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Dieser Titel wird meine jungen Leser lächeln lassen. Alter Mann, alte Sprüche, werden sie vielleicht denken. Denn das Gedicht „Nachtgedanken“, dessen zweite Zeile mir hier als Titel dient, wurde schon 1846 von Heinrich Heine geschrieben. Und der dachte dabei an Deutschland. Dabei sollen sowohl NES wie auch NLS – wenn überhaupt – wohl am Nürburgring ausgetragen werden. Und das liegt in Rheinland-Pfalz. - Da würde dann vielleicht auch besser der Spruch von Bernhard Vogel (CDU) passen, der 1988 in der Koblenzer Rhein-Mosel-Halle ausrief: „Gott schütze Rheinland-Pfalz!“ - Wem das auch noch nicht zutreffend erscheint, dem sollte ich vielleicht eine auch zufällig passende Schlagzeile von heute aus meiner Lokalzeitung – Seite 1 – zitieren: „Aufregung um russische Pläne im All“. - Wem das zu weit weg ist, dem könnte ich auch mit einem Titel „von gestern“ (15. Februar) aus der „Süddeuschen Zeitung“ dienen: „Zwischen Glanz und Grauen“ – Da wurde aber über eine Fotoausstellung in Berlin informiert. - Also bleibe ich mal einfach bei dem von mir gewählten Titel, zumal er sogar mein Schlaferlebnis richtig beschreibt, wie ich mit dieser Geschichte auch beweisen kann!
NES+NLS: ...“dann bin ich um den Schlaf gebracht!“
Tatsächlich lässt mich die “Breitensport“-Entwicklung am Nürburgring schlecht schlafen. Da wird viel geredet, werden große Änderungen versprochen, dann Korrekturen vorgenommen. Alles geht rasend schnell. Nur es passiert nichts! - Und wenn etwas Wesentliches passiert, dann hinter den Kulissen!
Die letzte Vorstellung der ersten NES-Veranstaltung am Nürburgring, vorgesehen am 22./23. März 2024 lautet inzwischen lt. Information auf der Internetseite der NES:
„Nur der Prolog zur neuen NES wird mit einem abweichenden Ablauf ab Samstagmittag (12:00–18:00 Uhr) mit zwei Qualifyings und zwei 90-Minuten-Rennen – inklusiv Boxenstopps und Fahrerwechseln – auf dem 5,148 Kilometer langen Grand-Prix-Kurs ausgetragen. Am Freitag (8:00–14:00 Uhr Test- und Einstellfahrten ohne Beifahrer, 16:00–18:00 Uhr Beifahrer möglich) und auch am Samstagvormittag (8:00–11:00 Uhr ohne Beifahrer) können sich die Teams und Fahrer auf der inklusiv Sprintstrecke 24,358 Kilometer langen Nordschleife auf die neue Langstrecken-Saison einschießen. Neben den Testfahrten bieten die beliebten Renntaxi-Fahrten und der Lehrgang zum Erhalt des sogenannten B-Permits, der ersten von zwei Stufen zur speziellen Vollgas-Lizenz für Rookies auf der Nordschleife, den Teams zusätzliche Nutzungsmöglichkeiten des NES-Auftaktes.“
Ich hatte vorher mal von je einem Rennen für jede Division gehört. Das wären dann drei Rennen gewesen. Die sollten dann allerdings nach meinen Informationen auf der „Sprint-Strecke“ ausgetragen werden. - Entschuldigung! Das muss ein Irrtum – natürlich von mir(!) - gewesen sein! Denn der Geschäftsführer der neuen NES wird sich doch nicht irren!
Wobei ich unsicher bin, ob ich da immer den richtigen gemeint habe. Auf der NES-Internetseite ist es ein Nürburger. - Auf einer anderen Internetseite kommt er aus Korschenbroich. - Weiter verunsichert hat mich, wenn ich auf eine Internetseite gestoßen bin, auf der er wohl aus Ratingen kommt.
Ob das wohl der Gleiche ist, der sich damals „aus privaten Gründen“ aus der NLS zurück gezogen hat? Danach hatte er dann aber seine erste Aussage zu den Gründen… - Na ja!
- Motor-KRITIK-Feststellung: Man darf in diesem Zusammenhang nicht alles glauben was man liest und hört!
Wie dem oben stehenden Zitat zu entnehmen ist, kann man sich bei der ersten NES-Veranstaltung auf dem Grand-Prix-Kurs auch am Samstagvormittag noch auf die eigentliche Langstrecke (Sprintstrecke + Nordschleife = 24,358 km) „einschießen“, während die Fahrer dann am Nachmittags (12 – 18 Uhr) Qualifying und zwei Rennen á 90 Minuten auf dem Grand-Prix-Kurs austragen dürfen.
Obwohl es eigentlich wohl um Langstreckenrennen gehen soll, die aus meiner persönlichen Sicht länger sein sollten als 90 Minuten, sind – auch das aus meiner persönlichen Sicht – für einen wirklichen Rennfahrer ein Training morgens auf der Nordschleife und das Rennen dann, direkt darauf - am gleichen Tag - auf dem Grand-Prix-Kurs ein Angebot, das man nicht ernst nehmen kann.
