10.11.2015: Demaskierung des DMSB?

Motor-KRITIK hat niemals einen Zweifel gehabt – und auch daran gelassen - dass alle bisher am Nürburgring durch den DMSB eingeführten Sicherheitsmaßnahmen nur dazu dienen, die eigene Bedeutung zu unterstreichen und die Öffentlichkeit – und evtl. auch naive Fahrer – in Sicherheit zu wiegen. Weder die Geschwindigkeitsbegrenzungen – die nur für DMSB-Veranstaltung gilt (!) - noch die ohne Baugenehmigungen zur „optischen Darstellung von Sicherheit“ vorgenommene Erweiterung der weitgehend „sinnlos“ verbauten FIA-Zäune, noch das eingeführte „DMSB-Nordschleifen-Permit“ haben wirklich einen Sinn. Man achtet beim DMSB auf die Maximierung der Einnahmen, handelt so, wie es gerne in Satiren als das Handeln deutscher Behörden dargestellt wird. Und auf einer bestimmten Ebene – oft ohne jede Erfahrung im Motorsport – findet man Unterstützer. Typisch für die „Dynamik“ des DMSB ist, dass es für die Auslösung der o.g. Maßnahmen z.T. eingeführten „Sicherheitsmaßnahmen“ immer wieder genannten Unfall am Streckenabschnitt „Flugplatz“ der Nürburgring-Nordschleife bis heute keinen Abschlussbericht des DMSB gibt. Weil angeblich ein Gutachten fehlt. - Nach mehr als 6 Monaten! - Aber tatsächlich kann Motor-KRITIK heute schon einen Termin nennen, der zu Beschlüssen führen soll (wird!), die dann z.B. die heute dargestellte Welt der Werks-GT3-Szenerie entscheidend verändern wird. - Wirklich?

10.11.2015: Demaskierung des DMSB?

Eigentlich wurde die ONS, die „Frühform“ des DMSB – und darum auch der Nachfolger DMSB – immer als eine Organisation empfunden, die sich der Förderung des Motorsports in Deutschland verschrieben hat. Hinzu kam – kommt – dass der DMSB in seiner Zusammensetzung von den bedeutenden Motorsportvereinen in Deutschland gebildet und besetzt wurde, so dass man eigentlich auch „Auswüchse“ verhindern könnte, die oft von Seiten der Industrie „angeregt werden“. Aber gerade der Motorsport, der von den Politikern als „Stiefkind“ behandelt wird, der Breitensport, wird durch diese „Motorsport-Vertreter“ nicht nur nicht geschützt, sondern auch in seiner Entwicklung behindert. Dabei ist das die Basis, der „Nährboden“ aus dem sich die nationale Motorsport-Elite entwickelt.

In der Realität gibt es aber wohl im Moment kaum eine Sparte im nationalen Motorsport, die keinen Grund hätte, sich über die Arbeit des DMSB zu beschweren. Gleich ob Kart, IDM (Motorrad), Youngtimer, Oldtimer, VLN, Rallye oder Slalom, überall ist in der Motorsport-Szene Verärgerung über Maßnahmen des DMSB zu verspüren. Diesen Hintergrund spiegelt auch die Zeichnung wider, die derzeit auf „facebook“ die Runde macht. Alle neuen DSMB-Entscheidungen führen sehr oft zu weiteren finanziellen Belastungen und lassen sich eigentlich durch nichts argumentieren. - Selbst nicht durch das Gefasel von „mehr Sicherheit“.

Der Unfall am Nürburgring, der am 28. März 2015 die deutsche Motorsport-Szene drastisch beeinflusste, wurde von einem Fahrer verursacht, der nach Zahlung der entsprechenden Lehrgangs- und „Ausgabekosten“, das „DMSB-Nordschleifen-Permit“ erhalten hatte. - Das ist kein Zufall! - Wenn man mal einen Blick auf die letzte VLN-Veranstaltung (8. Lauf) wirft: Auch da gab es einen Fahrer, der am Freitag zur Bestätigung seiner „Reife“ ein „DMSB-Nordschleifen-Permit“ erhalten und dann am nächsten Tag, am Samstag, einen richtigen Crash hatte. Auf der Nürburgring-Nordschleife. - Und nicht mit einem GT3!

Eigentlich müssten das auch die Verantwortlichen am Nürburgring begriffen haben, wenn sie Motorsport-Erfahrung, wenn sie „Ahnung hätten“. Gerade dort bemüht man sich um ein „angepasstes Verhalten“, verhält sich – wie man das so schön umschreiben kann - „pragmatisch“. Man stellt das eigene Verhalten zielorientiert über die sich durch praktische Erfahrung ergebene richtige Theorie für eine Lösung, sucht durch eine Anbiederung an scheinbar wichtige (mächtige?) Partner zu einem zumindest persönlichen Vorteil zu kommen. - Und ich denke dabei an das Verhalten gegenüber den „Persönlichkeiten“ des DMSB.

