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Es wäre ein „starkes Stück“ gewesen, wenn man einem Geburtstagskind zu seinem Achtzigsten nur ein Stück Torte zuwerfen würde, wie es - auch - in den Berichten über die gerade stattgefundene VW-Hauptversammlung in Berlin zu lesen war. Tatsächlich wurde aber wohl eine ganze Torte geworfen! Darauf hätte Dr. Wolfgang Porsche, an diesem Tag – dem 10. Mai 2023 - als VW-Aufsichtsrat-Mitglied in Berlin, wohl auch einen Anspruch. Immerhin feierte er an diesem Tag seinen 80. Geburtstag! - Der Überbringer der Geburtstagstorte hatte wohl – bei all der vorhandenen Security – keine andere Möglichkeit gesehen. - Oder?
In der Zeitungslandschaft wird der Tortenwurf zum Geburtstag als ein Angriff geschildert, der Dr. Wolfgang Porsche als bedeutendem VW-Aufsichtsratsmitglied gegolten hätte. - Nun, man kann das sicherlich so oder so sehen, abhängig von der persönlichen Einstellung zur Bedeutung eines Dr. Wolfgang Porsche. - Als VW-Aufsichtsratsmitglied oder als Geburtstagskind?
Wie ein Cruisen im Internet ergibt, wird der Tortenwurf zum 80. Geburtstag des Dr. Wolfgang Porsche von den Presse-Kollegen als ein „Angriff“ empfunden. - Warum? - Weil er eine neue Freundin hat? - Weil er nun drei Mal geschieden ist? - Dazu ist aber nichts zu lesen!
Wie dem auch sei: Dr. Wolfgang Porsche wurde auf dieser VW-Hauptversammlung dann – unter „TOP 5“ - für weitere fünf Jahre in den VW-Aufsichtsrat gewählt! - Andere scheiden dort in einer solchen Funktion nach Erreichen des 65. Lebensjahres aus. - Aber Dr. Wolfgang Porsche hat erklärt, dass das nun seine letzten Jahre in dieser Funktion würden. Für diese fünf Jahr wurden bei VW auch nochmal die Bezüge angehoben! - Natürlich für alle Aufsichtsratsmitglieder!
Und überhaupt! - Wenn man die „Maus“ im Internet durch die Zeitschriftenlandschaft wandern lässt, um einmal nachzulesen, was denn die lieben Kollegen so alles zum 80. Geburtstag eines Dr. Wolfgang Porsche geschrieben haben, so habe ich da – insgesamt betrachtet – den Eindruck, dass da vielfach Material verwendet wurde, das eigentlich für einen Nachruf gedacht war. - Man schreibt nämlich über einen Toten heute – formvollendet – nur Gutes!
Ich habe auch nur Gutes über Dr. Wolfgang Porsche lesen können. Man hat den Eindruck, dass es sich bei ihm gar nicht um einen normalen Menschen handelt. Obwohl sein Verhalten in der Vergangenheit – auch als Sprecher für die Gesamt-Familie der Porsches – doch oft geradezu als menschlich empfunden werden musste.
Erinnert sich denn keiner mehr, dass Dr. Porsche, als der Familien-Clan Wendelin Wiedeking zum Vorstandsvorsitzenden des Sportwagenherstellers Porsche auserkoren hatte und der um eine kleine Kapitalhilfe der Familie Porsche bei der damaligen finanziellen Situation der Firma (kurz vor der Insolvenz) bat, dann diesem Wendelin Wiedeking vom diesem Dr. Porsche als Sprecher des Familienclans deutlich gemacht wurde , dass man ihn, Wendelin Wiedeking, doch deshalb zum Vorstandsvorsitzenden gemacht habe, damit er die Firma auf Erfolgskurs bringe. Egal, woher er nun das dafür – auch – notwendige Geld herbei schaffe.
- Von der Familie Porsche könne man keinerlei Kapital-Hilfe erwarten!
Wendelin Wiedeking verdankt also der Porsche-Familie, vertreten durch ihren Specher, Dr. Wolfgang Porsche, dass er dann in der Folge zum „gehaltvollsten“ Vorstandsvorsitzenden einer deutschen Industriefirma wurde. Wiedeking wurde so zum Vorbild für alle Vorstandsvorsitzenden der deutschen Automobilindustrie. - Zumindest entsteht dieser Eindruck, wenn man heute mal einen Blick auf die Entwicklung der Vorstandsbezüge in Deutschland wirft.
Wendlin Wiedeking hatte damit für sich selbst eine „souveräne Zukunftsentscheidung“ durch Dr. Wolfgang Porsche erfahren. Denn er brachte jetzt tatsächlich sein eigenes Vermögen in die wenig „wackelige“ Sportwagenfirma Porsche ein und kam so zu einem Vertrag, der ihm als Vorstandsvorsitzenden dann später ein jährliches Einkommen bescherte, das niemals mehr von einem Vorstandsvorsitzenden – weltweit (!) - erreicht werden wird.
Wendelin Wiedeking wurde so durch die „Risikolosigkeit“ eines Dr. Wolfgang Porsche zu einer Unternehmer-Persönlichkeit, der mit den Mitgliedern der Porsche-Familie auf Augenhöhe agierte. So sagte er einmal, es muss - wie ich hörte - in 2008 gewesen sein, bei einem Zusammentreffen „mit dem innersten Zirkel der Porsche-Familie“, bei dem man sich irgendwie „zur Sache“ nicht einig wurde:
„Macht euren Scheiß’ doch allein!“
Man darf das alles als Leistung eines Dr. Wolfgang Porsche verbuchen, der sich – lt. Porsche-Presseabteilung – die „Ära Wiedeking“ als persönlichen Erfolg zurechnet:
„Ich hatte ihn damals in unser Unternehmen geholt.“
Auch das Verhältnis der Porsche-Familie zu VW war immer ganz besonders. Ein profunder Kenner der Szene meinte einmal dazu:
„...gegen das, was man in den letzten Jahren bereits über diese ‚Ehe‘ erfahren durfte, waren ‚Dallas‘ oder ‚Denver Clan‘ kalter Kaffee!“
In diesem Sinne trinke ich jetzt aber keinen „kalten Kaffee“!
- Ich erhebe mein Glas, nehme einen Schluck guten Rotwein und entsende dem Menschen Wolfgang Porsche – nachträglich – einen herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag! Ich wünsche ihm für die nächsten fünf Jahre im VW-Aufsichtsrat vor allen Dingen weiter eine gute Gesundheit!
So kann er, der die Entwicklung des Porsche 911 von der ersten Stunde an begleitete – weiß man bei der VW-Presseabteilung – dann auch noch miterleben, dass der Porsche 911 mit E-Fuels noch länger mit seinem Sechszylinder-“Verbrenner“ weiter leben wird, als viele andere Automobile mit mit dieser inzwischen verpönten Motorart. - Der antiquierten Heckmotor-Anordnung beim 911er sei Dank!
So wird dieses „alte“ Modell dann auch ein Versprechen weiter tragen, dass Dr. Wolfgang Porsche 2009 den Porsche-Mitarbeitern in Stuttgart-Zuffenhausen gab:
„Der Mythos Porsche lebt und wird niemals untergehen!“
Wilhelm Hahne
PS: Um meinen Lesern das Rechnen zu ersparen: Als Wolfgang Porsche „die Entwicklung des Porsche 911 von der ersten Stunde an begleitete“, da ging er noch zur Schule. Zur gleichen Zeit war ich Porsche-Verkäufer. - Es war die Zeit des Porsche 356 B!