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Nach einem Truck-Grand-Prix mit um 100.000 Besuchern schaue ich nach dem Frühstück schon mal bei den Polizeimeldungen nach, wie denn der Verkehr zu so einem Rennwochenende aus Sicht der Polizei abgelaufen ist. Gestern morgen bin ich dann nach dem Lesen zwar auch nicht in Hektik verfallen, sondern habe meine Frau nur kurz informiert: „Ich bin dann mal weg!“ - Meine Planung für diesen Montag sah zwar ein wenig anders aus, aber meine Leser können schon erwarten, dass ich in Motor-KRITIK – fast nebenbei und nur manchmal – auch aktuell gut informiere.
LKW-Unfall B 258: Wo rohe Kräfte sinnlos walten!
Dieses Foto ist ein Original-Foto. Nichts ist da eingefügt oder irgendwie geändert. Es zeigt den Ort des Geschehens, bzw. den Anlass zur einer Verbesserung des Verkehrsweges, der als B 258 aus West, aber auch aus Ost in Richtung Nürburgring führt. Die ED-Tankstelle dort wurde dort auch ursprünglich mal aus beiden Richtungen direkt angefahren. Bis eine Sicherheitskommission eine Verbesserung einleitete, die den von Osten anreisenden Verkehr hindert, nach links zur Tankstelle abzubiegen. So sollte angeblich ein Unfallschwerpunkt beseitigt werden, der nach meinen Recherchen in der amtlichen Berliner Statistik keiner war.
- Am 14. Dezember 2021 hatte ich zu diesem Thema schon mal eine Geschichte mit dem Titel geschrieben, „Wird eine Sicherheitsmaßnahme zum Unfallanlass?“
Heute gab es dann unter den Polizeimeldungen eine, die über einem Unfall in den ersten Morgenstunden – sozusagen – mit einem Vorabbericht informierte:
18.07.2022 – 01:20
Polizeidirektion Mayen
POL-PDMY: LKW-Unfall; aufwändige BergungsmaßnahmenMeuspath (ots)
Zur Zeit befinden sich Polizei, Feuerwehr und Straßenmeisterei bei einem Verkehrsunfall unter Beteiligung eines LKW auf der B 258 in Höhe der Ortslage Meuspath im Einsatz.
Die B 258 ist in diesem Bereich vollgesperrt. Aus den Tanks des LKW tritt Kraftstoff in größeren Mengen aus. Personenschaden ist nicht zu verzeichnen.
Die Einsatzmaßnahmen dauern zur Zeit noch an. Es wird nachberichtet.
Es gab dann – als ich im Internet nachschaute noch einen Nachbericht, der wie nachfolgend einkopiert informierte:
18.07.2022 – 04:58
Polizeidirektion Mayen
POL-PDMY: Nachtragsmeldung zum LKW-Unfall auf der B 258Meuspath (ots)
Am 17.07.2022 gegen 23:30 Uhr befuhr ein 32-jähriger Fahrzeugführer aus dem Kreis Dorsten mit seinem Sattelzug die B 258 von Nürburgring kommend in Fahrtrichtung Herresbach.
In Höhe der Ortslage Meuspath kollidierte er, aus bislang ungeklärter Ursache mit einem Fahrbahnteiler, welcher dabei durchbrochen und auseinandergerissen wurde. Der Sattelzug geriet nach der Kollision nach links von der Fahrbahn ab und kam im Straßengraben zum Stillstand.
Infolge des Überfahrens des Fahrbahnteilers wurden beide Tanks der Zugmaschine aufgerissen, wodurch der gesamte Kraftstoff (ca. 600 l) auf die Fahrbahn und in den Straßengraben gelangte. Die umgestürzten und verschobenen Stahlelemente des Fahrbahnteilers blockierten die gesamte Fahrbahn.
Der Fahrzeugführer blieb bei dem Verkehrsunfall glücklicherweise unverletzt. An der Zugmaschine und dem angehängten Sattelauflieger entstand erheblicher Sachschaden.
