Dabei war den wenigstens von denen klar, dass da eine komplette Rennstrecke angeboten wurde. - Woher sollten sie es auch wissen? - Aus je einer Verkaufsanzeige in zwei Zeitschriften?
Am Ende gab es nach offizieller Darstellung durch die Insolvenz-Sachwalter zwei Bieter. Capricorn als vom Gläubiger-Ausschuss verantwortlich bestimmter Käufer (vier ./. eine Stimme) war davon eine Überraschung für die Öffentlichkeit. Nicht für Motor-KRITIK, wie jeder Kollege bezeugen kann, der am Tag der Entscheidung in Koblenz vor der offiziellen Pressekonferenz mit mir gesprochen hat. - Aber es dürfte sogar meine Leser überrascht haben, dass Motor-KRITIK mal wieder die Aktionen hinter den Kulissen richtig eingeschätzt hatte.
Leider sind alle Mitglieder des Gläubiger-Ausschusses zum Schweigen verpflichtet. Würde es nach dem 15. Mai aber zu einer gerichtlichen Auseinandersetzung in Sachen Nürburgring-Verkauf kommen, wäre es durchaus möglich, dass man sie für eine Aussage vor Gericht von ihrer Schweigepflicht entbinden muss.
Warten wir also auf die Entscheidung der Frau Ministerpräsidentin am 15. Mai 2014. Und warten wir auch auf den Entscheid des Insolvenzgerichts, das ja auch noch das Insolvenzverfahren offiziell abschließen – oder aber (bei Nichtgefallen der Abläufe) in ein Plan-Insolvenzverfahren überleiten muss.
In der Zwischenzeit beunruhigen dann die neuen Besitzer (capricorn NÜRBURGRING Besitzgesellschaft mbH mit ihren Eignern Robertino Wild und Dr. Axel Heinemann) die sich z.B. betroffen fühlenden Veranstalter von Rennen und Track-Days.
Der Nürburgring Skandal (bzw. -Affäre), der auch zum Titel meines Buches wurde, ist auch rd. vier Jahre nach Erscheinen meines Buches nicht zu Ende. - Das Buch mit seinen Geschichten ist immer noch aktuell. - Dabei wird es wird Zeit für ein zweites.