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Natürlich grabe ich wie ein Wildschwein die Wiesen, auch schon mal „das Internet um“. So bin ich auch auf einen „Offenen Brief“ irgendwo bei „facebook“ - war es wohl – gestoßen, der mich vom Inhalt her schon berührt hat, weil ich als Motor-Journalist natürlich für alle Themen empfänglich bin, die das Thema Nürburgring, VLN – und damit natürlich auch die Situation am „Parkplatz ‚Brünnchen‘“ betreffen. Selbstverständlich weiß ich – seit Jahrzehnten unweit der Rennstrecke Nürburgring wohnend – dass der „Parkplatz ‚Brünnchen‘“ der Ortsgemeinde Herschbroich gehört, die – ebenfalls seit vielen Jahren – von einer Ortsbürgermeisterin geführt wird. Nicht nur sie, sondern auch ihre Tochter, inzwischen Journalistin, kennen mich. - Wir kennen uns. - Und ich erinnere mich gut an Gespräche, die wir – nicht zufällig – auf dem „Parkplatz ‚Brünnchen‘“ geführt haben. - Darum möchte ich heute keine Geschichte zu dem Thema schreiben, sondern ich schreibe...
Eine „offene Antwort“ auf einen „Offenen Brief“!
Weil nicht unbedingt alle Motor-KRITIK-Leser den Brief der Ortsbürgermeisterin von Herschbroich gelesen haben müssen, beginne ich meine Darstellung zunächst mit dem Einfügen des „Offenen Briefes“, der von mir nur etwas aufgelockert wurde, in dem ich ihn in Absätze gegliedert habe. Selbstverständlich habe ich sonst kein Wort, kein Komma verändert, nichts weg gelassen oder hinzu gefügt:
„Hallo Ihr Lieben,
in den vergangenen Tagen und Wochen wurde ich immer wieder angerufen und gefragt, wie es denn nun am Brünnchen weitergeht. Nun zuerstmal - wir sind noch immer tief enttäuscht. Der Baumfrevler wurde noch immer nicht zur Rechenschaft gezogen - weil sich die Fangemeinde viel zu spät überlegt hat endlich mal Farbe zu bekennen und endlich die Augenzeugen zu benennen.
Dennoch sind wir sind zu folgender Regelung gekommen. (Nachdem ich beim letzten VLN Lauf 2018 mit einer Abordnung von Euch am Brünnchen zusammengesessen habe - und wir uns anschließend mit dem Nürburgring ins Benehmen gesetzt haben) Für die ersten 3 VLN Läufe des Jahres 2019, also die vor dem 24 Std. Rennen, werden wir Euch die Chance geben den Brünnchenplatz "aus den Schlagzeilen" und den Beschwerden rauszuholen bzw. rauszuhalten.
Das bedeutet: das Parken für Wohnmobile bzw. Wohnwagen wird teurer, nämlich 35,- € fürs Wochende ( Fr/Sa), im Gegenzug wird es Security geben, die tagsüber für normales Verhalten und ab 22:00 Uhr für die Einhaltung der Nachtruhe sorgen wird. (Dabei denken wir auch an die Nachtruhe der Nachbargemeinden!) Feuer darf nur noch in Brandschalen (Grill) gemacht werden.
Offene Lagerfeuer - wie bisher - sind verboten - damit hoffen wir endlich die Nägel und Metallteile vom Platz zu bekommen, die anfallen wenn Paletten und ähnliches Zeugs verbrannt wird, was NICHTS auf einem Lagerfeuer oder Grillfeuer zu suchen hat.
Die Security wird angehalten auf dem Platz für Ordnung zu sorgen. Zuwiderhandlungen werden der Gemeinde mitgeteilt und ziehen ein Platzverbot nach sich. Wir hoffen auf diese Weise wieder eine Motorsport Fan Gemeinde am Brünnchen vorzufinden und nicht, wie es sich leider an einigen Stellen eingebürgert hatte, eine Partymeile (mit Radau und ohne wirkliches Interesse für den Motorsport).
