Der letzte Betrugsversuch bei zwei GT3 wurde vor wenigen Wochen in Österreich bei den Läufen zur ADAC GT-Masters festgestellt. Der DMSB hat die Fahrzeuge von den weiteren Läufen zu dieser Serie ausgeschlossen. In Spa fielen die AMG-Mercedes GT3 durch besonders schnelle Zeiten aus dem GT3-Rahmen, den ernsthafte Techniker mit einer „Balance of Performance“ (BoP) gestrickt haben, damit keiner schneller, keiner besser ist. - Da werden Saugrohrdurchmesser limitiert, Gewichte erhöht. Und weil gerade bei Langstreckenrennen die Anzahl und Länge der Tankstopps von Bedeutung ist, schreibt da die „BoP“ auch Mindeststandzeiten vor. Denn die bessere Arbeit der Monteure in der Boxengasse soll nicht das Rennergebnis beeinflussen. Und damit der eine Tank nicht schneller befüllt ist als der andere, wird mit unterschiedlichen Durchmessern (= Durchflussmenge) durch Zwischenschalten von entsprechenden Tankkannen gearbeitet. Das ist natürlich ein Unsicherheitsfaktor, der auch schon mal zu fernsehgerechten Flammen beim Betanken führt. Da dieser Unsinn – wie auch manch anderer – vom DMSB abgesegnet ist, wurde er wohl dann so zu einer Sicherheitsmaßnahme umfunktioniert. Wer es nun z.B. schafft, einem der „Kontrolleure“ klar zu machen, dass sein Fahrzeug einen größeren Tank benötigt, weil sein Fahrzeug einen höheren Verbrauch hat, der erhält in diesem Zusammenhang dann auch eine Tankkanne mit einem größeren Ausfluss, damit der größere Tank in der gleichen Zeit voll ist wie ein kleinerer Tank. - So versucht man die Spannung im Rennen für unaufgeklärte Zuschauer hoch zu halten. - Ist das noch Sport? - Und alle spielen mit. Denn der Motorsport ist ein Geschäft. Als der Motorsport noch Sport war, da war er nicht nur billiger, sondern auch interessanter. Beim letzten 24-Stunden-Rennen am Nürburgring, wo die Mercedes GT3 einen sensationellen vierfach Sieg herausfuhren, obwohl allen Fachleuten (auch denen im „BoP“-Team!) klar war, dass es hier „nicht mit rechten Dingen zuging“, hat, hat keiner der Verantwortlichen etwas unternommen. - Man kann doch nicht eine Firma wie Mercedes und AMG… - wo kommen wir da hin! - Da mussten diese GT3 erst nach Spa zum 24-Stunden-Rennen kommen, um zu erfahren, dass es Grenzen gibt. - In Belgien wurden die schnellstens sechs Fahrzeuge – zufällig AMG-Mercedes GT3 – dann auch bestraft. Am Nürburgring durften sie – ungefährt mit 20 bis 30 PS gegenüber der „BoP“ im Vorteil, einen „sensationellen“ Vierfachsieg feiern. - Aber werfen wir mal einen kurzen Blick auf das 39. RCM DMV Grenzlandrennen am letzten Wochenende.