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Nürburgring aktuell: Ausnahmezustand – aber anders!

Die Eifel wurde früher schon mal als das „Sibirien Preußens“ bezeichnet. Nachdem die Region Nürburgring – wie man so schön sagt - „in russischem Besitz ist“, scheint hier alles ein wenig anders geworden. Wer am Sonntag rings um den Nürburgring unterwegs war, fand völlig überfüllte Parkplätze, zugeparkte Randstreifen, Familien, die am Straßenrand rasteten, grillten, oder auf Klappstühlen den vorbei brausenden Verkehr bestaunten.

  • Die Eifel um Nürburg schien der interessanteste Ausflugsort Deutschlands zu sein!

An einem der „Brennpunkte“, der Tankstelle „Döttinger Höhe“, musste am Sonntag Benzin nachgeliefert werden, die „Touristenfahrten“ an der Nordschleife brummten – wenigstens so lange, bis sie durch einen Unfall im Bereich Posten 158 (Eschbach) unterbrochen werden mussten.

  • Es war ein Hubschrauber im Einsatz, der den Verletzten in eine Bonner Klinik flog.

Das war für die wartenden „Touristenfahrer“ das Signal zum Nachtanken. Doch dann fiel das Kartensystem am Nürburgring aus. Als das wieder lief, waren das Schlagbaumsystem an der Nordschleifen-Zufahrt defekt, so dass man sich entschließen musste – um einen Gau zu vermeiden – die „Touristenfahrer“ in der letzten Stunde kostenfrei fahren zu lassen.

Heute, am Montag, hat man sich dann „oben“ entschlossen, die für demnächst angedachte Eröffnungsfeier für das „Gläserne Studio“ (auch in meiner Sonntags-Geschichte wurde darüber berichtet) ausfallen zu lassen.

Hier ist ein Stück des offiziellen Eventkalenders 2020 der Nürburgring 1927 GmbH & Co. KG, bei dem ich u.a. den Samstag, 14. März, mit Grün markiert habe. Die Test- und Einstellfahrten haben – wie auch bei mir schon am Sonntag zu lesen – tatsächlich stattgefunden. Es waren – geschätzt – kaum 50 Fahrzeuge unterwegs. Die nicht gekommen waren, aber vorher genannt hatten, werden so begreifen, dass Nenngeld = Reugeld ist.

Der Veranstalter, die VLN VV GmbH & Co. KG, eine rd. 60-prozentige „Tochter“ des Rennstreckenpächters, mochte wohl nicht auf das Geschäft verzichten. Über den Coronavirus wurde an diesem Tag nicht gesprochen. Aus „Sicherheitsgründen“ hatte man offiziell auf Zuschauer verzichtet. - Rein zufällig waren aber welche gekommen!

Keine Überraschung: Ab heute sind einige der am Samstag tätigen „Helfer“ in Quarantäne. Der Coronavirus konnte wohl leider nicht lesen, war aber - irgendwie - mit dabei.

Als ich nach meinen Recherchen heute, mir auf meinem Handy die Nummer des Streckenpostens ansehen wollte, in dessen Nähe der Unfall passiert war, da wurde mir vom App-Anbieter eine neue Karte angeboten. - Toll! - Nach dem Herunterladen musste ich feststellen: Es gibt dort nun keine Angaben mehr zu den Streckenposten! - Ein zukunftsträchtige Lösung?

Da habe ich dann wieder ins Archiv greifen müssen! - Wie früher! - Und wenn ich jetzt auf meine Geschichte von gestern schaue, die ich den aktuellen „Ignoranten“ gewidmet hatte, so kann ich dort – nachdem sie mit 4,5 Sternen bewertet wurde – nun an den aktuellen 4,6 ablesen, dass es durchaus Leser gibt, die die Zuordnung zu den Ignoranten begriffen haben – und andere, die sich angesprochen fühlen.

Aber ich habe auch zu dieser Sonntags-Geschichte inzwischen Zuschriften erhalten, die wie ein offenes Fenster zu neuen Geschichten sind, die dann – auch – einigen Lesern wenig gefallen werden.

MK/Wilhelm Hahne
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Frei nach Wilhelm Busch: VV-Stephani‘s 3. Streich!

Christian Stephani ist seit dem 1. Januar 2020 neuer Geschäftsführer der VLN VV GmbH & Co. KG.  Aber schon im Dezember 2019 hat er einen neuen „Markenauftritt“ für die Saison 2020 vorgestellt. - Dieses war der 1. Streich!

„Das kann ja mal passieren! - Man muss dem Jungen Zeit geben!“

Das meinte – großzügig – einer der VLN-Teilnehmer. - Was der vorgestern gedacht hat, als er bei Motor-KRITIK vom 2. Streich lesen konnte, ist unbekannt. Nur ein Tag danach – am Donnerstag - wurde dann der 3. Streich des Herrn Stephani bekannt, von dem er selbst in diesen Tönen schwärmte:

„Mit Hankook haben wir einen Partner dazu gewonnen, der ebenso wie unsere Rennserie mit seinen Produkten für eine erstklassige Performance und hohes Leistungspotenzial steht. Dieses Sponsoring unterstreicht erneut die Attraktivität und die Anziehungskraft der Nürburgring Langstrecken-Serie. Ich freue mich auf eine vertrauensvolle und professionelle Zusammenarbeit und viele Aktivitäten über das klassische Sponsoring hinaus.“

