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So ein Machtkampf um die „Führung“ bei der Durchsetzung von „Nachhaltigkeit“ im deutschen Motorsport steht uns bevor. Während alle bedeutenden Manager der deutschen Automobilindustrie die visionären Parolen der politisch (scheinbar) Mächtigen übernehmen, ist der Motorsport (scheinbar ohnmächtig) zurück geblieben. Das möchte der AvD nun ändern. Dessen Sportpräsident arbeitet an einer Konzeption für das Jahr 2024, die zunächst einmal im Rahmen der NLS (Ex-VLN) umgesetzt werden soll. Da greift der Sport-Präsident des AvD, Volker Strycek, dann auch persönlich „in die Tasten“, um „seinen“ AvD, auch aus politischer Sicht betrachtet, gut aussehen zu lassen, ihm eine besondere Bedeutung zu geben. Da muss dann der ADAC schon gegen halten, dem diese AvD-Bemühungen nicht verborgen geblieben sind. Dazu möchte der auch sein „Werkzeug“ DMSB einsetzen. Es ist intern auch schon ein Auftrag an einen der scheinbar übermächtigen Funktionäre ergangen. - Der Kampf wird spannend, aber auch enthüllend verlaufen, weil er „mit harten Bandagen“ geführt werden wird.
Motorsport: AvD & ADAC im Kampf um Nachhaltigkeit!
Nicht nur die personelle Besetzung der „neuen“ NLS-Organisation ab 2024 wird in naher Zukunft für Überraschungen sorgen, wie Motor-KRITIK-Leser schon einer Notiz unter „Aktuell“ von gestern entnehmen konnten, sondern auch z.B. die Ausschreibung für die 2024er Version der „Nürburgring Langstrecken-Serie“ (NLS), die derzeit gerade vom AvD Sportpräsidenten erarbeitet wird.
- Alles zusammen wird durch den russischen Besitzer des Nürburgrings unterstützt werden, der den – aus seiner Sicht negativen – zu großen Einfluss des im deutschen Motorsport mächtigen ADAC minimieren möchte!
Diese Ausgangssituation möchte der Sportpräsident des AvD, Volker Strycek, zu einem „Hebel“ formen, der den AvD - sportpolitisch betrachtet - bedeutender aussehen lassen soll. Als „langer Hebel“ soll die NLS genutzt werden. Dass da – aktuell – und realitätsbezogen ein paar Schwierigkeiten auftauchen, wird einfach negiert.
So ist aktuell noch unbekannt und ungeklärt, wer 2024 als Veranstalter für die geplanten NLS-Läufe auftreten will, kann und soll, aber da wird sich – wenn das Geld lockt – schon jemand für finden. - Meint man in der Firma des Nürburgring-Besitzers! - Die bisherigen Klubs fühlen sich ein tatsächlich wenig „auf den Arm genommen“ und überlegen ernsthaft, ob sie 2024 überhaupt noch Rennen für die ehemals – 1977 - als VLN gestartete NLS-Serie veranstalten sollen. Damals war der Motorsport noch überwiegend „amateurhaft“, während heute der „Profi-Charakter“ überwiegt.
- Nur sind Profis im Sport unzuverlässiger als Amateure, da ausschließlich „vom Geld getrieben“!
Die neuen Leute, die in einer nicht unbekannten Zusammensetzung in 2024 wieder mal das Format und die Zusammensetzung bei den Rennen der NLS auf der Nürburgring-Nordschleife bestimmen sollen, schauten eigentlich bisher noch sehr „verbrenner-treu“ – und schon ein wenig weltfremd – sozusagen mit „Scheuklappen“ auf die Rennserie, die 1977 als Breitensportserie für Amateure ins Leben gerufen wurde. - Von Amateuren!
Darum wird die Ausschreibung für die NLS-Serie der Sasion 2024 für viele der bisherigen Fans (und Amateure) auch ein Schock sein.Volker Strycek möchte mit dieser von ihm erarbeiteten Ausschreibung für die NLS-Serie 2024, den AvD in Sachen „Nachhaltigkeit“ an die Spitze der deutschen Motorsport-Klubs bringen, die bisher - wie eh und jeh – praktisch auf ein „lahmendes“ Pferd“ gesetzt haben, das nun mal – aus der Sicht der Politiker – der „Verbrenner“ ist. Mit einem kraftvollen Umschwenken in Richtung E-Motoren und E-Fuels, glaubt man beim AvD einen „nachhaltigen“ Schritt zu tun, der diesen etwas in Rückstand geratenen Verein dann wieder zu einem ernst zu nehmenden Partner der „volkstümlichen“ Politiker werden lässt, die eigentlich auch inzwischen wieder eine nachlassende Begeisterung ihrer Wähler für ihre regirosen Pläne registrieren müssen.
Die „neue Richtung“ im Motorsport, die sich nun andeutet, wird auch der Industrie nicht unbedingt gefallen, die so bisher noch – scheinbar unauffällig – die verkaufstreibende Kraft der Motorsporterfolge mit „Verbrennern“ nutzen konnte!
