„Nun müssen Sie ganz stark sein!“

Der Titel ist meine Ansage. An alle Leser folgender Geschichte. Das Thema ist: Der Nürburgring und seine aktuelle Situation. Da sind dann auch die Insolvenzverwalter (-Sachwalter) betroffen. Sie halten sich – wie die Berater der Landesregierung – für Götter. Sie haben sich auch auf der letzten Sitzung des Gläubigerausschusses am Dienstag dieser Woche entsprechend dargestellt. Und alle kuschen. - Ich habe gestern dem Insolvenzgeschäftsführer klar gemacht, was ich von dieser Art halte. - Wenn er es denn verstanden hat. Und alles was ich ihm geschrieben habe stimmt. - Stimmte! - Denn ich habe auch in der Nacht gearbeitet, habe – auch das bezeichne ich als Arbeit – nachgedacht. Und habe die Lücke gefunden, die alle Beteiligten, ob mit oder ohne Doktor-Titel, ob zweifach oder mit Professorentitel verbrämt, übersehen haben. Auch denen muss ich heute sagen:

„Nun müssen Sie ganz stark sein!“

Den Herrn Insolvenzgeschäftsführer habe ich noch gestern Abend angeschrieben. Mit einer E-mail. Und habe ihn daran erinnert, dass er mir noch nicht auf meine Anfrage vom 2. Januar 2013 geantwortet hat. Ich hätte da gerne von ihm gewusst, woher das Betriebskapital kommt, das er für „seine“ NBG (Nürburgring Betriebsgesellschaft mbH) braucht.

Ich weiß nicht, warum vor mir niemand anders auf diese Frage gekommen ist. Nun ja – sie wurde auch von Herrn Prof. Dr. Dr. Schmidt nicht beantwortet. Er hält es wohl für sein großes Geheimnis. Und Journalisten hält er wohl für Idioten.

Vielleicht, weil ihn – außer Motor-KRITIK – bisher niemand danach gefragt hat, woher das Betriebskapital kommt, mit dem er „seine“ (er ist der Gründer!) NBG betreibt. Er – und der „Sachwalter“ - haben geglaubt, die Realität vor der Öffentlichkeit, den Wählern, den Steuerzahlern, den kartellrechtlich und wirtschaftlich von den Fehlleistungen einer Landesregierung Betroffenen, verbergen zu können.

Weil es die Landesregierung, die verantwortlichen Politiker in ein schlechtes Licht stellen könnte?

Und der Herr Prof. Dr. Dr. Schmidt hat geschwiegen. Und hat in der letzten Gläubigerversammlung (am Dienstag dieser Woche) Druck gemacht. Wer etwas von den Gesprächen, den Beschlüssen, den Aktivitäten innerhalb des Gläubigerausschusses „nach draußen“ kommen lässt, der „fliegt“, der wird ausgesperrt. Damit wurde gedroht. - Und alle kuschen! - Es ist wohl eine Ehre, im Gläubiger-Ausschuss zu sein und in einer Reihe von Fällen sozusagen eine Alibifunktion zugewiesen zu erhalten.

Ich habe dem Herrn Professor gestern Abend geschrieben:

„...wie ich höre, steht der Gläubigerausschuss vor der Auflösung, nachdem bedeutende Persönlichkeiten am Dienstag mit dem Rauswurf all' der Mitglieder gedroht haben, die etwas über den Inhalt der im Ausschuss geführten Gespräche und Beschlüsse nach draußen dringen lassen. - Man hätte deutlich machen müssen, dass das z.B. auch Informationen an Herrn Beck u.ä. "Betroffene" in Mainz betrifft. - (Darum rechne ich - bei einer konsequenten Umsetzung der Ansage - auch bald mit einer Auflösung.)“

Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich nur eine schwache Ahnung von den Abläufen, aber schon das richtige „Bauchgefühl“. Schließlich wusste ich, warum in den Tagen dieser Woche z.B. mein Telefon weniger als sonst geklingelt hatte. Aber es gibt zum Glück noch andere Informationsquellen und die Nacht zum Nachdenken. Das mache ich dann – mit einem guten Wein in Ruhe.

Es war wie früher in der Volksschule: Zunächst hat man garnichts begriffen, dann ist es einem „wie Schuppen von den Augen gefallen“. Und ich habe in die richtige Richtung – auf die richtige Art – zur Sache zu recherchieren begonnen. - Und wurde fündig:

Ich habe – sozusagen „über Nacht“ - gelernt, dass die NBG (Nürburgring Betriebs GmbH) schon aus dem Grund ins Leben gerufen werden musste,

„da es einer Vielzahl von Unternehmen nach ihren internen Compliance-Regeln verwehrt ist, Verträge mit insolventen Gesellschaften zu schließen.“

Sagen die Insolvenz-Sachwalter in einem „Geheim-Papier“ von 48 Seiten Umfang.

