Falsch! - Ich bin doch nur ein „Schneeflöckchen“!

Dieses Argument wird aber – oder so ähnlich – gerne genutzt, wenn man als „Schneeflöckchen“ in einer Lawine eine kleine oder größere Katastrophe mit ausgelöst hat. Da muss man nicht unbedingt mit „Pföhler“ benannt sein. Ich bin jetzt noch einmal auf die „Schneeflöckchen“-Argumentation aufmerksam geworden, weil meine letzte Geschichte daran erinnern sollte, dass man nicht alles glauben soll, was man als „offizielle Information“ hört oder liest – oder auch im Fernsehen vorgesetzt bekommt. Nun habe ich schon als Kind gelernt, dass jedes Ding - mindestens -  zwei Seiten hat. Da ist es menschlich – und sozusagen „schneeflöckchen-like“ – immer die „gute Seite“ darzustellen. Ich habe z.B. in der Zeit des Zweiten Weltkriegs – so um 10 Jahre alt – nachts unter der Bettdecke die „BBC“ gehört. Tagsüber dann die Meldungen vom „Oberkommando des Heeres“, oder die vielleicht aus dem – wie ehrlich – „Propaganda-Ministerium“ vernommen. Und ich habe die Flugblätter gelesen, die von unseren – später – alliierten „Freunden“ noch - als „Zugabe“ zu den Bomben - abgeworfen wurden. - Da schien es schon unterschiedliche „Wahrheiten“ zu geben! - Heute haben wir in Deutschland kein „Kriegsministerium“ mehr. Darum gibt es passend zum „Verteidigungsministerium“ dann das Bundespresseamt. - Und die „KI“ hilft uns inzwischen die „Wahrheit“ zu finden? - Ich möchte mal mit zwei Beispielen – aus „Wikipedia“ - deutlich machen, auf welche Basis die „KI“ z.B. da zurück greifen kann. - Darum arbeite ich hier für Motor-KRITIK auch nur mit menschlicher Intelligenz. - Ich möchte festhalten, dass ich mich nicht nur als Journalist empfinde, sondern auch so handle und recherchiere! - Im Interesse meiner Leser.

Falsch! - In bin doch nur ein „Schneeflöckchen“!

Die „KI“ hilft inzwischen in vielen Branchen. Sie lenkt vom Denken ab. Bei unseren Schulkindern hat die Art der Vermarktung der „KI“ nach Ansicht vieler Lehrkräfte dazu geführt, dass man so beschreiben könnte:  

  • Das Lernen verliert immer weiter an Bedeutung! 

Selbst „Erwachsene“ haben nicht bewusst mitbekommen, dass sie als Individuum immer weiter „entmündigt“ werden. - Nicht nur durch die „KI“!

Nicht nur!  Sondern auch durch die ganzen „Hilfen“, die inzwischen das Leben scheinbar  „unkompliziert“ und „sicherer“ gemacht haben. - Und eigentlich den Menschen „verarmen“ lassen!

  • Warum sollte man z.B.noch das Klavierspielen lernen, wenn man doch jetzt mit einem Fingern auf einem modernen Keyboard den richtigen Akkord finden kann?
  • Warum sollte man richtig Motorradfahren lernen, wo doch jetzt viele intelligente Digital-Systeme u.a. auch beim Bremsen helfen?

Bevor die „KI“ zum neuen Wunder-Hilfsmittel erklärt wurde, glaubten viele „Schneeflöckchen“ bei „Wikipedia“ eine zuverlässige Hilfe zu finden. Aber auch dort wird evtl. der Nutzer nicht – wie man so schön sagt – „objektiv“, sondern im „richtigen Sinne“ informiert.

Nehmen wir doch mal die „Wikipedia“-Seite mit dem Titel  „Antiblockiersystem für Motorräder“. Die zeigt scheinbar lückenlos auf, was so alles über die Jahre auf diesem Gebiet der „Sicherheit“ passierte. 

