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Die Anregung zu dieser Geschichte erhielt ich beim 6h-Rennen am letzten Samstag. Ich fotografiert gerade in „Breidscheid“, als ich von einer Dame angesprochen wurde: „Entschuldigen Sie bitte! - Was ist das hier?“ - Ich habe es ihr erklärt und sie hat mir als Grund für ihre Frage erklärt: „Wir sind nämlich nur zufällig hier vorbei gekommen.“ - Gerade an so Streckenabschnitten wie hier oder „Brünnchen“ und „Pflanzgarten“ gibt es sicherlich immer wieder Besucher, die nur zufällig vorbei kommen. Da könnte man denen doch einmal ein gezieltes Angebot machen, was einen „gesunden“ Eifel-Ausflug, z.B. den mit einer kleinen Wanderung, mit dem eines Rennerlebnisses am Nürburgring verbindet – habe ich gedacht – und mich erinnert, dass ich in den letzten Tagen auch gerade in einem Buch geblättert hatte, in denen am Beispiel von 17 Wanderungen lt. Buchaufdruck erlebt werden kann: „Was Landschaften erzählen“. - Eine ehemalige SWR-Redakteurin hat mit ihrem Mann mal bewusst die Eifel erkundet und notiert, was ihre alles dabei auf- und eingefallen ist. Mich hat dieses Buch nicht nur interessiert, weil darin auch als „Tour 4“ der „Virne-Burgweg“ nach einem Erleben im Winter beschrieben ist. Interessant erscheint mir für Motorsport-Fans „Tour 6“, die „Booser Doppelmaar-Tour“, weil z.B. am Wochenende des 9. - 11. September am Nürburgring zum ersten Mal ein 12 Stunden-Rennen durchgeführt wird, das aber auf zwei Tage verteilt, dann sozusagen ein 2 x 6h-Rennen ist. Das muss man nicht in ganzer Länge sehen. Darum eignet sich dieses Wochenende gut für…
Eine Anregung: „Mit Geist & Füßen – in der Eifel“!
Meine persönliche Vorstellung scheint etwas anders zu sein, als die des verantwortlichen Renn-Direktors der NLS-Serie, der davon überzeugt ist: „So etwas hat die Welt noch nicht gesehen!“ - Meine Frage wäre: Warum wohl nicht? - Das will ich gerne nachfolgend erklären, woraus sich auch ergibt, dass sich dieses Renn-Wochenende besonders gut für einen Besuch der Eifel unter dem Titel „Mit Geist & Füßen“ eignet.
Am vergangenen Samstag wurde gerade das 6h-Rennen abgewickelt, das schon als „VLN“-Rennen ein Höhepunkt der Serie war und eine gewisse Tradition hat. Das war leider aktuell nicht an den Teilnehmerzahlen, aber immerhin noch an den Besucherzahlen zu erkennen.
Die Besucherzahlen an diesem 6h-Wochenende waren sicherlich gut, aber die Teilnehmerzahlen sind doch drastisch nach unten gegangen. Es muss nachdenklich stimmen, wenn einer der Hauptsponsoren der in NLS, der von VLN umbenannten Serie, ROWE, (ein Ölhersteller) mit seinen Rennfahrzeugen nicht vertreten war. - Und das beim „ROWE 6 Stunden ADAC Ruhr-Pokal-Rennen“!
Es waren zwar 133 Starter - „vorläufig“ – angekündigt, aber offiziell sind dann nur 124 gestartet, wobei ein Fahrzeug als ausgefallen gewertet wurde, das 0 Runden – wie 4 weitere Fahrzeuge - zurückgelegt hat. Also eigentlich… - (In der NLS-Organisation gibt es offensichtlich marketing-erfahrene Rechenkünstler.)
Aber abgesehen davon, gibt es in der NLS-Organisation vielleicht auch Mitarbeiter, die nicht rechnen können. Ich erwarte z.B. zum „Saisonhöhepunkt“ weniger Starter als zum gerade durchgeführten 6h-Rennen, denn man muss sich einmal klar machen, was so ein 12h-Rennen - an zwei Tagen durchgeführt – z.B. ein GT3-Team, das mit einem möglichen Gesamtsiegerauto startet, eigentlich insgesamt kosten würde:
- Nach meiner „primitiven“ Rechnung rd. 200.000 Euro pro Fahrzeug! (Oder gut 2.000 Euro pro Rennrunde!) - Wer soll das noch bezahlen?
So rechne ich z.B. in der Realität im September dann mit dem kleinsten GT3-Starterfeld, das jemals seit Einführung der GT3-Kategorie bei der VLN gezählt wurde. Das allein wäre Grund genug, als Besucher der Eifel den reinen Nürburgring-Rennbesuch auf den 11. September – einen Sonntag – zu verlegen, während man sich am Samstag dann „Geist und Füßen“ widmet.