Danach ist Hankook – ein neuer Seriensponsor - auf dem Niveau der von Stephani vertretenen Rennserie! - Umgekehrt bedeutet das... - Wenn er das meint… - Der Hankook-Motorsport-Director für Europa sondert ähnliche Worthülsen ab:

„Es ist für uns eine Freude, bei dieser traditionsreichen Breitensportveranstaltung mit dabei zu sein. Die Geschichte Hankooks ist mit dem Nürburgring eng verbunden. Hier haben wir unsere ersten Gehversuche im Langstreckenbereich gemacht und waren in den vergangenen Jahren mit verschiedenen Teams, die wir unterstützt haben, sehr erfolgreich. Zu dem Mythos Nordschleife muss man nichts mehr sagen, jeder Motorsport-Fan weltweit weiß, was damit gemeint ist. Hankook wird bei diesem Spektakel, bei dem die Bandbreite und das Leistungsvermögen der eingesetzten Rennwagen, vom fast serienmäßigen Straßen-Fahrzeug bis hin zum reinrassigen GT3 so breit gefächert ist, wie wohl nirgends sonst, als Motorsport-Marke bestens präsentiert.“

Hankook liefert keine Reifen, sondern nur Geld bei Herrn Stephani ab, was den VLN-Teilnehmern eigentlich nicht schadet. Sie müssen nur die Hankook-Aufklebern dem staunenden Publikum vorführen. - Nur?

  • Sollen die Fahrzeuge des „Cayman GT4 Trophy by Manthey-Racing“, alle lt Ausschreibung verpflichtet, mit Michelin-Reifen ihre Rennen zu bestreiten, noch zusätzlich einen – die Zuschauer irre führenden – Hankook-Aufkleber tragen?
  • Sollen die TCR-Fahrzeuge, alle mit Einheitsreifen von Goodyear bereift, nun für die Reifen-Konkurrenz Hankook Werbung fahren?
  • Soll Falken – eine Reifenfirma – deren zwei von ihr eingeplante Porsche GT3 zwar mit Reifen eigener Herstellung zum Start antreten, nun mit entsprechenden Aufklebern für Hankook werben? - Da bleibt man doch besser gleich zu Hause!

Lt. Ausschreibung gibt es ein Formular, das getitelt ist:

„Anlage 12: gemäß Teil 2 Artikel 1.10. bis 1.10.3
Antrag auf Ausnahme von Werbevorschriften

Aber da ist nur von einer anderen Platzierung der Aufkleber die Rede, die bei Herrn Stephani beantragt werden kann.  

Jetzt wird wieder die ILN die Bühne betreten (müssen!), denn nicht nur unter den SP9-Teams gibt es einige, die einen Reifenvertrag mit einem bestimmten Hersteller haben, der mit Sicherheit ausschließt, dass man mit Aufklebern der Reifen-Konkurrenz – auch nicht solchen von Hankook - die Nordschleife umkreisen darf!

  • Was hat sich Herr Stephani beim Abschluss des Vertrages mit Hankook eigentlich gedacht?

Das „VV“ im Firmentitel der von ihm vertretenen Firma steht übrigens für „Veranstaltungs- und Vermarktungsgesellschaft“. - Da passt natürlich der Sponsor-Vertrag mit Hankook. - Man merkt aber, dass der neue Geschäftsführer zwar studiert, aber kaum Praxiserfahrung im Motorsport hat und die Bedeutung von Reifen für die Einsatz-Teams nicht kennt. - Nicht nur weil ein Reifen auch zum Fahrwerk passen muss, sondern weil die Reifen bei einer Rennserie wie der VLN ungefähr 30 Prozent der Betriebskosten ausmachen!

  • Dieses war der 3. Streich - des Herrn Stephani!

Max und Moritz hatten Zeit für sieben Streiche. Für Herrn Christian Stephani sollten drei reichen!

Ich persönlich wünsche ihm alles Gute auf seinem ferneren Lebensweg!

Er war stets bemüht!

MK/Wilhelm Hahne
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Die VLN-Zukunft hat schon begonnen: Das Kartell!

Es gibt Leser dieses Informationsdienstes, die den „harten Kurs“, den Motor-KRITIK in Sachen Breitensport steuert, als ein wenig übertrieben empfinden. Das sind die, für die die VLN ein Teil ihres Geschäftsmodells geworden ist. - Die die VLN auch dazu nutzen!

Ich habe die Entwicklung der VLN-Langstreckenmeisterschaft hin zur Nürburgring Langstrecken-Serie vielleicht mit anderen Augen betrachtet, weil ich Brillenträger bin, über ein wenig Lebenserfahrung verfüge und praktisch so „vor Augen hatte“ (und habe), was jetzt – und in Zukunft – mit einer Motorsport-Serie passiert, die ursprünglich einmal überwiegend von den Idealen seiner Teilnehmer bestimmt war.     

  • Ich war über Jahrzehnte als Fahrer bei der VLN dabei!

Heute ist in den Augen der aktuellen Macher deutlich das €-Zeichen auszumachen. Es gibt sicherlich auch andere „Macher“. Aber deren „Funktionalität“ besteht im Tragen von Titeln, die sie – leider – bisher nicht optimal ausfüllen konnten.

So werden dann nicht nur jene „Macher“, sondern inzwischen eine ganze Motorsport-Serie „über den Tisch gezogen“. - Einschließlich der Fans, die – und das sollte man ihnen nicht übel nehmen – die Zusammenhänge nicht – oder erst zu spät - erkennen oder was noch wichtiger ist, keine Zusammenhänge herstellen können.