Aufgrund der aufwendigen Bergung des Sattelzuges, sowie des ggfls. notwendigen Abtragens von kontaminiertem Erdreich wird die Vollsperrung in diesem Bereich der B 258 bis in die Morgenstunden bestehen bleiben. Eine örtliche Umleitung ist eingerichtet und ausgeschildert.
Im Einsatz befanden/befinden sich die Polizei Adenau, 20 Kräfte der Feuerwehr VG Adenau, Straßenmeisterei Adenau, ein Abschleppunternehmen, sowie ein Vertreter der Unteren Wasserbehörde.
Rückfragen bitte an:
Polizeiinspektion Adenau
Im Straußenpesch 8
53518 Adenau
Bohr, POK
Da habe ich mich dann ins Auto geschwungen, um eine Ortsbesichtigung im Interesse meiner Leser vorzunehmen.
Die Situation vor Ort stellte sich am frühen Morgen so dar, wie das erste Foto zeigt. Alles gut abgesperrt, die Umleitung gut ausgeschildert – und auch so genutzt. Von der anderen Seite hatte man sogar sogleich zwei Schilder aufgestellt, obwohl sich das Nutzen der linken Fahrspur für die aus Westen kommenden Nutzer der B 258 eigentlich „von selbst“ verbietet. Der Lkw hatte schon in die vorhandene Mittelleitplanke eine richtige Lücke gerissen und – es war wohl - ein Mitarbeiter der Wasserschutzbehörde, der diese Lücke noch einmal absicherte.
Weil mich die differenten Zeitangaben in den Polizeimeldungen störten und Meuspath nur rd. 100 Meter entfernt ist, habe ich da kurz nach gehört:
„Guten Morgen! Haben Sie diese Nacht etwas von dem Unfall mit bekommen?“
„Nachts schlafe ich! - Aber um Ein Uhr dreißig ging die Feuerwehr-Sirene! - Die Uhr steht auf meinem Nachttisch. Aber ich bin nicht bei der Feuerwehr. Da bin ich wieder eingeschlafen.“
„Danke!“
Zurück zur Unfallstelle:
Obwohl alle Sicherungsmaßnahmen klar und übersichtlich waren, gab es nicht nur Automobile, die vor dem Durchfahrt-verboten-Zeichen – wie in einer Startaufstellung kurz verharrten (in diesem Fall sogar zwei Holländer in der ersten Startreihe!) , um dann wieder zurück zu fahren, sondern es gab auch – tatsächlich nur – Ausländer (CZ, GB, NL), die trotzdem die rechte Fahrbahn in Richtung Nürburg zu nutzen versuchten, um dann wieder – auf der gleichen Fahrspur! - zurück zu kehren. Es handelte sich um Autofahrer aus Ländern, in denen die gleichen Verkehrszeichen die gleiche Bedeutung haben.
Man hatte den Umfang der Arbeiten wohl unterschätzt. Ein Leser, der dort nach 17 Uhr vorbei kam, schickte mir dieses Handy-Foto, das er im Vorbeifahren geschossen hatte. Und eine weiterer Leser informierte mich gegen 19:30 Uhr, dass man inzwischen sogar mit dem Schließen der Lücke in den Leitplanken beschäftigt war.
Da hatten sich die mit der Beseitigung der Schäden beschäftigten Arbeiter, wohl nicht an die Vorgaben der Adenauer Polizei gehalten.
Eine andere Feststellung: Ohne die gezielten Sicherungsmaßnahmen von wichtigen Kommissionen, wäre die Beseitigung der verursachten Schäden nicht so groß – und damit schneller möglich gewesen. Eigentlich waren aber hier auch nicht die verbauten Mittelleitplanken die ursächlichen Auslöser für den Unfall.
Sie waren nur für die Schadenshöhe und die Dauer der Beseitigung – und damit auch für die Folgekosten der „Verbesserung“ - verantwortlich!