Diesen Titel werden jene Leser nicht verstehen, die aus den unterschiedlichsten Gründen zur Zeit des „Nürburgring-Skandals“ – zu dem ich auch ein Buch geschrieben habe – diesen Informationsdienst, „Motor-KRITIK“, noch nicht lesen konnten. Sie waren vielleicht „damals“ noch zu jung, interessierten sich weder für Motorsport noch Nürburgring, hatten einfach andere Interessen. Warum sich für Hintergründe interessieren? - Warum sollte man sich bemühen, Informationen aus den verschiedensten Gründen miteinander zu verknüpfen?
Eigentlich eine Einstellung, mit der sich gut leben lässt. Inzwischen auch als Journalist. Eigentlich sollte man aber - zumindest in diesem Beruf - nicht nur über den Tellerrand, sondern auch über den Schreibtischrand hinaus blicken können. - Was dann aber schon mal Ärger macht!
Es gibt aber auch für viele Andere viele Gründe, jedem Ärger aus dem Weg zu gehen. Da geht man lieber auf „Schmusekurs“. Das kommt im Geschäftsleben immer gut an und „tut niemandem weh“!
Ich weiß nicht, mit welchem Kurs geschickte Geschäftsleute den Kauf des Nürburgrings realisierten. Manchmal war das ein Zick-Zack-Kurs, den die Interessenten gehen mussten, auch, um der EU und den Politikern zu gefallen. Schließlich ging es um ein scheinbares „Schnäppchen“!
So wurde der Kauf des Nürburgrings jedenfalls dargestellt. Er war es auch, wenn man dem offiziell genannten Kaufpreis gegenüber stellt, was man dafür alles erhalten konnte. Aber Einiges wurde nicht mit Zahlen erfasst, war auch „damals“ nicht wirklich „zu greifen“.
Aber hier in Motor-KRITIK wurde „damals“ schon darauf hingewiesen. Hier war zu lesen, dass sich in den vielen „Beck’schen Denkmal-Bauten“ auch die Anlagen zu Bau-Ruinen versteckten. Das wurde aber von denen, die mal schnell ein „Schnäppchen“ machen wollten auch darum übersehen, weil man zu schnellen Entscheidungen gezwungen wurde.
-
So kam es – aus heutiger Sicht – zu „Flüchtigkeitsfehlern“!
Weder von den Anbietern, die im Auftrag des Insolvenz-Sachwalters handelten, noch vom ursprünglichen Besitzer, der Landesregierung von Rheinland-Pfalz wurde darauf hingewiesen. Darum hatte jeder „qualifizierte“ Käufer auch das Recht auf eine „Due Diligence“ ("mit gebührender Sorgfalt" vorgenommener Prüfprozess), was ihn aber nicht schlauer machte. Er wurde zwar mit Zahlen, aber nicht immer mit Informationen zur Realität versorgt. So wurde so manche „Prüfung“ zu einer „reinen Farce“, weil schon der Zeitdruck eine wirklich umfassende Prüfung gar nicht zuließ!
So kommt es zu dem grotesken Schauspiel, das wir alle schon im Ansatz – aber ohne es wirklich zu begreifen – mit erlebt haben. Und heute stehen wir dann z.B. vor den Absperrungen eines Anbaus am „Dorint“-Hotel am Nürburgring, vor jenem Teil, der dann auch – schnell noch – gebaut werden musste, um den „Anschluss nicht zu verpassen“.
-
Stehen wir „Morgen“ vor den Absperrungen am „ring°boulevard“?
Bei Motor-KRITIK gab es zu den „Beck’schen Traumbauten“ am Nürburgring immer schon Hinweise und Fingerzeige. „Damals“ hat man sie gerne übersehen und sogar versucht, mich als Journalisten wie ein „kriminelles Element“ erscheinen zu lassen. - Tolle Idee, aber leider zu durchsichtig und – in meinem Fall wirkungslos! - Aber schon schmerzhaft „teuer“!
-
Selbst Kinder altern unter den Einflüssen der Realität oft schneller!
Die Realität wird sein, dass die aktuellen Absperrungen am „Dorint“-Hotel eigentlich nur ein Startsignal für das Sichtbarwerden von Baufehlern sind, wie sie aktuell scheinbar der Norm entsprechen. - Man denke nur an das Brücken-Desaster an Autobahnen.
-
Römerbrücken wurden z.B. in „grauer Vorzeit“ zwar nicht „normgerecht“, aber darum (?) perfekt gebaut!
Damit meine heutigen Leser nicht den Eindruck haben, dass hier nur „Bla-Bla“ geschwätzt wird, möchte ich – nur als Beispiel – auf eine meiner „alten Geschichten“ hinweisen. Sie ist aus dem Jahre 2014 und zeigt, dass man manchmal auch zurück und nicht nur „nach vorne blicken“ sollte. (Bitte HIER klicken!)
Ich persönlich bin nicht froh – auch als Journalist nicht – dass es aktuell zu solchen Vorfällen kommt, wie ich sie hier meinen Lesern vom „Dorint“-Hotel in Wort und Bild (!) vorstellen musste.
-
Dass diese Informationen bis gestern exklusiv waren, kann kein Zufall sein!
Die Ereignisse, die noch vor uns liegen – und die ich mal unter dem Begriff „Boulevard“ zusammen fassen möchte, werden irgendwann selbst die abgebrühtesten Beobachter schaudern lassen!
Nur Frau Malu Dreyer wird „nach vorne schauen und wahrscheinlich feststellen:
-
Das sind Fehler, die „vor meiner Zeit“ erfolgt sind!
Und sie wird – wenn das so wie von mir erwartet eintritt - zwar nicht ein mildes, aber dann wohl mehr ein „müdes Lächeln“ zeigen. - Müssen!
MK/Wilhelm Hahne