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Vor mehr als zwei Jahren habe ich hier in Motor-KRITIK meine Leser gefragt, was sie denn von der sich damals schon deutlich abzeichnenden Entwicklung halten würden, in denen gerade Politiker das E-Automobil als das allein richtige Fortbewegungsmittel für die Zukunft favorisierten. In dieser Zeit (2019) war es fast selbstverständlich, dass die meisten der von dieser Meinung betroffenen Chefs der europäischen Automobilindustrie die gleiche Meinung vertraten und gleichzeitig die Politiker anregten, doch mit Förderungsprogrammen die notwendige Entwicklung anzuregen und zu unterstützen.
Motor-KRITIK hatte sich schon 2012 – also vor neun Jahren – einmal ausführlich mit dem Thema befasst, sozusagen eine „Grundlagen-Geschichte“ veröffentlicht. Natürlich hat es in den Jahren danach eine Weiterentwicklung gegeben, aber es lohnt sich für Motor-KRITIK-Leser - falls sie diese Geschichte nicht kennen - noch ein paar Minuten mehr in das Lesen einer langen Geschichte (es ging leider nicht kürzer) zu investieren.
Die Geschichte trug – und trägt immer noch - den Titel:
„Strom oder Benzin – eine Glaubensfrage?“
Mit einem Klick HIER ist sie zu erreichen. Sie wurde über die Jahre immerhin fast 90.000 mal gelesen. Das beweist eigentlich schon, dass dieser Geschichte eine gewisse Bedeutung zukommt, zumal sie auch nachdenklich machen kann.
Von Politikern und Vorständen der Automobilindustrie wurde sie sicherlich weniger wahrgenommen. Dort macht man zu dem Thema eben die – scheinbar - passende Politik oder passt sich – als verantwortlicher Firmenlenker (Angestellter!) – pragmatisch handelnd an. Da ist es dann schon eine Feststellung die sich an der inzwischen traurigen Realität orientiert, wenn in der „NZZ“ (Neue Zürcher Zeitung“) am 29. Oktober 2021 – also erst vor Tagen – zu lesen war:
„In der Klimapolitik geben Heuchler und Phantasten den Ton an.“
Inzwischen – nur Tage danach – hat dann auch die Zahl der Leser, die bei „Die neueste Umfrage“ zum Thema E-Automobil hier in Motor-KRITIK ihre Meinung geäußert haben, die Zahl 1.000 überschritten. - Immerhin! - Das Ergebnis ist sicherlich nicht repräsentativ, da mir vor Wochen noch vorgehalten wurde,…
- ...dass Motor-KRITIK-Leser sicherlich über eine bessere Übersicht verfügen, als ein Normalbürger.
Ich habe das zur Kenntnis genommen. - Das Ergebnis der Umfrage, die ich nachstehend noch einmal aufzeige, scheint das zu bestätigen. Meine Frage an die Leser war:
„Glauben Sie an die Zukunft des E-Automobils als Massenverkehrsmittel?“
Die Frage wurde mit insgesamt 1001 Stimmen so beantwortet:
„Ja: 11%
Nein: 76%
Beste Übergangslösung: 8%
Weiß nicht: 4%“
Damit unterscheiden sich Motor-KRITIK-Leser sicherlich von der Mehrheit der Bundesbürger – aber auch von der Mehrheit der Politiker und der CEO’s (Chief Executive Officer) von Automobil-Herstellern.
Nachdem die Manager die „Streuobstwiese“ von Fördermitteln bei der Politik abgegrast haben, deutet sich aber inzwischen selbst bei einem Herbert Diess, dem Chef des weltweit zweitgrößten Automobilherstellers, der Volkswagen AG, ein Umdenken an.
Wie man der November-Ausgabe von „manager magazin“ entnehmen kann, schlägt der zur Zeit nicht nur „wild um sich“, sondern er hat auch die Teilnehmer an einer Sitzung des VDA (Verband der Automobilindustrie e.V.) kurz vor der Bundestagswahl geschockt. In der aktuellen „manager magazin“-Ausgabe ist zu lesen:
„Diess hatte die Chefkollegen hier in der Vergangenheit auf einen beschleunigten Kurs Richtung Elektrifizierung gedrängt und wenig Verständnis geäußert etwa für die technisch flexiblere Linie von BMW-Chef Oliver Zispe (57). Jetzt die Wende: Diess so berichten Teilnehmer, habe die Bedeutung von Verbrenner und Plug-in-Hybrid beschworen; es dürfe kein vorzeitiges Ende geben!“
Ich überlasse meinen Lesern das Nachdenken und Zusammenfügen des „Puzzles“. Dazu möchte ich nur noch als Motor-KRITIK-Zugabe die interessante Antwort des KBA (Kraftfahrtbundesamtes) auf eine dumme Frage von Motor-KRITIK hinzufügen. Die Motor-KRITIK-Frage war:
„Anzahl der Tageszulassungen von E-Automobilen im 1. Halbjahr 2021“?
Die Antwort des KBA:
„Eine Statistik mit der von Ihnen gewünschten Anzahl der Tageszulassungen von Elektrofahrzeugen liegt leider nicht vor.“
Ein stimmungsvolles Ende (dieser Geschichte!) mit „Diess & Das“! - Es ist irgendwie bescheuert!