2020-05

Über Touri-Fahrten u.a.: Traumpfade & Traumtänzer?

Zum 1. Mai haben meine Frau und ich uns ein Abendessen aus einem Restaurant gegönnt. Meine Frau hat es bestellt, ich habe es abgeholt, um mir ein Bild machen zu können, wie so etwas unter „Corona-Bedingungen“ abläuft. - Ich habe mir auch die „kontaktlosen Touristenfahrten“ der Nürburgring 1927 GmbH & Co. KG angeschaut. Natürlich unter „kontaktarmen“ Recherche-Bedingungen! - Ich habe dazu auch Fotos gemacht, die meine Eindrücke unterstreichen. Dass die Landesregierung die „kontaktlosen Touristenfahrten“ still abnickte ist verständlich. Durch ein Hygiene-Institut, das von den Praxisabläufen keine Ahnung hat, wurde ein Konzept des Nürburgring-Pächters als genehmigungsfähig erachtet, das dann  - weil verantwortlich - von der Kreisverwaltung Ahrweiler tatsächlich - nicht genehmigt wurde. - Weil keine Genehmigung notwendig war! - Sagt die Kreisverwaltung! - Das „keine Ahnung“ bei der Landesregierung vorhanden ist, wird auch durch die Insolvenz in Eigenverwaltung der landeseigenen Nürburgring GmbH nachweisbar. Wie sagte schon Kurt Beck: „Wir machen es einfach!“  - Da hat Motor-KRITIK mal nachgeschaut, ob die Vorhersagen von Bürgern, die durch ihre persönliche Erfahrung – anders als die „Veranlasser“ - als „Fachleute“ gelten müssen und schon im Vorfeld der Entscheidung ihre Meinung mit der von „Kaufleuten“ der Nürburgring 1927 GmbH & Co. KG aber auch mit Verbandsgemeinde und Kreisverwaltung auszutauschen versuchten, eigentlich mehr der Realität bei der Abwicklung entsprechen, als die der „Kaufleute“ am Nürburgring.

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Digital & unmenschlich: Die Welt in der wir leben!

Auch hier – bei Motor-KRITIK – gehen täglich Pressemitteilungen ein. Gerade in den Internet-Medien finde ich die oft nur Stunden später - eigentlich unverändert – eingestellt. Von mir wurden bisher niemals Pressemitteilungen registriert, mit denen der Wert eines angepriesenen Produkts in Frage gestellt – oder nüchtern beurteilt - wurde.

Nun kenne ich auch den Druck, unter den sich Redakteure in modernen Redaktionen ausgesetzt sehen. Man widerspricht darum nicht, wenn man einen Auftrag z.B. vom Chefredakteur erhält. Bei einer Fachzeitschrift tätig, habe ich auch solche Aufträge von der Chefredaktion erhalten, aber nicht ausgeführt, weil eigentlich die bloße Erwähnung des Produkts schon eine Werbung gewesen wäre, während der Kauf einem Leser keinen Vorteil gebracht hätte.

In modernen Zeitschriften wird der oft in Produkte hinein interpretiert, weil der Hersteller vielleicht ein guter Anzeigen-Kunde – oder etwas ähnliches – ist. Ich muss da schon mal lächeln, wenn z.B. ein Fachkollege das eine Mal das zu hohe Gewicht eines Automobils nicht als negativ empfindet und beim anderen Mal dann vielleicht schreibt, wie toll sich doch das niedrige Gewicht bei der Kurvendurchfahrt auswirkt. - Was denn nun?

In manchen Redaktionen scheint man auch vergessen zu haben, dass man durch die Art der „Berichterstattung“ den günstigen Versand des hergestellten Produkts an Abonnenten gefährden könnte. Dort – in den Regularien der Post - heißt es z.B.:

„Presseübliche Berichterstattung: Mindestens 30% der Inhalte der Publikation müssen könnten einen informativen, werbefreien Charakter haben. Sieht sie eher nach Werbebroschüre oder Bestellkatalog aus, kann sie nicht als POSTVERTRIEBSSTÜCK versendet werden!
Verkaufte Auflage: Mindestens 10% der Auflage müssen gegen Entgelt verbreitet werden. Die Publikation darf also nicht ausschließlich werbefinanziert sein.“

Manche „Experten“-Meinung darf man auch nicht ernst nehmen. Wenn z.B. der Chefredakteur von „Europas Nr. 1“ schreibt:

„Autos verkaufen im Internet? Wollte keiner so richtig. Auf einmal geht‘s. Und muss gehen.“

...dann hat er sich eigentlich schon damit als „Experte“ disqualifiziert.  Kann sein, dass das bei Hochpreis-Produkten funktioniert, aber dafür braucht man dann auch noch nicht einmal das Internet. Ich kenne z.B. einen ziemlich aktuellen Fall, wo ein Mann zu seinem Handy greift und bei „seinem Händler“ mal eben einen neuen McLaren bestellt. - Geht doch! - Auch ohne Computer!

Aber wie soll jemand - „der kleine Mann“ - seinen Gebrauchtwagen beim Neuwagenkauf im Internet eintauschen? - Und wenn es bei Daimler/Mercedes derzeit keine Prospekte mehr gibt, so zeigt das nur, wie weit sich inzwischen die Verantwortlichen der Industrie von der Basis entfernt haben! - Man gibt sich „modern“, der digitalen Entwicklung gegenüber aufgeschlossen. Aber man vergisst, für wen man eigentlich arbeitet. - Für Menschen! - Für echte Menschen! - Nicht geklonte!

Noch etwas zum Wert von digitalem Motorsport und dazu passenden Pressemitteilungen: Am 30. April gab es eine Pressemitteilung zum Thema „Nürburgring Langstrecken Serie Digital - powered by VCO“ in der es hieß:

„Das vierte von insgesamt neun Rennen auf der digitalen Nordschleife findet bereits am 2. Mai 2020 statt. Rennstart für das Eibach 3h-Rennen, das dann auch erstmalig auf SPOX.com live übertragen wird, ist 13 Uhr.“

Bevor ich darüber schrieb, hätte ich mir gerne angesehen, wie das dann bei so einem „Fach-Medium“ umgesetzt wird. - Also habe ich „ROX.com“ püntklich angeklickt.

Am 2. Mai sah das dann so aus. Ich habe dann so nur im Nachhinein erfahren können, das zwei „Werks“-Z4 gewonnen haben. - Bei „vln.de“. - Was auch nichts mit der Realität im realen Motorsport zu tun hat. Einfach alles so digital und unwirklich, dass – wenn man die Realität kennt – das auch in anderen Details schon „unmenschlich“ wirkt. - Gemacht von Menschen, denen Geld das Wichtigste scheint, während sie sich noch Wichtigerem – der Macht – beugen!

MK/Wilhelm Hahne
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