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Nun bin ich selbst über „Schmidt und Schmidt“ gestolpert. Weil ich gedacht habe... - Aber das war nicht so. Und weil es nicht so war, da war das anders. Das möchte ich Ihnen dann – nachträglich – schnell erklären. Und ich hänge dann auch noch ein paar pdf-Dateien an, damit Sie sich ein Bild machen können. - Zunächst sage ich also mal: Entschuldigung, lieber Leser; und beginne dann wie immer:
5. Februar 2013: Lieber Leser!
Noch in meiner letzten Geschichte (vom 3. Februar 2013) gab es folgende Information:
„Ein anderes – neues – Detail aus dem Nürburgring-Umfeld wurde bisher auch nur von Motor-KRITIK vermeldet: Der Insolvenz-Geschäftsführer der Nürburging GmbH wird als nächstes zum Liquidator der Cash Settlement und Ticketing GmbH, Nürburg (CTS) bestellt, der Firma, die bisher mit ihren Plastikkarten eine Übersicht über die Einnahmen im gesamten Bereich des Nürburgings zu erlangen suchte.“
Diese Info enthält einen groben Fehler: Nicht der Insolvenz-Geschäftsführer der Nürburgring GmbH wird zum Liquidator der Cash Settlement und Ticketing GmbH bestellt,
sondern Herr Dr. Karl-Josef Schmidt, Frankfurt,
der „Neue“ bei der Nürburgring Betriebsgesellschaft m.b.H., bei der inzwischen Prof. Dr. Dr. Thomas B. Schmidt, Trier, als Geschäftsführer ausgeschieden ist.
Wie ich aus dem so genannten „Vergleichsvertrag“ (mit Richter/Lindner) wusste, war zum Termin des Abschluss dieses Vertrages (27. November 2012) dieser Prof. Dr. Dr. Thomas B. Schmidt zum neuen Geschäftsführer der CST (Cash Settlement & Ticketing GmbH) lt. Notarvertrag bestimmt worden.
Nun muss ich aktuell feststellen, dass eine entsprechende Eintragung ins Handelsregister niemals vorgenommen wurde. Prof. Schmidt hat wohl in Kenntnis der Dinge, die dann auf ihn zukommen konnten, einer Genehmigung zu der entsprechenden Eintragung nicht zugestimmt. - Es gibt sonst keine Erklärung für die so entstandene Lücke im Handelsregister.
So wird auch erklärlich, dass man jetzt – quasi unauffällig – die Cash Settlement & Ticketing GmbH, Nürburg liquidiert. Und Liquidator ist Dr. Karl-Josef Schmidt, Frankfurt, der derzeit auch als Geschäftsführer der von Prof. Dr. Dr. Thomas B. Schmidt gegründeten Nürburgring Betriebsgesellschaft m.b.H. agiert, der hier wiederum „still“ ausgeschieden war.
Hinter den Kulissen wird also richtig hin- und hergechoben. Darüber wird auch nicht geredet. Man könnte sich ja etwas dabei denken.
Inzwischen ist nämlich auch im Bundesanzeiger – genau so still, leise und unauffällig klein – die Liquidation der Cash Settlement & Ticketing GmbH vermeldet worden. Mit der netten Aufforderung:
„Die Gläubiger der Gesellschaft werden aufgefordert, sich bei ihr zu melden.“
Unterschrieben ist diese Liquidation-Information nicht etwa mit einem Namen, sondern ganz sachlich mit
„Der Liqudator“
Da sind wahrscheinlich nun tausende Besucher des Nürburgrings angesprochen, die eine der Plastikkarten mit irgendeinem Betrag gelöst, den aber nicht ganz aufgebraucht haben mit der Absicht: Den Betrag nutzen wir dann beim nächsten Besuch.
Da kann es dann zu spät sein. - Also: Bitte sofort Ihre Forderungen einreichen!
In diesem Zusammenhang möchte ich aus der internen „Bestandsaufnahme“ des Herrn Weisel einen Absatz zum Thema „Liquidität“ erwähnen, in dem es heißt:
“Zusätzlich sind Finanzmittel in Höhe von 1.270.000 €€ vorhanden, die bei Bedarf für Auszahlungen an Kartenguthaben die vor dem Betriebsübergang zum 31.12.2010 bestanden, zu verwenden sind.“
Soviel zu „möglichen Forderungen“ aus Restguthaben von Nürburgring-Besuchern.
Der „alte Geschäftsführer“, Gerd Weisel, (offensichtlich bis heute ohne Nachfolger!) sagte in seiner schon erwähnten „Bestandsaufnahme“ vom 12. März 2012 übrigens folgende Gewinnentwicklung (vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen = EBITDA) für die CST voraus:
„2013 439.000 €
2014 338.000 €
2015 761.000 €dann laufend ansteigend bis zum Jahr
2030 909.000 €“
Wieder mal ein Beispiel dafür, wie Visionen, Phantasie und Abhängigkeit von politischer Meinung den Blick für die Realität verstellen können.
Jetzt kommt also – ohne jede Vorankündigung – das AUS!
Es sei hier noch mal daran erinnert: Nach Gerd Weisel, als Geschäftsführer ausgeschieden am 15. September 2012, hat es nach meinen aktuellen Feststellungen keinen weiteren Geschäftsführer als juristisch Verantwortlichen bei der CST gegeben!
Wer hat hier seine Aufsichtspflicht verletzt?
Was geschah in der Zwischenzeit? - War jetzt inzwischen der Einsatz eines Liquidators eine Notwendigkeit?
Natürlich wird so auch das Schweigen des Insolvenzgeschäftsführers nach Erhalt meiner Fragen zum Thema CST verständlich. - Jede Anwort hätte ein Hinweis auf die jetzt erfolgte Liquidation sein müssen. - Also hat man geschwiegen. Wie auch alle Verantwortlichen vorher, wenn es ihnen taktisch geschickter erschien. - Und man lenkt jetzt mit Erfolgen in F1-Verhandlungen ab. Am liebsten scheint man die Öffentlichkeit mit „Worthülsen“ abzufertigen.
Richtig ist: Die Öffentlichkeit wird nach wie vor nicht umfassend in Kenntnis gesetzt, auch die direkt Betroffenen im Nürburgring-Umfeld werden nicht in grundsätzliche Entscheidungen mit einbezogen. - Da hilft auch kein „Runder Tisch“.
Alles geht so weiter wie bisher! Auch die Beck-Nachfolgerin, Frau Malu Dreyer, hat garnichts begriffen, wenn sie in ihrer Regierungserklärung beklagt:
„Die Europäische Kommission betrachtet Infrastrukturprojekte immer häufiger aus einem engen wettbewerbsrechtlichen Blickwinkel.“
Leider hat die Landesregierung in Mainz dafür jedes Gefühl – in wettbewerbsrechtlicher Hinsicht – verloren. - Es ist Zeit für eine Kursänderung. In jeder Hinsicht. Frau Dreyer sollte ihre Vorstellungen nicht an der Meinung einer Partei (oder Vorgängern), sondern an der Meinung von Betroffenen, Wählern orientieren. Sie sollte nicht nur von „gesellschaftlicher Verantwortung reden“, sondern sie auch wahrnehmen.
Und was die Arbeit des Insolvenzgeschäftsführers betrifft: Sie lässt an „Klarheit und Offenheit“, wie von Frau Dreyer in ihrer Regierungserklärung lobend erwähnt, vermissen.