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So eine Titelzeile mit „Lieber Leser“ habe ich schon lange nicht mehr geschrieben. Nachdem ich aber so viel Nettes zu meinen letzten Geschichten gehört habe, wollte ich mich dafür auch mal bedanken. - Bei allen Lesern! - Denn auch die, die nicht mit mir gesprochen, telefoniert oder geschrieben haben, haben sicherlich eine Meinung zu meinen Geschichten und fühlen sich hoffentlich gut informiert - Meine Geschichten habe ich auch nicht geschrieben, um primär Zustimmung zu erhalten, sondern ich habe vornehmlich Fakten vermeldet und die mit meiner Meinung (aus Erfahrung!) vermischt. Das ist das, was man lt. Journalistenschulen niemals machen sollte. - Darum wirken auch andere Informationen oft so steril!
20. September 2024: Lieber Leser!
Nachdem ich auf diesen Seiten geschrieben hatte, was ich gerne lese, hat ein Leser gemeint, wenn ich gerne Kochbücher lesen würde, sollte ich doch auch welche schreiben. - Das ist ein Irrtum!
- Denn ich lese Kochbücher, weil ich niemals richtig kochen gelernt habe.
Darum kann ich auch keine Kochbücher schreiben. Aber weil ich selber auch mal koche, könnte ich sogar – vielleicht – auch mal einen kleinen Tipp geben. - So von Hausfrau zu Hausfrau! - Ich bin sogar sicher, dass dieser kleine Kniff – den ich nachfolgend – nur als ein Beispiel – mal beschreibe – nur von wenigen „hauptberuflichen“ Hausfrauen genutzt wird.
Er betrifft das Zwiebel schälen. - Wenn ich koche, lege ich mir zunächst die Zutaten zurecht, die ich verwenden will. Dazu gehören sehr oft Zwiebeln. Wenn ich die hole, halte ich die jeweils kurz unter kaltes Wasser und bearbeite sie erst danach.
Wenn ich dann etwas später das obere und das untere Ende abgeschnitten habe, teile ich die Zwiebel und ziehe – beginnend an einer oberen Ecke – die Häute ab. Da die dann nicht trocken sind, lösen sie sich dann nicht in vielen kleinen (trockenen) Fetzen, sondern ich kann sie – weil durchfeuchtet – in einem oder zwei Stücken abziehen. - Das ist aus meiner Sicht begeisternd.
Ich habe bisher in meinem direkten Umfeld noch keine erfahrene Hausfrau getroffen, die diesen kleinen Kniff kannte. Nachdem ich in den letzten Jahren immer öfter gekocht habe, ist mir auch aufgefallen, dass man eigentlich alles kochen kann. Ich richte mich z.B. nach dem, was im Haus ist. In der richtigen Kombination wird das immer etwas. Man muss nur gewisse Grundregeln beherrschen, die ich mir wohl inzwischen angeeignet habe.
So ist das eigentlich auch mit dem Journalismus. Weil ich den ernsthaft betreibe, habe ich mich auf ein ganz bestimmtes Gebiet begrenzt. Darum nenne ich mich Motor-Journalist. Es wird nur wenige davon in unseren Breiten geben, die so umfassend die Realität „auf der anderen Seite des Schreibtisches“ in der Motor-Szene kennen, wie ich.
Darum schreibe ich – von wenigen kleine Ausnahmen abgesehen – auch primär über das, was mir auf diesem Sektor wichtig erscheint und von Interesse für meine Leser ist. So sind im Laufe meines Journalisten-Lebens tatsächlich tausende Geschichten über Fakten aus der Motor-Szene entstanden, die evtl. für meine Leser neu und manchmal sogar eine Überraschung waren.
Tatsächlich nehme ich auch heute noch – obwohl lange im Rentenalter – meine Arbeit ernst. Ich arbeite an meinen Geschichten, an den Recherchen dazu, praktisch jeden Tag – ja, auch am Wochenende. Ich bin so eigentlich immer „im Thema“. - Und das nun seit einigen Jahrzehnten.
- Erfahrung ist eben im Journalismus noch nicht einmal durch KI zu ersetzen.
