SWR Mainz: Geht aktuell mächtig zur Sache!

Jeder macht im Lauf der Zeit, seines Lebens, so seine Erfahrungen. Hier in Motor-KRITIK spiegeln sich natürlich auch eine Menge persönlicher Erfahrungen wider. So wird es Leute mit anderer – oder weniger – Erfahrung geben, die anderer Meinung sind. Aber Meinung steht hier nur, wenn begründete Fakten vorliegen oder aber die Gesamtsituation – aufgrund von Erfahrung – eine Meinungsbildung möglich macht. Journalistisch ist das nicht. - Meinen moderne Journalisten. - Deren Meinung kommt aber z.B. schon dadurch zum Ausdruck, dass sie die Meldung von gewissen Ereignissen schon dadurch werten, dass sie sie erst gar nicht vermelden. - Da kann man dann natürlich auch wenig falsch machen. - Denn: Wer weiß schon davon? - Anders herum: Wer weiß schon davon, was Motor-KRITIK weiß? - Hier wird nämlich nicht nur recherchiert, sondern auch die Fakten vermeldet und das Ergebnis wird als Meinung – weil in einen Zusammenhang gestellt – dann dem Leser auf diesen Internetseiten dargeboten. - Ein Beispiel:

SWR Mainz: Geht aktuell mächtig zur Sache!

Der SWR ist eine öffentlich-rechtliche Rundfunk- und Fernseh-Anstalt. Sie kann z.B. aufgrund dieser Tatsache niemals insolvent werden. Sie kann auch sicher sein, dass sie die Politik immer auf ihrer Seite hat. - So lange die Politik den SWR auf seiner Seite hat. - Aber durch die ständigen Kontakte im Rundfunkrat z.B. besteht da keine Gefahr.

Und jeder Redakteur beim SWR weiß, was und wie sein Intendant denkt. Und er handelt danach. Schließlich will man sich nicht den Ast absägen auf dem man sitzt. Im Gegenteil: Man stützt diesen Ast durch einen kräftigen Unterbau von Meldungen, die all' denen gefallen, auf die es ankommt.

Natürlich sind die Hörer und Seher wichtig. Aber die müssen halt glauben, was sie so von einem öffentlich-rechtlichen Sender zu sehen und zu hören bekommen.

Dazu schreibt mir gerade eine zufällige Hörerin vom SWR, dass sie... - Aber ich kopiere Ihnen besser gleich die ganze E-mail von ihr ein, weil das exakt heute so bei mir ankam:

„...als ich am 30.8.2014 auf der Kalenborner Höhe auf der Suche nach einem störungsfreien Radiosender meines etwas schwächlichen Autoradios einen SWR-Sender empfing, liefen gerade die Nachrichten. Es wurde verkündet, das die M.Liebermann Konzertagentur usw. im Steit um die Namensrechte usw. usw. und dass der jetzige BESITZER des Nürburgringes, "CAPRICORN"  prüfen lasse, ob gegen dieses Urteil Revision einzulegen sei. Im Verlaufe der Nachricht wurde als Besitzer des Nürburgringes zweimal "Capricorn" genannt.

3 Tage später sandte ich eine Mail an den SWR, mit der Bitte um Aufklärung, aufgrund welcher Fakten oder Annahmen sie "Capricorn" öffentlich in ihrer Nachrichtensendung als Besitzer des Nürburgringes benennen. Eine Antwort blieb aus.

Nun habe ich selbst erfahren, dass der SWR genau das ist, als was Sie ihn in Ihren Artikeln immer bezeichnen. ...“

Ich habe Anrede und „freundliche Grüße“ weggelassen. Wir bei Motor-KRITIK finden es gut, wenn man auch noch beim Autofahren nicht nur Hören, sondern auch noch Denken kann. - Solange das nicht bestraft wird. -

Was da geschildert wird, ist auch eine Möglichkeit, kleine Ungenauigkeiten so lange zu verbreiten, bis sie von weiten Kreisen übernommen werden. Denn: Es kann doch nicht falsch sein, was der SWR vermeldet. - Aber tatsächlich ist in dem geschilderten Fall CAPRICORN nicht Besitzer des Nürburgrings, wie der SWR – und ich glaube der Leserin – gleich zwei Mal in einer Nachrichtensendung vermeldet.