Ich will meine Leser nicht mit vielen – zumindest ihnen schon – bekannten Details langweilen, möchte aber z.B. auf eine interessante Stelle (auf Seite 28) hinweisen. Dort ist zu lesen:

„Ein neuer Pachtvertrag zwischen der Nürburgring Betriebsgesellschaft mbH und der Schuldnerin, der Motorsport Resort Nürburgring GmbH sowie der Congress- und Motorsport Hotel Nürburgring GmbH wird derzeit vorbereitet.“

Hätten Sie, liebe Leser, sich das vorstellen können? - Aber man muss wissen, dass die Insolvenz-Sachwalter sowieso sehr vorsichtig mit den Ex-Pächtern und Betreibern des Nürburgring umgegangen sind, denn:

„Alle weiteren Entscheidungen wurden vor dem Hintergrund getroffen, dass die Insolvenz der NAG drohte.“

Ich zitiere nur, d.h. nämlich nicht, dass diese Information der Insolvenzsachwalter stimmen muss. Herr Prof. Dr. Dr. Schmidt ließ schon mal eine von ihm beauftragte Agentur auf eine entsprechende Anfrage von mir im September 2012 antworten:

Sehr geehrter Herr Hahne,

vielen Dank für Ihr Interesse und die Anfrage. Nach Rückfrage mit dem Sanierungsgeschäftsführer, Prof. Thomas B. Schmidt und dem vorläufigen Sachwalter Jens Lieder können wir Ihnen hierzu nichts sagen, da uns kein Angebot vorliegt.

Mit freundlichen Grüßen

Pietro Nuvoloni

Jetzt, im aktuellen „Geheimpapier“ der Herren muss ich lesen:

„Es wurden vorbereitende Gespräche mit einer Vielzahl von möglichen Investoren durchgeführt.“

Und man kreist die mögliche Gruppe der Interessenten für den Komplex Nürburgring auch ein:

„Als potentielle Käuferkreise kommen neben Automobil- bzw. Mineralölkonzernen und Automobilzulieferern auch Privatinvestoren in Betracht. Hierbei wird es vor allem von Bedeutung sein, weltweit Investoren anzusprechen.“

Wie ich dem Strategie-Papier der Insolvenz-Sachwalter entnehmen kann, muss man als Käufer von Gegenständen aus dem Vermögen der insolventen Nürburgring GmbH sehr vorsichtig sein, weil immerhin mit einer Rückforderung der „Beihilfe“ durch die EU gerechnet werden muss. Und dazu gibt es auch die Erklärung:

„...weil der Beihilferückforderungsanspruch sich nicht nur gegen die juristische Person des Beihilfenempfängers – also die Schuldnerin – richtet, sondern die Rechtsnachfolge in den Beihilferückforderungsanspruch auch dazu führen kann, dass Käufer von Vermögensgegenständen („assets“) zur Rückzahlung verpflichtet sind. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass ein potentieller Käufer für die Rückzahlung der Beihilfe haftet...“

Nach Studium des „Geheim-Schriftsatzes“ weiß ich dann auch, warum mir Prof. Dr. Dr. Schmidt bisher nicht auf meine Frage nach dem Betriebskapital der NBG geantwortet hat. Ich habe seine NICHT-Antwort mit einem Satz auf Seite 28 des „Geheimpapiers“ erklärt bekommen:

„Die Schuldnerin hat die NBG durch eine Einzahlung in die freie Kapitalrücklage finanziell ordnungsgemäß ausgestattet, so dass der Geschäftsbetrieb der NBG gesichert ist.“

Na bitte, Herr Prof. Dr. Dr. Schmidt! - Es geht doch! - Wenn auch auf Umwegen. - Danke!

So bin ich z.B. auch angenehm überrascht zu erfahren, dass die jahrelangen „roten Zahlen“ bei der Nürburgring GmbH wohl Fehlfarben-Charakter hatten. Der Darstellung der Insolvenz-Sachwalter kann ich entnehmen:

„Da der Betrieb der Rennstrecken profitabel ist, ist ein operativer Überschuss zu erwarten. Die Fortführung erhöht zudem die Chancen im Verkaufsprozess einen angemessenen Kaufpreis zu erzielen.“

Bitte beachten Sie, dass hier nur der Rennstreckenbetrieb als profitabel dargestellt wird. Alles was durch das Land an „Infrastrukurmaßnahme“ hinzu kam, ist offensichtlich „für die Katz“. - Oder ein Fressen für die EU.

