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Erfolg besteht für „moderne“ Menschen darin, dass der Gewinn, den man erzielt, ständig steigt. „Alte“ nehmen da oft noch eine andere Position ein. Sie bewerten es evtl. als einen „Erfolg“, dass die Arbeit ihnen immer – lebenslang - Spaß gemacht hat. - So hat sich auch die Vorstellung von „Geschäftsleuten“ über die Zeit verändert. Waren die „Alten“ meist damit zufrieden, wenn ihre Stammkundschaft – einschl. der „Laufkundschaft“ zufrieden war und so vielleicht zur Stammkundschaft wurde, so wird der Erfolg von kaufmännisch geführten Betrieben heute ausschließlich an den Werten gemessen, die der Steuerberater ermittelt. Da kann z.B. die Nürburgring 1927 GmbH & Co. KG, die als „Tochterfirma der Besitz-GmbH den Nürburgring verwaltet als Beispiel dienen. In den letzten Jahren vermeldet man stets steigende Gewinne. Die letzte veröffentliche Bilanz 2023 weist einen Jahresüberschuss (Gewinn nach HGB) von 5.958.333 €, also von rd. 6 Millionen Euro aus. - Nicht schlecht! - Das ist sicherlich kein Anlass für Kritik. -. Man kümmert sich auch um so manche „Gebrauchsschäden“! - Aber:
Nürburgring: Bitte die „Altlasten“ nicht vergessen!
Vielleicht werden jetzt Einige mit dem Kopf schütteln und die folgende Kritik als überzogen empfinden. Aber das liegt dann mehr daran, dass sie zu jung sind um zu wissen, dass es überhaupt noch „Altlasten“ am Nürburgring gibt. Die rheinland-pfälzische Landesregierung hat so Manches mit ihrem Getue von Unwissen und „nicht verantwortlich“, bewusst „unter den Teppich gekehrt“!
- Darum ist dieses Wissen in der Öffentlichkeit auch nach mehr als einem Jahrzehnt weitgehend verloren gegangen!
Nicht bei Motor-KRITIK. - Weshalb ich heute an einen „Bauschaden“ erinnern möchte, der selbst den Besuchern in den einzelnen Läden des „ring°boulevard“ kaum auffällt, weil er noch nicht einmal sehr häufig sicht- und wahrnehmbar wird.
- Da muss es z.B. schon einige Tage mal sehr stark regnen! - Dann wird der „Bau-Fehler“ auch noch im Jahre 2025 – mehr als 10 Jahre nachdem er gemacht wurde - unübersehbar!
Damit wären wir dann beim ehemaligen Bauherrn, der eigentlich die Landesregierung von Rheinland-Pfalz war und ist.
Natürlich hatte man in Mainz aktuell keine Ahnung von dem, was man da damals veranlasste und nicht richtig überwachte. Hätte man Ahnung gehabt, hätte man es auch gelassen, bzw. einen „passenderen“ Ausbau des Nürburgrings vornehmen lassen. Aber das was man dann machte, hat man noch nicht einmal wirklich gut machen lassen.
- Wie man natürlich erst nach der Fertigstellung der „Nürburgring-Optimierung“ durch „Nürburgring 2009“ festgestellt hat.
- Was aber die ursprünglich schon vorhandenen Bauschäden nicht geringer macht, die „über die Zeit“ eher größer werden!
- Aber nicht nur der „Zahn der Zeit“, sondern - übrigens auch - der Specht hat inzwischen zugeschlagen!
Ein Gutachten, das bereits im Jahre 2013 erstellt wurde, aber auf auch auf Besichtigungen beruht, die bereits im Jahre 2012 erfolgten, sollte zumindest noch einem der aktuell am Nürburgring in leitender Stellung tätigen Mitarbeiter des aktuellen Nürburgring-Pächters bekannt sein:
- Alexander Schnobel, Head of Planning, Infrastructure & Technical Services.
Dieser Mitarbeiter der heute unter diesem Titel in der Firma Nürburgring 1927 GmbH & Co. KG, Nürburg arbeitet, war z.B. auch bei der letzten Untersuchung des damaligen Gutachters im Auftrag der Nürburgring GmbH (immer noch in Insolvenz in Eigenverwaltung), am 10. Juli 2013, zwischen 9:30 und 13:00 Uhr, mit vor Ort.
Es ist vielleicht ein wenig bezeichnend für die Zeit in der wir leben, dass Alexander Schnobel „damals“ mit dem Titel „Abteilungsleiter Facility Management“ unterwegs war. Inzwischen hat der Titel – bei gleicher Funktion – nicht nur an Länge zugenommen, sondern wird auch von einem „Head of Communication“ in der als richtig empfundenen Art und Weise öffentlich gemacht.
