Gespeichert von wh am
Eigentlich bin ich selbst erst dadurch erinnert worden, dass ich mich mit dem Verkauf des Nürburgrings – mal wieder neu – beschäftigt habe. Natürlich aus gegebenem Anlass. Dabei ist man natürlich nicht an der damaligen Stellvertreterin des Ministerpräsidenten, die dann später auch zusammen mit seiner Nachfolgerin, Malu Dreyer in Koblenz – am Tag des Nürburgring-Verkaufs - unterwegs war, vorbei gekommen. Tatsächlich hat mir ihre Art gefallen, wie sie z.B. bei einem Meeting eine etwas „ausufernde Diskussion“ wieder aufs eigentliche Thema, mit kurzen Einwendungen und Einwürfen zurück holte. Aber Eveline war dann, als sie eine gewisse „Höhe“ erreicht hatte, dann schon etwas anders. - Der Koalitionsvertrag – sagen wir mal so – hat sie ein wenig verändert. Sie war jetzt immerhin Stellvertreterin des Ministerpräsidenten und selber auch Ministerin. - Wirtschaftsministerin! - Sie hatte die „Grünen“ eigentlich in eine Position gebracht, die sie dann auch zu einer Mitarbeit in der Regierungsarbeit verpflichtete. - Und das hat man dann gemerkt! - Leider! - Und die GRÜNEN am Wahlergebnis 2016 dann auch. - Eveline Lemke hat aber dann konsequent gehandelt! - Per Saldo – so könnte man bei nachträglicher Wertung sagen – auch richtig.
Kleine Erinnerung: Eveline Lemke, schlank & GRÜN!
Eine von der richtigen Politik überzeugte Politikerin? Die gibt es noch? – Oder sollte man besser sagen: Die gab es damals! - Aus heutiger Sicht muss ich sagen: Eigentlich hat es eine „Idealistin“ Eveline Lemke niemals gegeben! Ich hatte bei meiner Einschätzung der Persönlichkeit dieser Dame übersehen, dass sie wirklich eine „moderne“ Vollblut-Politikerin ist. Da hätte ich dann – aus Erfahrung – wissen müssen, dass man sich auf solche Leute nicht verlassen kann. Schließlich habe ich im Laufe meines Lebens die Art und die Arbeit der Politiker „unterschiedlichster Couleur“ beobachten können. Da gibt es eben „so’ne und solche!
- Da stellt man schon mal scheinbar die Interessen der Wähler in den Vordergrund, vergisst dabei aber niemals, die so eingenommene Position zum persönlichen Vorteil zu nutzen!
Eveline hatte über mich Kontakt zu engagierten Bürgern, die um den Nürburgring als Sportstätte für den Breitensport zu kämpfen bereit waren. Sie hat an einer Reihe von wichtigen – für sie sicherlich informativen – Sitzungen dieser Gruppe teilgenommen. - Auch einen Beitrag dazu geliefert.
Wir haben auf der Basis von Grundsatz-Daten, ein Konzept, ein Marketing-Konzept, für die Zukunft des Nürburgrings erarbeitet. Ich hatte die Hoffnung, dass Eveline Lemke, wenn sie dann später wirklich in Regierungsverantwortung kam, nun auch ihr Wissen für eine positive Entwicklung des Nürburgrings einsetzen würde. Schließlich ist sie 2011 u.a. Stellvertreterin des Ministerpräsidenten von Rheinland-Pfalz geworden. Überall wurde ihr „ein roter Teppich ausgerollt“!
Eine Dame, die mich vorher in der Woche so um zweimal telefonisch kontaktiert hatte und mich mit ihrem Engagement bei der Aufklärung von „unerklärlichen“ Abläufen im Zusammenhang mit „Nürburgring 2009“ überzeugt hat, von der war nun nichts mehr zu hören! - Übrigens bis heute nicht.
Klar, ich habe „damals“ zunächst nach einer Entschuldigung gesucht. Sie würde nun zunächst sehr eingespannt sein, sich einarbeiten müssen. Schließlich hatte sie auch Verantwortung übernommen. Als Ministerin steuerte sie u.a. die Wirtschaft des Landes. - Und als Stellvertreterin… -
Je länger ich die neue Situation in Mainz beobachtete, desto klarer wurde mir, dass Eveline Lemke ihr Insiderwissen, auch im Kontakt zu mir stetig ausgebaut, schließlich aber wohl auch dazu genutzt hat, um sich persönlich in eine richtige Position gegenüber dem regierenden Ministerpräsidenten, Kurt Beck – im Volksmund auch als „König Kurt“ bezeichnet - zu bringen.
