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Nicht nur in der großen Politik arbeitet man mit Ablenkungsmanövern. Das können auch Lügen sein, die aber nur von einem Gericht so empfunden werden, weil es eigentlich vor einem Untersuchungsausschuss nur eine Aussage war. - So hört man z.B. im Mainzer Landtag zum „Fall Deubel“. Es kann so – aber es muss nicht so sein! - Da bezeichnet der FIFA-Präsident die Entscheidung für die Fußball-Weltmeisterschaft in Katar als Fehler. Die Spiele finden im Jahr 2022 statt. Also ist das mehr ein Ablenkungsmanöver zu den vor uns liegenden Fussball-„Erlebnissen“ in Brasilien? - Das kann so – aber es muss nicht so sein! - Da stellt sich der als überstürzt empfundene Verkauf des Nürburgrings an einen von zwei Bietern als eine von der Politik als richtig empfundene Notlösung dar. - Das kann so – aber es muss nicht so sein! - Es gibt immer viele – und unterschiedliche - Argumente für und gegen etwas. Aber die Politik äußert sich nicht eindeutig. - Niemals. - Man möchte Ruhe? - Das sorgt an der Basis dann für Unruhe. - Denn:
Es kann so – aber es muss nicht so sein!
Wenn heute der Nürburgring an eine Firma verkauft wird, die eine Mischung von Capricorn und GetSpeed ist, so lässt das keine Aussage über deren Solvenz zu. Obwohl 1 plus 1 = 2 ist. - Aber diese Art von schnellem Verkauf erinnert fatal an den Verkauf der „BikeWorld“ an den Motorrad-Händler Brückner. Der wurde dann zu einer Zwischenlösung, da sich schnell herausstellte, dass eine „BikeWorld“ definitiv am Nürburgring keine Chance hatte. - Was dann eine Chance für Aston Martin war.
Die „BikeWorld“ erlitt nach Feststellungen des Landesrechnungshofes einen Verlust von 4,8 Millionen Euro. Was mich in 2007 – und in meinem Buch 2010 – schreiben ließ:
„Eine geradezu lächerliche Summe, wenn man die Summen bedenkt, die man in den nächsten Jahren – nach 2010 – verlieren wird. Aber man ist ja schon wieder dabei, die Verantwortung dazu zu delegieren. Von 'staatlicher' Verantwortung auf einen 'privaten Betreiber'.“
Was jetzt mit dem Verkauf des Nürburgrings an einen privaten Bieter passiert, erinnert fatal an das, was bei der Probe in Sachen „BikeWorld“ passierte. Ich schrieb 2007 dazu:
„Wenn kleine Bankräuber und ihre primitive Art von Überfällen als Basis für einen Krimi reichen, dann müsste das, was sich hier als komplizierte Vernichtung von vielen Millionen Steuergeldern darstellt, sicherlich Stoff für eine ganze Krimiserie bieten. Zumal die Hauptdarsteller auch noch prominent sind und die Politik eine dramatische Kulisse bildet.“
Das kann so – aber es muss nicht so sein, weil es schließlich noch Intendanten gibt, die auf die „Fingerzeige“ der Politik achten. Da sendet man dann „Tatorte“ mit anderen Themen. Man hat zwar als „Öffentlich-Rechtliche“ eine Verpflichtung, aber wer sagt denn, welche genau die richtige ist. Wer wem gegenüber verpflichtet ist, entscheidet immer die Abhängigkeit. Das weiß man sogar beim DLF.
Frau Malu Dreyer hat von einem Münchner Anwalt in diesen Maitagen ein Ultimatum gestellt bekommen. Sie hat so reagiert, wie man es – bezogen auf das Beispiel „BikeWorld“ - auch im Fall Nürburgring erwarten konnte. Sie hat empfohlen, doch mit dem für einen Kauf des Nürburgrings in Aussicht gestellten höheren Preis, dem von der Politik als richtig empfundenen Käufer – Capricorn – ein Kaufangebot zu machen.
Allein ein solcher Vorschlag zeigt, warum die Politik Capricorn als Käufer „bevorzugte“. Hier ein Zitat aus dem „Entwurf“ eines potentiellen Bieters für den Nürburgring, der nicht ernst genommen wurde:
„Das Land sucht eine schnelle und politisch korrekte Lösung im Sinne eines langfristigen, vorzeigbaren Engagement, das gleichzeitig sehr positiv von der Öffentlichkeit aufgenommen wird.“
Eine sehr gute Vorhersage, denn die wurde schon im Frühjahr 2013 gemacht. Und es wurde darauf hingewiesen:
„Es fehlt ein nachhaltiges, langfristiges 'Automotive Cluster'-Konzept, um die öffentlichen Investitionen in Rennstrecke, Immobilien und Freizeitpark zu rechtfertigen.“
Wenn wir dann einen Blick in das Capricorn-Konzept werfen, das von den Eignern der neuen Nürburgring Besitzgesellschaft mbH verkündet wurde, dann findet man dort auch den Begriff „Automotive Cluster', als wären das die normalsten Vokabeln der Welt. - Überhaupt vermittelt das Konzept der von den Mainzer Politikern bevorzugten Käufer den Eindruck, als wäre es als eine ideale Mischung aus den Konzepten der verschiedensten Anbieter zusammengeschrieben. - The Best of?
