Das Leben ist so bunt wie die Geschehnisse am Nürburgring. Auch ein Ballettabend muss nicht nur aus einer Darbietung bestehen, kann eine Mischung aus unterschiedlichen Stücken sein. Meine Frau und ich haben einen solchen Abend gerade vor Tagen im Theater von Koblenz unter dem Titel „Tausend Grüsse“ erlebt. Der Titel bezog sich auf den Mittelteil, in dem das Ballett einen Schumann-Liederzyklus interpretierte. Sehr gut! - Aber verglichen mit Teil 1 und 3 kam für mich persönlich „weniger rüber“. Ich war da mehr Zuschauer. - Teil 1 hat mich betroffen gemacht, weckte Emotionen, Assoziationen. Zum Beispiel in Richtung Auschwitz und Guantanamo. Das waren auch die „Stätten“ die dem Ballettmeister, Steffen Fuchs, bei seiner Werkeinführung dazu einfielen. Und mir fiel dabei auf, dass auch ich – trotz allem Bemühen – mich schon mal dabei ertappen muss, dass ich dabei bin in Klischees zu verfallen. Ich hätte den Balletmeister niemals als einen solchen empfunden, weil er Schuhe – zu alten Jeans und einer grauen Anzugjacke – trug, die, um es „platt“ zu formulieren, einfach „potthässlich“ waren. Auch der 3. Teil des Ballettabends, eine Interpretation exakt dieses Balletmeisters, der seine Wurzeln in einer langjährige Zusammenarbeit mit einem der wichtigsten Choreografem der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, Uwe Scholz, entwickelt hat und hier zu einem Konzert für zwei Klaviere von Sergei Ravchmaninov mit einer von Scholz beeinflussten Art zu einem die Besucher begeisternden Ballett-Erlebnis umsetzte, hat zumindest mich emotional erreicht. War es das „Moll“, die Tonart, die z.B. auch den Erfolg von Liedern so mancher Kölner „Volksgruppe“ bestimmt? - Es war die begeisternde Gesamtleistung der Tänzerinnen und Tänzer in Verbindung mit der hervorragenden „Live“-Musik von Solisten des Musiktheaterensembles nach der Umsetzung von begnadeten Choreografen. - Was das alles mit dem Nürburgring zu tun hat? - Es lassen sich viele Bezüge herstellen. Zum Beispiel, dass dieser Ballettabend von der Bundesregierung bezuschusst war, da er zum „Tanzfonds Erbe Projekt“ zählt. Oder dass am Nürburgring nicht nur eine Darbietung ein Urteil bestimmen sollte. - Man sollte auch nicht mit einem Detail (s. das obige Beispiel „Schuhe“) Dinge einer gewissen „Schublade“ zuordnen. - Dieser Gefahr könnte man leicht am Nürburgring erliegen, wenn man Einzelaktionen als Einzelaktionen bewertet. Denn es gibt solche Aktionen gerade aktuell sehr viele. So wie aus Stücken mit unterschiedlichem Charakter ein begeisternder Ballettabend werden konnte, können aus den unterschiedlichen gerade am Nürburgring ablaufenden Aktionen... - Na was denn? - Aber zunächst fragt man sich: Wer initiert das alles? - In welchem Auftrag? - Gibt es denn schon einen neuen Eigentümer? - Wer bezahlt das alles? - Nichts ist am Nürburgring „transparent“! - Leider! - So kommt man zu dem Titel: