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Für den Monat Juni 2022 hatte die Nürburgring 1927 GmbH & Co. KG vier volle Tage für die o.g. Eigenveranstaltung im Kalender eingeplant. Man hatte die Zeit von Fronleichnam (16.) - einem Donnerstag – bis zum Sonntag, dem 19. Juni im Veranstaltungskalender für sich reserviert, weil man wohl zu diesem Zeitpunkt a) gutes Wetter erwarten, b) viele „Touris“ auch für den Freitag erhoffen konnte (weil ein solcher Tag dann in diesem Fall gerne als „Brückentag“ genutzt wird) und entsprechend der geltenden Gebührenordnung 30 Euro pro Runde eben fünf Euro mehr sind, als man am Wochenanfang verlangt. Und viele sind gekommen! - Trotzdem werden es – nach den Beobachtungen von Motor-KRITIK – wohl weniger gewesen sein, als man erwartet hatte. Aber der Anteil an ausländischen Besuchern war sehr hoch. Wie von Eifel-Bewohnern zu hören, waren in den Restaurants direkt um den Nürburgring viele Fremdsprachen zu vernehmen. - Motor-KRITIK hat sich nicht nur ein Bild, sondern auch Fotos gemacht, die nachstehend zusammen mit meinen Eindrücken und Überlegungen den Motor-KRITIK-Lesern einen Eindruck vermitteln können.
4 Tage „Touristenfahrten“: GREEN HELL DRIVING DAYS
Natürlich hätte man den Titel, mit dem die „Fahrtage“ am Nürburgring auf den eigenen Internetseiten beworben wurden, auch in Deutsch verfassen können Vielleicht wollte man auch jene Nürburgring-Fans ansprechen, die weder Deutsch noch Russisch verstehen. Englisch gilt eben als die Sprache des Motorsports. Zwar haben die „Touristenfahrten“ offiziell nichts damit zu tun, aber es schadet wohl dem Image nicht, wenn man sie in die Nähe des Motorsport rückt.
Zur Information meiner Leser habe ich das Wichtigste zu diesen vier „Fahrtagen“ in der „Grünen Hölle“ – auch wenn sie jetzt schon Vergangenheit sind – per Screenshot – hier einkopiert. - Die „Grüne Hölle“ ist schon ein besonderes Angebot unter allen Rennstrecken in Europa, wie ich gerne mit ein paar Fotos verdeutlichen möchte:
„Grüner“ gehts kaum! - Leider war bei dem sehr sonnigen und trockenen Wetter auch ein wenig Staub dabei, der nicht nur durch die über die staubigen Parkplätze rollenden Fahrzeuge aufgewirbelt wurde, sondern auch durch den immer mal wieder auffrischenden Wind.
Aber man war schon auch – im Hinblick auf ein vier Tage mögliches Fahrvergnügen - nicht nur von weiter her angerückt, sondern hatte sich auch so eingerichtet, dass man es ein paar Tage im Umfeld des Nürburgrings kostengünstig aushalten konnte. Wohnwagen, Grill, Familie und Freunde waren dabei. Man drehte auch nicht mit irgendwelchen Automobilen seine Runden, sondern hatte die „Spaßmacher“ evtl. auf dem Hänger mitgebracht. - Aber man war auch – selbst wenn man normal angereist war – „passend“ ausgestattet.
Wie ein Blick ins Internet am Montag zeigte, hatte die Polizei keine Unfälle zu vermelden. Was so wohl nicht ganz der Realität entspricht. Obwohl auch Fahrzeuge per Abschleppwagen zu Tal – gegen Adenau – rollten, die einfach wegen eines Defekts liegen geblieben waren. Aber ich selbst habe auch ein Fahrzeug gesehen, dass mit stark gewellter Karosse in Adenau – beim Abschleppunternehmen – abgestellt werden musste. - Wobei sich einer – zumindest per „Aufkleber“ – als „Fahranfänger“ empfand.
Wie ich aus „Touristenfahrer“-Mund vernehmen konnte, hatte es – wieder mal – auch am „Schwedenkreuz“ geknallt. In der Nähe der „Steilstrecke“ hat es gekracht und es wurde mir auch ein Unfall im Streckenabschnitt „Brünnchen“ vermeldet. - Nur von der Polizei gab es keine Unfallmeldungsn. - An keinem der vier „Green Hell Driving Days“. Auch nicht am Montag danach!