Was am Mittwoch durch Frau Klöckner in Brüssel in Sachen Nürburgring erreicht wurde, bleibt wohl zunächst noch ein Geheimnis der Opposition. Dann gab es aber heute eine Pressekonferenz, auf der Frau Klöckner aber relativ wenig zum Thema Nürburgring sagen wollte. - Da bleibt dann unklar:

  • War es eine Reise zur Eigenwerbung?
  • War es eine Reise im Auftrag des ADAC?
  • War es eine Reise im Interesse der Eifel-Region?

Man weiß es nicht. Aber immerhin hatte die Dame ein 30-Seiten Papier in der Aktenmappe, in dem nach meiner Auffassung die Einstellung des ADAC vertreten wird. - Mir bleibt also nur ein weiterer Blick in das „Geheimpapier“ der Insolvenz-Sachwalter, da mich das Ergebnis der heutigen Pressekonferenz in Mainz nicht schlau gemacht hat.

Die Darstellungen in diesem Papier relativieren auch die Aussagen des Ex-Ministerpräsidenten Kurt Beck vor dem LG Koblenz, nach der alle die hier angeklagt sind, eigentlich nur „Treuehandlungen“ vorgenommen haben, indem sie sicherstellten, dass der Bau-Wahnsinn weiterging, die unnötigen Geldausgaben für Maßnahmen, die die „roten Zahlen“ brachten und bringen, nicht gestoppt wurden. - Wer hatte - und wer hat davon in Zukunft - Vorteile?

Beck erklärte vor dem LG Koblenz, am gleichen Dienstag, an dem auch der Gläubigerausschuss „zurechtgewiesen“ wurde - ich zitiere aus der „Rhein-Zeitung“:

„Sie alle hätten Schaden vom Land abwenden wollen, als beim gigantischen Ausbau der Rennstrecke dem damaligen Privatinvestor Kai Richter das Geld ausging und Baustopp drohte.“

Schön, mal wieder von Herrn Richter zu hören, dass er Privatinvestor war. Leider erfährt man nicht, wer – und warum – man ihn dazu auserkoren hatte. Kai Richter gehörte doch mit seiner jungen Firma aus der Sicht von Finanzexperten nicht gerade zur ersten Garde der gesuchten und gewünschten Investoren. Wir erfuhren vor dem LG Koblenz noch mal, „dass Kai Richter das Geld ausging“. - Dumme Frage: Mit wieviel eigenem, nachweisbaren Geld, war er denn vorher zum „Privatinvesstor“ geworden?

Das Ermittlungsverfahren gegen Kai Richter läuft und läuft und läuft. Die Staatsanwaltschaft Koblenz bestätigte mir gerade noch heute, am 22. Februar 2013:

„Die Staatsanwaltschaft Koblenz ermittelt - dies ist bereits mehrfach öffentlich geworden - u.a. auch wegen der Verwendung von Geldern, die in die Firmengruppe um den Düsseldorfer Geschäftsmann geflossen sind. Diese Ermittlungen dauern nach wie vor an. Wann sie abgeschlossen werden können, kann ich Ihnen realistischerweise im Moment leider nicht sagen. Auch kann ich keine Angaben dazu machen, wie dies genau geschehen wird.“

Wenn ich das in dem immer wieder erwähnten „Papier“ richtig verstanden habe, dann ist das Team Richter/Lindner immer noch im Besitz der Ticketerlöse aus der Formel 1-Veranstaltung von 2011. Zumindest war dieser Betrag zum Zeitpunkt der Kündigung des Pachtvertrages (7. Februar 2012) noch nicht abgerechnet. Da auch die Pachtzahlungen ausgeblieben waren... - Insolvenz der Nürburgring GmbH.

Nach den Unterlagen der Insolvenz-Sachwalter sind bis heute (!) noch keine...