Wenn man hinter einem FIA-Zaun stehend einen Rennablauf verfolgt, ist das das Eine. - Das ist sicherlich oft begeisternd. - Aber die VLN sollte eigentlich mehr sein, als nur ein einzelnes Rennen. Inzwischen ist sie – auf dem Weg in die Zukunft – zu einer Serie von neun Einzelrennen geworden!

Jetzt, vor dem „Probe- und Einstelltag“, vor dem ersten VLN-Lauf, macht der neue Geschäftsführer der „federführenden“ (!) VLN VV GmbH & Co. KG (ehemals Mitarbeiter den Nürburgring 1927 GmbH & Co. KG) deutlich, in welche Richtung die VLN in Zukunft geführt werden soll:

  • Man möchte die VLN zu einem „Goldesel“ ausbauen!

Natürlich auch zum Vorteil des Nürburgring-Käufers, der sich immer noch – aus Sicherheitsgründen – hinter einer „capricorn“-Firma verbirgt. Und „alte Verträge“, z.B. mit der Lindner-Gruppe, belasten immer noch die aktuellen Ergebnisrechnungen. - Da muss etwas getan werden! - Das geht bis hin zur „Rennwurst“!

Aber man hat jetzt – neu – auch auf einer anderen Schiene die Weichen gestellt. Vor dem ersten Auftreten der VLN in 2020. Man macht nicht nur den Teams „Sonderangebote“, sondern auch den „Fans“, die man dann eigentlich schon einer anderen Kategorie zuzurechnen muss als die, die bisher die Nordschleife säumten. - Bei (bisher!) acht Euro Parkgebühren.

Ich möchte meine Leser bitten, einmal einen Blick auf die Anhänge zu werfen, die in diesem Tagen – noch vor dem ersten VLN-Lauf - den VLN-Teams und anderen zuging.

Und das ist erst der Anfang vom Ende einer „Breitensportserie“! - Da bin ich sicher!

Also bitte mal in die „Anhänge“ schauen! - Dann erhält man zumindest einen ersten Eindruck.

Die Zukunft hat schon begonnen!

MK/Wilhelm Hahne

Übrigens: Ich bin Journalist, kein Rechtsanwalt. - Auch kein Medienpartner! - Es genügt  Geschmack zu haben, um „ein Geschmäckle“ festzustellen.

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Zum Stuck-Rücktritt: Kleine Gedanken-Rotation!

Seit dem 19. Februar 2020 gibt es immer wieder Anfragen bei Motor-KRITIK mit ähnlichem Inhalt:

  • Wann können wir bei Ihnen lesen, weshalb Stuck als DMSB-Präsident zurückgetreten ist?

Offiziell begründet hatte Hans-Joachim Stuck (69) seinen Rücktritt mit „persönliche Gründen“. Sein Rücktritt kam für Viele überraschend, denn schon am 18. April 2020, einem Samsstag, werden die „turnusgemäßen“ Wahlen auf der Jahreshauptversammlung des DMSB e.V. stattfinden. Dort hätte sich – so oder so – entschieden, ob er Weitermachen kann (darf) oder ob es – aus welchen Gründen auch immer – einen Nachfolger gibt.

Laut den Vereinssatzungen sind die drei Trägervereine des DMSB e.V. der ADAC, der AvD und der DMV. - Mitglieder des DMSB können übrigens auch alle die Motorsportverbände werden, die ihren Sitz in Deutschland haben, auch z.B. die Landesmotorsportfachverbände.

In den Satzungen des DMSB e.V. steht aber auch:

„Die Mitglieder des Präsidiums werden von der Mitgliederversammlung gewählt. Dem Präsidium hat jeweils mindestens ein Vertreter jedes Trägervereins anzugehören.“

Hans-Joachim Stuck war damals – am 21. April 2012 - der Vorschlag des ADAC. Um es zu präzisieren:

  • Der ADAC-Sportspräsident hat damals Hans-Joachim Stuck zu „seinem Mann“ beim DMSB gemacht!

Wer nun die aktuelle Stimmung unter denen kennt, die am 18. April 2020 auch einen Präsidenten wählen müssen, der weiß, dass Stuck nach dem Wahlgang in diesem Jahr nicht mehr Präsident gewesen wäre. Wer aber auch den ADAC-Sportpräsidenten ein wenig kennt, der selbst einmal Präsident des DMSB war und inzwischen dort als „Ehrenpräsident“ zuarbeitet, dem ist klar, dass es niemals passieren würde, dass ein Mann, der auf Vorschlag dieses bedeutenden ADAC-Sportpräsidenten zum DMSB-Präsidenten wurde, von irgendwelchen Mitgliedern abgewählt wird. - Das würde dem Selbstverständnis des ADAC-Sportpräsidenten nicht entsprechen! - Es wird vorher zurückgetreten!

Oder anders: Es trifft es sich gut, dass ein Hans-Joachim Stuck zufällig schon kurz vor den Wahlen aus „persönlichen Gründen“ keine Lust mehr hatte, den DMSB-Präsidenten zu spielen.

So einfach stellt sich mir jedenfalls – nach ein wenig „Gedanken-Rotation“ - die Entscheidung eines Hans-Joachim Stuck dar. - Er wurde entschieden. - Meine ich, da ich glaube, die Persönlichkeit eines Hermann Tomczyk richtig einschätzen zu können.

