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Es gibt Dinge, die lassen sich nicht verbessern! - Dazu gehört – gehörte? - mal die VLN, eine Langstreckenserie, die zur Entwicklung des Breitensports auf dem Nürburgring, die dort primär auf der Nürburgring-Nordschleife, ausgetragen wurde. Im Jahre 1976 hatten sich relativ kleine Motorsportklubs unter Leitung eines „Promotors“ zusammen geschlossen und diese Serie ins Leben gerufen, die dann 1977 ihre erste Saison erlebte. - Im Jahre 2023 glaubten nun offensichtlich nicht perfekt informierte – aber bedeutende – Persönlichkeiten, den Motorsport mit einer neuen Konkurrenz-Langstreckenserie beleben zu müssen. Das bis jetzt deutlich gewordene Ergebnis von Irrungen, Wirrungen und Unkenntnis kann leider nur lauten:
NES-Drama: „Denn sie wissen nicht, was sie tun“!
Das Kürzel „VLN“ stand mal für „Veranstaltergemeinschaft Langstreckenmeisterschaft Nürburgring“. Tatsächlich war diese Serie auch eine Meisterschaft. Nachdem dann die Firma „Veedol“ zum Hauptsponsor wurde, machten die Fans daraus eine „Veedol-Langstreckenserie“ (VLN).
Tatsächlich war sie dann auch später keine Meisterschaft mehr, weil die Veranstalter nicht mehr bereit waren, den dafür zu entrichtenden Aufschlag auch zu zahlen, den der DMSB (Deutscher Motor Sport Bund e.V.) für Meisterschaften berechnet.
So wurde die VLN dann zu einer normalen Langstreckenserie, die zunächst überwiegend mit normalen Tourenwagen, mehr oder weniger „verbessert“ – und zu normalen Kosten - ausgetragen wurde. Doch…
„Eins, zwei, drei im Sauseschritt, eilt die Zeit – wir eilen mit!“
Weil diese Serie im deutschen Motorsport über die Zeit eine gewisse Bedeutung erlangt hatte, fand sie mehr und mehr das Interesse der Automobilindustrie. Die interessierte aber eigentlich weniger der Sport, sondern mehr die Werbewirkung, die man so evtl. erzielen kann.
- Die VLN-Serie wurde so zu einer preiswerten Werbeplattform für die Automobilindustrie!
Der Einstieg der Industrie ist für jede Art von Sport auf der einen Seite gut, weil so manchmal wirklich eine finanzielle Basis geschaffen wird, auf der anderen Seite ist im Sport die Industrie niemals wirklich ein guter Partner, weil es ihr – eben – nicht um den Sport, sondern primär um den Werbe-Effekt geht. Die Entscheider bei der Industrie, stehen nur so lange hinter ihrer Entscheidung, wie sie damit – relativ preiswert – ein Stück Werbung für ihre Firmen darstellen können.
- Das macht die Industrie – auch im Motorsport – zu einem „Wackel-Kandidaten“!
So kamen und gingen auch bei der VLN die Industrie-Sponsoren. Die Veranstalter bemühten sich aber, die Industrie „bei Laune zu halten“, passten das Reglement auch den Wünschen der Industrie an. - Manchmal!
- So wurden die Vorstellungen und Wünsche des „harten Kerns“ und der wirklichen Fans dieser Breitensportserie übersehen oder unterschlagen!
Industrie und Veranstalter haben dabei übersehen, dass sich über die Zeit unsere Gesellschaft veränderte. Wirtschaftliche Interessen standen – und stehen – heute im Vordergrund und lassen eigentlich jeden Sport – wenn man die Bezeichnung ernst nimmt – „blass aussehen“.
Eigentlich ist der Sport nur noch ein Wort, hat in seiner heute üblichen Umsetzung keine wirkliche Bedeutung mehr!
So kommt es, dass „alte Motorsport-Serien“ langsam verfallen. Auch die VLN hat gelitten. Sie ist durch die Umbenennung in NLS nicht besser geworden. Der zwanghafte Industrie-Beitrag durch die GT3 hat sie dann auch dem Ruin näher gebracht. Hinzu kam, dass echte Sportler unter den Funktionären und Teams sich abwandten und sich „Macher“ untermischten, die sich selber zwar richtig als clevere Kaufleute empfunden haben, aber ab und an kaum Ahnung von dem besaßen, was der Motorsport wirklich braucht.
- Darum ging es noch schneller bergab, als es schon durch eine „Zeitenwende“ bestimmt schien.
Eigentlich hätte nun „kräftig am Ruder gedreht werden müssen“. Aber, selbst auf unseren Landstraßen wird deutlich:
- „Moderne“ Autofahrer können nur auf langen, geraden Strecken wirklich schnell fahren. Auf kurvenreichen Strecken sind sie überfordert! - Aber sie haben eine Lizenz zum Autofahren!
Andere haben – vergleichbar – eine Lizenz als Motorsport-Funktionär. Sie glauben dem Motorsport einen Gefallen zu tun, indem sie ihm „Gleichmacherei“ verordnen. - Der Bessere soll siegen? - Das war mal! - Dafür sorgen komplizierte Reglements, die dann – auch – dazu führen, dass Rennergebnisse vielleicht erst Tage, Wochen, Monate nach einer Zieldurchfahrt Gültigkeit erlangen. Da müssen dann evtl. Sport-Gerichte tätig werden! - Toller Sport!
So sind dann auch neben anderen, noch kleinen – für die Industrie uninteressanten – Serien, auch neue Serien entstanden, die versuchen den interessierten Teams und Fahrern noch ein relativ günstiges Erleben von wirklichem Motorsport – nicht überreguliert – zu verschaffen.