Der Parkplatz „Brünnchen“ war an Fronleichnam und am Sonntag eindrucksvoll gut belegt. Selbst den Besuchern hinter dem FIA-Zaun wurde eine Menge geboten. Auf der Strecke rauschten mehr oder minder eindrucksvoll ein Querschnitt von sportlichen Automobilen der Weltproduktion an ihnen vorbei. Da konnte man schon Stunden mit dem Zuschauen verbringen und es wurde niemals langweilig. Man musste sich auch wundern, wie interessant sich die StVO interpretieren lässt, wenn man z.B. einer „Ideallinie“ folgt.
Am „Pflanzgarten“, dem unteren, direkt an der Bundestraße gelegenen Teil, war es dagegen vergleichsweise ruhig.
Der Parkplatz war nicht nur relativ leer, auch an der Strecke – selbst an dem eigentlich interessanten „kleinen Sprunghügel“ – gab es nur wenige Zuschauer. In der „Rechts-bergauf“ blickten zwar ein paar Zuschauer mehr durch die Löcher im FIA-Zaun. Da vermochte selbst die Bratwurst vom Imbiss direkt am Zugang nicht zu locken. Zumal der direkt davor liegende – noch vor gar nicht langer Zeit angelegte – Parkplatz für’s Parken von Automobilen gesperrt war.
Dabei gibt es auf der anderen Seite durchaus noch Möglichkeiten, den Parkplatz weiter auszubauen. Wenn man mal das auf dem letzten hier gezeigte Foto gezeigte Gebüsch auf einem schmalen Pfad rechts umgeht, versteht man auch, warum hier Bäume gerodet wurden.
Wurde hier vielleicht vorausschauend gerodet, wie das auch schon mal auf der anderen Seite vorher geschah? - Jedenfalls gibt es hier sogar eine separate Zufahrt, direkt von der B 412 aus und es müsste sicherlich noch mehr als ein paar Erdbewegungen hier erfolgen, um den Streckenabschnitt „Pflanzgarten“ mit einem neuen Parkplatz für Zuschauer interessanter zu machen. - Ist das vielleicht sogar – ganz im Stillen – schon geplant?
Auch die Zufahrt zum Parkplatz „Brünnchen“ könnte man sicherlich besser gestalten. Man sollte auch überlegen, den Parkplatz gegenüber – der bei Rennen – besonders für Wohnmobile genutzt wird, etwas attraktiver darzustellen. Immerhin gibt es hier sogar – wenn man genau hinschaut – die Möglichkeit, eine Asphaltplatte für das Starten und Landen eines Hubschraubers zu nutzen.
Aber der Parkplatz „Brünnchen“ hat schon etwas, was den Parkplätzen am „Pflanzgarten“ fehlt: Eine gewisse Weitläufigkeit, die das Parken hier – als Ausgangspunkt für unterschiedliche Beobachtungsstellen interessant macht.
Es war für mich interessant, an allen vier Tagen im Bereich von „Brünnchen“ und „Pflanzgarten“ unterwegs, einmal das Verhalten der Besucher an diesen Plätzen zu beobachten. Auch um zu begreifen, warum der Nürburgring-Pächter die Geldeinnahme-Quelle „Touristenfahrten“ nur Schönreden möchte.
• Bei den „Touristenfahrten“ hat es offiziell keine Unfälle zu geben! - Erst recht keine Fotos von solchen Unfällen. - Basta!
Von Rennfahrern verlangt man zusätzlich zur Lizenz ein spezielles Nordschleifen-Permit. Wegen der Gefährlichkeit der „Grünen Hölle“. Von den „Touristenfahrern’“ verlangt man nur Geld!
Und nicht nur Abschleppdienste verdienen an den „Touristenfahrten“ mit!
Hier ein – meine ich – schönes Foto vom Fahrzeug eines Unternehmens, dessen Rechnungen für das Auswechseln von „benutzten“ Leitplanken immer so beginnen: Einrichten der Baustelle. - Hier ist man nach Feiertagsarbeiten an Fronleichnam in der „Grünen Hölle“ wieder auf dem Weg zurück in die Firma in Meuspath. - Es ist 16:30 Uhr.