Natürlich ist Hermann Tomczyk mehr als ein ADAC-Sportpräsident. Er ist auch Vizepräsident des Automobilweltverbandes FIA und nicht nur in diesen beiden Funktionen sehr erfolgreich. So hat er gerade den WM-Status der Deutschland-Rallye gerettet, die auch in 2020 so bei uns stattfinden wird; er hat dem ADAC in 2020 auch die TCR-Lizenzen für Deutschland gesichert. - Oder anders: Ohne ihn, ohne den ADAC, läuft im deutschen Motorsport nichts! - Dafür alles im Sinne des ADAC!

Aber Tomczyk ist auch ein erfolgreicher selbstständiger Unternehmer, der in einer kleinen Firma – wenn man das auf die wenigen Mitarbeiter bezieht – z.B. in 2018 einen bilanzmäßigen Gewinn von etwas mehr als 2,5 Millionen Euro erzielte. Sein Sohn Tobias ist in dieser Firma – neben ihm – Geschäftsführer und er hat seinen Sohn Martin auch in seine Geschäfte – es gibt noch weitere Unternehmen – eingebunden.

Martin Tomczyk ist mal – 2016 – vom Motorsport (DTM) zurückgetreten, nachdem seinem Vater nach einem offenen Gespräch mit DTM-Teamverantwortlichen klar wurde, dass sein Sohn in dieser Motorsport-Sparte keine Zukunft haben würde. - Tobias hatte übrigens Bruder Martin gemanagt!

Bei einigen „Zufällen“ im Motorsport – auch beim DMSB – hat Hermann Tomczyk seine Fäden gezogen. So auch bei einigen Präsidiums-Sitzungen des DMSB im Jahre 2019, wenn Hans-Joachim Stuck „zufällig“ verhindert war. Dann war Hermann Tomczyk als „Ehrenpräsident“ dort ein sinnvoller „Ersatz“.

Für den war es selbstverständlich, in seiner Funktion beim ADAC auch die „Gelben Engel“ bei der Deutschland-Rallye für „das Hüpfen“ von Sonderprüfung zu Sonderprüfung zu nutzen. -

Privat besitzt er zwar keinen Hubschrauber, hatte aber schon vor vielen Jahren immerhin ein kleines „Motorböötchen“, das in der Nähe von San Remo ankerte und das ihn dann schon mal bei kleinen Mittelmehr-Rundreisen in Nizza, Cannes, aber auch in Montecarlo anlegen ließ.

Bei Hermann Tomczyk hat alles Niveau! - Selbst Rücktritte haben so auch einen besonderen Hintergrund. - Zum Beispiel nicht präzisierte „persönliche Gründe“!

MK/Wilhelm Hahne
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GIMS 2020: Sechs Tage vor der Eröffnung abgesagt!

Im August 2018 schrieb der Chefredakteur der „Welt am Sonntag“ in einem Kommentar:

„Eine Gesellschaft, die mittlerweile fast jede Debatte von Asyl bis Wetter bis an den Anschlag der Hysterie führt, verliert ihre Erdung. Das ist dramatisch.“

Ich erinnerte mich in einem Moment daran, als mich gestern die Information erreichte, dass in einer deutschen Großstadt in einem Supermarkt Einkäufe beobachtet werden können, die man als „Hamsterkäufe“ bezeichnen würde. Der Grund dafür könnte der gleiche sein, der gestern auch zur Absage des Genfer Automobil Salons geführt hat, der normaler Weise sechs Tage später seine Pforten geöffnet hätte.

Grund dafür ist eine gewisse Hysterie, in die Bürger – nicht nur in Deutschland – durch bedrohlich wirkende Informationen aus dem politischen Raum versetzt wurden. Dazu reichen Aussagen, wie z.B. die des deutschen Gesundheitsministers Spahn, der aktuell erklärte:

"Der Aufbau des Krisenstabs zeigt: Wir nehmen den Ausbruch des Coronavirus ernst und reagieren darauf, dass die Epidemie jetzt Deutschland erreicht hat."

Als Epidemie wird – meine ich - eigentlich eine im ganzen Volk verbreitete Krankheit verstanden. Da sich die Aussage des Herrn Spahn eindeutig auf den Coronavirus bezieht, muss man daran erinnern, das es aktuell 53 Fälle einer bestätigten Coronvirus-Infektion (SARS-CoV2) gibt. In unserem Land leben etwas über 83 Millionen Bürger. Die Weltbevölkerung beträgt um 7,8 Milliarden Menschen und per gestern waren 83.647 Infektionsfälle registriert.

Vielleicht muss man 1957 schon gut zwei Jahrzehnte auf der Welt gewesen sein um sich zu erinnern, dass in diesem Jahr 29.000 Tote allein durch die „Asiatische Grippe“ in Deutschland gab.

Und es gab einen Genfer Automobil Salon. Es gab in dem Jahr dann auch die IAA, die Internationale Automobilausstellung in Frankfurt. - Damals war nichts von einer Hysterie zu spüren!

1968 gab es die „Hongkong-Grippe“, die weltweit zwischen 750.000 und 1 Million Menschenleben forderte. 1977 gab es die „Russische-, 2009 die „Schweine-Grippe“. Natürlich sollte ich auch die „Vogel-Grippe“ nicht vergessen. - Aber es gab einen Genfer Automobil-Salon!

