Formel 1: Unterschiede zwischen Audi + Toyota!

Auch wenn man den Blick der Leser nur in Richtung Formel 1 lenken möchte, darf man nicht vergessen darauf aufmerksam zu machen, dass es auch andere Unterschiede zwischen den genannten Automobil-Marken Audi und Toyota gibt. Audi ist eine Marke, die gerade im deutschen Markt „Muskeln zeigt“. In 2023 hat man gegenüber 2022 um 15,7 Prozent zugelegt. Toyota hat bei diesem Vergleich ein Minus von 4 Prozent zu verzeichnen. - Eigentlich kann jeder Hersteller für sich irgendeine Statistik heraus suchen, die ihm gefällt. Man kann aber auch Dinge grundsätzlich im Detail oder „bessere Vergleiche“ herstellen. Dazu würde z.B. gehören, dass man Audi zunächst dem Oberbegriff VW zuordnet. Im Hinblick auf die Einstellung zum Motorsport auf dem Formel 1-Sektor ist das eigentlich auch notwendig. Dann werden auch Schwächen deutlich, die ein deutscher Welt-Konzern wie Volkswagen gegenüber einem asiatischen Weltkonzern wie Toyota hat. - Wie man es auch betrachtet: Es wird speziell den Audi-Fans nicht gefallen. - Trotzdem möchte ich in der folgenden Geschichte auf „kleine Unterschiede“ zwischen Audi/VW und Toyota hinweisen.

Formel 1: Unterschiede zwischen Audi + Toyota!

 Audi ist nur eine „Tochter“ des VW-Konzerns. Da sollte man nicht nur die in 2023 weltweit verkauften Audi-Fahrzeuge zahlenmäßig mit denen von Toyota vergleichen. Toyota war auch in 2023 der weltweit erfolgreichste Autohersteller. Auf Platz zwei, wenn man die Verkaufszahlen des gesamten Konzerns zählt, lag der VW-Konzern. Verkaufte Toyota in 2023 klar über 10 Millionen Automobile, so lag VW - alle Marken zusammen genommen - klar darunter.

Führend war aber VW bei der Anzahl der Mitarbeiter, die der VW-Konzern benötigte, um von Toyota, bezogen auf die weltweiten Zulassungszahlen, klar geschlagen zu werden:

  • Bei Toyota realisierte man den Erfolg mit rd. 300.000 Mitarbeitern weniger!

Allerdings befindet sich das Mitarbeiter-Plus im VW-Konzern überwiegend in der Verwaltung, nicht in der Produktion.

Der VW-Konzern ist eben ein deutsches Unternehmen, in dem man bis hin zu einer Entscheidung eben mehr Mitarbeiter benötigt, als bei einem asiatischen Unternehmen. - Oder auch nicht, wie gerade das Formel 1-Beispiel bei Audi zeigt!

Da ist es beruhigend zu wissen, dass in Brüssel die EU-Behörde von einer deutschen Politikerin geleitet wird. Sie lässt dann Strafzölle verhängen, wenn asiatische Firmen ihre Automobil günstiger in Europa anbieten, als sie von deutschen Firmen geliefert werden können. Sie weiß schließlich, was Gutachten und Berater kosten. Sie hat dazu in Berlin als Verteidigungsministerin gute Beispiele geliefert.

  • Aber Berlin ist inzwischen weit entfernt! - Aus den Augen, aus dem Sinn! - Man muss auch vergessen können! - Sie kann sich auch nicht mehr erinnern!

So geht es dann in Deutschland so weiter wie bisher. Man sucht den „Fehler“ gerne bei anderen. Dabei sollte man besser von anderen lernen! - Oder auch aus den eigenen Fehlern!

Ein aktuelles Beispiel findet sich auf dem Gebiet des Motorsports. Bei der Formel 1. Da hat sich aktuell gerade der weltweit erfolgreichste Automobilhersteller, Toyota, entschlossen, „technischer Partner“ des US-Formel 1-Teams Haas zu werden. - Man hat aus den eigenen Fehlern gelernt!

Audi, eine „Tochter“ des VW-Konzern hat dagegen ein Formel 1-Team – „Sauber“ nämlich – gekauft, um 2026 ins „Formel 1-Geschäft“ einzusteigen. Man hat eine GmbH gegründet, die mit 100.000 Euro Eigenkapital ausgestattet und stürzt sich nun in das „Abenteuer Formel 1 2026“.

  • Zunächst baut Audi nun. - Einen Windkanal z.B. - Man baut eine komplette Organisation für einen Formel 1-Einsatz neu auf!