Ihm – und damit seinem aktuellen Arbeitgeber – dürfte durchaus bekannt sein, was der beauftragte Gutachter dann „damals“ in seinem Gutachtens so formulierte, dass Feststellungen auch allgemein verständlich werden und darum von Motor-KRITIK in einem Zusammenhang mit der sich daraus ergebenen „Endlösung“ dann auch hier – hoffentlich auch verständlich – ausschnittweise zitiert wird:
„Um eine dauerhaft wasserdichte Konstruktion zu erreichen und die gesamten bauphysikalischen Anforderungen umzusetzen, sind umfangreiche Sanierungsarbeiten erforderlich.
Ursächlich für den Wassereintrag sind die Fugenabrisse bzw. Kantenabplatzungen an den Betonfertigteilen. Zusätzlich ist ein unzulässiger Tauwasserausfall durch Diffusion und Konvektion möglich. Die Fugenausbildung zwischen den Betonfertigteilen und die Luftdichtheitsschicht ist bautechnisch unzureichend.
Die unzureichenden Fugendimensionierungen führen nicht direkt zu einem Wassereintritt. Bei einer Unterschreitung der Mindestfugenbreite wird die zulässige Gesamtverformung überschritten. Als Folge dieser Überschreitung der zulässigen Gesamtverformung sind die eingebauten Fugen nicht dauerhaft und neigen zu einem verstärkten Versagen.
Um eine regelgerechte Ausbildung der Unterschichten zu erreichen, ist der Einbau einer Luftdichtheitsschicht bzw. eine ausreichende diffusionshemmende Schicht erforderlich.
In den Bereichen, in denen die Deckenflächen mit einer abgehängten Deckenkonstruktion bekleidet wurden, wären diese zu demontieren und anschließend mit einer Luftdichtheitsschicht bzw. einer ausreichenden, diffussionhemmenden Schicht im Sinne der DIN 4108 bzw. EnEV neu aufzubauen. In den Bereichen, die farblich angepasst wurden, ist nur eine zusätzliche Bauteilschicht einzubauen.“
Es geht in dem beschriebenen Fall immer um die Tribüne, die im Zusammenhang mit dem „ring°boulevard“ erstellt wurde. Nach Darstellung des Gutachters müsste sie eigentlich abgebaut und – „unter Beachtung der Fugenbreiten“ – neu erstellt werden.
- Die dafür notwendigen Instandsetzungskosten wurden – damals, 2013 – mit 2 Mio. Euro geschätzt!
Darum ist annehmbar, dass der neue Besitzer des Nürburgrings bisher eine vom Insolvenz-Sachwalter im Interesse der Landesregierung von Rheinland-Pfalz angestrebte Lösung abwartet.
Immerhin hat er für 2026 nach meinen Informationen dafür eine ganze Reihe von Weiterentwicklungen in Planung, bzw. schon in der Umsetzung:
- So soll der Umbau der ehemaligen „Disco“ in eine Bowlingbahn – Motor-KRITIK informierte bereits – abgeschlossen werden.
- Die Achterbahn soll weiter abgebaut werden. - Motor-KRITIK informierte auch schon dazu. - Nur der - übrigens von Herrn Schnobel konzipierte – „Aufschwung“ soll als „Wahrzeichen“ erhalten bleiben.
- Die ursprünglich bebaute Start-/ und Katapultanlage soll – sehr kostenaufwändig (!) - entfernt werden und anderweitig bebaut werden.
- Die jetzt im Bereich der Start-/Ziel-Geraden befindlichen Kommentatoren-Kabinen sollen in den Bereich der „T 13“ verlegt werden.
- Ein Teil des „ring°werk“ soll ganz entkernt und so umgebaut werden, dass die Fronten dann eine volle Sicht auf den Innenraum (und umgekehrt) zulassen. Da wird dann viel Glas im Spiel sein.
Ich hoffe, dass durch diese Geschichte auch bisher für meine Leser bisher weitgehend verborgene Fakten sichtbar wurden und werden.
Alles klar?
MK/Wilhelm Hahne
PS: Man ist übrigens am Nürburgring intern von der internationalen Bedeutung der Rennstrecke in seiner jetzigen Form überzeugt und bringt das auch dadurch zum Ausdruck, das man intern kolportiert: Der Nürburgring und seine Anlagen sei in diesen Tagen – zwei Tage lang! - von einem „Team“ mit mehreren Drohnen insgesamt unzulässig und verbotener Weise (?) „durchleuchtet“ worden. - Nach den internen Einschätzungen geht man beim Nürburgring von einer Beobachtung durch Asiaten, Chinesen aus! - „Russische Drohnen“ wären auch hier als eine Art von Bedrohung wenig glaubhaft gewesen!