Das ist eine Realität, die schon mal – und immer mehr – verkannt wird. KI ist zwar „in“, aber nur dort sinnvoll, wo Journalismus zum Geschäft werden muss. Aber dann ist es eigentlich kein Journalismus mehr, sondern man orientiert sich nicht primär an Fakten, sondern eher an der Meinung der wichtigen Anzeigenkunden.
Oder man lässt die KI „tolle Titel“ entwerfen, die „tolle Klickzahlen“ garantieren, während die darunter folgenden Geschichten dann vielleicht „der Schnee von gestern sind“.
- Wirkliche Recherchen, die neue Fakten enthalten, lassen sich nicht durch KI generieren. Der Ansatz zur Recherche entsteht durch persönliche Erfahrung, ist nicht in einem Archiv zu finden!
Meine Geschichten entsprechen vielleicht nicht immer vom Inhalt her, dem Geschmack einer Mehrheit der Leser. Aber meine Leser können sicher sein, dass bei mir die Fakten stimmen. Und wenn sich meine Geschichten schon mal vom „Mainstream“ deutlich unterscheiden, so ist das durch meine Erfahrung in der Branche begründet.
- Ich „schwimme nicht mit“, sondern schaffe – aus der Sicht meiner Leser – schon mal „neue Wahrheiten“!
Mich stört auch nicht, dass das manchmal Andere stört! Bei der Industrie und anderen „Fachleuten“ bin ich nicht gerade beliebt. Weil ich nicht nur eine Meinung habe, sondern sie auch darstelle und vertrete.
Zu meinem „guten Zeiten“ hat man bei Vorstellungen von Neuheiten bei der Autoindustrie, zu denen ich eingeladen war, den Mitarbeitern vor Beginn u.a. ein Foto von mir auf die Leinwand geworfen und vor Kontakten mit mir gewarnt.
Tatsächlich habe ich aber daraus Profit gezogen, weil es immer Mitarbeiter gegeben hat, die dann – so aufmerksam geworden – bewusst meine Nähe gesucht haben. Intern durften sie nur die Meinung haben, die erwünscht war. Ich habe ihre tatsächliche Meinung gerne gehört. Sie entsprach oft meiner Meinung.
- So hat man meine Art der Berichterstattung unterstützt, die darum im Detail sehr oft besser sein konnte. - Danke!
Leider werden diese Kontakte immer weniger, weil unsere Lebenszeit nun mal begrenzt ist. Aber es gibt „Informations-Nachwuchs“. - Es wird in Firmen aktuell immer schwieriger, eine „eigene Meinung zu haben“. Manchmal sucht man sich da eben ein „Ventil“!
- Bei Motor-KRITIK hat man immer Zeit für „offene Gespräche“, hat dafür immer ein „offenes Ohr“!
Jetzt, im Alter, wird mir die Recherche schon mal dadurch erleichtert, dass „in unseren Breiten“ (anders als z.B. in Asien) alte Menschen nicht mehr wirklich ernst genommen werden. Meine aktuelle Situation ist oft mehr die eines Kindes an der Hand der Mutter. Auch Kinder werden – wenn „Erwachsene“ zusammen stehen, kaum beachtet. - Und man erzählt sich Sachen, die eigentlich nicht für „kindliche“ Zuhörer gedacht sind.
So ist das nun mal im Leben. Aber es hat nichts an meiner Grundeinstellung als Journalist geändert. Niemand kann meine Einstellung zum Journalismus verändern, die tatsächlich eine „von früher“ ist.
- Ich arbeite in erster Linie für meine Leser!
Aber mit dem dadurch entstehenden Effekt muss nicht ich, sondern müssen andere zurecht kommen!
- Meine Leser können sich auf mich verlassen! - Versprochen!
Natürlich kann ich das nur bis zum Ende meines Lebens garantieren! - Dafür müssen meine Leser Verständnis haben!
Tröstlich ist dabei: Das Internet vergisst nichts! - So lange jemand die Kosten für den Server trägt!
Bis demnächst „in diesem Theater“!
Wilhelm Hahne