Meldung „Ring“-GF: Google zuverlässig?

Wenn der aktuelle Geschäftsführer des aktuellen Nürburgring-Pächters (oder sollte man sagen: „Fast“-Besitzers?) auch für ihn überraschend gefeuert wird, obwohl sein bestehender Vertrag einen anderen Eindruck zu vermitteln sucht, dann ist das sicherlich eine Meldung, die eigentlich nur dann die Öffentlichkeit erreicht, wenn die „Akteure“ - der, die die Kündigung erhält und der, der sie ausspricht – sich über einen Veröffentlichungstermin (und offizielle Begründung) verständigt haben. In dem genannten Fall war das nicht möglich, da Motor-KRITIK schon am Tag der Kündigung recherchierte und die – nicht nur für die Öffentlichkeit – überraschende Kündigung noch am gleichen Tag vermelden konnte. Die schnellsten Kollegen waren gut 10 Stunden später dran, versuchten aber den Eindruck zu vermitteln, als wäre bei Motor-KRITIK nur „spekuliert“ worden. Wenn man weiß wie's wirklich war, wird man nachdenklich. Denn natürlich kam die Basis-Information von Motor-KRITIK. Es war aber nur nicht die „Rhein-Zeitung“ die ihre Leistung in den Vordergrund zu stellen versuchte, auch Google nahm – und nimmt – die Realität nicht „punktgenau“ wahr. - Selbst die digital mögliche Exaktheit (über ihre „Roboter“) wird dort wohl durch Menschenhand beeinflusst. - Nach dieser Feststellung sei darum die Frage erlaubt:

Meldung „Ring'“-GF: Google zuverlässig?

Als ich heute mal über Google nachschauen wollte, wer inzwischen wohl alles über die aktuelle Entwicklung am Nürburgring berichtet hat, da gab es 86.600 Ergebnisse in 0,27 sec. Überraschend war da folgendes zu lesen:

Wer auch immer von den dort genannten Dreien schneller war: Der bei Google angegebenen Zeitabstand zur Meldung stimmt. Wir haben heute den 14. Februar und vor „3 Tagen“ wurde in den genannten Medien die Meldung veröffentlicht.

Natürlich schaut man dann auch, ob die fleißigen Google-Roboter auch die Motor-KRITIK-Geschichte gefunden haben. Überraschung! - Vor „3 Tagen“. - Zu finden auch auf Seite 3 des Google-Angebot.

Via Google rufe ich nun meine eigene Geschichte auf um zu sehen, dass ich sie vor 4 Tagen, am 10. Februar, um 23:20 Uhr veröffentlicht habe. - Was lernen wir daraus: Wer bei Google vorne steht, bestimmt Google. Wer nicht ins Bild passt, rutscht nach hinten. Da verrutschen dann wohl auch schon mal Zeitangaben.

Bisher war mir das nicht aufgefallen, weil mich Google auch eigentlich weniger interessiert. Ich richte meine Titel nicht an den Ansprüchen dieses Internet-Riesen aus. Wer nur über Google zu Motor-KRITIK findet ist immer zu spät dran und gehört eigentlich nicht zu der Leserschaft, die meine Internetseiten regelmäßig und interessiert liest.

Diese Leser muss ich auch nicht mit einem reißerischen Titel locken, sondern es genügt – dachte ich – in diesem Fall der Ausspruch des gekündigten Geschäftsführers vom gleichen Tag, Stunden nach der Kündigung zu zitieren: „Alles bestens!“ - Weil das auch deutlich macht, wie glaubhaft die Äußerungen solcher Manager sind.

Ich bin auf diese „Schumacher-Aussage“ bei meinen Recherchen darauf gestoßen, weil ich an diesem Abend eine ganze Reihe von Telefongesprächen geführt habe, aber darüber etwas ganz wichtiges nicht versäumt habe, nämlich den gekündigten Geschäftsführer direkt per E-mail anzuschreiben.

Das war um 10. Februar 2016, um 20:39 Uhr, wie man dem hier eingeklinkten Screenshot der Original-E-mail entnehmen kann. Diese E-mail hat auch Carsten Schumacher überrascht, denn nur zwei seiner engsten Mitarbeiter – die er zu seiner Unterstützung bei seiner Verpflichtung durch die russischen Nürburgring-Besitzer („in spe“) mitgebracht hatte – waren eingeweiht.

Natürlich wusste auch die Gruppe der Firmenmanager davon, die erst am Tag davor, am Dienstag, den 9. Februar 2016, die „außerordentliche“ Kündigung ihres Geschäftsführers beschlossen hatten, die sie ihm gegenüber dann an dessen ersten Arbeitstag – nach einem Kurzurlaub – aussprachen.

Carsten Schumacher war schon überrascht, aber auch gefasst. Die Fassung hat er erst nach Erhalt der E-mail von Motor-KRITIK verloren, so dass er ein paar „kleine Fehler“ machte, mit der er die stattgefundene Kündigung an diesem Tag (10.02.) zu 100 Prozent bestätigte.

In meiner Geschichte vom gleichen Tag (!) gibt es sofort im Vorspann schon den Satz:

„Die ersten Informationen zu einer überraschenden „außerordentlichen Kündigung“ des verantwortlichen Geschäftsführers, Carsten Schumacher haben sich inzwischen bestätigt .“

Eine Formulierung, die sich Im Lauftext wiederholt um durch die Zusammenfassung ergänzt zu werden:

„Der Geschäftsführer der capricorn NÜRBURGRING GmbH, derzeit Pächter des Nürburgrings, hat heute, am Aschermittwoch, dem Tag seiner Rückkehr aus einem Kurzurlaub eine „außerordentliche Kündigung“ erhalten, die eine Kündigungszeit (= noch mögliche Verweildauer in dieser Position) von drei Monaten vorsieht.“

Am nächsten Vormittag (11.02.) schreibt dann ein Redakteur der „Rhein-Zeitung“ um 9:41 Uhr:

„Paukenschlag am Nürburgring: Ring-Geschäftsführer Carsten Schumacher hat die Kündigung erhalten. Das wurde unserer Zeitung aus äußerst zuverlässiger Quelle bestätigt. Über die Gründe schweigt man sich bisher aus. Der Nürburgring-Kenner Wilhelm Hahne hatte zuvor über eine Demission spekuliert – und lag richtig.“

Demission ist nach meiner Auffassung eher als „Rücktritt“ zu verstehen, aber kann wahrscheinlich in Rheinland-Pfalz auch als „Kündigung“ verstanden werden. Bei der Verwendung eines weiteren Fremdworts, „spekuliert“, für die es die Snonyme „bluffen, feilschen, pokern, zocken“ gibt, hat er aber wohl – wie meine Darstellung der Abläufe oben zeigt - weit daneben gegriffen. Es ist wohl zu einer Verwechselung gekommen, die von „Speklatius“ herrühren könnte. - Aber selbst den gibt’s im Februar bei Motor-KRITIK nicht mehr.

Auf die Fortsetzung dieses „Missverständnisses“ bin ich dann heute bei Google gestoßen, wo die „Rhein-Zeitung“ mit richtig „3 Tagen“ Abstand zu ersten Meldung zitiert wird. - Aber auch Motor-KRITIK. - Wer dann klickt und aufmerksam liest, wird begreifen, dass Motor-KRITIK um einen Tag schneller war.

Also alles wie im richtigen Leben!

MK/Wilhelm Hahne
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