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Ich muss diesen einfachen Satz an den Anfang dieser Geschichte stellen, weil er eigentlich die Basis für alle Überlegungen ist. Gerhard Berger, der aktuelle „Repräsentant“ an der Spitze der DTM hat zwar als erfahrener Motorsportler das richtige Gefühl auch für die Fans, aber scheint ohnmächtig, vergleicht man seinen Einfluss mit der Macht der Marketing-Abteilungen. „Der Kunde ist der Fan“, sagt Gerhard Berger, der auch die Meinung vertritt, dass auch in der so technischen Sportart DTM der Mensch im Vordergrund stehen sollte. Er hat richtig erkannt, „dass die Aero ein großes Übel in diesem Sport ist“ und wirkt schon ein wenig hoffnungslos, wenn er in einem Vor-Gespräch in der „youtube“Serie „Alte Schule“, feststellt: „Wir kommen aus diesem Strudel nicht heraus!“ - Ich bin – hier bei Motor-KRITIK - mit Gerhard Berger einer Meinung, wenn er feststellt: „Die Schönfärberei muss aufhören!“ - Also versuche ich einmal mit folgender Geschichte eine Basis zu schaffen, die hoffentlich jeder versteht.
ITR bedeutet: Internationale Tourenwagen Rennen
Vor wenigen Tagen habe ich eine Geschichte zum Thema DTM veröffentlicht. An den Reaktionen habe ich erkannt, dass ich zwar eine lange Geschichte zu diesem Thema, mit bisher unbekannten Fakten geschrieben habe, die auch grundsätzlich verstanden wurde. - Obwohl man sie - vielleicht - nicht in allem richtig verstanden hat, weil sich kaum noch jemand erinnert, dass das „Geburtsjahr“ dieser Serie schon 1984 war und sie von der ITR initiiert wurde.
Die ITR wurde von einem „alten Fuchs“ geführt: Hans-Werner Aufrecht. Der war so wichtig für die DTM, wie es Bernie Ecclestone für die Formel 1 war. Aber er hat dem Drängen der Industrie – eigentlich mehr dem Drängen deren Marketing-Abteilungen – nachgeben müssen. - Zum Schluss hat es ihn dann – wie auch Bernie Ecclestone in der F1 - „von Bord gespült“.
Ich habe – meine DTM-Geschichte war schon erschienen – dann eine Diskussion zum Thema DTM bei „youtube“ gehört und gesehen, bei der deren Initiator Norbert Okenga von „Pitwalk“, unterstützt von Leuten wie Lucas Luhr und Timo Rumpfkeil, das Thema DTM „untersucht“ haben. - Natürlich kannten die meine Motor-KRITIK-Geschichte nicht. - Sie hatten aber auch – offenbar – nicht begriffen, was „DTM“ eigentlich heißt: Deutsche Tourenwagen Masters.
Wo sind bei diesen Rennen aktuell „Tourenwagen“ unterwegs? - Und was soll die Vorstellung, dass man mit GT3-Rennern, die man – evtl. - anders abstimmt, ihnen vielleicht den Zusatz „Plus“ zuordnet, zukünftig – in 2021 - die DTM, die Deutsche Tourenwagen Masters, am Leben erhalten könnte?
GT3-Fahrzeuge sind GT-, Grand Tourismo-Fahrzeuge, die nichts, aber wirklich gar nichts, mit Tourenwagen zu tun haben.
- Sollen den Fans mit dem Titel „DTM“ weiter in eine Scheinwelt entführt werden, in der auch die deutsche Automobilindustrie zu leben scheint?
Denn natürlich ist die DTM auch jetzt schon keine Deutsche Tourenwagen Masters mehr, die sie ursprünglich einmal war, wie die „alten“ DTM-Rennfahrzeuge (!) beweisen, die am kommenden Wochenende im Umfeld der „modernen“ DTM (die keine mehr ist!) auch auf dem Nürburgring zu sehen sein werden. Diese „alten Rennen“ werden von der DTM-Organisation so angekündigt:
„Legendäre Tourenwagen von Alfa-Romeo, BMW, Mercedes, Opel und anderen Marken lassen die Historie auch der DTM, die 1984 ihre Premiere feierte, wieder aufleben.“
Man scheint selbst gar nicht bemerkt zu haben, dass man mit den aktuellen Wettbewerbsfahrzeugen längst nicht mehr mit Tourenwagen unterwegs ist. Zu Beginn dieser „Top“-Serie waren sogar Serien-Modelle die Basis!
Man hat auch wegen der – normalerweise – im europäischen Ausland durchgeführten Wettbewerbsläufe kein Anrecht darauf, sich als Deutsche Meisterschaft zu bezeichnen. Man legt darauf aber auch keinen Wert, weil wohl die Zuordnung „international“ den Automobilherstellern wertvoller erscheint.
Weil das „M“ in DTM also nicht für Meisterschaft, sondern „Masters“ steht, kann dieser Wettbewerb auch keinen „Meister“ hervorbringen. - Was zumindest in einigen Medien immer wieder übersehen wird. - Erst recht keinen „Deutschen Meister“!
Was dann aber in Zukunft an einer DTM, eine Deutsche Tourenwagen Masters sinnvoll sein soll, die dann mit Grand Tourismo-Fahrzeugen, GT3, durchgeführt wird, verstehen sicherlich nur die Macher selber, die – wie auch andere „Fachleute“ - wohl jede Übersicht und das Gefühl für „normalen Motorsport“ verloren haben.
Der normale Autokäufer fährt einen normalen Tourenwagen. Den kann man – auch in Zukunft – als Zuschauer nur erreichen, wenn man ihn mit Rennen anspricht, die ihn schon deshalb interessieren, weil ein Bezug zum selbst gefahrenen Tourenwagen besteht.
Das sollte die Ausgangsposition für die Schaffung einer neuen DTM sein, die dann auch kostenmäßig „normal“ sein sollte. Motor-KRITIK-Empfehlung für die „Macher“ bei der ITR, der Internationalen Tourenwagen Rennen GmbH:
- Versuchen Sie bitte zunächst einmal das derzeitig absehbare finanzielle Desaster bei der ITR GmbH aufzulösen und handeln Sie dann – entspechend einer Regel, die in einer bestimmten Situation für viele „Spiele“ gilt: Zurück auf Start!
Denn was ist bei der aktuellen DTM anders als bei „Mensch ärgere dich nicht“?