Warten wir ab, wie es sich entwickelt. Ach übrigens - es sei mir an dieser Stelle ein Nachsatz erlaubt. Ich war in den vergangenen Wochen mehrfach gezwungen in Städten zu parken. Parkgebühren von 20 ,- € pro Tag für ein einfaches Auto waren da normal, also denke ich, dass der Nürburgring gut kalkuliert hat wenn man auf die besagten 35,- € für ein Wohnmobil / Wohnwagen kommt.
Ich hoffe Euch nun hiermit gut informiert zu haben und ich denke, dass wir uns auch an Euren Wünschen orientiert haben. Hoffen wir, dass diese Maßnahmen wirken und Brünnchen wieder der "Treffpunkt für echte Fans" wird. Schönen Abend und schönes Fastelovend-Wochenende
Eure Monika Korden, Ortsbürgermeisterin“
Hier ist meine „offene Antwort“:
Sehr geehrte Frau Korden,
ich komme mir schon sehr dumm vor wenn ich lese, dass Sie in den vergangen Tagen und Wochen immer wieder angerufen und von Fans zur Zukunft vom „Parkplatz ‚Brünnchen‘“ befragt wurden. Und ich sage auch warum!
Als ich Sie vor Jahren einmal telefonisch erreichen wollte, musste mir auffallen, dass es Sie – oder einen Bürgermeister von Herschbroich – in den Telefonbüchern gar nicht gab. Eine Telefonnummer, die ihrer Person zugeordnet werden konnte, schien geheim zu sein.
Nach wochenlangen Bemühungen bin ich dann fündig geworden und habe versucht, Sie damit an Ihrer Arbeitsstelle zu erreichen. Denn Sie üben ihre politische Position als Bürgermeisterin sozusagen im Nebenerwerb aus. Ihr Chef war nicht amüsiert und hat mich „gelöchert“, wie ich an diese Telefon-Nummer gekommen sei. Sie hatten wohl an diesem Tag gerade frei. - Ich war bei irgendeinem ganz geheimen Geheimdienst in der Nähe von Köln gelandet.
Da habe ich diese Telefon-Nummer dann gleich vernichtet, damit sie nicht in „Feindeshand“ fällt.
Ich finde die Aktionen der von Ihnen als „Baumfrevler“ bezeichneten Personen, ebenso wie Sie das tun, als geradezu kriminell und das Verhalten von Besuchern des Parkplatzes ‚Brünnchen‘ genauso „daneben“, wenn sie glauben, durch ein Sich-dumm-stellen die „Täter“ schützen zu müssen.
Aber was Sie jetzt zum Thema „Chance“ schreiben, die Sie den Nürburgring- und VLN-Fans bei den ersten drei Veranstaltungen einräumen, so empfinde ich auch dies – wie ich das „früher“ schon erleben durfte – als ein Stück Volksverdummung.
Sie erinnern sich vielleicht, dass Sie mir vor Jahren persönlich – aber nicht vor Zeugen – erklärt haben, dass es auf dem Parkplatz „Brünnchen“, so lange Sie Bürgermeisterin von Herschbroich sein würden, keine Parkgebühren bei VLN-Veranstaltungen geben würde.
Das war zu einer Zeit, als Sie einer Bauunternehmung ohne jede zeitliche Vorgabe – und darum preiswert – den Auftrag erteilt hatten, „so nebenbei“ doch diesen Parkplatz „Brünnchen“ auch drainage-mäßig ein wenig in Ordnung zu bringen.
Dann gab es die Möglichkeit, diesen Parkplatz an den neuen Pächter des Nürburgrings zu verpachten, setzte aber voraus, dass die Arbeiten an diesem Parkplatz bis zu einem bestimmten Termin abgeschlossen waren. - Jetzt wurde auf den Bauunternehmer Druck ausgeübt.
Aber alles hat funktioniert und heute ist die Ortsgemeinde Herschbroich dann zwar noch Besitzer des Parkplatzes „Brünnchen“ aber hat ihn verpachtet.
- Ab diesem Zeitpunkt wurden dann Parkgebühren am Parkplatz „Brünnchen“ fällig!
