3. Mai 2014: Lieber Leser!

Sie warten sicherlich darauf, dass ich Ihnen meine Eindrücke vom „Tag der Begegnung“ am Nürburgring schildere. Das hätte ich auch längst getan, wenn ich nicht Eindrücke bei dieser Veranstaltung gesammelt hätte, die eine Recherche des erlebten Hintergrundes – der sich offensichtlich während des Tages verändert hatte – notwendig machte. Dann waren mir auch sonst noch ein paar Kleinigkeiten aufgefallen, die ich bei dieser Gelegenheit klären wollte, aber dann haben mir Feier- und Brückentag die Möglichkeit genommen, schnell zu sein. Eigentlich ist jede Geschichte die man schreibt unfertig, aber ich wollte hier nicht eine Geschichte veröffentlichen, die sozusagen bewusst unfertig war. - Aber nächste Woche ist wieder eine normale Arbeitswoche – bei Firmen und Behörden – und dann kann ich sicherlich meine „Erlebnisgeschichte“ um die Akteure Malu Dreyer, Robertino Wild und Dr. Axel Heinemann (der Mann im Hintergrund!) abschließen, die die Abläufe am 30. April 2014 behandelt. - Es steht dann sicherlich mehr drin, als sie anderswo schon lesen konnten. - Hoffe ich.

3. Mai 2014: Lieber Leser!

Eigentlich ist einem gar nicht bewusst, dass man als Journalist anders arbeitet, als es heute üblich geworden ist. Eigentlich genügt es, für eine schöne Oberfläche zu sorgen. Die Basis dafür schafft die Arbeit der unterschiedlichen Presse- und Marketingabteilungen.

Dort sitzen die „Götter“ die bestimmen, wann „Donnerhall“ zu hören ist, und wann die „Götterdämmerung“ eintritt. Das „Große Schauspiel“ früherer Jahre ist inzwischen zum „Großen Kino“ geworden, mit all' den technischen Effekten, die heute möglich sind. Da können eindrucksvolle „Geisterbahnen“ entstehen.

Und hier in der Eifel wird noch gearbeitet wie früher. Es gibt zwar Computer, die aber auch einem modernen Journalisten nur nutzen, wenn der auch seinen Kopf benutzt. Und es zählen persönliche Erfahrung und – Kontakte. - Natürlich hat sich vieles in den letzten Jahrzehnten geändert, auch so manche „Anschauung“ und Ansicht. Und praktisch alle erfolgreichen Manager sind mit der Zeit gegangen. Man passt sich an.

Dagegen steht dann ein mikro-kleines Team, noch von einem journalistischen Ethos der Vergangenheit bestimmt, wie ein Fels in der Brandung der Neuzeit hier in der Eifel. Und nutzt sich – hoffentlich - nicht ab. Bisher konnte da auch die stärkste Strömung (Hausdurchsuchung) nichts verändern.

Eine Mitarbeiterin sah in diesen Tagen ein Buch bei mir, das ich gerade ausgelesen hatte, schaute auf den Rücktitel und musste - begreifend – dann befreiend lachen. Da stand u.a.:

„Man muss nicht verrückt sein um hier zu arbeiten – aber es hilft.“

Sie fand das passend. Und mich erinnerte ihr Lachen daran, dass es für mich tatsächlich nicht wichtig ist, wenn ich zu irgendeinem Thema nicht der Erste bin, wenn es mir aber gelingt, mit etwas mehr Zeitaufwand, zum eigentlichen Effekt auch noch die Hintergründe aufzudecken. Es ist z.B. unbefriedigend für mich festzustellen, dass am 30. April – nach meinem Empfinden – irgendwann die Stimmung gekippt ist – und ich weiß nicht warum. Ich gehe einfach davon aus, dass das meine Leser auch interessiert.

Ist – war – mein Eindruck falsch? - Warum war er richtig? - Hatte diese Veranstaltung nun eigentlich den Effekt erzielt, der wohl – bei der tollen Vorbereitung und Abstimmung – mit absoluter Sicherheit erreicht werden sollte?

Aus meiner Sicht wurde wirklich ein prächtiges Schauspiel präsentiert, dessen Kulissen aber schon wieder an Glanz verloren, kaum dass sie mit großem Aufwand ausgeleuchtet worden waren.

Und gegen Ende der Veranstaltung wurde mir auch klar, dass den Akteuren klar war, dass nichts klar war. - So kann man es einfach – und klar - formulieren.

Geben Sie mir noch ein, zwei Tage Zeit und ich werde Sie, lieber Leser, entweder mit einer langen Geschichte langweilen, oder vielleicht Ihre persönlichen Eindrücke – wenn Sie denn auch „vor Ort“ waren – ergänzen können.

Mein Eindruck bis zu diesem Zeitpunkt:

Die Veranstaltung, die eigentlich aus der Sicht unserer Ministerpräsidentin zu einem Schlussstrich – aus Sicht der Landesregierung – unter dem Problemfall Nürburgring werden sollte, der ist zu einem Strich geworden, mit dem man ein Problem hervorhebt.

Und nicht wenige der bisherigen Akteure werden sich wohl früher oder später wie missbrauchte Handlanger vorkommen.

Das Insolvenzverfahren (in Eigenverwaltung!) war eigentlich wie ein Schachspiel – mit viel Bedenkzeit. Gegen Ende hat man daraus aus taktischen Gründen ein „Schachspiel ohne Bedenkzeit“ gemacht. - So hat Richard von Frankenberg einmal den Motorsport bezeichnet. Im Fall Nürburgring schien deshalb der Tempowechsel zu passen. - Wie „unpassend“ die versuchte Privatisierung sich auswirken wird, werden Viele erst 2015 begreifen. - Weil dann die Auswirkungen „live“ zu erleben sind.

Leider waren wohl die „Sicherheitseinrichtungen“ bei der Abwicklung des Insolvenzverfahrens durch ein Bieterverfahren nach EU-Recht nicht so perfekt. Ein Karosserieschaden der Landesregierung ist vorprogrammiert. Frau Dreyer wird das – als Juristin – schon begreifen. - Müssen!

Warten Sie also nächste Woche auf die aufklärende Geschichte von Motor-KRITIK. Anderswo erhalten Sie vielleicht häppchenweise Informationen. Bei Motor-KRITIK gibt es die in einer – langen - Zusammenfassung.

Fortsetzung folgt!
Wilhelm Hahne
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