Aber die Zeit – und unsere Gesellschaft – haben sich verändert. Aus einem Salon in Genf ist in 2020 die GIMS, die Genfer Internationale Motor Show geworden, die nun nicht stattfindet. - Aus Vorsichtsgründen!

1957 fand auch ein „Salon“ nicht statt: Der Brüsseler Auto-Salon! - Man hatte auf ihn verzichtet, weil es in Brüssel die Weltausstellung gab, die sogar die Italiener veranlasste, den Turiner Salon terminlich zu verschieben. - Vielleicht war sogar wichtiger, dass 1957 den Männern in Portugal das Schwimmen in Badehosen erlaubt wurde, nachdem vorher nur Badeanzüge zugelassen waren. - Es war schon – irgendwie – eine andere Welt!

1968 war für die Deutschen die Einführung der Mehrwertsteuer (10 Prozent!) eindeutig wichtiger als die „Hongkong“-Grippe. Auch mich persönlich – und die Öffentlichkeit insgesamt -  hat diese Grippe – und die vielen Todesopfer – nicht wirklich so berührt, wie der zweite Gewinn einer Formel 1-Weltmeisterschaft durch Graham Hill zum Beispiel.

Heute denke ich an die Ausgaben der Aussteller auf der GIMS, die zwar nicht stattfindet, aber insgesamt zu einem Verlust in dreistelliger Millionenhöhe führen wird. - Man denke nur an die Hotelkosten! - Alle Zimmer fest gebucht!

Aber tatsächlich gibt es in der Schweiz ein Epidimiengesetz, das Großveranstaltungen mit mehr als 1.000 Besuchern – nach einer Entscheidung des Schweizer Bundesrates – verbietet.

Ist bei den bis jetzt bekannten „Fallzahlen“ die SARS-CoV-2-Infektion wirklich schon von einer Epidemie zu sprechen? - Ich habe mal bei „Wikipedia“ nachgeschaut:

„In der Epidemiologie wird von einer Epidemie gesprochen, wenn die Zahl an neuen Erkrankungsfällen (Inzidenz) über einen gewissen Zeitraum in einer bestimmten Region zunimmt. Nach der Geschwindigkeit der Zunahme werden Explosiv- und Tarditivepidemien unterschieden. Als eine Endemie wird demgegenüber das andauernd gehäufte Auftreten einer Krankheit in einer umschriebenen Population bezeichnet; hierbei bleibt die Inzidenz annähernd gleich, ist aber gegenüber nicht-endemischen Gebieten erhöht. Bei einer Länder und Kontinente übergreifenden Ausbreitung wird von einer Pandemie gesprochen. Ein Rückgang der Erkrankungshäufigkeit wird als Regression bezeichnet.“

Was mir ganz persönlich auch nicht hilft, die derzeitige Hysterie zum Thema Coronavirus zu verstehen.

    • Was steckt wirklich hinter der aktuellen Panikmache?

MK/Wilhelm Hahne
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Zu NLS-Maßnahmen für 2020: Die ILN ist zufrieden!

Eigentlich hat die NLS die Funktion eines „Närrischen Dreigestirns“, die von König, Bauer und Jungfrau. Um die „Nürburgring Langstrecken-Serie“ (NLS) betreiben zu können, bedarf es der VLN VV GmbH & Co. KG („König“), der VLN oHG („Bauer) und den – daran gemessen - „ohnmächtigen“ kleinen Vereinen („Jungfrau“), die eigentlich die notwendige sportliche Ausrichtung der Veranstaltung vornehmen. - Dazu bedarf es der Anmerkung, dass die VLN, seit 1977 auf der Nürburgring-Nordschleife aktiv, eigentlich mal eine Breitensportserie war, die mit relativ kleinem administrativen Aufwand funktionsfähig war.

Die Anzahl – von damals – 10 Rennen pro Saison, wurde inzwischen auf 9 reduziert, dafür aber der Aufwand und die Reglementierung deutlich gesteigert. Verringert hat sich auch über die Jahre die Anzahl der Teilnehmer, weil die sich per Saldo bei dem für das Rennenfahren erforderlichen Aufwand vorkamen, als wären sie auf einer „falschen Veranstaltung“.

Gestiegen ist aber die Anzahl der Klassen. Auch das ist ein Zeichen der „Professionalisierung“. Auch die Reglementierung wurde „verbessert“, aber nur im Interesse einer „Professionalisierung“, die inzwischen solche Auswirkungen hat, das inzwischen vieles technisch erlaubt ist, was sich offensichtlich nicht bei einer (üblichen!) oberflächlichen technischen Abnahme kontrollieren ließ, während man gleichzeitig „Sicherheitsmaßnahmen“ eingeführt hat, die zwar nur Alibicharakter haben, aber die Kosten „professionell“ steigern.

  • So waren dann in den letzten Monaten schon die ersten Insolvenzen bei Einsatzteams zu verzeichnen!

Das alles scheint die ILN, die Interessengemeinschaft Langstreckenrennen Nürburgring, nicht zu stören, die inzwischen auch mehr die Interessen der reinen Profiteams – und damit der Hersteller – vertritt, weniger die Interessen der Teilnehmer, die bei der Ausübung „ihres Motorsports“ eigentlich nur ein wenig Spaß haben wollten.