Sie waren immer noch Bürgermeisterin der Ortsgemeinde Herschbroich! - Ich habe Verständnis dafür, wenn Sie als Chefin einer Ortsgemeinde darauf achten, dass die Kasse stimmt. Was ich aber – mit Ihrer Aussage in Sachen Parkgebühren mir gegenüber – als Wortbruch empfinde.
Selbstverständlich kenne ich auch die Pachtgebühr, die Sie für die Gemeinde Herschbroich von dem Würstchenbudenbesitzer auf dem Parkplatz „Brünnchen“ fordern und erhalten, kann damit die Vorstellungen erahnen, die Sie haben, wenn Sie in Verbindung von der nun – lt. Ihrer Darstellung – vom Pächter für die neue Saison festgesetzten erhöhten Parkplatzgebühren für Wohnmobile und Wohnwagen als „gut kalkuliert“ beschreiben.
Bezeichnend ist, dass Sie in diesem Zusammenhang von Ihren letzten Erfahrungen mit Parkgebühren für „normale Personenwagen“ in Städten berichten und die mit 20 Euro pro Tag benennen.
Zufällig bin ich in der letzten Woche (Montag) in Köln gewesen, die ich mit gut 1 Millionen Einwohnern als Großstadt empfinde. Damit ist Köln übrigens die viertgrößte Stadt in Deutschland. Ich war dort, um einen Termin wahrzunehmen, dessen Länge ich nicht absehen konnte. Der Treffpunkt war in Köln-Lindenthal, auf der Dürener-Straße. Dort direkt habe ich keinen Parkplatz gefunden und - „um die Ecke“ - in einer Nebenstraße – ca. 100 m von der Dürenerstraße entfernt – geparkt.
Beim Studium der Parkgebühren an der Parkuhr – und weil ich die Länge meines Park-Aufenthaltes nicht vorhersehen konnte – habe ich mich zum Lösen eines Parkscheins für 24 Stunden (= ein Tag) entschieden.
- Die Parkgebühr in der Großstadt Köln für einen Tag (24 Stunden) beträgt 4,00 €! (in Worten: Vier Euro)
Inzwischen habe ich mich auch umgehört, wer sich wohl beschwert haben könnte. - „(Dabei denken wir auch an die Nachtruhe der Nachbargemeinden!)“ - Zumal ich hörte, dass diese Argumentation wohl auch aktuell vom Pächter des Nürburgrings genutzt wird.
In Herresbach bekam ich von einem im Dorf gut vernetzten Herrn die Antwort:
„Bisse bekloppt! - Du weiß‘ doch, wie weit der Parkplatz ‚Brünnchen‘ entfernt is. - Von hier hat sich niemand beschwert!“
Oder kamen die „Beschwerden“ vielleicht von den Besitzern von Wohnmobilen und Wohnwagen, die den Krach derer erdulden müssen, die mit normalem Automobil – zu „normalen“ Parkgebühren am „Brünnchen“ parken, um dort ein Wurfzelt, zwei Kisten Bier und Flaschen Hochprozentiges auszupacken, um dann zu „Normalpreisen“ und normalen „Krachmachern“ zur Party zu schreiten?
Mit Ihrer Darstellung und der Preiserhöhung diskriminieren Sie die älteren Herrschaften, die mit Wohnmobilen und Wohnwagen oft schon am Mittwoch anreisen um belustigt den „Terroristenverkehr“ zu beobachten und anschließend am Samstag als Fans den Ablauf der VLN-Rennen aufmerksam zu verfolgen.
Ich treffe diese Herrschaften schon mal beim Einkauf im „R-Kauf“ in Adenau. Das sind übrigens die gleichen Leute, die helfen, die Pacht für den Platz der Würstchenbude auf dem Parkplatz „Brünnchen“ sicher zu stellen.
Ich wünsche Ihnen noch schöne „tolle Tage“, die dann für die Nürburgring- und VLN-Fans erst irgendwann nach Aschermittwoch beginnen.
Mit freundlichen Grüßen!
Wilhelm Hahne