„präsise Feststellungen zum Eintritt der materiellen Insolvenz...“

getroffen worden. Fest steht aber:

„Zum 31. Juli 2012 wurden Zinsen und eine Nichtabnahmeentschädigung gegenüber der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) in Höhe von 6.050.728,76 € fällig, wofür neben der Schuldnerin die Motorsport Resort Nürburgring GmbH gesamtschuldnerisch in Höhe von 2.435.016,21 € und die Congress- und Motorsport Hotel Nürburgring GmbH in Höhe von 611.400,81 € haftet. Die Schuldnerin verfügte nicht selbst über die Mittel zur Erfüllung dieser Verbindlichkeit.“

Und jetzt kommt die Erklärung, warum es zur Insolvenz kommen musste. So jedenfalls wird die Situation von den Insolvenz-Sachwaltern dargestellt:

„Das Land Rheinland-Pfalz konnte wegen der Nichterteilung einer Genehmigung der Europäischen Kommission für eine Rettungsbeihilfe bis zum 31. Juli 2012 die Forderung nicht stunden bzw. der Schuldnerin weitere Mittel zur Verfügung stellen.“

Mir sind die Abläufe zeitlich ein wenig anders in Erinnerung: Zunächst kam die Ankündigung der Insolvenz durch Herrn Beck, bzw. die Landesregierung; dann kam erst die Ablehnung durch die EU. - Aber ehrlich: Eine Pleite war das Ganze so und so. - Und ist es auch heute noch.

Natürlich muss man sich Gedanken für den Fall machen, dass die Insolvenz-Sachwalter den Nürburgring weder als Ganzes noch in Teilen verkauft bekommen. Die Verkaufserlöse werden nach meiner Einschätzung immer deutlich kleiner sein als es der mögliche Rückforderungsanspruch der EU nach der bisher bekannten Auflistung sein kann. Das heißt mit anderen Worten: Kommt es zwischen der EU und dem Land nicht zu einem vernünftigen Vergleich, wird die Rückforderungssumme immer deutlich höher sein als der mögliche Verkaufserlös. Dass dann der Rechtsnachfolger der Nürburgring GmbH in Anspruch genommen werden kann, hatte ich schon erwähnt. - Aber auch den Insolvenz-Sachwaltern ist klar:

„Kann der Adressat des Beihilferückforderungsanspruchs, also die Schuldnerin, die gezahlte Beihilfe unmittelbar nach der Entscheidung der Kommission nicht zurückzahlen, ist die Bundesrepublik Deutschland verpflichtet, den Betrieb zu schließen.“

Halten wir also fest, dass alles was jetzt so der Öffentlichkeit dargestellt wird, eigentlich ein Showprogramm ist, mit dem sie versöhnlich gestimmt werden soll. - Und Kurt Beck entschuldigt sich mehrfach. - Ein feiner Mann.

Mit einer Vollauslastung der Rennstrecken in dieser Saison ist leider nicht die Lösung in Sicht, sie kaschiert nur die eigentlich Situation, die – um mit Konrad Adenauer zu sprechen – noch nie so ernst war wie jetzt. Ich bin immer wieder erstaunt, von ahnungslosen Motorsport-Fans zu hören: „Na, jetzt ist da oben bei Euch ja wieder alles in Ordnung?“

Auf meine Rückfrage, wo eine solche Einschätzung herrührt, kommt dann: „Aber jetzt fährt ja wieder die Formel 1.“

Allein schon die Frage, wer die Formel 1 denn wieder in die Eifel geholt hat, trennt die Fans in mehrere Lager. Kaum einer versteht, dass hier auch „Politik gemacht“ wird. Da werden die Insolvenz-Sachwalter zu den genialen Taktikern, dann ist es wieder der derzeitige Geschäftsführer der NBG, von Insidern – um Verwechselungen auszuschließen – als „Hockenheim-Schmidt“ bezeichnet.

Aber der darf's nicht sein, weil der selbst bei seinem vorherigen Arbeitgeber, der NAG mit seinen Teilhabern Richter/Schmidt gekündigt hatte, um sozusagen übergangslos zur NBG des Insolvenzverwalters zu wechseln. Und wer sich ein wenig im Dschungel der Vertragsparagaphen eines Geschäftsführervertrages auskennt... - Im Untergrund war noch eine andere Gruppe in Sachen Formel 1 am Nürburgring unterwegs und hat – nach meiner Einschätzung – nicht unwesentlich zu dem schließlich vereinbarten F1-Termin am Nürburgring beigetragen. Dass bei diesem „Ringkampf“ dann auch z.B. Max Mosley eine Rolle spielte, ist in der Öffentlichkeit nicht wahrgenommen worden.

Mosley war nicht wegen seines perfekten Englisch ein wichtiger Kontaktmann, sondern weil er das Vertrauen von Bernie Ecclestone genießt und – perfekt Deutsch spricht.

