2014

Motorsport heute: Event – kein Sportereignis!

Die Zuschauer-Lügen der Veranstalter am Nürburgring beweisen die Hilflosigkeit der Verantwortlichen. Der ADAC scheint immer noch voll im „Ramstetter-Trend“ zu liegen. Am Hockenheimring gibt man sich ehrlich, aber verzweifelt. Nicht nur Niki Lauda sucht (in DIE WELT) nach Erklärungen, auch jene Journalisten, die eigentlich immer versuchen „voll im Trend zu liegen“. Man sucht nach Erklärungen, warum der Motorsport für den normalen Fan unattraktiv geworden ist. Sollte man sich nicht auch fragen, warum der Inhalt einer Tageszeitung den normalen Bürger immer weniger interessiert? Und der Online-Journalismus geht mit sensations-triefenden Schlagzeilen, wohlabgestimmt auf die Ansprüche der vielen Suchmaschinen, auf Besucherfang. Es geht nicht mehr um Inhalte, sondern um „Visits“. Auch bei Motorsportveranstaltungen, die inzwischen keine mehr sind. Sie werden von „Eventabteilungen“ gestaltet, wollen mit einer Wundertüte von „Reizen“ zum Besuch animieren. Dabei ist die wichtigere „Basis-Tüte“, die „Sport-Tüte“, eigentlich schlaff und leer, obwohl sie von draußen betrachtet „aufgeblasen“ wirkt. Aber alles ist gut organisiert und mit Befehlsempfängern bestückt, die darauf verzichten eine Persönlichkeit zu sein, weil man sie gedrillt hat, nur ein angepasstes Verhalten diene dem Motorsport, dem Konzern, der Firma. - Und jeder Kameramann stellt sich in den Dienst der Sache. Es geht darum, „nach draußen“ ein eindrucksvolles Bild zu vermitteln. - Das ermüdet. - Auch den Zuschauer, weil er unterschwellig begreift, dass man ihn zu nutzen versucht. Als Masse, als Zahl für die Werbewirtschaft. Natürlich interessiert da nur die werberelevante Zielgruppe zwischen 14 und 49 Jahren. - Da werden dann Zahlen für die Statistik – wenn es denn sein muss - „gemacht“. - Wie am Nürburgring. - Nicht erst seit diesem Wochenende.

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EU-Beschluss: Unkalkulierbar?

Klar ist, dass die rheinland-pfälzische Landesregierung mit ihren in Brüssel unangemeldeten Millionen-Investitionen für den Nürburgring von der EU-Kommission eine Klatsche erhalten wird. Inzwischen wird es nicht mehr hinter vorgehaltener Hand geflüstert, sondern man kann es z.B. auch in der „Wirtschaftswoche“ Schwarz auf Weiß lesen: „In Rheinland-Pfalz regieren Inkompetenz und Größenwahn.“ So werden denn auch die „Beihilfen“ der Landesregierung zu „Nürburgring 2009“ von der EU zweifelsfrei als „illegal“ eingestuft werden. Wichtig – noch wichtiger! - ist es jedoch, wie die EU-Kommission die Europäische Kommission das Vergabeverfahren an den Bieter „Capricorn“ beurteilt. Hier ist nicht entscheidend, dass sich die Insolvenz-Sachwalter inzwischen gegenseitig auf die Schulter klopfen und ihre Leistung an „Stammtischen“ rühmen, sondern was in dieser Sache wirklich ablief. Auch hinter den Kulissen an Beeinflussung der öffentlichen Meinung. Auch z.B. durch die Gewerkschaft ver.di. - Der kommende EU-Beschluss für oder gegen Capricorn entscheidet auch über die Glaubwürdigkeit der EU. - Darum ist die Frage eigentlich überflüssig:

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Inspiration-Anreger: Sind Sie bereit?