„Draußen“ merkt das kaum jemand, denn die meisten Rundfunkmeldungen werden nur so nebenbei registriert. Aber es setzt sich über die Zeit fest: Nürburgring-Besitzer Capricorn!

Dabei kann man den Redakteuren nicht vorwerfen, in der Sache nicht aktiv zu sein. Gerade in Sachen Politik ist der SWR in Mainz immer am Ball, hat engen Ballkontakt. Auch in Sachen Nürburgring, weil das doch ein Stück Politik ist, mit der man sich in bestimmten politischen Kreisen in Mainz beliebt machen kann.

Das große Interesse der SWR-Redakteure erkennt man z.B. an der regen Beteiligung bei der „Landespressekonferenz Rheinland-Pfalz“ in Mainz. Lt. Internetseite dieser Vereinigung muss man das so sehen:

„Die Landespressekonferenz - kurz LPK - ist eine unabhängige Arbeitsgemeinschaft hauptberuflicher Korrespondenten und Redakteure, die über die rheinland-pfälzische Landespolitik berichten.
Unsere Aufgabe ist es, die journalistische Arbeit unserer Mitglieder zu erleichtern und deren Interessen gegenüber Landtag und Landesregierung zu vertreten.“

Der „SPIEGEL“  ist dort z.B. durch einen Redakteur vertreten, „FOCUS“ auch. DPA hat zwei Korrespondenten in Mainz „am Start“, wie auch die „FAZ“ zum Beispiel. Der SWR, u.a. auch in Mainz zu Hause, ist gleich mit 40 (!) Redakteuren vertreten, stellt damit mehr als 50 Prozent aller Mitglieder!

Die Mitglieder dieser Sonderauslese von Journalisten (Jahresbeitrag 35 Euro im Jahr) profitiert natürlich von Vorab-Informationen und Hintergrundgesprächen im „kleinen Kreis“, darf sich als bevorzugt informiert empfinden. Natürlich bleibt da auch Vieles vertraulich.

Zufällig gibt’s heute am Abend mal wieder ein vertrauliches Hintergrundgespräch. Aber dieses Mal nicht mit Politikern. Der Inhaber der Firma NeXovation Inc. (USA), nach eigener Darstellung...

„ein globales Innovationsunternehmen mit Sitz in den  USA, hat … eine Beschwerde bezüglich des Verkaufsprozesses für den Nürburgring bei der  Generaldirektion Wettbewerb der Europäischen Kommission eingereicht. NeXovation ist der  Auffassung, dass ihr finanziell attraktives und bindendes Gebot über 150 Millionen Euro (davon  Barmittel in Höhe von 110 Millionen Euro) für sämtliche Vermögensgegenstände des Nürburgrings  im Rahmen des Bieterverfahrens nicht ordnungsgemäß berücksichtigt wurde. Von einem  rechtsgültigen Verkaufsprozess auf Basis der EU-Gesetzgebung kann demzufolge nicht ausgegangen  werden.“

Das hat er im April in einer Pressemitteilung sagen lassen. Heute nun informiert er die Mitglieder der LPK in einem „vertraulichen Hintergrundgespräch“ exklusiv.  Heute Abend liefert er den Hintergrund für seine offensichtliche Verärgerung. Er kommt in Begleitung seines Münchner Anwalts. Was beide zu erzählen haben, wird den Politikern der Regierungsparteien nicht gefallen. Trotzdem – und gerade deswegen – werden eine Reihe von SWR-Redakteuren mit „vor Ort“ sein.

Hören wir Morgen also mal genau hin, was die SWR-Redakteure aus dem intimen Hintergrundgespräch mitgenommen haben. - Und wie sie es darbieten.

Wie gesagt: Es ist Zufall, dass mir eine Leserin heute schrieb und es ist Zufall dass ich das zum Anlass nehme, mal eine Geschichte über die LPK in Mainz zu schreiben. Weil dieser Termin heute Abend eigentlich auch „geheim“ ist.

Aber muss ich mich dafür entschuldigen, dass ich Journalist bin? (Und auch nicht in der LPK!)

MK/Wilhelm Hahne
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