Die Nürburgring-Nordschleife bot da eigentlich von der Anlage her beste Voraussetzungen, die man leider nicht dadurch verbessert hat, dass man unter dem „Schutzschild“ Sicherheit die Strecke den Sportwagen anpasste, deren Heimat eigentlich die Retorten-Rennstrecken sein sollten, wie sie in den letzten Jahren von „Architekten“ geschaffen wurden, deren Arbeit sich auch an der Auftragstellung ihrer Auftraggeber orientierte. - Die orientierte sich wieder an den Ansprüchen der Industrie

Und die „Sport-Behörden“ weiten die „Spielwiesen“ der Industrie durch die Einbindung von immer mehr Fabrikats-Serien immer weiter aus. Unter dem Beifall der jeweiligen Marketing-Abteilungen, denen jedes Rennen im Ergebnis einen Klassensieg beschert, mit dem sie die „Qualität“ ihres Fabrikats in der Werbung unterstreichen können.

Die ILN klatscht zu all‘ dem Beifall! Das Hauptgewicht dieser „Organisation“ liegt heute in der Verbesserung der Voraussetzungen für „Profi-Teams“. Darum finden auch die kleinen Verbesserungen der NLS für die neue Saison ihren Beifall, wobei es eigentlich dabei nur um ein Abspecken hin zu altem VLN-Niveau handelt.

Den aktuellen ILN-Oberen kann das nicht auffallen, weil einer der ILN-Gründer, Olaf Manthey, sich auf die Position eines „Vorzeige-Ehrenmitglieds“ zurück gezogen hat, nachdem er feststellen musste, dass sein – im Motorsport – guter Name z.B. von Nürburgring-Mitarbeitern missbraucht wurde, um sinnlose Maßnahmen von Geschäftsmachern zu argumentieren.

Jetzt, vier Wochen vor dem ersten Langstreckenrennen der Saison 2020, ist noch keine spezielle Ausschreibung dafür veröffentlicht. - Es wäre eigentlich die „66. ADAC Westfalenfahrt“.

Vielleicht wird auf einen Namen und eine entsprechende Ausschreibung verzichtet. Wer mal einen Blick auf die offizielle NLS-Seite wirft, stößt aktuell nur auf eine Nummerierung der neun Rennen, die offenbar in 2020 namenlos durchgeführt werden, bevor man dann den Versuch unternimmt – irgendwann – den Rennen ein neues „Namens-Korsett“ überzustülpen.

Die Fachpresse lobt, dass es für 2020 keine Nenngelderhöhung gibt, übersieht dabei, dass der „Fortschritt“ für eine Digitalisierung, die z.T. erst für 2021 verbindlich wird, von den Einsatzteams getragen werden muss und damit dann u.a. Unfälle vermieden werden sollen, die erst durch die Einführung von überzogenen Sicherheitsmaßnahmen geschehen konnten.

„Die Teamvereinigung ILN zeigt sich angetan“, lese ich aktuell auf der Internetseite eines Informationsdienstes für den Motorsport. - Und: „Es sind konstruktive Gespräche mit der VLN“.

Na dann… - Hals- und Beinbruch!

MK/Wilhelm Hahne
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Todesanzeigen: Mehr Aufmerksamkeit durch Größe?

Als ich am Samstagmorgen, kurz nach 8 Uhr,  durch die Fußgängerzone von Mayen ging, wurde ich schon von Bekannten – denen ich zufällig begegnete - angesprochen, was ich denn so früh in einer Stadt machen würde, in der die meisten Geschäfte erst um 10 Uhr öffnen. - Abgesehen von Bäckern und dem Zeitungsladen.

Ich war so früh unterwegs, um mir eine Ausgabe des „Kölner Stadtanzeiger“ zu kaufen. Ich vermutete, dass an diesem Tag die Todesanzeigen zum Tod vom Otto Flimm dort erscheinen würden. - So habe ich auf die Nachfragen auch geantwortet:

„Ich kaufe mir so früh eine Zeitung.“

Es war eigentlich das erste Mal, dass ich mir eine Zeitung nur wegen der Todesanzeigen – genau genommen: Wegen einer Todesanzeige – gekauft habe. Mich interessierte, wann das Begräbnis stattfinden würde, da ich eine Einladung mit genauem Termin kaum erwarten konnte. - Von wem auch?

Ich war dann nach dem Aufschlagen der Zeitung doch über mich selbst erstaunt, weil ich – wie wahrscheinlich viele Leser – aus der Größe der Anzeige auf die Bedeutung geschlossen habe, die der Verstorbene für die hatte, die mit einer Anzeige die Öffentlichkeit vom Tod einer besonderen Persönlichkeit informieren wollten.

Den Text der „Belegschaftsanzeige“ habe ich z.B. als passend empfunden, die Größe der Anzeige des ADAC-Gesamtklubs dagegen – gerade wenn man wie in diesem Fall vergleichen kann – war doch überraschend. - Immerhin war Otto Flimm einige Jahre Präsident des ADAC-Gesamtklubs.

Man muss sich da schon die Frage stellen:

  • Wird die Größe einer Persönlichkeit von der Größe seiner Todesanzeige bestimmt?

Sicher nicht! - Aber man kann – vielleicht – aus der Größe schließen, wie wichtig jemand von Jemandem genommen wurde. - Was dann aber auch bedeuten würde, dass man durch die Größe einer Todesanzeige etwas heucheln kann, was gar nicht vorhanden ist.