Auch im direkten Umfeld des Nürburgrings machte sich eine gewisse Ernüchterung bei den Wählern breit, bei denen die Arbeit von Eveline Lemke vorher einen so guten Eindruck erweckt hatte, dass es dann schließlich 2011 zu einem Wahlerfolg der GRÜNEN bei den Landtagswahlen reichte, die dann auch mit regierten. - Mit Eveline Lemke an der Spitze!
So war es dann leider (!) kein Wunder, dass diese Partei dann bei den fünf Jahre später folgenden Landtagswahlen – 2016 – in ein tiefes Loch fiel. Und Eveline Lemke war scheinbar konsequent. Sie hat sich in der Folge offiziell aus allen politischen Ämtern verabschiedet, ohne jedoch ihre Rolle als eine „fortschrittliche GRÜNE“ aufzugeben. Wie man auch einem Buch entnehmen kann, dass sie Ende 2016 veröffentlichte.
Am 5. Dezember 2016 schrieb ich unter dem Titel, „Eveline Lemke: Notlandung mit Buch“, u.a. hier in Motor-KRITIK dazu:
„Am 1. Dezember 2016 blätterte die Politikerin Eveline Lemke eine neue Seite in ihrem Leben auf: Die der Buchautorin; mit dem Ansatz und Anspruch, schon etwas philosophisch zu sein. Ihr Absturz aus dem Ministersessel als Wirtschaftsministerin des Landes Rheinland-Pfalz – und als stellvertretende Ministerpräsidentin - hat sie nachdenklich gemacht. Sie stellt in ihrem neuen Buch, „Politik hart am Wind“, die scheinbaren Gründe dar, die den „GRÜNEN“ einen Verlust von rd. 10 Prozent bei der letzten Landtagswahl gegenüber der Wahl davor beschert haben. Dabei vergisst sie ihren eigenen Beitrag dazu. Auch den Beitrag des Mannes, der zu ihrem Buch das Vorwort schreiben durfte: Daniel Köbler. - Eveline Lemke möchte in ihrem Buch „GRÜNE Perspektiven für ein gutes Leben“ aufzeigen, und grast dabei – so nebenbei – alle Positionen ab, die in der politischen Landschaft der Bundespolitik Deutschland der Zukunft vielleicht eine Rolle spielen könnten. - Sie scheint auf der Suche nach einer neuen Plattform, von der aus sie erneut erfolgreich starten kann.“
Ich habe dann – nun mit „offenen Augen“ – nicht nur verfolgt, dass sie sich in Niederzissen eine neue geschäftliche Basis aufgebaut hat. Es wurde eine Beratungsfirma unter der interessanten Firmierung, „Thinking Circular®“, wo sie sich als „CEO“ präsentiert.
Auf der entsprechenden Internetseite ist u.a. zu ihrer Person zu lesen:
„Eveline Lemke ist Beraterin, Expertin und Guide in der Circular Economy und Systems Thinking. In Rheinland-Pfalz hat sie bis 2016 als erste grüne Wirtschaftsministerin und stellvertretende Ministerpräsidentin viele nachhaltige Projekte initiiert. Sie ist Expertin für Fragen der Energie- und Rohstoffwende sowie C2C-Öko-Design ‚Cradle to Cradle‘.“
Eigentlich war sie nach fünf Jahren Regierungsarbeit auch finanziell gut abgesichert. Sie hatte in dieser Zeit – aus der Sicht eines Normal-Bürgers – nicht nur gut verdient, sondern konnte noch in der ersten Zeit von einem ihr zustehenden Übergangs-Geld profitieren. Außerdem hatte sie wohl ihre „Regierungszeit“ zu den „richtigen“ Kontakten genutzt.
Wenn man heute noch mal ein wenig „richtungsorientiert“ durchs Internet surft, stößt man z.B. auf die Anfrage eines Lesers an sie als Amtsträgerin, die sie aber nicht mehr beantwortet hat, weil sie nach dem Rückschlag durch die Landtagswahlen 2016, dann ihren plakativen Rückzug aus der aktiven Politik eingeleitet hatte.
Die Anfrage vom 20. Februar 2016 an Eveline Lemke lautete:
„ ...in RLP sind bereits > 1500 WEA am Netz - das sind mehr als Bayern, Baden-Württemberg und Saarland zusammen - glauben Sie dass Ihre Forderung nach weiteren 1000 WEA zur Akzeptanz beiträgt?“
Sie hat die Frage dieses Wählers wohl nicht beantwortet, weil sie nach der Landtagswahl in der Politik keine Rolle mehr spielte. Sie hatte sich selbst „zurück genommen“. Darum findet man unter dieser Frage auch nur den Hinweis:
„Antwort ausstehend von Eveline Lemke, Bündnis 90/Die Grünen.“
Eine Antwort findet man vielleicht, wenn man sich auf die Internetseite einer „ABO Wind AG“ begibt. Die wurde inzwischen nicht nur in „ABO Energy AG“ umbenannt, sondern firmiert aktuell unter dem sehr interessanten Firmentitel:
- „ABO Energy GmbH & Co. KGaA“ – aber das erst seit der Eintragung im Handelsregister (AG Wiesbaden, HRB 35117) ab 1. Juli 2024.
