Telex

Alle Achtung! - Meine Lokal-Zeitung ist Spitze!

Bisher dachte ich, dass eine Tageszeitung ihre Leser immer aktuell über alle Ereignisse in der Welt informiert. Den Glauben daran habe ich heute Morgen beim Lesen der aktuellen Lokal-Zeitung verloren. Sie schaffte es – wohl als einzige Tageszeitung in Deutschland – nicht über den Fall eines positiven Corona-Tests bei einem Mitarbeiter des Mercedes-F1-Teams am Nürburgring zu informieren, der am Donnerstag, 8. Oktober 2020, öffentlich wurde!

Dabei wurde dieser für die Region sicherlich bedeutsame und wichtige Vorfall nicht etwa erst nach Redaktionsschluss, sondern am frühen Nachmittag des 8. Oktober bekannt und übrigens auch von dpa vermeldet. - Wenn dann so eine Meldung, die sicherlich besonders im Raum Eifel von Bedeutung ist – aber auch darüber hinaus – dann von der Redaktion einer Zeitung, die im Raum Nürburgring sicherlich eine wichtige Informationsquelle darstellt, völlig übersehen wird, dann kann das nur aus Rücksicht auf irgendetwas erfolgt sein. - Bewusst!

Dafür wurden die Leser umfassend darüber informiert, in welchen Hotels und Pensionen rund um den Nürburgring, mit Rücksicht auf Personen- und Datenschutz, keine Auskunft über deren Gäste gegeben wurde. Auffallend – mir auffallend – dass bei den vielen erwähnten und befragten Herbergen der Formel 1-Teams und -Gäste dann schon welche fehlten, die im direkten Umfeld der Rennstrecke angesiedelt sind. - Warum wohl?

Ich habe mir dazu meinen Teil gedacht und auch darüber gelächelt, wenn der Geschäftsführer eines Mitveranstalters noch nicht wusste, wie man den Fans die Gelder zurückzahlen soll, die zwar Karten gekauft haben, aber deren Wohnort oder Herkunftsland inzwischen zum Corona-Risikogebiet geworden ist.

Motor-KRITIK hat darüber informiert, wie intelligent direkt in den Anfangstagen des Monats Oktober deutsche F1-Fans angeschrieben wurden, die bereits Karten gekauft hatten. Inzwischen sind nicht nur neue Risiko-Orte hinzu gekommen, sondern auch ganze Länder. Diese Leute werden nicht etwa in der jeweiligen Landessprache angeschrieben, sondern in der Sprache, die mehrheitlich im Motorsport gesprochen wird: Englisch. - Daran hat auch der Brexit nichts geändert.

Das hier eingefügte Foto zeigt den Teil einer Information, wie sie z.B. einem holländischen Landsmann zuging. Den gleichen Text dürften z.B. auch französische oder tschechische Motorsport-Fans erhalten haben. Wer trotzdem anreist, ist es sozusagen selber schuld und wird dann wohl auch auf die Rückzahlung des Eintrittsgeldes verzichten müssen. - Wenn er aber vielleicht vor Gericht überzeugend nachweisen kann, dass er eine E-mail mit diesem Text überhaupt nicht erhalten hat… - Nicht nur Rennen können spannend sein!

Weil nicht alle 20.000 genehmigten Eintrittskarten für die Besucher dieses F1-WM-Laufs verkauft werden konnten, sondern auch noch mit vielen „Rückläufern“ gerechnet werden muss, weil in diesen Tagen immer mehr Länder, Regionen und Städte zu Risikogebieten erklärt wurden, hat sich die Geschäftsleitung der Nürburgring 1927 GmbH & Co. KG noch am Donnerstagabend entschlossen, alle ihre Mitarbeiter zu einem kostenlosen Besuch des Formel 1-Events einzuladen und die entsprechenden Eintrittskarten verteilt.

Der heutige Freitag war kein erfreulicher Tag für die Zuschauer. Das 1. und 2. Freie Training ist wegen Nebel ausgefallen. Der Hubschrauber hätte nicht starten können. Auch die Testfahrt von Mick Schumacher ist darum auch „ins Wasser gefallen“. - Kein guter Start ins Wochenende!

Am Sonntag wird – spätestens – alles klappen. Selbst die Tribünen werden dem Fernsehzuschauer - an den richtigen Stellen ins Bild gesetzt – hoffentlich einen „guten Eindruck“ vermitteln. Alle an dieser Veranstaltung beteiligten Akteure werden sicherlich froh sein, wenn man am Sonntagabend feststellen kann, was schon der Wunsch vor dem Rennen war:

  • ...dass wir Deutschland, die Eifel und unsere Rennstrecke bestmöglich präsentiert haben.

Bestmöglich! - Und die Hotels, die von Team-Mitgliedern der F1-Crews bewohnt waren, werden ihren Räumen einer Grundreinigung zukommen lassen müssen, um in der Zeit der Schulferien den nun hoffentlich folgenden Urlaubern eine garantiert virusfreie Unterkunft bieten zu können.

MK/Wilhelm Hahne
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Kurze 24h-“Spätlese“ nach letzten Insider-Infos!

Wer sich als Journalist um die Berichterstattung über ein Rennen bemüht und sich nicht primär als ein Vermittler von Endergebnissen versteht, der kann dem wirklichen Motorsport-Fan auch viele Tage nach einem Rennen noch interessante Details vermitteln.

 

Jedes Thema – auch ein Rennen – ist im Entstehen und seinen Abläufen so komplex, dass – wenn man so rührend um die Information seiner Leser bemüht ist, wie eine fliegende Relaisstation um die perfekte technische Umsetzung einer Fernsehübertragung für NITRO – die Informationen dazu kaum abreißen. Sie sind dann auch nicht in eine einzige Geschichte zu packen.