Bisher habe ich eine Todesanzeige als eine geradezu sachliche Information der Öffentlichkeit empfunden, mit der einem Toten nahe stehende Menschen aber auch versuchen, ihre Beziehung zum Verstorbenen deutlich zu machen.

Was ist dann da wichtig:

  • Wenig Text in einer großen Anzeige?
  • Viel Text in einer kleinen Anzeige?

Eigentlich habe ich bisher solche Anzeigen, wenn es Anzeigen von Familien waren, immer ziemlich wertfrei gelesen. - Plötzlich mache ich mir Gedanken!

Weil in diesem Fall verschiedene „Nachrufe“ vergleichbar zusammen standen. (Wie das Foto zeigt.)

Und die Gedanken sind frei!

MK/Wilhelm Hahne
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Luftrettung in Rheinland-Pfalz: Mal so – mal so!

Anfang 2018 hatte die ADAC-Luftrettung mit „Christoph 77“ ihren Modernisierungsprozess mit der Einstellung eines modernen Airbus H 145-Hubschraubers als „Dual-Use“-Rettungs-Hubschrauber auf dem Landesplatz des Johannes-Gutenberg-Universitäts-Klinikums in Mainz vorläufig abgeschlossen.

Dort besteht lt. Bescheid des Wirtschaftsministeriums in Mainz seit Juli 2008 eine Genehmigung zur Durchführung von Flügen nach Sichtflugregeln bei Tag und Nacht, die aber erst jetzt – im Jahre 2020 – von der ADAC-Luftrettung in der Praxis genutzt wird, wie man einem SWR-Fernsehbeitrag in diesem Wochen entnehmen konnte.

Eine Nachtfluggenehmigung nach §6 Luftfahrtrecht für den Johanniter-Hubschrauber am Nürburgring – vor rd. zwei Jahren beantragt – wurde bis heute nicht erteilt. Eine aktuelle Auskunft des zuständigen Mainzer Ministeriums lautet:

„...Ein derartiges Genehmigungsverfahren zur Anlage und zum Betrieb eines Hubschrauberflugplatzes erfordert unter anderem die Beteiligung von Fachbehörden als auch der Öffentlichkeit durch die Obere Landesluftfahrtbehörde. Beispielsweise bei schwierigen topografischen Bedingungen und betrieblichen Anforderungen Dritter, die auf die Anlage und den Betrieb eines Hubschrauberflugplatzes einwirken, können umfangreiche Abstimmungen und Verfahrensschritte erforderlich sein. Umfangreiche Gutachten müssen eingeholt und mit diversen Fachbehörden abgestimmt werden.

Die Verfahrensdauer eines derartigen Genehmigungsverfahrens zur Anlage und zum Betrieb eines Hubschrauberflugplatzes hängt von den Umständen des jeweiligen Einzelfalls ab. Sie beträgt regelmäßig mehrere Monate, kann sich aber auch über Jahre hinziehen. ...“

In 2019 flog der Johanniter-Hubschrauber vom Typ Eurocopter AS 356 N3 am Nürburgring 821 Einsätze im 12-Stunden-Betrieb, wodurch eigentlich schon deutlich wird, dass dort eine Nachtfluggenehmigung als eine sinnvolle, praxisgerechte Ausweitung der Unterstützung von Rettungskräften in der Eifel-Region um den Nürburgring empfunden werden könnte.

MK/Wilhelm Hahne
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Über kleine Unterschiede im Motorsport-Reglement!

Wenn aus einer noch nicht genehmigten Ausschreibung für die VLN Langstreckenserie 2020 eine vom DMSB genehmigte Ausschreibung für die „Nürburgring Langstreckenserie 2020“ (Nr. 620/20) wird, so ist dieser Weg ein langer, beschäftigt viele Mitarbeiter in den verschiedensten Organisationen, hat viel Zeit in offenbar unsinnigen Meetings verschlungen.

Nachdem nun knapp 40 Tage vor dem ersten Lauf der Serie, am 21 März 2020, die (end-)gültige, vom  DMSB (Deutschen Motor-Sportbund) genehmigte Ausführung erschienen ist - gestern, am 11 Februar 2020 - habe ich mal kurz hinein geschaut, weil im „ersten Entwurf“ - oder was immer das sein sollte – schon – zumindest für mich - unverständliche Dinge standen.

So weit das zum Beispiel die TCR-Fahrzeuge betrifft, ist tatsächlich ein Abschnitt weggefallen. Das wird nur den direkt Betroffenen auffallen, denn diese Information findet man auf den Internetseiten unter „Teilnehmernews“:

„28.01.2020 11:43 Uhr | Offizielle Mitteilungen der VLN | 01.01.2020
2019er-Bestimmungen für TCR-Fahrzeuge bleiben bestehen
Für die am 21. März 2020 beginnende Saison der Nürburgring Langstrecken-Serie gibt es für die Teams mit TCR-Fahrzeugen Neuigkeiten: Entgegen der ursprünglichen Vorgaben der TCR-Rechteinhaber für die Saison 2020 können umgebaute und entsprechend modifizierte TCR-Fahrzeuge, wie im vergangenen Jahre, auch in anderen Klassen, zum Beispiel in der SP3T, in der Nürburgring Langstrecken-Serie 2020 an den Start gehen. Voraussetzung dafür ist die Einhaltung der spezifischen technischen Regularien der betreffenden Klasse und ein entsprechender Eintrag im Wagenpass. Der Rechteinhaber hat die anfängliche Vorgabe zugunsten der Teams und Teilnehmer zurückgezogen.“

