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Am 17. September 2011 gab es auf einem lokalen, kleinen Fernsehsender ein umso größeres Interview zu sehen. Jörg Lindner, einer von zwei Geschäftsführern der Nürburgring Automotive GmbH, Nürburg, der privaten Betreibergesellschaft, äußerte sich dort auch zum Einsatz der seit mehr als zwei Jahre still liegenden „Achterbahn“.
Nach seinen Worten könnte die Bahn schon sehr bald in Betrieb sein, wenn – ja wenn – die Kreisverwaltung in Bad Neuenahr-Ahrweiler die notwendigen Genehmigungsverfahren schnell durchführen würde.ring°racer: Immer noch ein „Standzeug“ und Baudenkmal
Es ist bis heute ungeklärt, warum Jörg Lindner ein Hotelier ist und Kai Richter ein Autoverkäufer war, bzw. das nicht bestätigt. Öffentlich ist aber, dass Jörg Lindner ein guter Wasserballer war. Wer sich ein wenig (auch) in dieser Sportart auskennt der weiß, dass gute Wasserballer auch gut sind im Austeilen von „Unter-Wasser-Fouls“. (Die sind von den Schiedsrichtern nur schwer auszumachen.)
Daran musste ich denken, als ich auf „tv-mittelrhein“ Jörg Lindner tönen hörte: „Wir waren bei der Formel 1 nahezu ausverkauft, wir haben 10.000 Karten mehr verkauft als zwei Jahre zuvor.“
(Eine Erinnerung an die Vergangenheit: Wurden bei der F1 am Nürburgring nicht auch schon mal Zusatztribünen aufgebaut?)
So ging das – auf „harte Fragen“ hin – weiter und weiter. Aber es wurde nicht nachgefragt, hinterfragt. Auf „harte Fragen“ gab es Selbstdarsteller-Antworten. - Toll! -
Unter anderem auf die Frage, wann denn nun der ring°racer endlich laufen würde, die Antwort:
„Oberstes Gebot ist natürlich unseren Gästen die zum Nürburgring kommen, nicht nur ein attraktives Angebot zu machen, sondern natürlich auch ein sicheres. Insofern ist das sehr, sehr viel Arbeit. Da ist alles neu installiert, neu geprüft, neu programmiert worden. Wir sind sind jetzt mit diesem Programm durch, wir haben alle erforderlichen TÜV-Stempel die man so braucht. Im Moment befindet jetzt die Kreisverwaltung darüber. Die Kreisverwaltung, die als genehmigende Behörde dazu berufen ist, den Betrieb freizugeben. Technisch sind wir jetzt so weit, dass der ring°racer jetzt endlich fahren könnte.“
Und nach einer Zwischenbemerkung des fragenden Journalisten:
„Wie gesagt: Technisch ist jetzt alles erreicht, so dass wir noch vor der Wintersaison fahren können. Dass das Fahrerlebnis sehr attraktiv ist, ist etwas, was natürlich nicht nur für den Nürburgring gut ist, sondern auch für alle Leute, die jetzt hier im Umfeld leben: die Gastronomie, die, die Hotelbetten anbieten. Es gibt viele Menschen die ja auch in die Eifel kommen, die z.B. interessiert sein könnten, zum Nürburgring, ins ring°werk zu kommen, und mit dem ring°racer zu fahren.“
Der fragende TV-Journalist erfindet zu dieser Antwort eine „schicke Schlagzeile“ und sagt:
„...und er bewegt sich doch!“
Ich empfand diese Darstellung auch als sehr bewegend, so dass ich – aufgrund meiner Erfahrungen mit früheren Aussagen des Dream-Teams Linder/Richter – mal die Kreisverwaltung Bad Neuenahr-Ahrweiler angeschrieben habe. Ich bat u.a. um die Beantwortung der Frage, wann denn nun eine Betriebs-Genehmigung für den ring°racer erteilt wird und habe auf die Aussagen Jörg Lindners verwiesen.
Die Antwort ging am 21. September 2011 bei mir ein und lautete:
„Der Kreisverwaltung Ahrweiler liegen jetzt weitere Unterlagen für das Genehmigungsverfahren zum Ring Racer vor. Vor einer Entscheidung der Kreisverwaltung bedarf es aber noch weiterer Unterlagen und Stellungnahmen. Es handelt sich um ein hochkomplexes bau- und sicherheitstechnisches Prüfverfahren, bei dem die Sicherheit der Besucher und Fahrgäste oberste Priorität hat."