Da reklamieren Teilnehmer am diesjährigen 24h-Rennen z.B. nach Beendigung des Rennens vorwurfsvoll in Richtung Motor-KRITIK: Ein moderner GT3 wäre mit den vom DMSB genehmigten Reifen bei den zum 24h-Rennen herrschenden Wetterbedingungen – auch als Fahrer mit einem DMSB-Nordschleifen-Permit - kaum auf der Straße zu halten gewesen.  Was bedeuten würde:

a) die vom DMSB als Sicherheitsvorschriften empfundenen Vorgaben sind ohne jeden Wert.
b) die eingesetzten GT3-Fahrzeuge sind – da außerirdisch – auf einer normalen Rennstrecke, als die auch die Nürburgring-Nordschleife empfunden werden muss, nicht zu fahren.

Wie ich einer anderen Teilnehmer-Information entnehme, wurden die Teams nach dem Re-Start des 24h-Rennens (lt. Ausschreibung) am Morgen des 27. September mit einer Lautsprecher-Durchsage darauf aufmerksam gemacht, dass jeder Fahrer – auch bei einem verkürzten 24h-Rennen – die 15-Runden-Regel (lt. Ausschreibung) einzuhalten hätte.

  • Nur der Veranstalter hatte wohl das Recht, das 24h-Rennen um 9,5 Stunden zu kürzen!

Was aber – ebenfalls nach einer aktuellen Teilnehmer-Aussage gegenüber Motor-KRITIK - nicht erforderlich war, weil zum Zeitpunkt des Abbruchs auf der Nordschleife nur im Bereich des Streckenabschnitt „Bellof-S“ so eine Art von Nebel auftrat, der eine Anpassung durch eine entsprechende Fahrweise erfordert hätte.

Es gab aber noch ein zusätzliches Problem für manche Fahrer:  Es waren beim 24h-Rennen vom Veranstalter auch Doppelstarter zugelassen, die es – bei den wenigen Rennstunden – schwer machten, in zwei Fahrzeugen je 15 Rennrunden zu absolvieren. - Weil man vorab den Zeitpunkt und die Dauer der Rennunterbrechung nicht kennen konnte.

Es gab andererseits aber auch Fahrer, die mit dem 24h-Rennen am Nürburgring nicht ausgelastet schienen und am gleichen Wochenende auch in Zandvoort/Holland am Start waren. Wie man den jeweiligen Ergebnislisten entnehmen kann, sogar auch erfolgreich.

Feststellung von Motor-KRITIK: Das 24-Stunden-Rennen scheint in unseren „modernen Zeiten“ ein Format zu sein, das als Basis-Motorsport nicht mehr so recht in die aktuelle Entwicklung des Motorsports – hin zum SIM-Format (vom DMSB als „echter Motorsport“ anerkannt) – zu passen scheint.

Genauso wenig – das ist mein Eindruck – wie GT3-Sportwagen auf eine Natur-Rennstrecke wie die Nürburgring-Nordschleife bei regennasser Strecke zu gehören scheinen. Mit der entsprechenden Aerodynamik ausgestattet, eignen sie sich offensichtlich besser zum (ab-)fliegen!

Nachdem der DMSB den digitalen Motorsport kraft seines Amtes zum „echten Motorsport“ - wie schon erwähnt – deklariert hat, täte er gut daran, 24-Stunden-Rennen nur noch auf dem Computer - bei schönstem Wetter! - zu genehmigen, zumal dann auch Fahrerwechsel bei normaler Zimmertemperatur problemloser durchgeführt werden könnten.

Die Fahrer könnten auch problemloser an mehreren Rennen gleichzeitig teilnehmen. - Und das  unberührt von Corona-Auflagen, auf allen Rennstrecken der Welt, ohne Reise-Stress und -Kosten.

Die Frage wäre nur: Wen interessiert das dann noch? - Die Sponsoren dann noch weniger!

MK/Wilhelm Hahne
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Nachlese: „Wunderbarer Bericht vom 15h Rennen“?

Einer meiner Leser, der meine Berichterstattung oft mit kritischen Anmerkungen begleitet, war von meiner Geschichte aus Anlass des 24h-Rennen ganz begeistert. - Andere waren es weniger. - Nicht immer weil sie anderer Meinung waren, sondern weil sie nur eine Meinung – entsprechend ihrem Abhängigkeitsverhältnis – äußern durften.

So habe ich z.B. die offizielle Veröffentlichung eines Porsche-Teams mit Interesse – und einem Schmunzeln – gelesen. Wenn man den Teameigner kennt, spürt man, dass hier „mit gebremstem Schaum“ am Text gearbeitet wurde.

Da sind die Äußerungen der Lebensgefährtin dieses Mannes „erdiger“, an der Real-Situation orientiert. Es kommt dort auch ein gewisses Unverständnis für die Entscheidungen der Rennleitung zum Ausdruck, die am Ende des 24h-Rennens, das keines war, sich dann auf Artikel 8.7.1 der Ausschreibung – zu einem 24h-Rennen! - bezog und eine Reihe von Teilnehmern als „DNC“ = nicht klassifiziert (Dit not classify) wertete, weil ein Fahrer der genannten „Vierer-Teams“ nicht die in der Ausschreibung geforderten 15 Runden in dem auf 14,5 Stunden verkürzten Rennen gefahren waren.

In Artikel 8.7.1 der Ausschreibung heißt es:

„Alle genannten Fahrer müssen mindestens 15 Rennrunden zurücklegen. … Erfolgt die Abmeldung des Fahrers bei einer verbleibenden Renndauer von weniger als 4 Stunden, kann das betreffende Fahrzeug nicht gewertet werden.“

Das Siegerfahrzeug legte in diesem Jahr innerhalb der Gesamt-Zeitspanne von 24 Stunden (bei 9,5 Stunden „Ruhezeit“) exakt 85 Runden zurück. Zum Vergleich sei hier die Rundenzahl des 24h-Siegers von 2019 am Nürburgring erwähnt: 157 Runden.

