Wenn man die Reifenentwicklung so ernsthaft weiter betrieben hätte, wie im ersten Jahrzehnt nach dem Zweiten Weltkrieg, dann hätte man sicherlich bis heute mehr „Innovationen“ vermelden müssen als die erste und letzte gravierende, die Ende der 40er Jahre auf Anregung von Citroen bei Michelin entstand: Der Radial-, der „Gürtelreifen“. Im Jahre 1993 gab es noch einmal ein wenig Unruhe unter den großen Reifenherstellern, als ein „Kleiner“, Pneumant, die Chance zur Einführung einer neuen Gürteltechnologie ergreifen wollte. Da hat Dunlop dann schnell Pneumant aufgekauft und die „große Chance“ still beerdigt. Man hat Grundsatzarbeiten am Reifen längst eingestellt, die Öffentlichkeit durch geschickte Marketing- und Pressearbeit glauben gemacht, das Geheimnis von Grip und Wirtschaftlichkeit eines Reifens würde durch die Gummimischung bestimmt und wundert sich jetzt, wenn inzwischen bei Formel 1-Rennen dem verantwortlichen Reifenhersteller die Reifenfetzen um die Ohren fliegen. Man jammert bei Pirelli und versteht die Welt nicht mehr. Dabei hat man doch alle Anforderungen der FIA und von Bernie Ecclestone erfüllt. Sagt man. Tatsache ist: Nicht nur Pirelli, sondern auch die anderen großen Reifenhersteller haben nicht die Deformationsmechanik begriffen – und im Griff – unter der heute – immer noch! - jeder Reifen leidet. Diese „Ur-Krankheit“ der angeblich modernen Reifengeneration kann man nur begreifen, wenn man die physikalischen Gesetzmäßigkeiten anerkennt, denen auch Reifen unterworfen sind – auch Formel 1-Reifen – und ihnen durch entsprechende Maßnahmen entgegentritt. - Nicht durch Mischungsänderungen oder -Zusätze. Es geht nicht um die Macht der Moleküle, sondern um klare, eigentlich jedem normalen Menschen verständliche Gesetzmäßigkeiten. - Die Reifenindustrie hat nun lange genug geschlafen. Nun beginnt – auffällig geworden durch die...