Verkauf des Nürburgrings ist nicht abgeschlossen!

Der aktuell angekündigte Umbau des ring°werk am Nürburgring, der auf den ersten Blick wie eine Langzeitplanung wirkt, ist eigentlich – so meine ich – ein „notwendiger“ Schnellschuss aus der Hüfte“. Die Nürburgring 1927 GmbH & Co. KG hat aktuell eine Pressemitteilung veröffentlicht, nach der nicht sie – sondern der Käufer des Nürburgrings – „zukünftig“ das ring°werk „zum Herzstück für Unternehmen der Automobilindustrie“ ausbauen wird. Es heißt an der „entscheidenden“ Stelle in der offiziellen Darstellung: „ ...wird der Rennstreckenbetreiber nach der Aufteilung der Mietbereiche die bauliche Umstrukturierung des ring°werks durchführen“. - Beim zuständigen Bauamt ist davon nichts bekannt. - Die „Pläne“ scheinen bisher nur eine Idee zu sein, zu der man zunächst vielleicht durch die Entwicklung bei den europäischen Behörden angeregt wurde. Dort gerät man jetzt aber unter Druck, nachdem ein deutscher Verein (e.V.) mit einer Untätigkeitsklage droht. Wie zufällig findet sich dann aktuell (18. Juli 2024) eine Meldung zu den neuesten Plänen des Nürburgringbesitzers auf Seite 2 (!) in der „Rhein-Zeitung“! - Das ist übrigens der „Anreger“ zu dieser Motor-KRITIK-Recherche! - Der „Rennstreckenbetreiber“ ist der „Käufer des Nürburgrings“, der eigentlich eine Firma der Herrn Robertino Wild („capricorn“) und Dr. Heinemann war. Die beiden Herren hatten für ihre gemeinsame Firma, die speziell zum Kauf des Nürburgrings gegründet worden war, zwar den Kauf-Zuschlag unter bestimmten Voraussetzungen erhalten, die ihrem Vorschlag entsprachen, aber konnten schon bald die vereinbarten Kaufraten nicht zahlen. - Der Verkauf wurde so zu einer „Luftnummer“, bei der auch der Insolvenz-Sachwalter keine gute Figur machte! - Da ist der jetzige Besitzer des Nürburgrings, Viktor Charitonin, ein russicher Millionär, als „capricorn“-Ersatz eingesprungen. Robertino Wild war damit „draußen“, Dr. Heinemann, sein damaliger Partner, hat aktuell eine Beteiligung von 1 Prozent an der Besitzfirma des Nürburgrings, die so sicherstellen soll, dass der Verkauf an den russischen Oligarchen nicht zu einem „Zweitverkauf“ werden soll, der dann ohne jede EU-Genehmigung wäre. (Bei „Wikipedia“ findet sich übrigens eine andere Angabe in Prozenten zum Heinemann-Anteil! - Warum wohl?) So versucht man – immer noch – einen „Erstverkauf“ darzustellen, dessen Darstellung aber bisher wesentliche Lücken aufwies, die offiziell immer mit vielen Worten  „zugekleistert“ wurden. - Für „junge Lesern“ habe ich versucht, durch entsprechende Einfügungen möglich zu machen, dass sie die Bedeutung jener „dpa“-Meldung verstehen, die mit dem Namen einer Autorin auf Seite 2 der „Rhein-Zeitung“ am 18. Juli zu finden war. Die legte noch mal mit einer größeren Geschichte  – dann allerdings im „Lokalteil“ – am 19. Juli nach. - Gut gemacht! - In Motor-KRITIK gibt es heute „die andere Geschichte“ dazu, die „ihre Wurzeln“ in der quierligen Vergangenheit des Nürburgrings hat, die heute „im dichten Nebel“ liegt. - Da sucht dann selbst die KI vergebens! - Es gibt bedeutende Tatsachen, die über aktuelle Dramen scheinbar in Vergessenheit geraten sind: Die Insolvenz in Eigenverwaltung der landeseigenen Nürburgring GmbH ist auch nach rd. 12 Jahren noch nicht  - und auch der...