Mir war beim Schreiben meiner Geschichte zum 24h-Rennen 2020 schon aufgefallen, dass beim Siegerteam ein Fahrer im offiziellen Endergebnis nicht genannt wurde, der aber mit in der Nennung genannt war: Philipp Eng aus Österreich. - Das siegreiche BMW-Team hatte ihn rechtzeitig abgemeldet! - Durch Abmeldung vorn!

Die war z.B. bei der #30, einem „Frikadelli“-Porsche, nicht erfolgt, so dass das Fahrzeug unter „DNC“ (= nicht klassifiert) in der offiziellen Ergebnisliste aufgeführt wird, weil der 4. Fahrer – bezogen auf Artikel 8.7.1 - drei Runden zu wenig gefahren hatte. Eine aufmerksame und fachlich versierte Beobachterin empfand das vor Ort Erlebte so:

...“Wenn man sich überlegt, welches Risiko man unter diesen schwierigen Bedingungen eingegangen ist, bin ich so was von enttäuscht! Als Kundensport kann man das sicher nicht bezeichnen, zumal man an dem Wochenende von dem selben Geldbetrag ein schönes großes Haus hätte bauen können“…

Insgesamt acht Teams sind im „Official Result Race“ unter „DNC“ nicht klassifiziert. Im „Provisional Result Race“ waren es noch ein paar mehr. Die haben dann aber in die Sparte „Klassifiziert“ zurück gefunden. - Warum? - Unbekannt!

In der Ausschreibung zum 24h-Rennen, das in der Kategorie „National A/NEAFP“ durchgeführt wurde, wird übrigens darauf hingewiesen, dass deren Text „urheberrechtlich geschützt“ ist. So können Details daraus auch „ nicht ohne schriftliche Genehmigung“ zitiert werden. - Auch nicht im Kölner Karneval! - Wenn es oben im Text doch wenige Zeilen waren, so sollte dieses Mini-Zitat dem Verständnis der Leser dienen!

Im nächsten Jahr – in 2021 - wird man sicherlich einige der so präzise – aufgrund eines feinsinnigen Textes – verurteilen Teams sicherlich nicht mehr als Starter beim 24h-Stunden-Rennen am Nürburgring finden.

Vielleicht besuchen die dann – wie auch der Schöpfer meiner Titelzeile – zum Renntermin eine andere Rennstrecke dieser Welt. Mein Leser war z.B. am „Roßfeld“ (bei Berchtesgaden), wo er die Stelle aufsuchte, an der Lodovico Scarfiotti am 8. Juni 1968 beim Training zum dort durchgeführten Bergrennen den Tod fand. - Er war ein Enkel jenes Mannes, der 1899 in Turin den Automobilhersteller FIAT mit begründete und einer der erfolgreichsten Sportwagen-Rennfahrer seiner Zeit.

Wer spricht in 52 Jahren noch von den Siegern des 24h-Rennens 2020 und dem dort im Endergebnis „verloren gegangenen“ vierten Mann beim Gesamtsieger?

MK/Wilhelm Hahne
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Vor dem 24h-Rennen: Goodyear macht DMSB lächerlich!

Für „alte Hasen“ auf der Nürburgring-Nordschleife gab es schon vor Jahrzehnten die These:

„Im Zweifelsfalle Slicks!“

Heute, zum Top-Qualifying des morgen durchgeführten 24h-Rennens – Start 15:30 Uhr – war die Strecke feucht, mit abtrocknendem Charakter. Die Fahrzeuge hatten insgesamt drei Runden zurück zu legen. Eine zum Angewöhnen, eine zum Herantasten, eine, um richtig schnell zu sein.

Da spielt der Reifen natürlich eine große Rolle! - Interessant war, dass das Land-Team beim Audi mit der # 29 auf Slicks setzte. Der wurde aber dem Fahrer „von oben“ verordnet. - Ein Unding! - Es gibt ein ungeschriebenes Gesetz – das wie andere im Motorsport – längst von „Motorsport-Beamten“ als überholt empfunden wird: Der Fahrer bestimmt die Reifenwahl! -  Computer-Berechnungen schreiben inzwischen dem Fahrer vor, was er zu nutzen hat.

Die Start-Nr. 29 hat nach der „Einführungsrunde“ auf Regenreifen umbereift. Weil das dem Gefühl des Fahrers entsprach. - Ein einziger konnte aufgrund des passenden Angebot des von diesem Team favorisierten Reifenherstellers Goodyear, auf einen Reifen setzen, der Slick-ähnlich, nur ein paar wenige „Einschnitte“ aufwies, die eigentlich nicht dazu da sind, Wasser abzuführen, sondern die Reifentemperatur „oben zu halten“ (weil der Reifen sich so warm „arbeiten“ kann). Und Luca Ludwig hat das Goodyear-Angebot genutzt! - Mit einem Ferrari 488 des „Octane-Teams“.

Das ist eigentlich – aus meiner Sicht – ein Schlag in die Auftragsarbeit (?) von Veranstalter und Sportbehörden. Man hatte diesen Ferrari in diesem Jahr nicht nur um einen NLS-Gesamtsieg gebracht, weil einer (von vier!) Reifen – von Goodyear! - nicht exakt gezeichnet war. - Was eigentlich nur beweist, dass ein Technischer Kommissar lesen und schreiben kann. Aber – bei einem Sportgerichtsverfahren – kam man beim DMSB, einem vom ADAC bestimmten e.V., zu der Feststellung:

„Denn allein die Verwendung nicht vorschriftsmäßig gekennzeichneter Reifen stellt einen technischen Verstoß dar, für welchen die Disqualifikation als Regelstrafe angemessen ist.