- Das natürlich nur, wenn man das Rennfahren, den Motorsport, eigentlich als eine ernsthafte Sache empfindet und entsprechend betreibt!
Erklärung für meine Leser: Grand-Prix-Kurs und Nordschleife verlangen eigentlich nach einer vollkommen anderen Fahrwerkabstimmung. Ich bin beide Strecke schon einzeln gefahren, sowohl mit normalen Serien-, als auch mit Renn-Tourenwagen. Will man wirklich im Rahmen aller technischen Möglichkeiten schnell sein, fährt man auf dem Grand-Prix-Kurs eine vollkommen andere Fahrwerkabstimmung als auf der Nordschleife!
Jeder Fahrer, der bei einem der inzwischen vielen 24h-Rennen auf dem Nürburgring unterwegs war, bei dem auch – aber nicht immer – der Grand-Prix-Kurs mit eingebunden war, der weiß, dass man das Fahrzeug grundsätzlich auf den längeren Streckenteil, die Nordschleife abstimmt – und dass man beim dann Rennen froh ist, wenn man in jeder Runde den Grand-Prix-Kurs „hinter sich hat“.
- Wer dazu eine andere Meinung hat, der hat vom Rennen fahren keine Ahnung!
Vielleicht gehört Herr Ralph-Gerald Schlüter – aus Korschenbroich, Nürburg oder Ratingen (?) - dazu. - Wer kann das schon wissen? - Aber alle Unwissenden der NES haben diese – aus Sicht eines Rennfahrers – unglaubliche Mischung von Training und Rennen auf Strecken mit deutlich unterschiedlichem Charakter am gleichen Tag – abgenickt. - Aus Zeitgründen kann da keine entsprechende Fahrwerkabstimmung stattfinden.
- Das ist ein Angebot von und für Ahnungslose!
Aber eigentlich bin ich damit ein wenig vom Titel dieser Geschichte weg gekommen. - Oder doch nicht? - Jedenfalls möchte ich zunächst mal einen Übergang schaffen, in dem ich eine Antwort des AvD auf eine aktuelle Anfrage von mir veröffentliche:
„Sehr geehrter Herr Hahne,
vielen Dank für Ihre Nachricht. Informationen und Neuigkeiten rund um die NES können Sie dem offiziellen Internet-Auftritt der NES www.nes.de und deren Pressebereich https://nes.de/media-portal/ entnehmen.
Ihre Fragen an uns möchten wir gerne wie folgt beantworten:
• Gibt es nun in der Praxis Schwierigkeiten?
Das Reglement liegt dem DMSB bereits seit geraumer Zeit zur Prüfung und Genehmigung vor. Bislang haben wir keinerlei Rückmeldungen erhalten, dass das eingereichte Reglement nicht genehmigungsfähig sei.
• Wie sollen die evtl. beseitigt werden?
Da uns keine Schwierigkeiten bekannt sind, gibt es nichts zu beseitigen.
• Die VLN/NLS hat inzwischen - nach Einreichen der Bürgschaft - auch seine Ausschreibung beim DMSB vorliegen. - Muss nun der DMSB entsprechend der eigenen Satzung reagieren.
Es liegen uns keine Informationen zum Einreichen einer Bürgschaft oder einer Ausschreibung durch VLN/NLS vor. Für den AvD gehört es zum guten Ton, sich nicht an Spekulationen zu beteiligen. Fragen den DMSB betreffend darf ich bitten, direkt an diesen zu richten.
Gerne stehe ich für Rückfragen zur Verfügung, gestatte mir aber die Empfehlung, dass Sie sich mit Fragen die NES betreffend direkt an NES-Pressesprecher Rene de Boer wenden, der enger in die aktuellen Entwicklungen eingebunden ist.
Mit freundlichen Grüßen
Malte Dringenberg
Pressesprecher / Manager Media RelationsAutomobilclub von Deutschland e. V.
Goldsteinstraße 237
D-60528 Frankfurt am Main“
Das, „Es liegen uns keine Informationen zum Einreichen einer“...und, und, und – hat mich stutzig gemacht. Wie ich „auf die Schnelle“ feststellen konnte, verbirgt sich dahinter ein ganzer Roman. - Ein Krimi! - Ich arbeite dran!
Natürlich habe ich die Anregung des AvD auch gerne aufgegriffen, ein paar Fragen „zur Sache“ direkt an den DMSB zu richten. Ich möchte hier die offizielle Antwort des DMSB einkopieren, die gleichzeitig auch den Titel zu dieser Geschichte erklärt:
„Guten Tag Herr Hahne,
die schlaflose Nacht wäre nicht nötig gewesen, denn die Antwort steht schon in der von Ihnen zitierten Passage.