Motor-KRITIK möchte Sie anregen. - Vielleicht auch aufregen. - Wer weiß das schon? - Schön wäre, wenn Motor-KRITIK mehrfach im Monat anregend sein könnte. Nicht nur dieses Mal. - Denn manche Dinge erschließen sich einem erst, wenn man darauf hingewiesen wurde, wenn man sich angeregt fühlt mit Dingen auseinander zu setzen, die man sonst (vielleicht) übersehen hätte. Manche Dinge nimmt man auch einfach so hin. Weil sie vielleicht von Leuten gemacht, gesprochen und ausgedacht sind, die man vorher schon als besonders qualifiziert empfunden hat. - Warum eigentlich? - Das weiß man nicht unbedingt. - Aber die Leute machen doch einen guten Eindruck. Manche scheinen gar extra dafür geboren, einen guten Eindruck zu vermitteln. Ich stelle Ihnen solche Leute, ihre Projekte, ihre Worte, ihre Ankündigungen, ihre Versprechen beispielhaft vor. Motor-KRITIK bietet:

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Journalismus geht anders!

Heute stammt das Beispiel aus der „Rheinische Post“. Man könnte ohne großen Aufwand in anderen Zeitungen auch andere Beispiele finden. Es ist heute schwer geworden, bei dem großen Angebot an Informationen die richtigen zu verwenden. Oft sind die „direkten“ Informationen die falschen. Weil sie geschönt sind, in den Aussagen der Befragten ihr Wunschdenken zum Ausdruck kommt, das oft wenig mit der eigentlich erlebten Realität in der Vergangenheit zu tun hat. - Aber wer überprüft das noch? - Schließlich hat man klare Aussagen von jemand „der dabei war“. - Ich weiß wie schwer einem heute der Versuch gemacht wird, der Wahrheit nahe zu kommen. Hat man den Versuch erfolgreich unternommen, muss man sich beschimpfen lassen. Zum Beispiel mit dem Vorwurf, man habe „das Gastrecht missbraucht“. - Als Journalist? - Weil man Aussagen der Interviewten nach einer Überprüfung nicht „Eins zu Eins“ übernommen hat? - Anderswo funktioniert das anders. - Wie man am genannten Beispiel sehen kann. - Aber:

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Erlebnis Motorsport profiliert Renault

Unter dem Motto „World Series by Renault“, war der französische Hersteller nach einem Jahr Unterbrechung – in dem man in Hockenheim „aufspielte“ - dann wieder am Nürburgring. Und man nutzte nicht nur den Grand-Prix-Kurs, sondern auch die vorhandenen freien Flächen, sonst als Parkplätze genutzt, um Motorsport auf eine familiengerechte Art zu präsentieren. Ohne dabei Abstriche in Sachen Werbung und Marketing für die eigenen Produkte zu machen. Mit Hinweis auf die Historie, den Bezug zum Motorsport von geeigneten Serienmodellen bis hin zum Formel 1-Motor, in Verbindung mit dem gebotenen Motorsport-Erlebnis von Formel- und Tourenwagen-Rennen wurde den Besuchern dieses Rennwochenendes (Fr. - So.) das Bild eines Automobilherstellers vermittelt, der auf allen Gebieten dieser Sparte Kompetenz beweisen kann.

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Skandal? - Affäre? - Strategiespiel?