Wer wird da wohl noch weiter suchen? - Es wird doch alles toll erklärt! - Man erfährt sogar, wie toll das System immer weiter entwickelt wurde. Inzwischen gibt doch schon die 6. Version! - Wer wird da wohl noch weiter suchen?

Aber es gibt noch eine weitere „Wikipedia“-Seite zum Motorrad-ABS-System, das unter dem Titel „Integral-ABS“ zu finden ist. Dort findet man unter „Quellenangaben“ dann sogar eine meiner kritischen Geschichten von „damals“:

„ 14. Wilhelm Hahne: Das BMW-Motorrad-ABS in seiner ersten Umsetzung (Memento vom 23. Mai 2010 im Internet Archive) In: MOTOR-KRITIK. Abgerufen am 10. Juli 2010“

Es gab sogar eine Zeit, in der ich als Kritiker des Systems im Lauftext erwähnt war. Da hat man mich entfernt. Immerhin bin ich noch – neu? - mit dem o.g. Hinweis vertreten.

Ich freue mich inzwischen, wenn ich  – auch – in 2025 wieder als Superbike-Weltmeister auf einer BMW M 1000 RR unterwegs, den türkischen Motorrad-Rennfahrer, Toprak Razgatlıoğlu, mit einem „Stoppie“ im Fernsehen zu seiner Box zurück kommen sehe. Dabei balanciert er das Motorrad bei einem überbremsten Vorderrad – und hoch aufsteigendem Hinterrad – was nur ohne BMW-ABS möglich ist.

  • Tatsächlich würde jeder gute Motorradfahrer – die Rennfahrer in der Superbike-WM oder der Motor-GP-WM gehörten dazu – die Verwendung eines ABS ablehnen. Weil zu gefährlich! - Da hat sich dann auch BMW „angepasst“, um dort „wettbewerbsfähig“ zu sein!

Nur in der IDM, der „Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft“ werden auch Motorräder mit ABS gefahren. - Warum auch nicht? -

  • Ein Deutscher nimmt jedes „Sicherheitsangebot“ wahr, nutzt auch jedes „Rabatt-Marketing“ und möglichst jedes Versicherungsangebot

Meine Leser könnten – rein theoretisch – mal versuchen, beim Suchen mit der „KI“ etwas zu den Nachteilen eines Motorrad-ABS feststellen zu lassen. - Sie werden mit hoher Wahrscheinlichkeit dazu nichts finden. Weil Sicherheitssysteme doch niemals unsicher sein können! - Das weiß doch schließlich jedes „Schneeflöckchen“!

Oder werfen wir mal einen Blick auf die „Wikipedia“-Informationen zum 24h-Rennen auf dem Nürburgring. Man findet die Seite unter dem Titel, „24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring“. Dort ist auch sicherlich alles gut erklärt und – schon mal – zwar richtig, das aber „nicht so ganz“ beschrieben. - Dazu als Beispiele:

„Einzigartigkeit: ...bietet durch ihre Streckenlänge Platz für das enorm große Starterfeld von in der Vergangenheit bis zu 220 Fahrzeugen, das gegenwärtig auf 190 Fahrzeuge begrenzt ist.“

Dazu lasse ich jetzt die Startzahlen der letzten 5 Jahre folgen:

  • 2020      97 Starter
  • 2021    121 Starter
  • 2022    135 Starter
  • 2023    131 Starter
  • 2024    127 Starter
  • 2025    134 Starter

Also stimmt doch die Darstellung bei „Wikipedia“! Die Starterfeld ist auf 190 Fahrzeuge begrenzt!

In Wikipedia“ ist auch zu lesen:

„Über die Jahre stiegen die Zuschauerzahlen von rund 50.000 auf über 200.000.“

Leider hat der Nürburgring in all den Jahren von 1970 bis heute niemals 200.000 Zuschauer erlebt. Diese Zahl verdankt man wahrscheinlich den Rechenkünstlern des Veranstalters. 