Die „unscheinbare Umbenennung“ hat eine Reihe Aktionären wohl ein wenig verprellt, denn der Aktienkurs der Firma sank danach schon ein wenig. Eine „KGaA gilt“ heute als etwas „antiquiert“, wird aber wohl in einer anderen Kombination - „GmbH & Co. KGaA“ - von den Aktionären als besonders nachteilig für sie empfunden.
Als eigentlichen Grund für die Umfirmierung – weg von ABO Energy AG - wird auf den Internetseiten der Firma gesagt:
„Durch den Formwechsel von der ABO Wind AG zur ABO Energy KGaA behalten die Gründer als Gesellschafter der Komplementärin maßgeblichen Einfluss.“
Aber das geschieht wohl mehr durch die im Handelsregister zu findende exakte Bezeichnung, die auch ein „GmbH & Co.“ enthält.
Um „KGaA“ kurz zu erklären: Kommandit-Gesellschaft auf Aktien. Zu dem Begriff „GmbH“ bedarf es sicherlich keiner Erklärung.
Nun bin ich nur scheinbar vom Thema abgekommen. Ich wollte mit diesem kleinen „Sidestep“ nur erklären, wo Eveline Lemke inzwischen – auch - gelandet ist. - Passend?
- Eveline Lemke ist seit Juni 2017 im Aufsichtsrat dieser Firma und bezieht daraus jährlich eine Einnahme von 10.000 Euro, einschl. Sitzungsgeldern usw.
Sie hat dort in 2024 immer noch diese Position inne. Im April ds. Jrs. wurde ihr bei der jüngsten Hauptversammlung auch wieder Entlastung erteilt.
Ein Pressesprecher der Firma sagte damals – 2017 – zu ihrer Einstellung, die lt. Vertrag zunächst 2019 endete, aber wegen ihrer Fähigkeiten gerne verlängert wurde:
„Ihr langjähriges Engagement für Klimaschutz und Energiewende, ihre Persönlichkeit, ihr Wissen um politische Prozesse sowie ihre aktuelle Tätigkeit in der Karlshochschule passen gut zu Abo Wind. Daher sind wir froh, dass wir sie für die Aufgabe gewinnen konnten."
Zuvor war sie nämlich für kurze Zeit Hochschulpräsidentin an der „Karlshochschule International University“ in Karlsruhe. Ende Juni 2017 hatte man sich dort aber schon wieder getrennt.
In ihrer Zeit als Wirtschaftsministerin hat sie, den so genannten „politischen Moralismus“ nutzend, den Ausbau in RLP mit Windkraftanlagen tatsächlich energisch voran getrieben. Bei einem großen Teil der Anlagen waren sowohl die im rheinland-pfälzischen Wörrstadt liegende Firma JUWI, wie auch die ABO Wind, aus dem hessischen Wiesbaden beteiligt.
Um zum Thema Windkraftanlagen noch eine grundsätzliche Anmerkung zu machen: Sie hat – wie jede technische Lösung – nicht nur Vor-, sondern auch Nachteile. Eveline Lemke scheint die Nachteile mit „politischem Moralismus“ vergessen zu haben.
Eveline Lemke hat immer zur rechten Zeit vergessen, was ihr keine Vorteile brachte. So war das Thema Nürburgring nur so lange für sie interessant, wie sie dadurch „voran kam“. - Alles vorbei, alles vergessen!
So hat sich Eveline Lemke inzwischen auch von ihrem langjährigen Wohnort Bad Bodendorf, einen Stadtteil von Sinzig, der auch als „Tor zum Ahrtal“ empfunden wird, getrennt. - Sie hat dieses Tor nicht genutzt!
Sie ist ins Nettetal, nach Volkesfeld, einem kleinen – staatlich anerkannten – Luftkurort gezogen, der auch über eine staatlich anerkannte Heilquelle, den Sauerbrunnen, verfügt. Dort hat sie ein kleines Haus erstanden.
Da sie quasi „in der Verlängerung“ ihres Hausgrundstücks – an einer unterhalb verlaufenden Straße - auch noch ein Baugrundstück gekauft hat, ist in Zukunft sicherlich noch einiges von ihr zu erwarten.