Auf die Frage, ob ein Wettbewerbsvorteil vorliegt, kommt es nicht an.“

Das komplette Urteil in Schriftform finden Motor-KRITIK-Leser im Anhang zu diesem Telex. Aber auch noch eine Änderung der BoP, zu der die Fachleute beim ADAC Nordrhein gefunden hatten, nachdem sie vorher bei Prüfstandsmessungen einen Fehler gemacht hatten. - Man sollte diese Herren – s. Urteil des DMSB – doch einfach disqualifizieren. Weil sie schon die Arbeit, die sie – gegen gute Entlohnung – übernommen haben, eigentlich disqualifiziert. - Wo gibt es – außer im Motorsport – eine „Balance of Performance“, ein Passendmachen, bei dem der Beste auf das Niveau des Schlechtesten gebracht wird?

2016 hatte Mercedes (AMG) die Fachleute des ADAC Nordrhein „an der Nase herum geführt“ und wurde nicht bestraft, obwohl ein „Vergehen“ im Nachhinein nachgewiesen wurde. In Spa wurde es sofort – vor dem Rennen - entdeckt und geahndet! - In Deutschland wird das Vergehen von Premium-Herstellern eigener Nationalität gegen irgendwelche „Verordnungen“ nicht bestraft.

Da wird bei der VLN mit angeschlossenem Computer das Einsatzfahrzeug (ein Turbo!) gestartet. Da gab es Einsatzfahrzeuge, deren Steuergerät – zum Schutz vor zu hohen Temperaturen? – im Beifahrerraum „herum baumelten“. Da wurde bei einem letzten Tankstopp noch schnell ein Computer angeschlossen. Da wurde schon mal beim letzten Tankstop – auch beim 24h-Rennen – ein Reserverad von zwei Monteuren(!) zum Fahrzeug getragen und auf der Beifahrerseite montiert - Und niemand hat‘s gemerkt?

  • Wer lesen kann, ist nicht verpflichtet da genau hin zu schauen!

Mich persönlich freut, dass sich beim Qualifying ein Ferrari aus der Schweiz vor eine Reihe von werksunterstützten GT3 deutscher Premium-Hersteller in die erste Startreihe stellen konnte! - Es wäre zu wünschen, dass das so eine Art von „Friday for Future“ im Motorsport war.

MK/Wilhelm Hahne

PS: Mich beruhigt übrigens auch, das ein Christian Menzel – dieses Mal als Kommentator bei NITRO - das neue „Top-Qualifying“ zum 24h-Rennen nicht verstanden hat. - Das macht auch das Unvermögen von machtbesessenen Sport-Funktionären deutlich! - Der Zuschauer ist beim diesjährigen 24h-Rennen praktisch nicht vorhanden, man hat ihn aber auch als „Kunden“ nicht begriffen und wahrscheinlich vergessen!

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WTCR & Hyundai: Kleiner – unübersehbarer – Eklat!

Bisher war nur „Glut unter der Asche“. Nun wurden gestern erstmals bei einem motorsportlichen Wettbewerb Differenzen zwischen Teilnehmern, Sport-“Behörden“ und Promoter deutlich:

  • In der WTCR haben zwei Hyundai-Kunden-Teams ihre Nennung zum WTCR-Lauf im Rahmen des 24h-Rennens am Nürburgring (= 4 Fahrzeuge) zurück gezogen und so wird – nachdem dieser sachlich begründete Rückzug nicht ohne Gesichtsverlust der „Behörden“ aus der Welt zu schaffen war, die Starterzahl beim Rennen um 20 Prozent reduziert.

Hyundai fühlt sich benachteiligt, kritisiert die BoP (Balance of Performance), die beim Hyundai in dieser Saison die vorher von 100 Prozent auf 97,5 Prozent gedrosselte Motorleistung auf 95 Prozent senkte und dazu führte, das der Gesamtsieger 2019, Norbert Michelisz (36) mit seinem Hyundai N TCR z.B. beim Saisonauftakt – auch mit dem Hyundai N TCR - rd. um 1 sec langsamer war als der Pole-Sitter.

Außerdem ist für 2020 in dieser Serie neu ein Einheits-Steuergerät vorgeschrieben. Alfa Romeo, Audi und Renault haben es – natürlich – rein zeitlich nicht geschafft, dieses Einheits-Steuergerät zu verbauen, dürfen nun mit einer Ausnahmegenehmigung „ihr altes“ benutzen, müssen aber ein Zusatzgewicht mitführen.

Nun agieren bei Hyundai eigentlich keine „Jammerlappen“. Man fühlt sich benachteiligt, als „nicht willkommen“ behandelt. - Weil man ein koreanischer Automobilhersteller ist?

Der ADAC Nordrhein hat – bevor es bei „seiner Veranstaltung“ zum Eklat kam – auch etwas zu Hyundai auf seiner Internetseite veröffentlicht:

„Emotionen und leidenschaftliches Engagement – darum geht es bei Hyundai’s vielfältigen Kooperationen mit starken Partnern auf nationaler und internationaler Ebene. Seit 1999 ist Hyundai offizieller Partner aller FIFA™ -Weltmeisterschaften; seit 2017 durch die Kooperation mit sporttotal.tv auch als Förderer des Amateurfußballs in Deutschland aktiv. Familien stehen bei der Partnerschaft mit dem LEGOLAND® Deutschland Resort im Vordergrund. Ebenso wie bei der Zusammenarbeit mit der Caritas, die in 14 Jahren Zusammenarbeit bereits über 140.000 hilfsbedürftige Familien und Kinder in 75 Projekten erreicht hat. Auch im Motorsport ist Hyundai aktiv. Hyundai ist auch in diesem Jahr offizieller Partner des ADAC Zurich 24h-Rennen am Nürburgring. Das im bayerischen Alzenau ansässige Hyundai Motorsport Team startet mit dem Hyundai i20 WRC in der World-Rallye-Championship und peilt in der neuen Saison wieder zahlreiche Podiumsplätze an.“