  • Man hat in keinem der Jahre z.B. keine 200.000 Eintrittskarten verkauft, wie das eigentlich die Voraussetzung wäre.

Der interessierte Leser ist beim Weiterlesen in der „Wikipedia“-Darstellung auch vielleicht etwas irritiert, wenn man liest:

„Zugelassene Fahrzeuge: ….Zum Training sowie Rennen sind maximal 170 Fahrzeuge zugelassen.“

Hatte man eben nicht noch gelesen, dass… ? - Vielleicht sollte man das alles nicht so genau nehmen. Vielleicht gibt die „KI“ eine richtige Auskunft. - Vielleicht auch nicht!

Nun möchte ich nicht auf jede „Ungenauigkeit“ hinweisen, aber vielleicht mit einem  - hier – dann letzten Beispiel verdeutlichen, dass man durchaus mit einer Darstellung von „Wahrheit“ auch einen falschen Eindruck vermitteln kann. So ist in der „Wikipedia“-Darstellung festgehalten:

„1998 traten zwei Werke mit Diesel-Fahrzeugen an, der Sieg des BMW 320d war eine Weltpremiere, für Stuck war es nach 28 Jahren der zweite Sieg.

Stimmt! - Aber schon 1997 traten zwei Werke mit Diesel-Fahrzeugen an. Dazu gäbe es – aus meiner Sicht – auch einiges zu erzählen. - Aber bleiben wir einfach mal bei 1998, dem Jahr, in dem H.-J. Stuck ...“der zweite Sieg“ nach 28 Jahren gelang.

Aus meiner Sicht: Nicht so richtig richtig! - Stuck war als Fahrer auf einem BMW 320d unterwegs, der aber ausfiel. Nun hatte man Stuck „sicherheitshalber“ auch als Fahrer auf dem zweiten beim Rennen eingesetzten BMW 320d mit genannt. Der wurde fast die gesamte Renndauer von den Fahrern Marc Duez, Andy Bovensiepen und Christian Menzel auf Siegkurs bewegt.

  • Erst gegen Ende des Rennens durfte dann Hans Joachim Stuck das Auto „zum Sieg fahren“. Ich bin nicht sicher: Aber das müssten die letzten drei oder fünf Runden des 24h-Rennens gewesen sein. - Stuck hat diesen „Sieg“ für die eigene Statistik quasi „abgestaubt“.
  • Es gibt eben nicht nur „Papier-Tiger“, sondern auch „Papier-Sieger“!

So ist das… -  mit der „richtigen Darstellung“ in offiziellen Berichten. Wenn die nun ungeprüft „abgeschrieben“ werden… -

So war – und ist – dann auch der Titel meiner vorherigen Geschichte hier in Motor-KRITIK zu verstehen, mit dem ich „nur“ darauf aufmerksam machen wollte, dass „richtig“ nicht immer richtig ist: 

„Offizielle Darstellungen sind meistens verfälscht!“

Der Titel war so gemeint, wie ich ihn jetzt erklärt habe. Es war nur ein Versuch, meinen Lesern ein wenig zu verdeutlichen, wie genau man heute eigentlich hinschauen sollte. - Aktuell besonders, weil der "Blödsinn" dank "KI" nun langsam immer größer wird!

  • Aber natürlich muss man nicht genau hinschauen. - Man kann eigentlich auch „Schneeglöckchen“ spielen!

Wenn man das so will, weil das Leben so einfacher zu ertragen ist: Bitte! - Ich habe nichts dagegen.

  • Aber sich dann bitte nicht jemals passend als „Schneeflöckchen“ empfinden und so darstellen!

Wer für eine "Lawine" mit verantwortlich ist, sollte eigentlich auch zu seiner Verantwortung stehen!

MK/Wilhelm Hahne
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