Ich spreche von „Nürburgring 2009“. Die Landesregierung offerierte dafür 2010 ein neues Konzept. - Man entwickelte also ein passendes Konzept erst nach dem Bau? - Nun, man hatte auch einen „Ersten Spatenstich“ ohne eine Baugenehmigung vorgenommen. Und man hatte mit dem Bau begonnen, ohne eine eigentlich notwendige Finanzierung realisiert zu haben. Es gab zunächst auch nur Teilgenehmigungen zum Bauen. Immer so, wie sie gerade gebraucht wurden. Es wurden zwei Eröffnungsparty's gefeiert, ohne dass alle Bauarbeiten abgeschlossen waren. - Ich erinnere mich gut, im Februar 2010 auf dem Baugelände des Nürburgrings gewesen zu sein, wo man in vielen Sprachen dieser Welt durcheinander redete. - Ich habe eigentlich nichts verstanden. Weil ich zum Beispiel staunend wahrnehmen musste, dass man in den Treppenaufgängen, wie die im „Informationszentrum“, die mal zu den – hoffentlich – oft benutzten gehören sollten, spanischer Schiefer verlegt wurde. Da genauso, wie in den Aufgängen der neu erbauten Tribüne.- Weil spanischer Schiefer billiger ist als Eifel-Schiefer? - Mir kam das alles spanisch vor. - 2010! - Und ich bin jetzt im Juli 2014 mal wieder die Treppen im „Informationszentrum“ hinauf gestiegen. Und ich habe wieder nichts anderes denken können als damals:

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Dr. Jürgen Pföhler: Gärtner oder Bock?

Den Namen kennt man in Verbindung mit dem Nürburgring. Schon lange. Immerhin war der Landkreis Ahrweiler an der Nürburgring GmbH mit 10 Prozent beteiligt. Und der Landrat dieses Landkreises war Stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Nürburgring GmbH. Dieser Dr. Pföhler war beides zeitgleich. Die Kreisverwaltung Ahrweiler ist aber auch die Aufsichts- und Genehmigungsbehörde für den Grand-Prix-Kurs, aber auch für einen Großteil des Geländes um die Nürburgring-Nordschleife die Aufsichtsbehörde. Denn die Kreisverwaltung Ahrweiler ist dort für die Überwachung des Naturschutzgebietes verantwortlich. Die Nordschleife selbst wird dagegen von der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord in Koblenz z.B. im Hinblick auf die Geräuschimmissionen überwacht. Eine eigentliche Betriebsgenehmigung hat es für die Nordschleife nie gegeben, weil 1927, dem „Baujahr“ der Nordschleife noch eine Zeit war, wo eine Betriebsgenehmigung zum Betrieb einer Renn- und Teststrecke nicht gebraucht wurde. Und nun verwalten unterschiedliche Behörden den Gesamtkomplex Nürburgring, jede nach ihrer Fasson. Die SGD-Nord relativ offen, die Kreisverwaltung Ahrweiler unter größter Geheimhaltung. Die Schlüsselfigur dort muss sich die Frage gefallen lassen:

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Die VLN & das "Strategische Foul"

Mütter sind meist um zwei Jahrzehnte älter als ihre "ältesten" Kinder. Das ist nicht alt, aber offenbar schon zu alt, um das moderne "soziale Verhalten" zu verstehen. Motor-KRITIK kennt das Beispiel einer "jungen" Mutter, die ihren Sohn in einem Fußballverein anmeldete, da der Junge auch durch das Vereinsleben im sozialen Verhalten geschult werden sollte. - Unauffällig, wirkungsvoll. - Und dann kommt der Junge nach einigen Wochen vom Fußball-Training nach Hause, um der Mutter zu erzählen, dass man ihm gerade beibringt, wie man "strategische Fouls" richtig macht. Dazu gehört z.B. auch die "optimale Schwalbe", die Stolperfalle, das Halten, und, und, und. - Die Mutter ist entsetzt und - hat den Jungen wieder aus dem Verein genommen. Diese Art von "sozialem Verhalten" hatte sie nicht gemeint, als sie den Jungen einem Verein anvertraute. Auch die soziale Lehre "hat sich der Zeit angepasst" - wie man so schön sagt. Wer gut "foult", kommt später auch im modernen Berufsleben zurecht. Überall ist man stolz, wenn man wegen eines "unauffälligen Fouls" ein Stück weitergekommen ist. - Auch im Motorsport ist die Lehre vom "strategischen Foul" angekommen. "Vorbilder" sind da sehr oft die Werksfahrer, die inzwischen auch das "soziale Verhalten" im Breitensport prägen. Verstöße gegen die "sportlichen Regeln" sind "normal" geworden. - So denkt, so empfindet, so handelt man. - Und wenn man gerade mal zur Fußball-WM nach Brasilien hinüber blickt, dann lernt man auch, wie Sportbehörden die Realität statistisch schönen.. - Soweit will es die VLN nicht kommen lassen. -Und so werden dann die Abläufe beim 5. VLN-Lauf zu einem insgesamt unschönen Beispiel. - Aber zumindest ist der Ansatz richtig!

