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Allein der Veranstalter des Truck-Grand-Prix lieferte mit seiner Veranstaltung am Wochenende einen Mix aus Motorsport, Musik-Festival, Industrie-Messe und Symposium, das schon am Freitag stattfand. Außerdem tobten Nürburgring-Fans bei den so genannten „Touristenfahrten“ über die Nordschleife. Es war also am vergangenen Wochenende am Nürburgring „richtig was los“! - Mit entsprechendem Autoverkehr, der in Nürburgring-Nähe deutlich mit Lastkraftwagen durchsetzt war. Am Samstag-Nachmittag habe ich mich ein wenig in Nürburgring-Nähe umgesehen und war auch wieder dort am Montag-Vormittag unterwegs. Nun ja, irgendwie hatte man „schon Spuren hinterlassen“. - Aber das ist – in diesem Umfeld – normal! - Da macht man als normaler Fahrer schon mal mit Extrem-Versuchen auf sich aufmerksam.
Nur Truck-GP? - Ein Wochenende am Nürburgring!
Die Polizei vermerkt zu diesem Wochenende am Nürburgring aber nur:
„Der diesjährige Truck Grand-Prix am Nürburgring verlief gesamt ohne größere Vorkommnissse und Zwischenfälle.“
Man spricht zwar im weiteren Text von „Verkehrsstörungen an Umleitungsstrecken“ und „einigen Diebstählen“ und „drei Verkehrsunfällen“. Von den „Touristenfahrten“ wird nicht gesprochen. Das Thema wird ungern öffentlich erwähnt.
Dabei gab es auch auf der Nordschleife an diesem Wochenende Unfälle, wobei lt. Veranstalter die „Touristenfahrten“ nach den Gesetzen der StVO (Straßen-Verkehrs-Ordnung) ausgetragen werden. Die werden aber von der Polizei offensichtlich nicht registriert, weil sie ihnen vom Veranstalter nicht gemeldet werden. Das ergibt dann bemerkenswert niedrige Zahlen in der Nordschleifen-Unfallstatistik!
Schaue ich mal auf meinen Notizzettel, so gab es am Wochenende während der „Touristenfahrten“ so um 15 Unfälle, die Strecke wurde mehrfach geschlossen, bzw. war nicht für Motorradfahrer befahrbar. - Doch es gibt keine aktuelle Polizei-Meldungen dazu!
Dass nicht nur Besucher des Truck-Grand-Prix unterwegs waren, sah man dann nach dem Wochenende, wenn man sich z.B. die Ausfahrt an der Tankstelle „Döttinger Höhe“ ansah, wo nach dem Tanken evtl. „junge Wilde“ mit PS-starken Automobile ihre Spuren hinterlassen haben. - Das ist nichts Neues, stört offenbar auch niemanden.
Die Verkehrsbehörden haben in Zusammenarbeit mit den zuständigen Stellen, im Umfeld der Tankstelle auf der B 258 Fahrbahntrennungen errichtet, die die Fahrer PS-starker Fahrzeuge vor neue Aufgaben stellen. Wie man den „schwarzen Spuren“ entnehmen kann, werden sie auch vor den objektiven Augen von Film- und Fotoapparaten einer wartenden Menge von Zuschauern mit Bravour gelöst. - Offenbar alles „normal“.
Der Truck-Grand-Prix ist inzwischen sicherlich die mit Abstand zuschauerstärkste Veranstaltung, die nicht auf der Nordschleife durchgeführt wird. Es ist „für Alle etwas dabei“. Der Truck-Grand-Prix ist so zu einer Familien-Veranstaltung geworden.
Selbst am Samstagnachmittag reiste man noch an und alle Parkplätze waren prall gefüllt, viele „wegen Überfüllung geschlossen“. Die hier fotografierten Plätze liegen sicherlich am weitesten von den Zuschauerplätzen an Start- und Ziel entfernt, waren in diesem Fall aber auch sehr gut besetzt, weil in Streckennähe „nichts mehr ging“. - Auf den Parkplätzen.
Das Rennen selbst habe ich nicht besucht, aber dafür den Parkplatz vor dem „Dorint“-Hotel. Der war mit vielen IVECO-Zugmaschinen belegt. Da konnte man viele Details studieren, ohne irgendwie bedrängt zu sein.
Am Montag-Vormittag habe ich mich dann mal an der Nordschleife umgesehen, von der auf den Nürburgring-Internetseiten berichtet wurde, dass man dort jetzt das 11 Millionen-Projekt zur Verbesserung der Sicherheit auch bei „Touristenfahrten“ abgeschlossen habe.
Tatsächlich sind jetzt dort schon – z.B. an der Einfahrt zum „Parkplatz Brünnchen“ die dort aufgestellten Stahlmasten mit Leitplanken geschützt. In der Position davor sind – ungeschützt – Schilder aufgestellt, die den Besucher darauf aufmerksam machen, dass er jetzt in ein Landschaftsschutzgebiet kommt.