Verkauf des Nürburgrings ist nicht abgeschlossen!

Am Anfang zu dieser Nürburgring-Geschichte, möchte ich die überwiegende Zahl der Gestalter zu der intelligent eingefädelten Geschichte damit entschuldigen, dass sie wahrscheinlich gar nicht wissen, woran sie in diesem Fall mitarbeiten. Eigentlich werden mit dieser neuen Umbau-Geschichte am Nürburgring, viele zu „Mitarbeitern“, weil sie – ohne es zu merken, wie Tanzbären an einem Nasenring durch die Manege geführt werden.

Daraus ist ihnen aber kein Vorwurf zu machen, denn um die Hintergründe zu begreifen, müsste man gefiltertes Wissen aus der Vergangenheit besitzen. Da versagt dann selbst die heute so hochgelobte KI! - Darum wird die von mir hier bei Motor-KRITIK auch nicht genutzt!

  • Und die zwei Geschäftsführer des Nürburgring-Pächters sind eigentlich nur Handlanger, weil ihnen Hintergrundwissen fehlt, dass sie aufgrund ihrer Vorbildung auch nicht besitzen können! - Sie sind damit entschuldigt!

Damit meine Leser die Ausgangsbasis für meine Recherche kennen, sei hier zunächst einmal die dpa-Meldung zitiert, wie sie in den unterschiedlichsten Publikationen in Deutschland erschienen ist. Ich zitiere aus irgendeiner in Deutschland, denn es ist eigentlich die gleiche, wie man sie auch mit dem Autoren-Namen, Mona Wenisch, in der „Rhein-Zeitung“ am 18. Juli 2024 lesen konnte. - Allerdings ist sie in Deutschland insgesamt mit unterschiedlichen Titeln und Untertiteln erschienen.

Oder mit einem Vorspann, wie:

„Der Nürburgring will sich als „Plattform“ für die Autoindustrie profilieren. Dazu kündigen die Betreiber nun einen Umbau an. Doch viele Details sind noch offen.“

Hier der sachliche „dpa“-Text:

„Nürburg -  Ein bisher als Museum genutztes Gebäude am Nürburgring soll künftig als Entwicklungszentrum und Marketingplattform für Unternehmen aus der Automobilbranche dienen. Das sogenannte Ringwerk soll dazu um- und ausgebaut werden, wie der Nürburgring mitteilt.

Auf einer Fläche von rund 11.300 Quadratmetern sollen bis zu drei Unternehmen das
Gebäude nutzen können. Es seien Werkstattbereiche, Verkaufsflächen und Meetingräume denkbar, heißt es. Zudem gebe es eine exklusive Zufahrtsmöglichkeit auf die Grand-Prix-Strecke.

Das bislang im Gebäude beheimatete Museum soll neu gestaltet werden und ebenfalls im Gebäude bleiben. Künftige Mieter stehen laut Mitteilung bisher nicht fest - es liefen aber Gespräche mit potenziellen Partnern. Auch Details zu Kosten oder Zeitplan gab es zunächst keine.“

In der „Rhein-Zeitung“ fehlt z.B. der letzte Satz. Aber dafür gab es dann einen Tag später eine ausführliche Erläuterung – auch zu Kosten und Zeitplan – im Lokalteil der Zeitung, die von einer fest angestellten Lokal-Redakteurin der Zeitung verfasst war.

Dort ist zu lesen:

„man wolle sich auf das Museum als solches zurückbesinnen“.

Was mir dazu dann einfällt ist:

Was macht man wohl mit dem Lkw, der ursprünglich mal dem BMW Formel 1-Team als Transportfahrzeug zugeordnet werden musste, dann aber – im Museum – umlackiert wurde, nachdem das BMW F1-Team nicht mehr existent war. Man konnte das Fahrzeug nicht entfernen, weil man sonst eine Außenwand hätte aufbrechen müssen. - Das Fahrzeug ist nicht durch einen der normalen Zu- oder Ausgänge zu entfernen! - Man könnte es als eingemauert bezeichnen!