Ob dieses Rennen ein Publikumserfolg sein wird, ist derzeit umstritten. Genauso wie der Titel der Veranstaltung, da die Rechte am „Großen Preis von Deutschland“ beim AvD liegen, aber die sportliche Ausrichtung vom ADAC vorgenommen werden soll. So gibt es in diesen Wochen z.T. lange Telefon-Konferenzen zwischen München und Frankfurt, ohne dass man bis zu diesem Zeitpunkt zu einer Entscheidung gekommen wäre.

Es gibt in dem Papier der Insolvenz-Sachwalter übrigens eine schwer verständliche Formulierung, da sie sich sowohl auf die Vergangenheit, als auch auf die Zukunft beziehen kann. Wörtlich ist da zu lesen:

„Die Formel 1 kann 2013 von der NAG ausgerichtet werden.“

Es ist durchaus möglich, dass diese Formulierung bewusst doppeldeutig ausgelegt ist. Nach dem Motto: Aber es war doch schon damals bei uns zu lesen. Wir haben daraus doch niemals ein Geheimnis gemacht.

So arbeiten Rechtsanwälte – machen sich unangreifbar. - Und mit solchen haben wir es hier zu tun.

Und mit einem fast unüberschaubaren Anhang von Beratern. Ganz gleich auf welchem Gebiet: Es wird abkassiert. Für Gutachten, Businesspläne, Strategiepapiere in allen Varianten. Viele sind das Papier nicht wert auf dem sie geschrieben wurden.

Aber Richter-Medienberater, Karl-Heinz Steinkühler (Düsseldorf), hat es inzwischen als Auch-Mit-Berater des SPD-Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück mit dem nicht ins Rollen gekommenen „Peerblog“ zu einer gewissen Berühmtheit gebracht, die er z.B. mit knappen Zitaten in einer auch wieder schnell aus dem „Handelsblatt“ (Internet) verschwundenen Geschichte nicht erlangen konnte. Titel: „Mit Steuerzahler-Sponsoring zum Millionär“.

Da war dann z.B. am 23. Februar 2012 zu lesen: „Fragen zu den Vorwürfen will er mit dem Verweis auf die laufenden Ermittlungen nicht beantworten.“ (Da ging es um Kai Richter und „eigenartige“ Abläufe bei Geldgeschäften, an déren Überprüfung noch die Staatsanwaltschaft arbeitet. - s.o.)

Oder wenn im „Handelsblatt“ die Geschäftstätigkeit der Ehefrau von Kai Richter beim Projekt „Nürburgring 2009“ hinterfragt wird, muss sich der „Handelsblatt“-Journalist mit „Gegenfrage: Welche Relevanz hat die Geschäftsbeziehung und deren Ausgestaltung für die Öffentlichkeit?“ bescheiden.

Noch bescheidener ist die Antwort des Herrn Steinkühler auf eine Frage von mir Ende Januar 2012:

„Wann hatten Sie zuletzt Kontakt (persönlich, telefonisch, brieflich oder
per E-mail) mit Herrn Gabor Steingart?“

Ich erhielt keine Antwort. - Auch nach einer Erinnerung nicht.

Damit reiht sich Herr Steinkühler in die kleine Reihe der prominenten Nichtbeantworter meiner Fragen ein, die von Prof. Dr. Dr. Schmidt über Kai Richter bis zu Herrn Steinkühler reicht.

Die Herren werden wissen, warum sie es als besser empfanden, nichts zu sagen.

Meist hat es wenig genutzt. Wie jetzt auch dem Herrn Professor Doktor Doktor. Ich habe meine Antwort – mit viel Aufwand und ein wenig umständlich doch erhalten.

Und jetzt, Herr Professor, müssen Sie eben ganz stark sein!

Aber eigentlich ist es auch nicht Ihre Aufgabe den Gläubigerausschuss vorzeitig aufzulösen, sondern die Insolvenz der Nürburgring GmbH. Interessant, mal einen Einblick in Ihre gut bezahlte Arbeit zu erhalten. - Aber mit Geld kann man keine Fachkompetenz ersetzen. (Das bezieht sich natürlich auf den Nürburgring und den Motorsport.)

MK/Wilhelm Hahne

PS: Meine Veröffentlichung hier wird sicherlich auch für die Vereinigung „Ja zu Nürburgring“ ein paar Anregungen bringen. So wird der Termin zu einer Mitgliederversammlung am 1. März 2013, in Nürburg in der Gemeindehalle, sicherlich deutlich interessanter sein als vorher gedacht. Nicht nur die Mitglieder, sondern auch die Journalistenkollegen sollten sich den Termin notieren. - Ab sofort ist für Sprengstoff gesorgt!

 

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