Und es gibt inzwischen auch zu dem „Vorfall“ am Nürburgring eine offizielle, gemeinsame  Erklärung von FIA, WSC und Eurosport Events, nachdem sich Hyundai vom „FIA WTCR Race of Germany“ am Nürburgring zurück gezogen hat. - Ich habe diese Erklärung ins Deutsche übersetzt und füge sie hier ein:

„Der FIA-, WSC- und WTCR-Veranstalter Eurosport Events Limited (EEL) bestätigt die Entscheidung der Hyundai Motorsport-Kundenteams, sich vom FIA WTCR Race of Germany zurückzuziehen. Alle drei Parteien sind sich in ihrem Auftrag einig, einen fairen Wettbewerb für alle Teilnehmer aus sportlicher, technischer und werblicher Sicht zu bieten und eine Plattform für gleichberechtigte Wettbewerbe zu schaffen.
EEL, FIA und WSC freuen sich auf einen kontinuierlichen und konstruktiven Dialog mit den Kundenteams von Hyundai Motorsport. Gleichzeitig liegt der Schwerpunkt auf der Durchführung eines erfolgreichen WTCR Race of Germany auf der legendären Nürburgring Nordschleife vom 24. bis 26. September.“

Weniger kann man wirklich nicht mit mehr Worten sagen! - Die Motor-KRITIK-Einstellung zum Thema BoP, Einheitsreifen, Standzeiten und all‘ die als Sicherheitsmaßnahmen getarnten Willkür-Maßnahmen der Sport-“Behörden“ ist bekannt. Sie wird mit diesem „Vorfall“ noch mal bestätigt.

MK/Wilhelm Hahne
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24h-Rennen Nürburgring: TOTAL & außer Kontrolle?

Corona macht‘s möglich. Ein 24h-Rennen mit deutlich weniger Startern als möglich wären? Das Rennen in diesem Jahr wird wohl von allen bisher am Nürburgring durchgeführten 24h-Rennen die wenigsten Starter haben. Vom Veranstalter wurden schon mal knapp über 100 gemeldet. Aber die Zahl geht mehr und mehr nach unten.

Wobei nicht nur „irgendwelche“ Starter ihren Start aus den unterschiedlichsten Gründen absagen. - Auch z.T. absagen müssen, weil das Geld nicht reicht, die sonst anfallenden Kosten zu decken.

  • Aber es gibt auch Ausfälle bei den Startern, die wirklich Corona-bedingt sind:

So hat „Grello“ heute durch „Manthey-Racing“ seinen Rückzug als Starter beim 24h-Rennen verkünden lassen. Das Team, das gerade vom Einsatz in Le Mans zurück kam, informiert wie folgt:

„Gemeinsam mit Porsche Motorsport hat Manthey-Racing entschieden nicht beim diesjährigen 24-Stunden-Rennen am Nürburgring teilzunehmen. Grund hierfür sind positiv ausgefallene Covid-19-Tests, die routinemäßig am Sonntag nach den 24 Stunden von Le Mans durchgeführt wurden. Dies hat zur Folge, dass kein Mitarbeiter, der in Le Mans vor Ort war, am 24-Stunden-Rennen Nürburgring teilnehmen wird. Diese Entscheidung betrifft neben Rennfahrern auch Mitarbeiter von Manthey-Racing sowie Porsche Motorsport und führt dazu, dass der Einsatz des Porsche 911 GT3 R mit der Startnummer 911, bekannt als „Grello“, nicht durchgeführt werden kann.“

Da noch eine Reihe von Mitgliedern anderer Teams, die auch in Le Mans waren, einen Start beim 24h-Rennen vorgesehen hatten, ist durchaus möglich, dass aufgrund der oben beschriebenen Tatsachen, am Nürburgring weitere Teams – weil dann Fahrer, Helfer und Ingenieure fehlen – ihren Rückzug verkünden müssen.

Auch die bisher bei Rennen an der Nürburgring-Nordschleife eingesetzten Sportwarte sind total verunsichert, weil der Veranstalter, der ADAC Nordrhein, offiziell Helfer sucht, deren besondere Voraussetzung zum Einsatz beim 24h-Rennen darin bestehen muss, schon 18 Jahre alt zu sein.

Da fragen sich die bisher international, nach FIA-Regeln zertifizierten Sportwarte natürlich, die man inzwischen sogar dazu verpflichtete, ein zusätzliches Nordschleifen-Permit zu machen: Was soll das eigentlich alles?

Das im Lehrgang erlangte Permit konnte bisher durch den DMSB – aus welchen Gründen auch immer – den Sportwarten noch nicht zugestellt werden. Ebenso konnte ihnen bisher der im Lehrgang-Erfolgsfall zugesagte Sicherheitshelm noch nicht ausgehändigt werden, weil am Nürburgring Kurzarbeit herrscht.

Auch ohne Helm war bei den letzten Rennen auf der Nordschleife die Sicht der eingesetzten Sportwarte mit Nordschleifen-Permit schon stark eingeschränkt, da – auch wegen Kurzarbeit – kein Grünschnitt vorgenommen worden war. - Was soll da das Permit? - Was soll da der Helm?

Das sie mit dem „Prämien“-Helm nichts hören können, weil dann die Kopfhörer… - Aber Motor-KRITIK hat darüber schon berichtet. (12.08.2019 „Empfehlung an den DMSB: Erst denken – dann handeln!“ - HIER klicken!)