Hier würde ich dann eine Wanderung um das „Booser Doppelmaar“ vorschlagen. Die habe ich zwar selbst noch nicht gemacht, aber ich bin von einem gut angelegten Parkplatz am Ortsrand von Boos, zu einem Aussichtsturm gewandert, von dem man aus – auch mit bloßem Auge – die Nürburg deutlich sehen, aber auch sonst interessante Details der Eifel-Landschaft wahrnehmen kann.
Da ich meine Kamera dabei hatte, kann ich diesen Teil einer Wanderung um das „Booser Doppelmaar“ im Bild vorstellen, zumal die auch als „Tour 6“ in dem kleinen Buch beschrieben wird, die den Untertitel trägt: „Wie der Eiffelturm in die Eifel kam“.
An meinem Parkplatz gab es gleich einen Hinweis, dass ich wohl richtig gehandelt hatte. Daneben fand sich auch eine Übersicht, die mir den ganzen Wanderweg aufzeigte. Ich hatte aber schon dem Buch entnommen, dass mein Parkplatz an der L 94 hinter Boos liegt, die Gesamtlänge der „Tour 6“ 9,4 km beträgt, für die man rd. 2,5 Stunden rechnen muss. - Mir war das zu viel. Ich habe mich für den Weg zum richtigen „Eifelturm“ entschieden, der mich sehr bald in ein Naturschutzgebiet führte. Fürs Fotografieren habe ich mir viel Zeit genommen.
Es gab eine Reihe von Hinweisen, die mir deutlich machten, dass ich auf dem richtigen Weg war. Es gab auch schon mal eine Bank, um sich evtl. auszuruhen zu können. - Obwohl der Weg zum Turm wirklich nicht beschwerlich ist. Insgesamt sind – würde man den ganzen Weg gehen – nur 96 Höhenmeter zu überwinden.
Was mich hier in der Eifel immer wieder fasziniert, ist die Wolkenbildung. Sie ändert sich evtl. sehr schnell und ist nicht immer so bedrohlich wie sie manchmal scheint. Obwohl sie hier auch schon mal sehr bedrohlich wirkten, gab es während meines Spazierganges keinen Regen. In der Nähe des Turms stand auch eine Bank, um bequem gegen den Himmel blicken zu können.
Wenn meine Leser eine richtige Kamera haben, sollten sie die mit auf den Weg nehmen. Es lohnt sich. Meine Aufnahmen wurden alle mit einem Tele-Zoom gemacht. Aber selbst eine Kamera mit Normal-Objektiv ist noch besser als „nur“ ein Handy, mit dem man – so glaubt man oft – gute Fotos machen kann. - Man kann, aber mit einer richtigen Kamera kann man besser die eigene Sicht der Dinge besser heraus arbeiten. Ein Handy dient aber gut der allgemein Dokumentation.
Es gibt auch sehr schöne Ausblicke auf die Landschaft. Schon auf dem Weg zum Turm kann man einen Blick auf Boos werfen und die interessante Landschaft darum herum. Man kann auch vom Weg aus schon einen Blick auf die Nürburg werfen, die nicht so weit entfernt ist, wie man denkt. Aber dann ist man auch schon bald am Turm, in dessen Nähe es auch seine Daten zu lesen gibt.
Hat man einmal den Turm bestiegen, hat man nicht nur ein guten Blick auf die Nürburg, sondern man hört auch – wenn ein Rennen ist – die Motoren bis hierhin sehr gut. Man kann auch einen Blick auf die „Booser Mare“ werfen, über die man sich an anderer Stelle genauer informieren kann. - Es war für mich – fast – beruhigend zu sehen, dass nicht nur an anderer Stelle in der Eifel Esel gibt, sondern auch hier, in direktem Umfeld des Aussichtsturms bei Boos.
Auf dem Rückweg habe ich dann am Wegesrand noch einen Hinweis gefunden, den ich auch gerne an meine Leser weitergebe, weil ich dort – was das Essen betrifft – nur gute Erfahrungen gemacht habe. Inzwischen ist aus dem ehemaligen Gasthaus Fuchs „Dein Eifelhotel“ geworden. Wenn man rechtzeitig reserviert, kann man dort angenehm – und ruhig – übernachten. Und zum Nürburgring ist es auch nicht weit.
Man kann also ein Rennwochenende – wie z.B. das im September - sehr gut mit einem „Erlebnistag“ in Boos beginnen, dort auch gut essen und trinken. Da kann einen auch am nächsten Tag nichts mehr am Nürburgring erschüttern.
Um nicht zu vergessen, wodurch ich auf die Idee, mein Erlebnis in Breidscheid zu dieser Geschichte umzusetzen, gebracht wurde:
Das Buch „Mit Geist & Füßen – in der Eifel“ ist von Ursula Höltermann geschrieben, die Fotos darin sind von ihrem Mann Frank – mit gutem Blick für’s Typische – aufgenommen. Das Buch ist bei „belser-KOSMOS“ erschienen, hat die ISBN-Nr 978-3-7630-2877-1 und kostet im guten Buchhandel 18 Euro und beschreibt insgesamt 17 Wanderungen in der Eifel.
Für Leute mit gesundem Geist und gesunden Füßen!