Gespeichert von wh am
Auf der VLN-Internetseite wird von „persönlichen Gründen“ geschrieben – lese ich gerade - die Karl Mauer zu seinem Rücktritt von seiner Vorstandsposition bewogen haben. Man versucht das Thema klein zu halten. Dabei hat dieser Rücktritt sicherlich einen Grund, der bedeutender ist als ein „persönlicher“. Das Thema ist „Sicherheit“. Darum hat sich Karl Mauer immer bemüht. Schließlich ist er jemand, der das Thema von Grund auf kennt, weil er jahrzehntelang im Motorsport aktiv unterwegs war. Als Journalist, zum Beispiel auch als Chef der Sportabteilung bei Opel, aber auch als Fahrer immer wieder bei VLN-Läufen oder 24-Stunden-Rennen. Karl Mauer war – und ist – immer bei der Diskussion von Motorsport-Themen ernst zu nehmen, weil er weiß, wovon er spricht. So ist auch sein heutiger Rücktritt als Vorstand bei der VLN als bedeutend, als ein Einschnitt zu werten. - Dieser Termin stellt eine Zäsur dar, obwohl man heute eigentlich ganz nüchtern nicht mehr dazu sagen sollte als:
VLN-Vorstand: Rücktritt von Karl Mauer
Ich persönlich kenne die VLN seit dem 1. Rennen im Jahre 1977, bei dem ich schon als Fahrer eines VW GTI unterwegs war. Und danach in -zig Rennen auf den unterschiedlichsten Fabrikaten über Jahrzehnte. Karl Mauer kenne ich länger.
Die VLN hat sich verändert. Und Karl Mauer, früher als Fahrer, in jüngster Vergangenheit als Vorstand im Fahrerlager des Nürburgrings zu treffen, war immer ein guter Gesprächspartner, weil aus einem Gespräch mit ihm immer Anregungen übernommen werden konnten.
Es gab zu seiner Zeit bei der VLN auch immer mehr Fahrer, die am Abend des Freitags in die in englischer Sprache von ihm durchgeführte Fahrerbesprechung gingen, weil diese Fahrerbesprechung immer hielt, was sein Titel verspricht. Als Fahrer konnte man etwas mitnehmen.
Es spricht nicht für die Qualität der eingesetzten Funktionäre bei der VLN, wenn eine am Samstagmorgen durchgeführte Fahrerbesprechung dann von vielen Aktiven schon mal als „Lachnummer“ empfunden wurde. Karl Mauer ist eben auch jemand, den man als Funktionär wegen seines Wissens respektierte und nicht, weil er z.B. den Titel Vorstand trägt. - Den tragen schließlich andere auch.
Ich gehe davon aus, dass einer der Auslöser für seinen Rücktritt die Geschehnisse um den 5. VLN-Lauf in diesem Jahr waren, zu dem ich auch auf diesen Seiten etwas verlautbart hatte. Sie können die Geschichte mit einem Klick auf den Titel („Die VLN & das 'Strategische Foul'“) noch einmal nachlesen.
Karl Mauer fand diese Geschichte, wie er mir emotionslos danach bestätigte, GUT. - Nicht mehr und nicht weniger. Darum sollte mir niemand etwas von „persönlichen Gründen“ erzählen. Karl Mauer hat für den Motorport vieles persönlich auf sich genommen, hat sich für den Sport, für die VLN, für die Serie eingesetzt. Wenn er jetzt ausscheidet, dann sicherlich nicht resigniert, sondern sich wahrscheinlich nur dessen bewusst, dass er in dem jetzt vorhandenen Umfeld nichts mehr – oder nur wenig – in die richtige Richtung bewegen konnte. Und nur als „sinnloser Vorstand“ durch die Gegend zu laufen, dafür wird er sich zu schade gewesen sein.
Karl Mauer ist kein Schwätzer. Er wollte etwas bewegen. Im Sinne des Motorsports. Diese Möglichkeit wurde ihm offensichtlich nicht mehr in der Art gegeben, zu der er bisher dank seiner Erfahrung und Position immer wieder in der Lage war.
In Richtung VLN kann man nur feststellen: Die Lage war noch nie so ernst!
Beim 6. VLN-Lauf, jetzt am 2. August, wird man vielleicht schon feststellen müssen, dass an der richtigen Stelle jemand fehlt.
Schade! - Ein Karl Mauer hat der Serie gut getan!