Ich habe in meiner letzten Geschichte den Unfall des Robert Wickens in den Mittelpunkt meiner Berichterstattung gestellt, weil er – aus meiner Sicht ein gutes und - darum erwähnenswertes - Beispiel dafür ist, wie nach einem schweren Unfall eine Rettungsaktion professionell ablaufen sollte.
Es gibt in der Motorsport-Szene Andere, die meine Berichterstattung anders gewertet haben. Ich möchte darauf nicht näher eingehen!
Ich halte es aber für bemerkenswert, dass sich der verunfallte kanadische Rennfahrer, der vor Jahren einmal für Mercedes in der DTM unterwegs war, sich nun nach seinem offenbar glücklich verlaufenen Unfall auf dem Nürburgring mit einem Brief an seine Helfer bedankte.
Das ist eine Foto-Wiedergabe des Briefes, den Robert Wickens den Helfern zustellte. Ich möchte hier die Übersetzung des Inhalts in Deutsch folgen lassen:
„Nochmals vielen Dank an alle an der
Strecke und im Krankenhaus für die
Betreuung in den letzten Tagen.
Ich fahre heute nach Hause, um mich
auf unser IMSA-Event Anfang Mai in
Laguna vorzubereiten.
Ich freue mich darauf, in Zukunft nach
Deutschland zurückzukehren und eine
weitere Chance auf den Ring zu haben.
Vielen Dank an die Fans, Familie und
Freunde für all ihre Nachrichten. Wir
sehen uns alle ganz bald an der Strecke.
gez. R. Wickens“
Robert Tyler Wickens, so sein voller Name, ist Kanadier und im März ds. Jrs. 35 Jahre alt geworden. Im Jahre 2011 – also 22jährig - wurde er Gesamtsieger der „Formel Renault 3.5“, die wir vor Jahren bei „Familientagen“ der Firma Renault hier auch am Nürburgring erleben konnten.
Von 2012 an war Robert Wickens für Mercedes in der DTM am Start, wobei ein vierter Platz in der Gesamtwertung des Jahres 2016 sein bestes Resultat war. Ab 2018 startete er dann in der IndyCar-Serie, wurde dort offiziell schon vor seinem dramatischen Unfall durch seine Erfolge zum „Rookie des Jahres“.
Am 19. August 2018 erlitt er dann bei einem IndyCar-Rennen im Bundesstaat Pensylvania einen schweren Unfall, bei dem er sich u.a. eine Rückenmarkverletzung zuzog. Er hatte mehrere Operationen zu durchleiden, ist immer noch auf einen Rollstuhl angewiesen, aber nicht querschnittsgelähmt!
Seit der Saison 2022 ist er wieder im Motorsport unterwegs und fährt in einer amerikanischen TCR-Serie einen Hyundai Elantra N TCR, der mit einer Handsteuerung für’s Gasgeben und Bremsen ausgestattet ist.
Mit einem solchen Fahrzeug war er auch am Nürburgring am Start, um das DMSB-Permit-Nordschleife der Stufe A zu erreichen, das mehr Sicherheit garantieren soll! - Für wen eigentlich? - Das ist leider nicht gelungen, da sein Unfall in Runde 13 geschah.
Ich möchte, um bei Hyundai mit dieser Geschichte nicht eine falsche Bewertung zu erfahren, nachfolgend einen Kollegen mit seiner „cleanen“ Schilderung des Unfalls und den Folgen zitieren:
„Die Ursache des Unfalls mit dem Hyundai Elantra N TCR ist noch völlig unklar. Das Fahrzeug, dessen Sicherheitssysteme ebenso wie die passiven Sicherheitssysteme an der Strecke bei dem Unfall tadellos funktionierten, wurde direkt ins Hauptquartier von Hyundai-Motorsport nach Alzenau gebracht. Warum er mit ungewöhnlich hoher Geschwindigkeit geradeaus geschossen ist, wird noch untersucht.“
Im Interesse meiner Motor-KRITIK-Leser habe ich den Presse-Verantwortlichen bei Hyundai in diesen Tagen schriftlich gebeten, mir doch zum Unfallgrund seine offizielle Erklärung zukommen zu lassen.
Über den Inhalt dieser Information werde ich meine Leser sofort nach Eingang informieren!
MK/Wilhelm Hahne