An der Strecke selbst sind tatsächlich die Masten nun mit Kameras bestückt, aber auch Warnleuchten aufgehängt, die die „Touristenfahrer“ bei einem Unfall – den es lt. Polizeibericht zumindest bei „Touristenfahrten“ kaum gibt – warnen soll.
Wieder zurück, habe ich mir z.B. dieses Foto mal genau betrachtet. Dass diese große Warnleuchte (mit gelbem Licht) während der Rennen genutzt wird, ist sicherlich eine Verbesserung. Wenn der Lernprozess der „intelligenten“ Anlage – bzw. deren KI – mal abgeschlossen ist, soll die sehr schnell erfolgen. Schneller als bisher! - Die Zukunft hat begonnen! - Die Leuchten sind auch von ihrer Größe her unübersehbar. - Wenn ich aber lese, dass sie auch die „Touristenfahrten“ sicherer machen sollen, so habe ich da – als gesetzestreuer deutscher Bürger – so meine Bedenken.
Die „Touristenfahrten“ finden – so sagt der Veranstalter – auf der Basis der StVO statt. In der StVO gibt es aber keine Warnleuchten der Art, wie sie jetzt auf der Nordschleife verbaut sind. Werden dort nun „Touristenfahrten“ nach der StVO durchgeführt, müssten sie eigentlich entfernt werden, weil diese Verordnung keine solchen Warnleuchten im normalen Straßenverkehr kennt. - Oder?
Aber vielleicht sollte man das nicht so eng sehen. Der „Touristenfahrer“ nimmt ja auch die StVO nicht ernst, unter deren Bedingungen – angeblich – auf der Nordschleife gefahren wird. Es gibt in dieser Hinsicht auch keine Kontrollen. Und wenn es mal eine Anzeige gibt… -
Was mir – zurück blickend – dabei ein- und auffällt: Wenn es mal in der Vergangenheit durch die Polizei eine Anzeige gab, dann wurde die meistens sofort bezahlt. Wenn nicht: Dann wurde das Verfahren eingestellt! - Olaf Manthey müsste dazu auch eine Geschichte erzählen können.
Offenbar hat man keinerlei Interesse daran, durch die Gerichte bei einer entsprechenden Verhandlung dann feststellen zu lassen, was denn die Nürburgring-Nordschleife bei seiner Nutzung durch „Touristenfahrten“ eigentlich ist:
- Eine mautpflichtige Privatstraße, auf der alles erlaubt ist?
- Eine Verkehrsstraße, eine Einbahnstraße, auf der die StVO gilt?
Eigentlich weiß man das bis heute nicht so genau. Der Eine sagt so – wozu auch das Mainzer Innenministerium gehört; der Andere sagt so – wozu auch der Pächter des Nürburgrings gehört. Und die Polizei meint… - Eigentlich macht die „nur ihr Ding“. - Wenn es klappt: OK! - Wenn es nicht klappt: Dann stellt man das Verfahren ein!
Das ist der Eindruck, den ich beim Beobachten in vielen Jahren gewonnen habe. Aber da war der Nürburgring auch noch im Landesbesitz. Nun hat er einen russischen Besitzer. - Ob das etwas ändert?
Jedenfalls hat der die Genehmigung zum Bau eines Stahlzauns - im Betonfundament - im Landschaftsschutzgebiet erhalten. Und niemand hat „gemeckert“! - Höchstens die Bürgermeisterin von Herschbroich, weil der Zaun genau auf der Grundstücksgrenze erstellt wurde. Da hat sie dann einen offiziellen Einspruch aber wieder gelassen, als der Nürburgring-Pächter seinen Antrag auf Aufstellung eines weiteren Imbiss-Wagens auf seinem (!) Grundstück im Genehmigungsantrag für den Zaun zurück gezogen hat.
- Die Bürgermeisterin weiß schließlich, welche Pachtsumme die Gemeinde für die Aufstellung eines Imbiss-Stand auf ihrem Grundstück jährlich kassiert! - Da darf man dann auch nicht kleinlich sein!
Heute, am Montagvormittag war aber auch schon richtig Betrieb auf der Nordschleife. Die war zwar geschlossen, aber der Pächter ließ „nach dem Rechten schau’n“. Da waren Traktor und „Besenwagen“ unterwegs, um wieder nach einem guten „Touristenfahrer“-Wochenende die Strecke für eine weitere Nutzung „besenrein“ zu machen.
Man braucht schließlich auch weiter recht viel Betrieb, um die „KI“ anzulernen, wie man selber in einer Pressemitteilung erklärt.
Und 2025 ist dann Alles fertig, alles besser! - Auch alles teurer?
Das funktioniert wahrscheinlich auch deshalb so – automatisch - weil sich außer der KI wohl auch sonst keiner Gedanken macht.
Und die „KI“ ist noch im Anlernprozess!