Bei NLS-Rennen soll man über ein zusätzliches Nordschleifen-Permit (zur FIA-Zertifikation!) verfügen, beim 24h-Rennen genügt es 18 Jahre alt zu sein und Mittwochs vor dem Rennen an einem Kurzlehrgang teilgenommen zu haben.

DMSB und ADAC machen sich in vielen Dingen unglaubwürdig. Die Permit-Regelung, nicht nur für Fahrer, sondern auch Sportwarte, ist zu einer Farce verkommen. - Und keiner wehrt sich?

MK/Wilhelm Hahne
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Versuch einer Erklärung zum „Farbfehler“ gestern!

In meiner DTM-Geschichte gestern, habe ich die deutschen Nationalfarben von schwarz-rot-gold in schwarz-weiß-rot geändert. Ein Leser hat mich sofort darauf aufmerksam gemacht und ich habe diesen Fehler – auf meine Art – geändert. Denn ich stehe zu meinen Fehlern und versuche daraus zu lernen. - Wie konnte so etwas passieren?

Eigentlich ist alles mit meiner Arbeitsweise erklärlich und – dass sich gestern eine Kleinigkeit geändert hatte. So schreibe ich meine Geschichten erst, wenn sie bei mir „im Kopf“ komplett sind. Das kann – wie auch bei der Geschichte gestern – viele Wochen oder gar Monate dauern.

Die Geschichte, die ich gestern niederschrieb, war zwar „im Kopf“ fertig, aber beim Schreiben wird sie dann um Nuancen verbessert. So wollte ich der DTM-Serienwagen-Sonderserie nicht ein einfaches schwarz-rot-gold zuordnen, sondern habe mir – beim Schreiben – Metallicfarben einfallen lassen, die aber nicht alle mit Metallic benannt sein sollten.

Beim Überlegen ist mir eingefallen, dass ich auch mal (als „Dienstwagen“) einen Lamborghini Espada gefahren habe, dessen Farbe Weiß-Cristall oder Cristall-Weiß war. Damit – mit der Farbe – dieses Lamborghini habe ich mir übrigens mehrfach den Spaß erlaubt, wenn nach der Farbe „meines“ Lamborghini gefragt wurde, mit „fliederfarben“ zu antworten. - Das gab dann immer (!) einen Aufschrei, ähnlich: „Wie kann man nur...“ - Weil jeder den Begriff „fliederfarben“ mit „lila“ verbunden hat.

  • Versuchen Sie es mal selber: Kaum einer verbindet den Begriff „fliederfarben“ mit weiß!

Nachdem mir das gestern eingefallen war, bin ich beim Schreiben bei „Weiß“ geblieben und habe die Nationalfarbe „Gold“ ganz verdrängt. Auch beim mehrfachen Überlesen und Korrigieren direkt nach dem Schreiben, habe ich diesen Fehler – weil von mir gemacht – überlesen.

Darum habe ich mir eigentlich angewöhnt, jede Geschichte nach dem Schreiben eine Nacht liegen zu lassen, weil es mir – nach so einem zeitlichen Abstand – meist gelingt, auch selber gemachte Fehler – gleich welcher Art – zu finden und zu beseitigen.

Aber gestern schien es mir wichtig, direkt nach dem Bekanntwerden der „DTM-Lösung“ von Gerhard Berger meine Geschichte gegenüber zu stellen. - Was wohl grundsätzlich richtig war, aber zur falschen Nationalfarbe führte.

Sonntag hat Gerhard Berger „seine“ Idee verkündet, gestern hat Motor-KRITIK eine andere Möglichkeit aufgezeigt. Aber:

Auch gestern noch hat dann der ADAC gleich durch seinen Sportpräsidenten zurück schlagen lassen. Der nutzte dazu „seine Keule“ DMSB, der umgehend eine Presseveröffentlichung zu einer neuen „Deutsche GT-Meisterschaft“  veröffentlicht hat. Das macht deutlich, wie Gerhard Bergers Idee von einer „GT-Plus-DTM“ blitzschnell „gestört“ (zerstört?) werden kann. - Was ist eine „Masters“ verglichen mit einer „Meisterschaft“? - Der wichtigste Satz in der DMSB-Veröffentlichung ist der erste:

„Der Deutsche Motor Sport Bund wird ab dem Jahr 2021 die Internationale Deutsche GT-Meisterschaft als höchstes Prädikat im Rundstreckensport ausschreiben.“

Die gesamte Pressemitteilung des DMSB finden meine Leser – wie gewohnt – im Anhang zu dieser Geschichte.

MK/Wilhelm Hahne
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1 + 8 + 0 = eine neue „Sport Marketing Agency“!

Kann sein, dass ich – nun seit mehr als 40 Jahren in der Eifel lebend – das alles nicht mehr so recht verstehe? Denn im Internet wird einem digital vermittelt… - aber das darf ich leider hier nicht schreiben, weil ich dazu keine schriftliche Genehmigung habe. - Darum zeige ich hier auch nicht den Schriftzug der neuen Agentur, die nun neuen Schwung in die Arbeit der Nürburgring 1927 GmbH & Co. KG bringen soll. - Wenn ich das alles richtig verstanden habe.

