Nürnberg: Steht der Name für DTM & Wetten, dass...?

Nein, nicht nur! - Er steht auch für Lebkuchen! - Aber auch – in „unserer Zeit“ natürlich – für Veranstaltungen nach Drehbuch und – nennen wir es – Betrug! - Zumindest am Zuschauer. Wenn man z.B. scheinbar einen sportlichen Wettkampf verspricht, aber Abläufe nach Drehbuch bietet. - Das ist nicht unbedingt im Sinne des Veranstalters, aber im Sinne eines „modernen“ Marketing! - Der Sport – in diesem Fall der Motorsport – ist in vielen Fällen inzwischen zu einer reinen Marketingmaßnahme verkommen. Deren sportliche Helden sind inzwischen zu Hampelmännern, zu Clowns geworden, die auf „Fadenziehen“ reagieren.

    • Wir erleben evtl. keine sportliche Veranstaltung mehr, sondern „Klamauk“ nach Drehbuch!

So war das z.B. beim letzten DTM-Lauf 2021 in Nürnberg. Mir hat’s nicht nur „die Schuhe ausgezogen“, sondern auch „die Fußnägel gekrümmt“. Und ich habe – schon resigniert – direkt nach der Veranstaltung nach einer Empfehlung des bedeutenden Mercedes-Rennleiters Norbert Haug gehandelt, der mir mal lautstark – dem Lärm im Nürburgring-Fahrerlager angepasst - empfahl:

„Du kannst ja denken was du willst, aber du sollst die Schnauze halten!“

Wenn ich jetzt doch noch etwas dazu schreibe dann, weil es zur DTM in Nürnberg schon Leser-e-Mail gab. Gerade an diesem Wochenende, dem von „Wetten dass…?“ in Nürnberg (13,8 Mio Zuschauer!), die eines Lesers, der mir z.B. zum „DTM-Finale in Nürnberg“ schrieb:

„Für mich war es, seit 'schiess ihn ab', das größte Betrugsrennen der letzten Jahre in der DTM.“

Da würde ich nicht widersprechen. Ich werde auch nicht widersprechen, wenn der Leser gegen Ende seiner e-Mail fragt:

„Wie tief muss der Motorsport eigentlich noch sinken? Liegt er denn nicht schon auf´m Grund? Ich war und bin eigentlich immer noch entsetzt.“

Zu Anfang seiner e-mail hatte er mich gefragt:

 „Ich bin ein wenig überrascht dass Sie sich noch nicht zum DTM Finale in Nürnberg geäußert haben. Resignation????“

Mein Leser hat – fast – recht. - Es ist eine gewisse Hilflosigkeit die man empfindet. Habe ich diese Entwicklung nicht in vielen Geschichten meinen Lesern vorhergesagt? - Ich war wahrscheinlich der einzige Journalist, der z.B. den „großen Erfolg“ von Mercedes beim 24h-Rennen des Jahres 2016 auf dem Nürburgring an der Realität orientiert kommentiert hat. Was sollte ich da noch zur Mercedes-Regie 2021 in Nürnberg schreiben? - Was zum Verhalten der pragmatisch die „Wünsche“ eines Herstellers umsetzenden Fahrer? - Sportler?

Verlangen Sie – bitte – von mir keine Antwort. Ich habe versucht „nachhaltig“ zu handeln:

Ich habe meine  knapp einhundert Pokale (überwiegend nicht für Platz 1!), aber in einfachen, normalen sportlichen Auseinandersetzungen  erfahren – „nachhaltig“, um einen modernen Begriff zu verwenden, der Verwertung zugeführt, evtl. zur Fertigung neuer Pokale. In einer „neuen sportlichen Welt“? . Es hat weh getan! - Es tut genau so weh, heute den „modernen“ Darstellungen von Motorsport zu folgen!

Soll ich – ganz aktuell – einen Blick nach Bahrain werfen, wo Ferrari gegen den willkürlichen Einsatz der „BoP“ Protest einlegte? - Wo dann Porsche nach dem Rennen gegen eine andere Entscheidung protestiert, die Ferrari den Sieg bringt? (Man geht „natürlich“ in Berufung!)

Was soll man noch zu einer Formel 1 schreiben, bei der man im Qualifying Rundenzeiten fährt, die meist um 1 Sekunde pro Kilometer Streckenlänge kürzer sind, als die schnellste Runde im Rennen? - Wo man als Journalist – von Mercedes – keine Antwort auf die schriftlich gestellte Frage erhält, warum das so ist? (Ich belasse es bei diesem Beispiel!)

Ich werde es in Zukunft bei Informationen - und Kritik - zum Motorsport am Nürburgring belassen. Das ist dann so schön „provinziell“.  Die NLS versucht gerade mit ihrer Ankündigung neuer Klassen für „E“- und „Hybrid“-Automobile für 2022 neue Akzente zu setzen! - Die VLN war gestern!

Ist Motorsport heute „Genuss im Stil der neuen Zeit“?

MK/Wilhelm Hahne

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