Zum einen geht es um „Prädikate, Serien und Veranstaltungen des DMSB“, handelt sich also um einen möglichen Schutz der offiziellen Deutschen Meisterschaften in den verschiedenen Disziplinen und nicht um einen generellen Ausschluss von Genehmigungen für neue Rennserien. Zum anderen ist es eine „Soll-Vorschrift”, kein Muss. Begründete Ausnahmen wären also jederzeit möglich.
Für eine Genehmigung von Serien in einem bestehenden Umfeld gibt es übrigens etliche Beispiele. Man denke an verschiedene Rennserien, die mit historischen Tourenwagen der DTM-Ära antreten. Oder die unterschiedlichen Meisterschaften im Kart-Sport, die sich an eine ähnliche Klientel wenden. Auch Markenpokale haben naturgemäß nur einen bestimmten potenziellen Kundenkreis, dennoch wird der DMSB nach der sportrechtlichen Prüfung des Reglements die Ausschreibung einer neuen Serie in der Regel genehmigen.
Entgegen der auch von Ihnen gern geäußerten Meinung ist der DMSB nämlich nicht dazu da, Motorsport zu verhindern, sondern ihn zu ermöglichen.
Übrigens hat der Genehmigungsprozess für die beiden Nordschleifen-Serien nichts damit zu tun, dass der DMSB die Entwicklung rund um die Nürburgring-Nordschleife grundsätzlich kritisch betrachtet. Ein Miteinander aller Beteiligten wäre sicher eher im Sinne des Motorsports.
Bei weiteren Fragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.
Mit besten Grüßen
Michael KrampDeutscher Motor Sport Bund e.V.
Pressestelle
c/o Pro Motion GmbH
Graseggerstraße 113
50737 Köln“
Nun muss ich für meine Leser natürlich noch die Passage in der Satzung des DMSB einfügen, die mir eine schlaflose Nacht bereitet hat. Ich hatte bereits in einer anderen Geschichte darauf hingewiesen und auch die Satzung des DMSB insgesamt – in ihrer letzten Fassung von 2023 – veröffentlicht. Dort ist in § 2, Absatz 3c zu lesen – es folgt das Zitat:
"Der DMSB soll keine neuen Prädikate, Serien oder Veranstaltungen, die in Konkurrenz zu bestehenden oder konkret geplanten Prädikaten, Serien oder Veranstaltungen des DMSB oder eines seiner Mitglieder stehen, genehmigen, es sei denn, der DMSB beteiligt sich daran als Promoter und/oder Veranstalter und/oder Lizenzgeber."
Habe ich wirklich diese Passage aus der Satzung des DMSB falsch verstanden?
Dazu habe ich einmal einen Motor-KRITIK-Leser befragt, der eigentlich auch normal empfindet, aber in Sachen Motorsport nicht „unbeleckt“ ist. Der sagt dazu als seine Meinung – und es folgt ein wörtliches Zitat:
„Interessant insofern, als hier Äpfel mit Birnen verglichen werden. Im Fall NLS/NES handelt es sich aber um zwei Serien, die sich an die gleiche Klientel richten (OLG Urteil) und mit vergleichbaren Fahrzeugen in einem identischen Rennformat (4/6 Std., 1.5 Std. Qualifying, Start 12.00 Uhr ausgetragen werden.“
Auch andere Motor-KRITIK-Leser, mit denen ich zufällig Kontakt hatte, waren über die DMSB-Information erstaunt. Einer von ihnen hat mich dann auf die Idee gebracht, mal die letzte, die 2023er-Version der DMSB-Satzung, mit einer „alten“ – evtl. ursprünglichen - zu vergleichen.
Tatsächlich ist festzustellen, dass man beim DMSB die ursprüngliche Fassung für die 2023er-Version (s.o.) überarbeitet hat. Hier ist z.B. die Fassung, wie sie z.B. „Stand 26.04.2014“ gültig war:
„Der DMSB genehmigt keine neuen Prädikate, Serien oder Veranstaltungen, die in
Konkurrenz zu bestehenden oder konkret geplanten Prädikaten, Serien oder Veranstal-tungen des DMSB oder eines seiner Mitglieder stehen, es sei denn, der DMSB beteiligt sich daran als Promoter und/oder Veranstalter und/oder Lizenzgeber.“
Nun ist es also eine „Soll-Vorschrift“ geworden! - Und kein MUSS mehr?
„Man spürt die Absicht und man ist verstimmt!“
Auch dieser „Spruch“ ist alt, hat seinen Ursprung bei Johann Wolfgang von Goethe, der zwischen 1780 und 1789 das Schauspiel "Torquato Tasso" schrieb. Exakt wiedergegeben schrieb Goethe:
„So fühlt man Absicht, und man ist verstimmt.“
Damit möchte ich dann meine Leser ihren eigenen Gedanken überlassen!
Damit meine Geschichte nicht gar zu negativ endet, möchte ich sie mit einem anderen, „positiven Zitat“, aus dem gleichen Schauspiel abschließen:
„Wir hoffen immer, und in allen Dingen ist besser hoffen als verzweifeln.“