Eine solche Erfahrung hat Toyota schon hinter sich. Ralf Schumacher und Timo Glock könnten davon erzählen. Übrig geblieben davon ist ein kleines Team in Köln, das u.a. zwei Windkanäle zur Verfügung hat. Sehr modern und von aktuellen F1-Teams sehr geschätzt.

Bei Toyota hatte man rechtzeitig – nachdem man viel, sehr viel Geld investiert hatte – aus der Formel 1 den Rückzug angetreten. Der Ausstieg aus dem „Concorde Agreement“ hat allein noch mal 30 Millionen gekostet.

  • Toyota hat die gerne gezahlt und erst einmal die Serien-Produktion von Automobilen wieder so perfektioniert, dass die Rückrufzahlen, nicht die der aktuellen Produktion übertreffen.

Bei Audi war das anders. - Eigentlich ist das eine „Zwei-Personen-.Posse“!

Dort hatte der von BMW zu Audi als Vorstandsvorsitzende hinüber gewechselte Marcus Duesmann, vom damaligen Ex-BMW-Manager Herbert Diess, kurz vor dessen Ausscheiden als Vorstandsvorsitzender aus dem VW-Konzern noch schnell eine Entscheidung für ein Audi-F1-Team gewünscht. - Weil er sie später nicht mehr erhalten hätte!

Herbert Diess hat diesen Wunsch seines alten BMW-Kollegen Duesmann schnell noch abgenickt. Der wollte sich einen Traum erfüllen, nachdem er zunächst bei McLaren/Mercedes Entwicklungsleiter für die Formel 1-Motoren war, dann bei BMW die F1-Motoren für Sauber in der Motoren-Entwicklung verantwortete. - Bis BMW 2009 „den Stecker zog“

  • Klar, dass bei dieser Vorgeschichte bei Herrn Duesmann der Wunsch bestand, es nun mal Allen zu zeigen.

Aber Duesmann wurde genauso wie Diess in seiner Position schnell ersetzt. Geblieben ist als Diess/Duesmann-Erbe  eine Formula Racing GmbH in Neuburg a.d. Donau. Die jetzt zunächst bis 2026 erst mal recht teuer werden wird. Auch das Sauber-F1-Team, das Audi inzwischen zu 100 Prozent übernommen hat, kostet zunächst nur Geld.

  • Ob das die richtige Ausgangsbasis für ein erfolgreiches Abschneiden ab 2026 ist?

Aber wenn selbst die Herren Diess und Duesmann – zwar aus dem VW-Konzern ausgeschieden – aber immer noch - aktuell – mit insgesamt Millionen für ihre nicht erbrachten Leistungen entlohnt werden, dann spielen wohl die weiteren Millionen für die Formel 1 auch keine Rolle. - Wenn sie denn sinnvoll angelegt wären!

  • Im Volkswagen-Konzern scheint man weder im Vorstand noch im Aufsichtsrat in Sachen Formel 1 sehr entscheidungsstark zu sein!

Audi scheint dagegen das Formel 1-Projekt inzwischen mit „Marketing-Augen“ zu betrachten. Wie man dort denkt und lenkt ist am Beispiel des Signore Mattia Binotto zu sehen, der inzwischen nicht nur Geschäftsführer des Sauber-Teams, sondern auch Direktor des Formel 1-Projekts bei Audi ist. Die hier bisher tätigen zwei deutschen Manager wurden entfernt. - Weil man so – später mal – nur einen einzigen Schuldigen präsentieren möchte?

Binotto hat wohl inzwischen auch das „Marketing-Denken und -Handeln der alten „Audianer“ übernommen, wenn er die Entscheidung seines Nachfolgers bei Ferrari, einen Lewis Hamilton zu verpflichten, sehr kritisch sieht und selber daran denkt, ganz im „deutschen Sinne“ eine Mick Schumacher als Fahrer für den kommenden Audi F 1 zu verpflichten.

Toyota sieht seine Art des Formel 1-Projekts als „technischer Berater“ mehr als eine „Überhöhung“ in der Ausbildung seiner Mitarbeiter.

  • Asiaten denken und handeln wohl etwas pragmatischer als Europäer!

Zufällig (?) werden so auch die Ressourcen genutzt, die aus dem eigenen Formel 1-Versuch bei Toyota nicht nur in Köln übrig geblieben sind.

Man sollte die aktuelle unterschiedliche Behandlung des Formel 1-Themas durch Audi (VW-Konzern) und den Toyota-Konzern in den nächsten Jahren sehr aufmerksam beobachten.

Vielleicht kann so wenigstens eine „neue Generation“ von VW-Managern daraus lernen!

MK/Wilhelm Hahne
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