Das kann so – aber muss nicht so sein!
Ein Finanzierungskonzept der neuen Käufer kann vorhanden sein, aber es kann sich auch noch in der Optimierungsphase befinden. - Wer weiß das schon? - Denn alles ist natürlich vertraulich und geheim. - Es kann so – aber es muss nicht so sein. Da träumen potentielle Investoren von Anleihen mit einer Verzinsung von 10 Prozent. Und für das Nürburgring-Geschäftsjahr 2015 wird bereits fest mit einem Gewinn von 15 Millionen (vor Steuern) kalkuliert.
Ob die Bitburger Brauereigruppe dabei behilflich ist, kann auch niemand sagen, weil auch hier alles vertraulich behandelt wird. - Es kann so – aber es muss nicht so sein.
Der „Gründer“ (?) von „GetSpeed“ ist nach mehr als zwanzigjähriger Tätigkeit bei der Boston Consulting Group als Senior-Partner ausgeschieden. Um sich um zwei seiner start-ups zu kümmern.. So wird man auf Anfrage von der Boston Consulting-Group nach langem Warten informiert. Es kann so – aber es muss nicht so sein. - Zumal die Staatsanwaltschaft in Düsseldorf auf eine simple Anfrage von Motor-KRITIK auch nicht antwortet. - Auch nicht nach einer Erinnerung nach angemessener Zeit. .
Das muss nichts heißen, weil Reaktionen von Staatsanwaltschaften nicht kalkulierbar sind. Die sind eben weisungsabhängig. Und Fragen meiner Art, direkt in die Richtung von Dr. Axel Heinemann haben sicherlich wenig Sinn, weil die Antworten dann absichtsbestimmt sind. - Das kann so – aber es muss nicht so sein.
Und so kann das derzeit laufende Verfahren nur als mit der Politik als abgestimmt empfunden werden. Zumal die Ministerpräsidentin sich voll hinter die Firma capricorn NÜRBURGRING Besitzgesellschaft mbH stellt, weil die besser in die Vorstellungswelt der Öffentlichkeit passt als alle weiteren Bieter. (Von denen auch welche gar nicht erst gehört wurden!)
Erlaubt ist, was gefällt. Und die Entscheidung scheint der Öffentlichkeit zu gefallen. - Weil einem das Thema Nürburgring schon „zum Hals heraus hängt“? - Das kann so – aber es muss nicht so sein. - Wie meine kleine Umfrage beweist.
Von 268 Bürgern, die sich bis jetzt auf meinen Internetseiten geäußert haben, stimmen...
- 81 Prozent mit NEIN
- 10 Prozent mit JA
- 6 Prozent mit „weiß nicht“
- 3 Prozent mit „ist mir egal“
...wenn es um die Frage geht: „Finden Sie die Entscheidung des Gläubigerausschusses zum Verkauf des Nürburgrings an Capricorn richtig?“ - Das ist eindeutig – aber natürlich nicht eine Aussage, die Rückschlüsse auf die Meinung aller Bundesbürger zulässt. Diese Umfrage ist sicherlich nicht repräsentativ, aber gibt aber vielleicht die Stimmung einer „breiten Masse“ gut wieder.
Aber klar ist wohl, dass die von der Landesregierung mit „sanfter Gewalt“ und urplötzlich herbeigeführte Lösung des schnellen Verkaufs des Nürburgrings nur dazu dienen soll, die Mainzer Politiker aus dem Schussfeld von Wählern zu bringen. Denn die braucht man. Als so'ne Art „Stimmvieh“. - Und so wird es auch behandelt. - Als wenn es „strohdumm“ wäre.
Das kann so – aber es muss nicht so sein! - Aber warum verliert die SPD konstant von Umfrage zu Umfrage an Stimmen?
Der Nürburgring ist nicht das einzige Desaster das uns die Politik in Rheinland-Pfalz beschert hat. Wenn das in Mainz Kopfschmerzen verursachen sollte: Manchmal hilft da die so genannte „Becksche Bohrung“. - Die Stirnhöhle wird punktiert.
Aber ob das immer hilft? - Da kann so – aber es muss nicht so sein!