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„Offen und transparent“ - neu definiert!

Die EU hat ihre Vorstellungen von „offen und transparent“. Die Insolvenz-Sachwalter haben sie auch. Die Landesregierung von Rheinland-Pfalz vertraut den Insolvenz-Sachwaltern, weil sie schon in der Vergangenheit den Eindruck vermitteln konnte, dass sie eigentlich von nichts etwas wirklich versteht. Darum ist wahrscheinlich auch das Team Robertino Wild/Dr. Axel Heinemann ihr Wunschpartner als Käufer des Nürburgrings. Robertino Wild hat in einem Interview mit Markus Lachmann („Wiesbadener Kurier“) gesagt: „Ich bin fest davon überzeugt, dass der Verkaufsprozess EU-konform durchgeführt worden ist. Der Sachwalter und die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG sind in der Öffentlichkeit mehrfach angegriffen worden. Die Kritik ist nicht berechtigt. Die haben das mit aller größten Akribie und Sorgfalt betrieben. Da waren keine Berufsanfänger am Werk.“ - Stimmt! - Die Herren haben „mit aller größter Akribie und Sorgfalt“ im Teamwork die Begriffe...

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Nur so geht es: Offen und transparent!

Die EU verlangte es für das Bieterverfahren in Sachen der insolventen Nürburgring GmbH, einer landeseigenen Firma, deren Chefs und Beschäftigte sich im Schutz der Landesregierung von Rheinland-Pfalz wähnten. Aber jede Regierung ist nur so gut wie die Summe ihrer guten Mitglieder. Daran aber mangelt es offensichtlich in Mainz. Und so ging dann diese Firma im Landesbesitz „den Bach runter“. Und unter der Leitung eines renommierten Anwalts entstand dann das Drehbuch, dass die Landesregierung aller Sorgen entheben sollte und es „König Kurt“ erlaubte, sich mit einer Bauchspeicheldrüsen-Erkrankung in den Schatten zurückzuziehen, den ein großer Arzneimittelkonzern unweit Mainz gerne spendete. Zufällig gehört einer der Teilhaber an der Firma des Käufers der insolventen Nürburgring GmbH zu deren Beratern. Zufällig hatte diese Firma jene Anwaltskanzlei als Berater, die auch der Landesregierung dient. Zufällig bot die Firma dann auch auf das Gesamtprojekt – wie von Mainz im Idealfall gewünscht. Zufällig empfanden die Insolvenz-Sachwalter ihr Verhalten im Bieterverfahren „offen und transparent“. Weil die EU-Kommision das verlangt! - Offen und transparent? - Zufällig werden Anfragen von Motor-KRITIK weder von den Sachwaltern, noch von deren Sprachrohr beantwortet. Zufällig bleibt auch eine Kreisverwaltung Bad Neuenahr-Ahrweiler stumm, wenn Details hinterfragt werden. - Nicht zufällig schreibt Florian Zerfass von der „Wirtschaftswoche“ aktuell eine sehr gute Geschichte, die den Unterschied zwischen Anspruch und Wirklichkeit verdeutlicht. - Die EU steckt in der Klemme. - Auch am 23. Juli sollte es keine Entscheidung geben. - Und wenn die so ausfällt, wie nur Politiker hoffen können: Dann ist mit einem Rattenschwanz von Prozessen zu rechnen, die den Nebel einer Geheimnistuerei im Umfeld von politischer Kungelei zerreißen könnten.

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