Die Marke Opel ist auch nach der Übernahme durch Citroen/Peugeot (Groupe PSA) im Jahre 2017 als Marke erhalten geblieben. Dieser Marke war vorher eine bestimmte Käuferschicht eigentlich lebenslang treu. In Rüsselsheim konnte man fast sicher sein, dass z.B. ein Opel Ascona-Besitzer nach dem „A“ auch einen „B“ und dann einen „C“ kaufte. Auch der Opel-Rekord hatte eine treue Käuferschicht, obwohl der Nockenwellenantrieb (damals mit „Novotex“-Räder benannt) des 1,9-Liter-Motors in den 60er Jahren schon mal – so um 60 – 80.000 km - Ärger machte.
Opel hatte sogar das „Problem“ (!) zur Zeit des „Kadett“, mehr „Rekord“ zu verkaufen als den eigentlich preislich günstigeren „Kadett“, der mal als Konkurrenz zum „Volkswagen“ entwickelt worden war. - Die ursprüngliche Produktionsstätte des „Kadett“ – in Bochum – ist schon lange Vergangenheit – und ausgelöscht!.
Opel war – und ist – aber eine Automobilmarke mit einer Vergangenheit, in der auch für die Marke mit einer gewissen Berechtigung mit dem Slogan geworben wurde, „Opel – der Zuverlässige“.
Inzwischen ist Opel zu einer von 14 Marken im Stellantis_Konzern geworden, schreibt wieder „schwarze Zahlen“, auch dank der Nutzung von Synergien, die sich aus der Möglichkeit ergibt, Teile einer anderen Marke mit zu nutzen und so insgesamt größere Stückzahlen zu erreichen. So werden die Kosten dann auch reduziert.
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„Stellantis“ ist übrigens eine Wortschöpfung, die aus „stellare” (lat. = „mit Sternen besetzen“) entstand. (Darum auch der – vielleicht – zunächst unverständliche Titel zu dieser Geschichte.)
Eine Kostensenkung ist allerdings auch durch eine „intelligente“ Konstruktion möglich, was sich dann – z.B. beim Motor – in der Verwendung von weniger Teilen ausdrücken kann (z.B. Porsche-Wasserboxer gegenüber luftgekühlter Version), aber auch durch Verwendung von preisgünstigeren Teilen.
Ich erinnere mich noch sehr gut – aber das ist Jahrzehnte her – dass mir ein Dr. Reitzle, damals noch in BMW-Diensten, während einer Schiffsreise auf der Donau mir auf meine entsprechende Frage antwortete:
„So lange ich bei BMW bin, wird es keine Motoren mit Zahnriemen geben.“
Nun liegen zwischen einem Zahnriemen, wie er zunächst von Glas (erinnern Sie sich noch an den Glas 1004 1962?) verwendet wurde und einem Zahnriemen von heute kleine Welten. Die Gründe für seine konstruktive Verwendung in Serienmotoren sind aber damals wie heute die gleichen:
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Sie sind kostengünstiger und leiser als eine langlebigere Steuerkette!
Inzwischen sind die Zahnriemen bei modernen Motor-Konstruktionen aber noch leiser geworden:
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Die Zahnriemen laufen inzwischen – in einigen Motoren – auch in einem Ölbad!
Da schüttelt ein alter Motor-Journalist den Kopf. - Unglaublich! - Aber wahr! - So sind z.B. alle Peugeot-Motoren des Typs EB2 - die 1,2-Liter Benziner - so ausgerüstet, wie sie auch – und damit schließt sich der Kreis – z.B. in einem Opel Crossland eingebaut werden. Das führte in der Vergangenheit nicht unbedingt zur Zufriedenheit der Besitzer dieser so ausgerüsteten Opel-Fahrzeuge. (Nachfolger des Opel-Meriva)
Man registrierte oft einen nachlassenden Öldruck und es gab teure Reparaturen, die dann wohl auch dem Hersteller auffielen, so dass es hier auch Rückrufaktionen gab. - Aber nicht jeder Opel Crossland-Besitzer - gerade die Käufer von Gebrauchtfahrzeugen - hat das mitbekommen. Da wurde dann jeweils nicht nur der Zahnriemen erneuert, der sich – oder Teile davon – im Öl aufgelöst hatten. Es musste dann auch eine Motorreinigung, bis hin zur Ölwanne erfolgen.
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Manchmal wurde „falsches Öl“ als Grund vorgeschoben. - War das wirklich ein Grund?
Continental liefert inzwischen seit Mitte 2020 einen verbesserten Zahnriemen für die Motoren, deren Verbindung zwischen Kurbel- und Nockenwelle(n) im Ölbad laufen.
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Der Zahnriemen mit der Bezeichnung CT1188 wurde zu diesem Zeitpunkt – mit verbesserten Materialeigenschaften - durch den vom Typ CT1228 ersetzt.
Ob nun ein Opel Crossland (oder auch ein Peugeot 2008) zuverlässiger geworden ist, kann ich hier in Motor-KRITIK nicht verbindlich sagen. Aber es sollte schon eine Verbesserung erzielt worden sein.
Bei Continental werden inzwischen auch Zahnriemen für Antriebe im Ölbad gefertigt, die z.B. die kleinen Zahnräder zum Ausgleich von Ausgleichswellen ersetzen sollen. - Weil das billiger ist!
So strebt der Verbrennungsmotor, der mal – von heute aus rückblickend betrachtet – hohe Laufleistungen ohne größere Reparaturen erreichte, nun ziemlich modern, aber einem „Todeszeitpunkt“ entgegen, wie er von einigen Herstellern und Politikern verkündet wird. - Und wird krank und kränker!
Ich wollte hier in Motor-KRITIK nur daran erinnern, dass man als Käufer eines neuen Automobils mit Verbrennungsmotor sich auch heute noch vor dem Kauf über konstruktive Details eines solchen Motors informieren sollte. - Auch, wenn sie nur schwer zu finden sind!
Es gibt heute – leider – auch nur noch relativ wenige Verkäufer, die über Farben und Leasingraten hinaus, die Käufer aus ihrer Erfahrung und technischem Wissen heraus, echt beraten können. - Schade! - Aber wer interessiert sich überhaupt noch für die Technik eines richtigen Motors, der sich heute auch gerne schon mal unter großflächigen Kunststoff-Abdeckungen verbirgt?
Wer muss sich eigentlich schämen?
MK/Wilhelm Hahne