Weil die Internetseite der „180“ - so ist es wohl richtig aus dem Englischen in römische Zahlen übersetzt – für mich als Journalist tabu sein muss, wie mir ein Blick in deren Impressum zeigte. Da habe ich mal ins Handelsregister schauen müssen. Das ist öffentlich. Dort ist zu lesen, was ich hier einkopiert habe:

HRB 30364: ONE8Y GmbH, Wiesbaden, Ungenannte Str. ??, D-65189 Wiesbaden. GmbH. Gesellschaftsvertrag vom 03.04.2018. Geschäftsanschrift: Ungenannte Str. ??, D-65189 Wiesbaden. Gegenstand: die Beratung von Firmen, Vereinen, Verbänden, Rechte-Inh.n, Agenturen und Organisationen im Bereich der Kommunikationsplanung und -steuerung, insbesondere im Bereich Marketing, Sponsoring und Marktforschung, sowie die Entwicklung von Beratungsinstrumenten und die Erstellung von Markt- und Mediastudien. Stammkapital: 25.000,00 EUR. Allgemeine Vertretungsregelung: Ist nur ein Geschäftsführer bestellt, so vertritt er die Gesellschaft allein. Sind mehrere Geschäftsführer bestellt, so wird die Gesellschaft durch zwei Geschäftsführer oder durch einen Geschäftsführer gemeinsam mit einem Prokuristen vertreten. Geschäftsführerin: Sternebeck, Valérie, Frankfurt am Main, geb. ????, einzelvertretungsberechtigt; mit der Befugnis, im Namen der Gesellschaft mit sich im eigenen Namen oder als Vertreter eines Dritten Rechtsgeschäfte abzuschließen. Geschäftsführer: Dr. Zengel, Michael Horst, Obernburg am Main, geb. ????, einzelvertretungsberechtigt; mit der Befugnis, im Namen der Gesellschaft mit sich im eigenen Namen oder als Vertreter eines Dritten Rechtsgeschäfte abzuschließen.

Das war 2018, wie man auch dem Datum des Gesellschaftsvertrags entnehmen kann. Danach sind einige kleine – auch personelle - Veränderungen registriert. Aber eine Firma, die exakt den Firmennamen trägt, die sich im Internet als neuer Geschäftspartner des Nürburgringspächters bezeichnet, die habe ich im Handelsregister nicht finden können. Auch vom Nürburgring-Pächter wurde noch keine Zusammenarbeit vermeldet. - In der öffentlich wahrnehmbaren Internet-Information bezeichnet sich der neue Nürburgring-Berater so:

  • „ONE8Y Sports Marketing Agency“

Ich habe wohl Firmen gefunden, die in Verbindung mit dem Namen eines der aktuell verantwortlichen Manager der o.g. Wiesbadener Firma mit dem Hinweis „i.L.“ auftauchen. In Berlin und Frankfurt.

Ist der Manager an der Spitze dieser jungen Firma deshalb so geeignet, weil man davon ausgehen kann, dass jemand aus gemachten Fehlern lernt und nicht wieder die gleichen Fehler machen wird? - Aber vielleicht möchte er auch nur wieder mal etwas Neues machen.

Jedenfalls versucht die neue „Sport Marketing Agency“ den Eindruck zu vermitteln, dass jetzt Schwung in die bisherigen Nürburgring-Aktivitäten kommen wird. Immerhin bezeichnet sie sich im Untertitel zum Firmennamen als:

„Agentur für den Nürburgring“ - (In Gelb auf schwarzem Grund!)

Da ich mich gerne an die guten Sprüche meiner Großmutter erinnere, fällt mir dazu als eine passende Anmerkung ein, die sie wahrscheinlich zur jetzigen Situation in 676 m n.NHN gemacht hätte:

„Jeder bekommt das, was er verdient!“

MK/Wilhelm Hahne
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0,2 sec: Kein Thema in der F1-Berichterstattung?

Das vergangene F1-Wochenende mit dem WM-Lauf in Monza ist eigentlich nur der Anlass um festzustellen, warum wir uns wohl „modern“ vorkommen, wenn nichts mehr hinterfragt wird, selbst Extreme nicht wahrgenommen werden. Alles in dieser Welt wird scheinbar von der digitalen Entwicklung bestimmt. Inzwischen wird selbst die positive Einstellung von Politikern zur digitalen Entwicklung von denen als Argument für die Darstellung der eigenen „Modernität“ im Denkens genutzt.

Darum werden Grundschulen mit digitalen Tafeln ausgestattet, der Wert von Aktiengesellschaften wird nicht mehr vom Gewinn bestimmt, sondern vom „Wachstum“ - selbst wenn das Verluste sind. Und das Fahrkönnen „moderner“ Autofahrer wird von den „digitalen Helfern“ inzwischen genauso „normalisiert“, wie das von Rennfahrern mit GT3-Fahrzeugen. - Und natürlich von der „BoP“!

Bestandspflege ist bei großen Firmen zum Fremdwort geworden, weil sich dadurch erreichte Erfolge in modernen Statistiken schlechter darstellen lassen, als der Gewinn von „Neukunden“. Ein in einem Konzern neuer Vorstandsvorsitzender tut gut daran, die Firmen und Abteilungen intern zunächst einmal umzuorganisieren, damit die Statistiken – digital erstellt - unvergleichbar werden. - Nur so ist man erfolgreich! - In der Darstellung.

Die Darstellung von der eigenen Bedeutung im entsprechenden Marktsegment erfolgt heute nicht etwa mehr durch eigene Zugewinne, sondern durch Zukäufe. - „Geld kostet ja nichts!“ - Alles muss „groß“ sein, entsprechend dargestellt werden und wenn es die eigene Bedeutung durch den Kauf eines SUV ist. - Da ist kein Raum mehr für „Kleinigkeiten“.

So ist auch in der aktuellen Formel 1-Berichterstattung nicht mehr von Bedeutung, wie groß – oder wie klein – der Unterschied zwischen schnellster Quali- und Rennrunde ist, bzw. wie der sich durch bestimmte Reglementseingriffe verändert. - Wenn die „Show“ stimmt, ist alles gut!