Hm – es bedarf also noch weiterer Unterlagen und Stellungnahmen!
Es ist also so, wie von mir vermutet – oder wie ich es dann oben anders umschrieben habe:
Jörg Lindner war mal ein erfolgreicher Wasserballer. Mit entsprechender Erfahrung in Unterwasser-Fouls. (Und im Verkauf von „Medico“-Fondsanteilen! - Achten Sie mal im Internet auf die entsprechende „Prozessbewegung“. Wenn Sie bei „Google“ - wie ich es getan habe – den Begriff „Medico-Fonds“ eingeben, erhalten Sie in 0,18 sec rd. 5,7 Mio Ergebnisse.)
Die Kreisverwaltung hat übrigens eine weitere Frage in meiner E-mail nicht beantwortet:
„War nicht auch mal ein Schutz der Fußgänger in "Boulevard" und "ring°werk" (vor Wassertropfen bei Regen draußen oder herabfallende Teile - von Fahrgästen verloren) vorgesehen?“
Lassen wir diese Frage also mal im Raum stehen, zumal die eigentlich vom TÜV-Rheinland (Köln) beantwortet werden müsste, der wohl für die Sicherheit der Strecke beim ring°racer verantwortlich ist. Aber auf eine entsprechende Anfrage – schon vor einiger Zeit – habe ich vom TÜV in Köln keine Antwort mehr erhalten. Man ist scheinbar dem Nürburgring – warum auch immer – verpflichtet. Und schweigt. Obwohl man sich gerne „nach draußen“ als so'ne Art Behörde darstellt. Die wäre allerdings zur Auskunft verpflichtet. - Also was ist der TÜV? (Diese Frage müssen Sie sich selbst beantworten.)
Jedenfalls ist das Nichtbeantworten in meinem Fall auch eine Art, mit Sicherheit keine Sicherheit sicher zu stellen. - Meine ich.
Und in der Zwischenzeit gibt es den ersten Rost an der Achterbahn zu sehen. So alt ist sie schon. Und war bisher nicht zu gebrauchen. Jedenfalls nicht für den gedachten Einsatzweck. Aber sie ist ein deutlicher Hinweis – auch aus großer Entfernung – auf unsinnige Baumaßnahmen. - Im Interesse einer Region? (Ich kann da nicht drüber lachen.)
Dass die „damals“ angedachten Top-Zahlen der Konstruktion längst anderswo überboten wurden, ist eine andere Sache. Zumal die Zahl für Höchstgeschwindigkeit u.a., wie sie mal der Öffentlichkeit angepriesen wurden, dann in der – irgendwann mal zugestellten – Betriebsgenehmigung ganz anders aussehen werden.
Sollen wir wetten?
Aber die Nürburgring GmbH musste – natürlich mit Genehmigung des Aufsichtsrates – eine Achterbahn (wie man den ring°racer normalerweise bezeichnen würde) – aus welchen Gründen auch immer – in den USA bauen lassen. Während die „schnellste Achterbahn“ der Welt nun in Abu Dhabi läuft. - Von einem Hersteller in Rheinland-Pfalz hergestellt.
Ich habe sie – als sie dort im Bau war – selbst in Augenschein nehmen können.
Und die Nürburgring Automotive GmbH, als Pächter, überlegt nun, ob man nicht die Nürburgring GmbH als Besitzer von ring°racer (die gehört zum Gesamtpaket, das verpachtet wurde) für den bisher eingetretenen Ausfall durch die Nicht-Funktion der Bahn haftbar machen kann.
Und stellt dazu den neuen Geschäftsführer, Karl-Josef Schmidt, in die erste Startreihe. - Und so wird dann Kurt Beck langsam in Richtung „Lichtung“ verschoben. - Zum Akzente setzen hat man auch einen neuen „Berater“ verpflichtet: Die Düsseldorfer Agentur von Karl-Heinz Steinkühler wird die NAG in medienstrategischer Hinsicht beraten. - Und zeigt schon mit dem Finger in Richtung Mainz. - Auffällig unauffällig!
Und man jammert laut! (Die Herren der NAG.)