Möchte man nichts falsch machen? - Man macht es unrichtig! - Aber es wird offensichtlich als gut beurteilt. Carsten Schumacher, der Geschäftsführer der cNG, hat jedenfalls eine Verlängerung seines Vertrages zugestanden bekommen.

Im „Dritten Reich“ herangewachsen und bewusst die Flächenbombadierungen durch unsere Freunde – und unsere „Befreiung“ erlebt, kenne ich nicht nur diese Fakten, sondern auch die Entwicklung des Justizsystems in Deutschland vor und nach dem Kriegsende – durch z.T. deren gleiche Repräsentanten – habe z.B. auch Ortsgruppenleiter erlebt, die sich dann Tage nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges als „Widerstandskämpfer“ entpuppten, während sie vorher noch „Partei-Mitläufer“ unter Druck gesetzt hatten. - Sie hatten sich den jeweils „Mächtigen“ angepasst. - Ganz „pragmatisch“. - Pragmatismus ist zum Zauberwort der Neuzeit geworden.

Daran muss ich denken, wenn z.B. beim letzten WEC-Weltmeisterschaftslauf auf dem Nürburgring nicht nur der Pächter, die capricorn NÜRBURGRING GmbH, als Veranstalter fungierte, sondern die sportliche Ausrichtung dann – augenscheinlich (!) - durch den DMSB erfolgte. Die Funktionäre, die für die sportliche Ausrichtung dieses WM-Laufes von der cNG beauftragt war, waren in „DMSB-Kleidung“ unterwegs.

Wenn man weiß, wer für für die „sportliche Ausrichtung“ eigentlich unter Vertrag genommen wurde, weil von dieser „Firma“ dann auch entsprechende Verträge mít „Zulieferern“ geschlossen werden mussten, also als Vertragspartner auftraten, der bleibt – wie Motor-KRITIK – ein wenig nachdenklich zurück.

Motor-KRITIK ist klar, dass es auch im Motorsport eine Ausrichtung, eine Reglementierung geben muss, Gesetzmäßigkeiten geschaffen werden müssen, die eine sinnvolle Entwicklung unterstützen, begünstigen. Aber was z.B. mit einem „Nordschleifen-Permit“ oder einer „BoP“ (Balance of Performance) geschaffen wurde, hat nichts mit sinnvoller Kontrolle oder gar unterstützenden Maßnahmen zu einer positiven Entwicklung des deutschen Motorsports zu tun, sondern ist einfach eine „Augenwischerei“ für eine unaufgeklärte Öffentlichkeit.

Am 10. November 2015 treffen sich nun alle nach dem Nordschleifen-Unfall Ende März 2015 vom DMSB ins Leben gerufenen Arbeitsgruppen, um das Ergebnis ihrer bisherigen Sitzungen zu koordinieren und dem DMSB bei seinen Entscheidungen zu helfen. - So wird man es argumentieren.

Leider ist das – aus Motor-KRITIK-Sicht – etwas anders:

Eine Mischung von „Abhängigen“, Fachleuten und Ahnungslosen wird zu diesem Termin eine „Meinungswand“ errichten, hinter der sich dann der DMSB – z.B. bei „Angriffen“ von Seiten der Industrie – verschanzen kann. - Argumentation: Sie hat nur das als Entscheidung verkündet, was ihr fachlicher Beirat – die einzelnen Arbeitsgruppen – eigentlich schon entschieden haben. - Und man wird vielleicht an das „Demokratie-Verständnis“ appellieren.

Nach meiner Einschätzung wird nach dem Verkünden der DMSB-Maßnahmen, die dann vor allen Dingen die GT3 betreffen werden, die Hersteller solcher Fahrzeuge – das sind weltweit im Jahre 2016 insgesamt 18 – schon betroffen sein, da ihnen das Geschäft erschwert wird. - Oder anders: Es wird für die Kunden teurer werden!

Um eine Vorstellung von den Stückzahlen zu vermitteln, die man insgesamt in 2016 im Markt platzieren wollte, seien hier nur die Planzahlen von Audi für das Produktionsjahr 2016 genannt:

  • Es ist die Produktion von 160 neuen Audi R8 GT3 LMS geplant.

Das basiert auf einer Fehleinschätzung des Marketing, die die Entwicklung des „GT3-Geschäfts“ in der dazu entwickelten Grafik wohl als „linear nach oben verlaufend“ vorhergesehen hat.

Ohne den DMSB auf der Rechnung zu haben. - Der sich natürlich auch auf die FIA berufen wird. Und auf seine Arbeitsgruppen. - Und auf die Sicherheit! - Mit Sicherheit!

Und niemand wird die Worte Geld oder Profit in den Mund nehmen.

MK/Wilhelm Hahne
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