Gespeichert von wh am
Es genügt nicht, eine Uhr zu besitzen, um die Zeichen der Zeit zu erkennen. Wenn man dann auch nicht über einen funktionierenden Taschenrechner verfügt… - Aber eigentlich müsste es genügen, ausreichend Erfahrung auf dem Gebiet zu haben, auf dem man sich – geschäftlich erfolgreich – bewegen möchte. Zumindest sollte man sich aber mit Leuten umgeben, die etwas von der Sache verstehen. Aber vielleicht begann die ganze Geschichte um einen Luxus-Sportwagen schon unter falschen Voraussetzungen. Es handelt sich zwar um einen Sportwagen, der in der Fachwelt „damals“ schon – aber auch „schon damals“ - akzeptiert wurde. Er trug – trägt – aber leider den Namen eines Mannes, dessen Führungseigenschaften die von ihm gesteuerten Projekte nicht immer zu einem Höhepunkt führten. Das ist zwar bei Politikern kein Problem, weil man dann von Visionären spricht, die leider ihr Ziel nicht erreichten, aber bei Kaufleuten… - Da lautet das Ende dann manchmal ganz profan: Insolvenz. - Oder es wird irgendwie ganz still um Projekte, die einmal eine spezielle Klientel interessieren sollten. Da war zwar durchaus ein Interesse vorhanden, wie sich auch aus den mit hoher Wahrscheinlichkeit in diesem Fall aus den gesammelten Anzahlungen ergibt. - Aber leider geht es nur in Form von Erklärungen und der Ankündigung von neuen Projekten weiter. - Es passiert in der Realität wenig, was die wirklichen Interessenten beruhigen könnte. - Aber so ist das nun einmal…
Wenn „zwei Richtige“ ein wenig falsch kalkulieren!
Es war vielleicht auch ein Missverständnis, das zwei kluge Menschen zu einer Entwicklungsarbeit zusammen finden ließ. Dem Einen genügte vielleicht, dass der andere Chinese war und – wahrscheinlich – über viel Geld verfügte. Dem anderen genügte es wohl, das der, der zu seinem Vertragspartner wurde, in der Öffentlichkeit als ein Mensch empfunden wird, der eine gewisse Affinität dem Produkt Automobil gegenüber empfindet und mit Kontakten glänzt, die sich auch als „Türöffner“ eignen.
- Das Projekt trägt den Namen „de Tomaso.
- Der Chinese trägt den Namen Norman Choi.
- Der mittelständische Unternehmer - „car affinity“ - den Namen Robertino Wild.
Eine interessante Mischung von Nationalitäten, Wissen, Können, Erfahrung und – Visionen!
Robertino Wild hatte schon seinen Traum, als Nürburgring-Besitzer in die Geschichte einzugehen, frühzeitig beenden müssen. Er hatte sich auch von seinem „Schweizer Taschenmesser“ trennen müssen – wie er mal in einem Gespräch mit mir - sein Flugzeug der Marke „Pilatus“ empfand. Auch von seinem „Testcenter“ nahe dem Nürburgring hat er sich schon länger getrennt. Er hat auch eine Immobilie verkauft, an der eine Firma wie Porsche einmal – aber aus besonderen Gründen – kurzfristig beteiligt war und sie dann zurück gemietet. („Sale and Lease Back“) Robertino Wild hatte auch in der Vergangenheit schon mal den einen oder anderen Vertrags- und Geschäftspartner in Erstaunen versetzt. - Zunächst! - Daraus wurde dann auch schon mal Entsetzen, das dann auch – gerichtlich – irgendwie endete.