Beim F1-Grand-Prix in Monza stimmte die Show, es gab viel zu berichten. Da ist für solche Kleinigkeiten wie eine Veränderung der Zeiten zwischen schnellster Quali- und Rennrunde um 0,2 sec pro Kilometer Streckenlänge kein Platz!

  • Das Verbot des „Party-Modus“ im Qualifying durch die FIA war in den Auswirkungen unwesentlich!

Offenbar ist der Hybrid-Einfluss bedeutender, denn immer noch liegen – pro Rennstrecken-Kilometer! - mehr als 0,6 sec Differenz zwischen schnellster Quali- und Rennrunde beim derzeit Führenden in der F1-WM.

Man fährt inzwischen – einschl. der „elektrischen PS“ - mit einer Leistung von insgesamt um 1.000 PS! - Trotzdem besteht in Monza der Rundenrekord seit 2004 (Rubens Barrichello, Ferrari) und ist immer noch um 0,7 sec besser als die in 2020 gefahrene schnellste Zeit in einer Rennrunde!

In Francorchamps (Spa) besteht der Rundenrekord in der Formel 1 seit 2018, wird von Bottas (Mercedes) gehalten. - Immerhin!

Die neueste Technik – was sich auch auf die Reifen bezieht – ist offenbar nicht die beste! Eigentlich geht es auch bei der „modernen“ F1 nicht mehr um die Weiterentwicklung der Technik, sondern um die Weiterentwicklung der „Show“.

Und die war doch beim Rennen in Monza perfekt! - Einschlließlich dem Ausscheiden von Vettel mit Bremsendefekt, dem Abflug von Leclerc, der Bestrafung von Hamilton und dem Sieg von Gasly.

Alles ist gut! - Wirklich?

MK/Wilhelm Hahne
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Automobile: Neue EU-Regeln für die Typgenehmigung!

Sie gelten ab heute, dem 1. September 2020 und wurden 2018 vom Europäischen Parlament und dem EU-Rat beschlossen. In Brüssel setzt man so die Lehren um, die man aus dem Betrugsversuch von unterschiedlichen Automobilherstellern, durch Manipulationen die eigentlich gesetzlich vorgegebenen Abgasgrenzwerte zu umgehen, vor fünf Jahren gezogen hat. Der Europa-Kommissar für den Binnenmarkt, Thierry Breton, erklärte dazu:

„Die Europäerinnen und Europäer erwarten zu Recht, dass sie die saubersten und sichersten Fahrzeuge fahren können. Dies setzt strengste Kontrollen an Fahrzeugen voraus, die in Verkehr gebracht werden und auf unseren Straßen fahren. Es erfordert auch eine echte Durchsetzung und Überwachung auf europäischer Ebene: Aus diesem Grund wird die Kommission künftig in der Lage sein, Fahrzeuge zu kontrollieren, EU-weite Rückrufe auszulösen und Geldbußen von bis zu 30 000 Euro pro Fahrzeug zu verhängen, wenn gegen das Gesetz verstoßen wird.“

Die drei wichtigsten Elemente der neuen EU-Vorschriften sind nach den Drstellungen aus Brüssel:

  • Unabhängigkeit und Qualität der Prüfungen vor dem Inverkehrbringen eines Fahrzeugs: Technische Dienste, die neue Fahrzeugmodelle prüfen und inspizieren, werden von unabhängigen Stellen auf der Grundlage strenger Kriterien geprüft, um ihre Benennung durch die Mitgliedstaaten zu erhalten und beizubehalten. Nationale Typgenehmigungsbehörden werden nun gegenseitigen Begutachtungen (Peer Reviews) unterzogen, um dafür zu sorgen, dass die geltenden Bestimmungen in der gesamten EU umgesetzt und konsequent durchgesetzt werden.
  • Kontrollen bereits auf dem Markt befindlicher Fahrzeuge: Der neue Rechtsrahmen verbessert auch die Kontrollen von Fahrzeugen, die bereits auf dem Markt sind und von Händlern zum Verkauf angeboten werden. Von nun an sind die Mitgliedstaaten verpflichtet, regelmäßig eine Mindestzahl von Fahrzeugen zu prüfen. Außerdem sind sie nun in der Lage, Schutzmaßnahmen gegen nicht konforme Fahrzeuge in ihrem Hoheitsgebiet zu ergreifen, ohne abwarten zu müssen, dass die Behörde, die die Typgenehmigung erteilt hat, tätig wird.
  • Europäische Aufsicht: Darüber hinaus kann die Kommission nun an Fahrzeugen Einhaltungs- und Konformitätsprüfungen in Laboratorien oder auf der Straße durchzuführen. In Fällen, in denen Hersteller gegen die Typgenehmigungsvorschriften verstoßen (z. B. im Fall von Abschalteinrichtungen oder gefälschten Erklärungen), kann die Kommission EU-weite Rückrufe anordnen und Sanktionen in Höhe von bis zu 30.000 Euro pro Fahrzeug verhängen. Bis heute konnten nur die nationalen Behörden, die das Fahrzeug typgenehmigt haben, solche Maßnahmen verhängen.

Auch bei bereits auf dem Markt befindlichen Automobilen sollen also regelmäßig in Deutschland Überprüfungen durch das Kraftfahrtbundesamt in Flensburg, eine Behörde, die dem Bundesverkehrsministerium zugerechnet werden muss, durchgeführt bzw. veranlasst werden. Wer die bisher mit einer gewissen Zurückhaltung gepflegte Kontrolle der Automobilindustrie in unserem Land beobachten konnte, darf auf die zukünftige Entwicklung gespannt sein.

Der Diesel-Skandal, der der EU-Kommission als Anregung für die neue Verordnung diente, wurde im Jahre 2015 aufgedeckt. - Wir schreiben jetzt das Jahr 2020! - Gut Ding will Weile haben?

MK/Wilhelm Hahne
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