- Gibt es – trotzdem - bald den Motorsport als „Beschleuniger“ in Richtung politisch gewollter Nachhaltigkeit?
Dass der AvD auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit – bisher „hinter den Kulissen“ - nun um eine Spitzenposition bemüht ist, ist dem ADAC in München aber nicht verborgen geblieben. Man hat sich in anstrengenden Sitzungen dazu aufgerafft, auf dem Gebiet der „Nachhaltigkeit“ im Motorsport auch „Spitze“ zu werden, hier nicht dem AvD eine Führungsrolle zu überlassen.
Während man noch bei der Nürburgring 1927 GmbH & Co. KG erste Bemühungen vorbereitet, durch entsprechende Öffentlichkeitsarbeit die Bemühungen des AvD zu unterstützen, hat man beim ADAC in München intern bereits zu verstärktem Bemühen um Nachhaltigkeit im Motorsport aufgerufen und inzwischen auch einen „Macher“ bestimmt, die die ADAC-Pläne umsetzen soll.
Der möchte nun mit Unterstützung des ADAC-“Werkzeugs“ DMSB bald zur Gegenoffensive starten. Ein Dr. Gerd Ennser, ADAC-Sportpräsident und gleichzeitig Präsidiumsmitglied des DMSB, wurde dafür in die Startposition geschoben. Das intern in München vorgegebene Ziel:
- Bis spätestens zum Ende dieses Jahrzehnts muss der ADAC eine führende Rolle im deutschen Motorsport in Sachen Nachhaltigkeit einnehmen!
Das weiß man zwar aktuell beim AvD noch nicht, aber Volker Strycek wird „rührend bemüht sein“, auch schon durch die Darstellung in der neuen Ausschreibung, die NLS-Serie des Jahres 2024 und den AvD in Sachen Nachhaltigkeit besonders gut aussehen zu lassen. Volker Strycek hat auch Erfahrung darin, wie man meisterlich gewinnen kann, ohne ein Rennen gewonnen zu haben!
Zunächst wird aber der AvD in seinen Bemühungen um mehr Nachhaltigkeit im Motorsport durch den russischen Besitzer des Nürburgrings mit einer entsprechenden Öffentlichkeitsarbeit unterstützt werden. Man glaubt so dem ADAC, den man als Klub als zu mächtig empfindet, auch eine Schlappe zufügen zu können.
Warten wir also auf die erste Pressemitteilung vom Nürburgring, die diese hier aufgezeigte Richtungsänderung in der Motorsport-Politik der „Mächtigen“ Klubs untermauern wird.
Dabei sollten wir auf folgende Personen achten, die jeweils mit der Umsetzung in naher Zukunft beschäftigt sein werden:
- Viktor Martin: Für den russischen Besitzer des Nürburgrings.
- Volker Strycek: Für den AvD.
- Dr. Gerd Ennser: Für den ADAC, der auch den DMSB „mit ins Boot nimmt“.
Viktor Martin ist nicht der Mann, der einen „harten Kurs“ fahren kann, da es ihm an Erfahrung auf motorsportlichem Gebiet fehlt und er so schon mal „zu schnellen Kurswechseln“ neigt. - Volker Strycek sieht auf dem Weg zu „mehr Nachhaltigkeit“ eine Chance für „seinen“ AvD. - Dr. Gerd Ennser muss schon aufgrund des finanziellen Hintergrundes – „hinter ihm stehen Millionen“! - in seinen Bemühungen ernst genommen werden. Allerdings überschätzt er wohl die Bedeutung des DMSB für eine evtl. notwendige Hilfestellung.
Die Öffentlichkeit hat noch nicht die Bestätigung eines Urteils des OLG Frankfurt – in Motor-KRITIK wurde darüber informiert - durch den BGH (!) gegen den DMSB zur Kenntnis nehmen können, die die Position des DMSB im deutschen Motorsport weiter schwächt. Der ADAC wird sich wohl dazu entschließen müssen, zukünftig nicht nur auf eine Unterstützung durch den DMSB zu verzichten, sondern dem auch keine Unterstützung – z.B. für unsinnige Prozesse - mehr zu gewähren.
- Motor-KRITIK-Einschätzung: Der DMSB wird sich durch sein „weltfremdes“ Verhalten in den nächsten Jahren selber eliminieren. Das geschieht schneller, wenn er keine Unterstützung (Spenden?) mehr durch den ADAC erfährt, wenn der bei dieser Gelegenheit erkennen sollte, dass er eigentlich von DMSB-Seite keine Hilfe erwarten kann.
Man sollte also schon die Gesamtentwicklung im deutschen Motorsport in den nächsten Monaten und Jahren aufmerksam beobachten. Nicht nur als Team und Fahrer, sondern auch als ADAC-Mitglied.
Das betrifft natürlich nicht einen Herrn Michael Bork, der gerade aus dem ADAC ausgetreten ist.