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Motor-KRITIK möchte Sie anregen. - Vielleicht auch aufregen. - Wer weiß das schon? - Schön wäre, wenn Motor-KRITIK mehrfach im Monat anregend sein könnte. Nicht nur dieses Mal. - Denn manche Dinge erschließen sich einem erst, wenn man darauf hingewiesen wurde, wenn man sich angeregt fühlt mit Dingen auseinander zu setzen, die man sonst (vielleicht) übersehen hätte. Manche Dinge nimmt man auch einfach so hin. Weil sie vielleicht von Leuten gemacht, gesprochen und ausgedacht sind, die man vorher schon als besonders qualifiziert empfunden hat. - Warum eigentlich? - Das weiß man nicht unbedingt. - Aber die Leute machen doch einen guten Eindruck. Manche scheinen gar extra dafür geboren, einen guten Eindruck zu vermitteln. Ich stelle Ihnen solche Leute, ihre Projekte, ihre Worte, ihre Ankündigungen, ihre Versprechen beispielhaft vor. Motor-KRITIK bietet:
Inspiration-Anreger: Sind Sie bereit?
Wenn Sie irgendwo das Wort Wild hören, woran denken Sie? - Die meisten denken automatisch an Reh-Wild. - Andere denken an ein Wild-Schwein. - Wieder andere nur an Wild. Sogar ohne Doktor-Titel. Auch der kann ganz schön wild sein. Er gilt als designierter Chef des Nürburgrings und trägt den Vornamen Robertino.
Obwohl bisher – außer ihm – noch niemand zu wissen scheint, ob das mit der Zustimmung der EU-Kommission zu einem Kauf, den wohl nur geübte Insolvenz-Sachwalter beim Stammtischgespräch als „offen und transparent“ bezeichnen können, denn wohl jemals klappt. - Die Entscheidung wurde gerade in Brüssel zum dritten Mal – jetzt bis zu einem Zeitpunkt nach den Sommerferien (September?) - verschoben.
Aber Robertino Wild erklärt aktuell in diesen Tagen dem Verbandsgemeinderat von Adenau:
„Wir haben überhaupt keine Angst und rechnen zu 99 Prozent mit einem für uns positiven Ausgang.“
Er und seine Mitstreiter um den „coolen Deal“ scheinen aber wohl nicht so sicher, wenn sie feststellen:
„Wir sind auf die Hilfe der Region angewiesen.“
Dabei will ihm die jetzt am Nürburgring (noch) tätige Betriebsgesellschaft schon mal 6 Millionen Euro zukommen lassen. Obwohl eigentlich 77 Millionen schon ein Billigangebot sind, zumal andere Interessenten deutlich mehr zahlen würden. - Aber die Landesregierung mag nicht so viel Geld bekommen. Robertino Wild mag auch wohl nicht so viel zahlen. Aber er fühlt wohl, dass es wichtiger als alles Geld ist, wenn ihn die Bewohner aus der Region ihn als „Chef im Ring“ anerkennen.
Kleine Anmerkungen lassen seinen Unmut über das Tun von „Fremden“ erkennen:
„Das ist der Horror, wirklich. Dem, der die Beschwerde (Anmerkung: in Brüssel) abgegeben hat, würde ich am liebsten vors Schienbein treten.“
Das ist übrigens Prosa. Lyrik würde anders, rythmischer klingen. Wie z.B. einer meiner Leser vor Jahr und Tag zum Thema Nürburgring dichtete:
„99 Luftschlossons,
sehen aus wie Pappkartons,
haben nichts vom Eifelflair,
war'n dafür billig, bitte sehr -
99 Luftschlossons,
mit dem Geld vom Rheinland-Fonds,
gibt’s sogar zu Dumpingpreisen,
aber nur für Spät-Anreisen...“
Dieser zur Melodie eines Nena-Songs zu singende Text, könnte auch mit einer kleinen Änderung passend zu Lindner-Ferienpark gesungen werden:
„98 Luftschlossons, ...“
Erinnern Sie sich doch mal: Zwei dieser Häuser sind irgendwie zu Richter-/Lindner-Zeiten verschwunden. Sogar die Wasserwerke haben sie nicht gefunden, als man die Hausanschlüsse überprüft hat. Aber für die Staatsanwaltschaft ist das ein ganz normaler Vorgang. - Wasserklar!