 

Dazu keinen Kommentar! - Auf der gleichen Seite findet man übrigens auch folgende Zeilen:

„10.02.2020 10:25 Uhr | Formulare für Teilnehmer | DMSB-Permit-Nordschleife
  00 Fahrzeugklassen und DPN Nordschleife in der VLN 2010“

Klar, das ist nur ein einfacher Tippfehler. - Entschuldigung, dass ich ihn nicht übersehen habe! - Denn eigentlich wollte ich nur mal schauen, was sich denn in Sachen „Bremsanlagen“ zwischen der „vorläufigen“ und nun „endgültigen“ Version der Ausschreibung geändert hat. - Nach meiner Feststellung: Nichts! - Da findet man auf unterschiedlichen Seiten der nun gültigen Ausschreibung folgende Formulierungen. Die erste beschreibt ein Beispiel aus der V-Klasse:

„Die Bremsanlage, das Getriebe, das Differential, Wasserkühler, Ladeluftkühler und der Achsantrieb einschließlich der Übersetzungen müssen dem verwendeten Fahrzeugmodell entsprechen.
Bei verwendeten Varianten müssen alle Komponenten komplett verwendet werden.“

Ein paar Seiten weiter ist zu lesen:

„In allen Klassen dürfen die vorderen Bremsscheiben und Bremssättel durch andere Bremsscheiben und Bremssättel ersetzt werden, wobei Kohlefaser- oder Keramik-Bremsscheiben nicht zulässig sind.“

Was denn nun? - Teilnehmer an der „Nürburgring Langstrecken-Serie“ 2020 bestätigen mir inzwischen, dass sie so einen Umbau natürlich längst vorgenommen haben.

Inzwischen sind dann z.B. die „Serienwagen“ in der Klasse V4 in 2020 nicht nur mit einem Sperrdifferential unterwegs, das es in den Serienfahrzeugen nicht gibt, sondern auch mit einer selbst entwickelten Bremsanlage vorne.

  • Warum schreibt man eigentlich noch eine Klasse SP-X, eine Prototypen-Klasse aus?

Da gibt es nun einen Generalbevollmächtigter VLN oHG, einen Leiter Sport + Renndirektor VLN oHG, einen Leiter Technik VLN oHG, einen Geschäftsführer VLN VV und – um nur einen der Hauptverantwortlichen zu nennen, den DMSB – Delegierten, Michael Günther – und alle überlesen sich widersprechende Vorschriften?

Oder muss man im Besitz von „DMSB Permit Nordschleife“ sein, um das zu verstehen? -

Was ich dann auch nicht verstehen würde!

MK/Wilhelm Hahne
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Wie eine traurig endende Satire: Otto Flimm ist tot!

Otto Flimm ist im Alter von 90 Jahren quasi „zufällig“ am 10. Februar 2020 gestorben. Dabei war sein Tod von „Fachleuten“ viel früher prognostiziert worden. Otto Flimm litt an einer Krebserkrankung.

Otto Flimm hat das wenig beeindruckt, auch nicht beeinflusst. Er hat weiter um „seinen“ Nürburgring gekämpft, eine Rennstrecke, die in seinem Leben immer eine bedeutende Rolle  gespielt hat.

Im beruflichen Teil seines Lebens! - Es gab, gerade in seinem letzten Lebensabschnitt, sicherlich etwas, was für ihn größere Bedeutung hatte: Seine Frau! - Sie hat ihn in den letzten Jahren seines Lebens nicht nur begleitet, sie hat es ihm verschönt!

Was man vom Nürburgring nicht sagen kann, dem Otto Flimm einen großen Teil seiner Arbeit gewidmet hat. Engagiert – nicht immer effektiv! - Er hatte nicht nur immer eine klare Meinung zu den Dingen, er hat sie auch nach außen vertreten!

Manchmal waren seine Vorstellungen geradezu romantisch verklärt, aber er hat immer versucht, die Dinge im Sinne seiner idealen Vorstellungen zu beeinflussen. Manchmal wurden seine Ideen von pragmatischen Beratern abgeschwächt, wurden dann schon mal ein wenig undeutlich. - So hat er sich auch schon mal „vor den falschen Karren spannen lassen“.

Vorbei! - Otto Flimm ist tot!

Ein Mensch ist in einem Moment gestorben, den man nicht so erwarten konnte. Es war ein unverschuldeter Unfalltod, der ihn jetzt aus dem Leben riss, das für ihn – nach einer notwendigen Beinamputation vor einem Jahr – doch ein wenig an Lebensqualität verloren hatte.

Aber er hätte um den Nürburgring immer weiter gekämpft! - Sein Nachlass ist der Einspruch seines Vereins „Ja zum Nürburgring“ gegen eine – für ihn unverständliche - Entscheidung eines Europa-Gerichts.

Otto Flimm war einmal ADAC-Präsident, er war Motorsportler, er war ein erfolgreicher Unternehmer, aber wichtiger – er war immer ein Mensch!

Es mag Pragmatiker geben, die seinen Abgang – in „dem“ Alter – als normal empfinden. Meine Sicht des aktuellen Geschehens ist ein wenig von Wehmut überlagert.

Ich trinke auf das „Original“ einen „KABÄNES“ - auch ein Original!

Wilhelm Hahne
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