Nun scheint sich auch die der Öffentlichkeit durch Pressemeldungen bekannt gewordene chinesisch/deutsche Geschäftsbeziehung dem Ende zuzuneigen. Man spricht – noch hinter den der Öffentlichkeit verborgenen Kulissen – nicht mehr so gut über einander. Jeder glaubt Gründe zu haben, irgendwelche Fehler beim Anderen auszumachen. Das wird dann – als Konsequenz – darauf hinaus laufen, dass man einen Ausspruch des Friedrich Wilhelm Nikolaus Karl von Preußen einfach ein wenig umstellen muss. Der Genannte war immerhin in seinem Todesjahr 99 Tage lang Deutscher Kaiser und König von Preußen! - Man kennt ihn auch als „Friedrich III.“ -
Norman Choi und Robertino Wild sprechen zwar inzwischen schon länger – auch miteinander – über einen neuen de Tomaso. Sie wollten diese Sportwagenmarke – die der Name auch mal darstellte – mit einem neuen Modell wieder aufleben lassen. Einen zulassungsfähigen Sportwagen, der noch durch ein – nicht zulassungsfähiges – Sondermodell ergänzt werden und von einem Zwölfzylindermotor befeuert werden sollte. Die Fertigung dieses Motors war durch eine „capricorn“-Firma des Robertino Wild – nach alten Original-Zeichnungen – angedacht und- so muss man es empfinden - eingeplant.
Dieser Ausschnitt aus einem Foto, dass aus einem Informationsangebot der beiden Herren aus Januar 2022 stammt, zeigt beide noch friedlich vereint und offensichtlich noch in der Stimmung, die Ansprüche des jeweils Anderen zu erfüllen. Das scheint sich inzwischen – dramatisch? - geändert zu haben. - Um die aktuelle Situation zu beschreiben, müsste ich schon den Ausspruch des o.e. Friedrich III. Tatsächlich ein wenig verdrehen:
- Aus „ Lerne leiden ohne zu klagen“, würde: Lerne klagen ohne zu leiden!
So schildert man wohl die aktuelle Situation von einer „Zusammenarbeit“ der beiden „Visionäre“ am besten. Die „Leidenden“ sind bisher nur eigentlich jene Interessenten, die an die Lieferung eines von ihnen bestellten neuen „de Tomaso“ zu einem Termin im ersten Quartal 2023 glaubten und evtl. schon eine Anzahlung geleistet hatten.
Zunächst war der de Tomaso P72 schon mal zu einem Preis von 750.000 Dollar angeboten worden. Aus Juli 2022 kenne ich inzwischen ein Angebot, in dem der Preis für die „Basis-Version“ des de Tomaso-Coupés P 72 mit 1.250.000 Dollar angegeben wird. Unter Berücksichtigung der inzwischen spürbar werdenden Inflation… - Man weiß es nicht!
So etwas kann passieren, wenn wohl übersehen wurde, dass man eigentlich schon Teile im Wert von um 600.000 Dollar benötigen würde, um so einen neuen de Tomaso, mit einem auf 700 PS „aufgeblasenen“ Ford-V8-Motor zusammen bauen zu können.
Das sollte eigentlich in einer von Robertino Wild geschaffenen „Auto-Manufaktur“ in Meuspath, nahe dem Nürburgring, geschehen, aus der dann die ersten Automobile im Frühjahr 2023 – also in diesem Jahr - vom Band rollen sollten. In diesem Umfeld gab es dann auch schon vor gut einem Jahr eine – ich nenne es mal – „Marketing-Veranstaltung“, bei der Fotos geschossen, ein Film gedreht und angereisten Interessenten „der Mund wässerig gemacht“ wurde. - Aber dabei ist es bis jetzt geblieben.
Anschließend haben zwar noch Robertino Wild und Norman Choi, samt der direkt in das Projekt involvierten Mitarbeiter zu einem guten Abendessen im Düsseldorfer „Malkasten“ zusammen gesessen, aber das war wohl eines der letzten „fröhlichen Treffen“ der beiden – heute „Kontrahenten“ – die sich inzwischen mehr belauern dürften.
Denn die „Automobil-Manufaktur“ ist bis heute noch nicht fertig gestellt und würde auch – wenn ich als Bau-Laie die Situation richtig einschätze, in diesem Jahr – in 2023 – wohl kaum noch die Produktion des de Tomaso-Modells P72 aufnehmen können.
Das sind aktuelle Fotos vom derzeitigen Zustand der „Fabrik“. Beim Betrachten fällt auf, dass das Bauwerk wohl speziell im Hinblick auf die Produktion dieses de Tomaso-Sportwagens erstellt wurde und auch nach Fertigstellung wohl auch kaum anders zu nutzen sein wird, als zu einer Produktionsstätte für Automobile.