Aber das wäre nur ein „Nebenkriegsschauplatz“! - Eigentlich geht es sicherlich mehr darum, der EU-Kommission – und natürlich den EU-Gerichten – zu verdeutlichen, dass man…

  • ...natürlich am Nürburgring an einer Umsetzung der Pläne des Nürburgring-Käufers „capricorn“ arbeitet, wie man sie z.B. im Beschluss der EU-Kommission vom 1. Oktober 2014, auf Seite 84 finden kann.

Denn man muss versuchen, auf jeden Fall auch heute – 10 Jahre nach dem Verkauf an „capricorn“ – immer noch darstellen, dass es sich beim Verkauf des Nürburgrings schließlich an einen russischen Besitzer, immer noch um einen „Erstverkauf“ handelt. Schließlich ist der russische Besitzer nicht ohne Grund zunächst in die gleiche Firmen-Hülle geschlüpft und kann einen der Erstbeteiligten am Nürburgring-Kauf immer noch als Teilhaber ausweisen. Gleich ob 49 oder 1 Prozent: Teilhaber ist Teilhaber!

Da heißt es z.B. in dem erwähnten EU-Beschluss in Absatz 255:

„Nach Auffassung der Kommission wird der neue Eigentümer der Möglichkeit haben, seine Tätigkeiten unter anderen Bedingungen als NG, MSR und CMHN  auszuüben und sein eigenes Geschäftsmodell umzusetzen.“

Schon beim Lesen von Absatz 256 begreift man, dass der aktuelle Besitzer des Nürburgrings auf dem richtigen Weg ist. Man begreift aber auch: Er musste diesen Weg wählen, wenn er darstellen will, was er darstellen muss, wenn er auch den rheinland-pfälzischen Politikern einen Gefallen tun will. - Die zeigen sich auch wahrscheinlich dankbar!

Hier ist dann der Punkt erreicht, an dem man kurz innehalten und nachdenken sollte! - Vielleicht werden dann Zusammenhänge klar, die noch nicht einmal die KI herstellen könnte. - Die ist auch noch in einem Lernprozess!

Damit ich es nicht vergesse: Mona Wenisch ist der Name einer dpa-Mitarbeiterin, die dort im Herbst 2021 als Volontärin begonnen hat:

Damit meine Leser mir folgen können, möchte ich nun auch mal aus Absatz 256 zitieren, der – wie bereits erwähnt – in einem EU-Papier aus dem Jahre 2014 zu finden ist:

„...Zu diesem Zweck plant Capricorn den Bau zusätzlicher Einrichtungen und die Ausstattung der Nordschleife mit HD-Kameras.“…

Und was hat man gerade als fast fertig vom Nürburgring vermeldet?

Damit deutlich wird, was niemand verstehen wird, der nicht schon „im Gestern“ des Nürburgrings dabei war, zitiere ich jetzt gleich noch den Absatz 257 des EU-Papiers komplett:

“Außerdem wird sich der Nürburgring nach den Plänen des Erwerbers von einer Tourismusattraktion hin zu einem Technologiecluster und Industriepool wandeln. Die Nutzung der Rennstrecken zu Testzwecken und die Komponentenfertigung sollen einen Schwerpunkt der Aktivitäten am Nürburgring bilden. Zudem sollen durch Kooperationen mit Wissenszentren Synergien in der Forschung und Entwicklung gehoben werden. Der Erwerber plant überdies die Veranstaltung von Messen, Tagungen und anderen Corporate Events am Nürburgring, wobei er selbst stärker als Veranstalter tätig werden will.“

Jetzt möchte ich aus der „Rhein-Zeitung“ vom 19. Juli 2024 die Aussage des „Head of Communications“ der Nürburgring 1927 GmbH & Co. KG, Alexander Gerhard zitieren, der u.a. erklärt, dass es zwar schon Mieter für die angedachten Flächen als Technologie- und Entwicklungszentrum gibt, dass man aber noch einen Mieter sucht. Dann ergänzend dazu weiter:

„Einen finalen Zeitrahmen gibt es unter anderem deswegen noch nicht. Wir können ihn auch noch nicht eingrenzen, weil der Zeitplan der Umsetzung von vielen Faktoren abhängig ist. Aber indem wir jetzt mit dem Projekt an die Öffentlichkeit gehen, bekommt es auch eine gewisse Ernsthaftigkeit.“

Meine intelligenten Leser werden spätestens jetzt begriffen haben, warum man nun der EU-Behörde einen Gefallen tun möchte, aber man wird sich vielleicht fragen:

  • Warum gerade jetzt die öffentliche Darstellung einer Zukunftslösung, die in der Realität vielleicht irgendwann umgesetzt wird? - Oder nicht – oder doch?

Der Verein „Ja zum Nürburgring“ hat am 23. April 2024 die Öffentlichkeit informiert, dass man der Europäischen Kommission mit einer Untätigkeitsklage in Sachen Nürburgring droht.

  • Der Europäische Gerichtshof hatte in einem Urteil vom September 2021 den Beschluss der Europäischen Kommission im Beihilfeverfahren des Nürburgrings für nichtig erklärt.

Da der neue Vorsitzende von „Ja zum Nürburgring“ gleichzeitig ein erfahrener Kölner Rechtsanwalt ist, nimmt man dessen Drohung bei den EU-Behörden in Brüssel durchaus ernst. Es ist auch ungewöhnlich, dass bei den Brüssler Behörden ein Gerichtsbeschluss so lange ohne jedes Echo blieb. Nun hat man sich nun offensichtlich in Bewegung gesetzt.

  • Wurde auch der Nürburgring-Besitzer darum zur Veröffentlichung der Umbaupläne angeregt?

Es ist sicherlich nicht falsch, wenn man die aktuelle Veröffentlichung des russischen Besitzers der Nürburgring-Immobilien als eine Reaktion der Europäischen Kommission auf die Drohung des Kölner Anwalts und 1. Vorsitzenden von „Ja zum Nürburgring“ an die Europäische Kommission wertet.

Man versucht so jedenfalls am Nürburgring die Voraussetzungen dafür herstellen zu lassen, die dem alten, durch das Gericht für ungültig erklärten Beschluss u.a. auch zugrunde lagen und bisher nicht umgesetzt wurden. Es wäre für den russischen Besitzer des Nürburgrings ein Drama, würde nun – 10 Jahre nach dem ersten Verkauf – diese geschickte Art des Weiterreichens einer Immobilie an vertraglichen Kleinigkeiten scheitern.

Darum wird jetzt geradezu hektisch versucht, bestimmte Voraussetzungen, die diesem „ungültigen Beschluss“ zugrunde lagen, noch – sozusagen nachträglich – herzustellen.

Ich persönlich schließe das auch daraus, dass mir z.B. die Kreisverwaltung Ahrweiler, genau die Abteilung 4.3 – Bauen, am 19. Juli auf meine entsprechende Anfrage mitteilte:

„...von dem Vorhaben haben wir keine Kenntnis.“

Es gibt also noch keine Art von Voranfrage! - Nur KI-Darstellungen (Fotos?) von Möglichkeiten für die Presse, die aber keine Basis in der Realität haben!

Die in diesem Text verwendeten Zitate aus dem EU-Papier habe ich persönlich dem gerichtlich gerügten Beschluss entnommen, der in deutscher Sprache erstellt und in Brüssel unter „C(2014) 3634 final“ registriert ist. Er wurde auf Seite 1 mit dem Vermerk versehen:

„(Nur der deutsche Text ist verbindlich)“

Er umfasst insgesamt 99 Seiten und ist ursprünglich „Für die Kommission“ von dessen damaligem  Vize-Präsident, Herrn Joaquin Almunia unterzeichnet.

Motor-KRITIK liegt er in einer „Beglaubigten Ausfertigung“ vor.

MK/Wilhelm Hahne
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