Die RCN, die „Rundstrecken Challenge Nürburgring“ ist so zu dem geworden, was die VLN einmal war: Eine richtige Breitensportserie. Auch andere, neue Serien haben aber nun Platz im Motorsportkalender gefunden und versuchen sich in der Gunst von Teams und Fahrern gut und richtig zu platzieren.
Da wäre z.B. auch die „NES 500“, die ihr erstes Rennen – kein Scherz – schon im Jahre 2016 am Nürburgring austrug. Den Herren am Nürburgring musste also bekannt sein, dass es eine NES-Rennserie für Langstreckenrennen schon lange gibt.
Diese Tatsache beweist eigentlich, dass man ohne im Motorsport eine Übersicht zu haben, einfach – sozusagen selbstherrlich – eine neue Serie unter dem Titel „NES“ zu initieren suchte, obwohl eine Langstreckenserie unter diesem Namen schon seit vielen Jahren erfolgreich existiert!
Nebenbei angemerkt:
- Die schon lange bestehende „NES 500“ ist dem „DMV“ zugeordnet, segelt unter der Flagge dieses Vereins, der auch zu den Trägervereinen des DMSB e.V. (einer von Dreien!) gehört!
Der Promoter dieser alten/neuen Serie sagte dazu „AUTO-RENNSPORT“, einem Magazin für den nationalen Motorsport:
„Die „National Endurance Series“ (NES) des DMV haben wir im Jahr 2016 mit einem Premierenrennen auf dem Nürburgring aus der Taufe gehoben. Außer den etwa zehnmal im Jahr stattfindenden VLN- und 24H und den 3h-Rennen der damaligen historischen FHR gab es ja zum damaligen Zeitpunkt für unsere zeitgenössischen Rennwagen keine nationalen Langstreckenrennen in Deutschland und Umgebung.
Daher lag es für mich als Promoter mehrerer langfristig erfolgreicher DMV-Rennserien nahe, auf den großen GP-Kursen in Deutschland und Europa die DMV NES 500 an den Start und auf die Rennstrecke zu bringen. Die war von Anfang an auf den ambitionierten und erfahrenen Amateursportler ausgelegt und erfreut sich seitdem großer Beliebtheit.“
Was den Promotor dieser NES-Serie dann auch veranlasste, sich diese Serie als Wort- und Bildmarke schützen zu lassen.
Das wurde ihm im Juli 2023 vom Deutschen Patent- und Markenamt dann auch mit einer entsprechenden Urkunde – von der hier ein Scan eingefügt ist – bestätigt. Wie den Anlagen dazu zu entnehmen ist – die Motor-KRITIK vorliegen – reicht dieser Schutz für die nächsten 10 Jahre, also bis zum Jahre 2033. - Danach muss dieser Schutz um 10 Jahre verlängert werden, sonst erlöscht er.
Den Initiatoren, die ohne Kenntnis der Realität nun eine weitere NES-Serie ins Leben zu rufen versuchen, kann nur angeraten werden, schnellstens eine neue Benamung dieser Serie vorzunehmen, auch wenn sie das „N“ in „NES“ mit „Nürburgring“ statt mit „National“ übersetzen.
- „NES“ liest sich aber so und so wie „NES“, bleibt in jeder Betrachtungsweise immer optisch ein „NES“.
Ein Vorschlag von Motor-KRITIK für einen neuen, bisher nirgendwo verwendeten und geschützten Serien-Namen:
- „EHS“ = Eifel-Horror-Series
Da diese Serie ausschließlich in der „Grünen Hölle“ durchgeführt werden soll, scheint diese Bezeichnung – so und so - auch passend!
„Denn sie wissen nicht, was sie tun“, war eigentlich ein Filmdrama, das mit James Dean in der Hauptrolle im Jahre 1955 zu einem großen Erfolg wurde. Der Originaltitel dieses Films lautete übrigens „Rebel Without a Cause“.
- Wörtlich übersetzt heißt das eigentlich: „Rebellieren ohne Grund“
Das würde eigentlich auch als Obertitel zu den Aktionen der „Aktionäre“ hinter den Kulissen der Nürburgring 1927 GmbH & Co. KG passen, die in Verbindung mit anderen „Aktionären“. scheinbar ohne umfassendes Hintergrundwissen eine Konkurrenz-Langstreckenserie zur VLN/NLS in Leben zu rufen versuchen, die schon durch ihre Namensbildung zum Scheitern verurteilt scheint.
Wir erleben z. Zt. am Nürburgring ein Motorsport-Drama, das in seiner Naivität bei der Umsetzung in die Realität kaum zu überbieten ist. So hat man z.B. die VLN/NLS durch die Forderung nach einer Bürgschaft vor Abschluss eines Veranstaltervertrages, in Höhe von 50 Prozent der in 2024 anfallenden Gesamt-Mietkosten, in eine Abhängigkeit gezwungen, die der eigenen angedachten Serie, die unter der Flagge des AvD ausgetragen werden soll, zunächst nur Schaden zufügen kann.
Warum das alles so ist, liegt aber nicht daran, dass der Geschäftsführer des AvD, dem offiziellen Hauptgesellschafter der neuen Konkurrenz-Langstreckenserie am Nürburgring , Herr Lutz Leif Linden,, kein so guter Schauspieler ist wie James Dean.
Aber zu allen aktuellen Aktionen, auch die, die von ihm verantwortet werden, passt nach Motor-KRITIK-Meinung der alte Filmtitel sehr gut:
„Denn sie wissen nicht, was sie tun“