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Ich möchte auch heute nicht die Motor-KRITIK-Leser mit einer umfänglichen Darstellung meiner Meinung zu den Abläufen beim F1-Grand-Prix in China langweilen. Sie können sich aufgrund der folgenden Tabelle selbst ein Bild von den Abläufen machen, die ich – grundsätzlich – mit dem Titel zu dieser Geschichte schon kommentiert habe.
Und hier ist die Tabelle, wie ich sie auch schon zu den ersten beiden WM-Läufen in der Formel 1 erstellt habe. Sie vermittelt ein gutes Bild, ist eine objektive Darstellung von unwiderlegbaren Fakten, die nicht nur etwas über die fahrerischen Qualitäten aussagen. In diesem Fall auch etwas über die strategischen. - Es war sicherlich eine gewagte – aber richtige – Entscheidung, Daniel Ricciardo zu zwei Reifenwechseln zu bitten. Er war damit die Ausnahme. - Dann auch bei der schnellsten Runde!
Man muss – meine ich – in diesem Fall aber noch zwei Fahrer mit der Differenz ihrer schnellsten Runde im 3. Qualifying und im Rennen gegenüber stellen.
- Daniel Ricciardo 3,801 sec
- Sebastin Vettel 6,384 sec
Über die Gründe, die zu so einer Differenz führen, lohnt sich nachzudenken. Man sollte dabei auch bedenken, dass sich diese Differenz auf eine Rundlänge von 5.451 Meter bezieht. Das zeigt eigentlich schon auf, dass bei der Formel 1 im Reglement etwas nicht stimmen kann. Solch große Unterschiede zwischen schnellster Runde im Zeittraining (Qualifying) und schnellster Rennrunde gibt es sonst in keiner Motorsportart!
Meine Leser können das leicht selber ausrechnen, indem sie die aktuell gerade feststellbaren Unterschiede auf jeweils 1.000 Meter Streckenlänge umrechnen und damit vergleichbar machen.
Natürlich kann man mir vorhalten, dass die heutige Formel 1 die „moderne Art“ des Motorsports ist, die schon aufgrund ihres Reglements mit der „alten Art“ unvergleichlich geworden ist.
Aber das ist es gerade, auf das ich hinweisen wollte.
Als Fernsehzuschauer ist mir am Sonntag auch aufgefallen, dass meine Sicht der Dinge auf bestimmte Dinge, auch die Einordnung von Personen in eine Entwicklung, schon eine andere sein muss, weil ich in der Lage bin Zusammenhänge herzustellen, die junge Fans irgendeiner Motorsport-Art nicht haben können.
- Ich habe schon geniale Rennfahrer erlebt, die nicht aus dem Kartsport kamen. - Weil es den noch nicht gab!
- Ich habe schon talentierte Rennfahrer auf der Nürburgring-Nordschleife erlebt, als es noch kein „virtuelles Rennstreckentraining“ am Computer-Bildschirm gab und man (darum?) auch noch kein DMSB-Nordschleifen-Permit brauchte!
- Ich kenne also noch die „gute alte Zeit“ des Motorsports, in dem es klare Reglements und kein wirres Reglement-Gestrüpp gab! - Auch eine andere Funktionärs-Generation!
Aber nicht nur der Motorsport hat sich verändert, sondern – wie ich gerade am Sonntag bei der RTL-Fernsehübertragung des Grand-Prix in China feststellen konnte, die Einstellung zum Journalismus. - RTL würde sich sicherlich als „Medienpartner“ der Formel 1-Organisation bezeichnen. Entsprechend sind auch die Kommentare der in dieser Sache „Dienst tuenden“ Mitarbeiter des Sender ausgelegt. - Eigentlich ist es eine Werbesendung, mit der man nicht journalistisch informiert, sondern einseitig zu beeinflussen sucht.
Christian Danner ist da schon als eine „Ausnahme“ zu bezeichnen. - Und das will etwas heißen!
Darum lasse ich meine Leser auch jetzt mit meiner übersichtlichen Tabelle allein. - Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung!
Motor-KRITIK bietet ein Stück Grundlage dazu. - Übrigens nicht nur mit dieser Geschichte!