Genauso wie die künstlerische Ausstattung mit Gemälden in diesen Ferienhäuser. - Wie soll man auch den Wert von Kunst bestimmen? - Wenn es denn Kunst ist. - Und wenn dem Käufer die Kunst soviel wert war, wie er bezahlte? - Als Staatsanwalt möchte man sich – bei dem Justizminister – nicht die Finger verbrennen. Schließlich ist man Weisungsempfänger.
Zumindest ein guter Zuhörer war der Verbandsgemeinderat von Adenau, wenn Robertino Wild gerade frisch erklärte, warum eine Hochschule am Nürburgring kein Problem wäre:
„Die Gebäude sind da: Man braucht nur Studierende, Lehrkräfte und ein paar Tische.“
Wo er recht hat, hat er recht! -
Virneburg, das Dorf in dem ich wohne, hat eine offizielle Ausdehnung von 5,42 km², die mit 70 Einwohnern pro km² besiedelt sind (zum Vergleich Berlin: 3.834 Einwohnen pro km²). - Wald ist reichlich vorhanden. Da sage ich:
„Wald und Fläche sind vorhanden. Jetzt brauchen wir nur noch 10.000 Indianer und wir wären als 'Wilder Westen' die Touristen-Attraktion in der Eifel.“
Wo ist der Unterschied? - Meine Idee ist noch „visionärer“. - Und wenn bei der Darstellung des Robertino Wild im Verbandsgemeinderat von Adenau niemand gelacht hat, dann ist man dort wohl als routinierte Politiker besonders abgebrüht.
Robertino Wild muss auch deutlich gemacht haben (lt. „Rhein-Zeitung“):
„Die Ring-Region muss keine Angst haben.“
Wovor auch? - Ein kleiner Tritt vors Schienbein ist immer auszuhalten. - Ein Atomkrieg ist schlimmer.
Und was sollen Busse mit Ausflüglern auf der Nordschleife? - Die sollen doch bleiben wo der Pfeffer wächst. Die sind bisher nicht zur „Grüne Hölle“ gekommen, dann kommen sie in Zukunft auch nicht drauf. - Basta.
Zur VG-Gemeinderatssitzung, die übrigens auf Einladung am Nürburgring in der „Business-Lounge des TÜV-Rheinland“ (auf schwarzem spanischen Schiefer) stattfand, waren neben Robertino Wild auch sein „Nürburgring-Partner“, Axel Heinemann und sein „Doppel-Geschäftsführer“ Carsten Schumacher erschienen. Der hätte sicherlich zu allen Themen auch Definitives und Passendes zu sagen gehabt. Immerhin ist er lt. Eintragung im Handelsregister mit der Befugnis ausgestattet...
„...im Namen der Gesellschaft mit sich in eigenem Namen oder als Vertreter eines Dritten Rechtsgeschäfte abzuschließen.“
Da kann man dann so manches passend machen, wenn man wie Carsten Schumacher z.B. auch noch Geschäftsführer der „capricorn NÜRBURGRING GmbH“ ist.
Erinnern wir uns an Kai Richter, der so mit sich selbst Verträge abschloss, die ihm ein hohes, regelmäßiges Einkommen durch einen Beratervertrag sicherte. (Nachzulesen hier: „Formaljuristisch OK: Kai 'verträgt sich' mit Kai!“)
Die Staatsanwaltschaft ermittelt noch. - Man weiß nicht warum – aber es wird wohl was gewesen sein.
Vielleicht ist aber auch alles halb so wild! - Wenn man das Denken einstellt!