Und die Interessenten für einen neuen de Tomaso P 72 warten weiter auf ein Automobil, dass bis jetzt noch nicht in Fertigung ist. Das Werk dazu konnte von Robertino Wild bisher eben noch nicht funktionsgerecht fertig gestellt werden. - Aus welchen Gründen auch immer. - Es befindet sich immer noch im Bau. Obwohl die Herstellung des „P 72“ längst angelaufen sein sollte. - Warum?
Dazu könnte sicherlich die Baufirma etwas sagen, Robertino Wild würde dann sicherlich eine andere Erklärung finden und Norman Choi könnte wahrscheinlich auf bestehende Verträge verweisen.
Eine Anfrage von Motor-KRITIK bei der entsprechenden Bauunternehmung ist leider unbeantwortet geblieben. Einer Darstellung auf deren Internetseiten war aber zu entnehmen, dass der Rohbau eigentlich bis September 2022 fertig gestellt sein sollte. Aber schon da ist es zu Verzögerungen gekommen, aus welchen Gründen auch immer.
Aber das alles wird wohl erst – und dann nach Jahren – eine gerichtliche Klärung erfahren müssen. Man sollte nämlich schon in diesem Fall mit einer „Prozess-Kette“ rechnen!
- Das sind zumindest die Aussichten, wie sie sich mir real beim Zusammenfügen der Fakten darstellen.
Die bisherigen Interessenten, die nicht nur eine Bestellung abgegeben, sondern auch evtl. schon eine Anzahlung in unterschiedlicher Höhe geleistet haben, schauen dabei aber wohl zunächst mal „in die Röhre“. - Oder doch nicht?
Norman Choi scheint aktuell nämlich den Produktionsort nicht nur ins Süddeutsche verlagert zu haben, sondern kündigte – durchaus überraschend - sogar noch die Produktion eines neuen offenen Sportwagens, eines Roadsters der Marke de Tomaso an.
Das geschah Anfang März ds. Jrs. in Kanada, wo er auch – wie zu hören - feststellte, dass die geplante Serie des P72 inzwischen ausverkauft sei. Der Roadster befinde sich zwar derzeit noch in der Entwicklung, aber durchlaufe aktuell schon die Homologation für den amerikanischen Markt! - ??? -
Choi hatte nämlich über eine seine chinesische Firma, ITV (Ideal Team Ventures) im Jahre 2015 die Markenrechte an de Tomaso, nach einer Insolvenz der eigentlich italienischen Firma, erworben und möchte seine automobilen Träume nun endlich verwirklicht sehen. Einer der von ihm eingesetzten Manager bei de Tomaso erklärte allerdings in einem Interview Anfang 2022:
„Das Team hinter de Tomaso hat keinen Automobil-Hintergrund und ich denke, das ist wichtig, da es zu einer viel offeneren Denkweise führt.“
Daran fehlt es bei mir wohl, denn ich kann leider – zumindest auf Basis meiner journalistischen Recherchen - keine wirklichen Umsetzungsmöglichkeiten entdecken, stoße nur auf teures Stückwerk, das aber derzeit keine Umsetzung in die Realität zu erlauben scheint. Mir fehlt es wohl sowohl an Offenheit als an Glauben!
Es wird inzwischen wohl ein neues Kapitel zu der inzwischen fast unendlichen Geschichte geschrieben, die sich um die Person des Herrn de Tomaso rankt, der aber schon vor vielen Jahren – im Jahre 2003 - verstorben ist. Die neuen Persönlichkeiten, die inzwischen nun die Hauptrolle spielen, garantieren eigentlich in ihrer Art von Zusammenspiel nicht unbedingt ein „Happy End“ dieser inzwischen fast „unendlichen“ Geschichte.
- Die würde eigentlich Stoff für eine deftige Komödie bieten.
Aber ist eine Komödie vielleicht oft doch nichts anderes als eine lustige Tragödie? - Denn eine Tragödie ist – oder wird - es in jedem Fall!