Autonomes Autofahren: Eine „Riesenchance“ für wen?

Der deutschen Automobilindustrie geht es schlecht. So hört und liest man. Natürlich dann den Zulieferern auch. Dafür gibt es dann auch Beispiele durch ein statistisches Abgleichen. Jeder der Betroffenen zeigt mit dem Finger auf Andere, wenn es um die „Schuldfrage“ geht. Dabei ist die einfach zu beantworten: Es gibt keine Wirtschaftslenker mehr, die sich an der Sache, nicht an einer politischen Stimmung orientieren. Oder einfacher: Man muss anbieten können, was ein Käufer, ein normaler Mensch braucht. Dabei muss nicht eine bestimmte Renditevorstellung in Vordergrund stehen, die sich an dem Begriff „Premium“ orientiert und damit einen „ungehörigen Gewinn“ pro Fahrzeug anstrebt! Man könnte auch versuchen nach einem „alten Spruch“ zu handeln: „Viele Wenig geben ein Viel!“ Eine solche Wahrheit wird heute als „Primitiv-Lösung“ empfunden. - Man feiert lieber „Hochzeiten im Himmel“ und schreit dann laut „Aua“, wenn man – mal wieder – „auf den Bauch gefallen ist“. - Man hat den Kontakt zur Realität verloren! Da hilft auch nicht der Hinweis eines Kinderbuch-Autors auf eine neue „Riesenchance“.

Autonomes Autofahren: Eine „Riesenchance“ für wen?

Wirtschaftsminister Habeck hat mit einer Antwort auf eine solch dumme (?) Frage eigentlich keine Probleme. Er war es, der das „autonome Fahren“ als eine „Riesenchance“ für die deutsche Automobilindustrie bezeichnete. Er sagte das auf einer Tagung in Berlin mit Vertretern der deutschen Automobilindustrie, zu der er eingeladen hatte, nachdem in der Öffentlichkeit der Eindruck entstanden war, das es bei den Automobilherstellern nun zu krassen Entlassungen kommen würde, nachdem das Geschäft mit E-Automobilen nicht wirklich läuft, aber die Zulassungen auch von „Verbrennern“ zurück gehen.

Es gibt in der Zubehörindustrie die ersten wirklich auffallenden Pleiten. Wenn z.B. eine Firma wie „Recaro“ nun die Produktion einstellen muss, eine Firma, die seit 118 Jahren im Geschäft ist, dann sollte das schon ein Warnzeichen sein! Und bei „ZF“ muss man Werke schließen! - Und bei… -

  • Wirtschaftsminister Habeck wollte offensichtlich mit seiner Darstellung von Chancen für eine gute Stimmung sorgen.

Da er mal Kinderbuchautor war, sollte er wissen, dass Menschen schon als Kind nicht nur gute Anlagen mitgegeben sind, sondern dass man die auch trainieren muss.

Jeder Lehrer weiß, dass bei Kindern die in die Schule kommen, z.B. die Feinmotorik-Anlagen zwar unterschiedlich entwickelt, aber in jedem Fall unterentwickelt sind. Weil Kinder in ihrer jeweils unterschiedlichen Umgebung, in der sie aufgewachsen sind, ihre Anlagen unterschiedlich trainieren konnten. In der Schule werden diese Anlagen auf ein Niveau gebracht. - Jedenfalls wird das von den Lehrern versucht.

Was wir aus diesem Beispiel lernen könnten – wenn wir aufgeschlossen sind: Es gibt auch andere Anlagen in uns, die wir durch ein entsprechendes Training weiter entwickeln oder auch – weil wir keine Trainingsmöglichkeiten haben – verkümmern lassen müssen.

Gerade beim Fahren moderner Automobile lassen wir jetzt schon Einiges „schleifen“. Moderne „Sicherheitselemente“ nehmen uns nicht nur „Arbeit ab“, sondern lassen auch die in uns vorhandenen Anlagen verkümmern!

ABS, ESP und eine Reihe von anderen „Sicherheitselementen“ lassen uns als Autofahrer eigentlich immer unaufmerksamer – und damit schlechter werden. Mit einem ABS kann man z.B. nun inzwischen in der Kurve bremsen! - Nun achten Sie mal beim Autofahren darauf, wo bei den Fahrzeugen vor Ihnen – wenn Sie unterwegs sind – die Bremslichter angehen.

  • Wem ist denn als Fahrer eines modernen Automobils schon mal aufgefallen, dass ABS und ESP auch gegeneinander arbeiten können?

Ich habe z.B. intensiv – mit sachlichen Argumenten - gegen die Einführung eines ABS für Motorräder im Sinne der wirklichen Motorradfahrer argumentiert, weil zu einem guten Motorradfahren auch ein gutes Gefühl fürs Bremsen gehört. Das kann, das muss man trainieren. Es ist genau so wichtig wie der Gleichgewichtssinn, der übrigens auch beim Autofahren hilft, wenn er „besser“ und nicht nur einfach „vorhanden“ ist.  - Man muss ihn trainieren!

Aber solche Dinge wie Autofahren oder Motorradfahren empfindet man heute schon nicht mehr als eine Aufgabe, die man bewusst (!) trainieren sollte, sondern das macht man „so nebenbei“. Und „so nebenbei“ verschlechtert sich damit evtl. auch die Unfallstatistik.

Oder stellen Sie sich einmal vor, bei Motorradrennen würde mit einem ABS gefahren. - Unmöglich! - Da gibt es aktuell ein „schönes“ Beispiel, weil das BMW betrifft:

BMW war ein großer Verfechter des ABS für Motorräder, hat es nicht nur bei den Serienmotorrädern der Marke zum Einsatz gebracht, sondern auch dafür gesorgt, dass es via Brüssel dann zwangsweise eingeführt wurde. So ein Sicherheitsmodul hat dann auch den Anstoß für eine Entwicklung der Motorradpreise „in die richtige Richtung“ geführt!

BMW setzt auch bei Motorradrennen – in der FIM Superbike World Championship - Rennmotorräder ein, die eine Serien-Basis haben müssen. Dort ist man – natürlich – nicht mit Boxer-Motorrädern unterwegs, sondern mit denen, die eine BMW-Vierzylinder-Serienbasis haben.

Nachdem man in diesem Jahr einen sehr talentierten türkischen Rennfahrer, Toprak Razgatlioglu, verpflichtet hat, fährt der damit nun auch „vorne“. Mit ein wenig Glück wird man dann in dieser Kombination vielleicht sogar in 2024 schon am Sonntag dieser Woche eine Weltmeisterschaft einfahren. - Aber mit einem BMW-Rennmotorrad ohne ABS! - Mit ABS wäre dieser türkische Rennfahrer schon lange tot!

  • Immerhin ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass BMW in diesem Jahr – und evtl. noch an diesem Wochenende - zum ersten Mal in seiner Firmengeschichte eine Motorrad-Weltmeisterschaft gewinnt! (Dann wäre gleichzeitig Ducati/Audi der „erste Verlierer“!

Man muss einmal darauf achten, mit welchem Feingefühl dieser Rennfahrer die Bremsleistung der Vorderrad-Bremse nutzt, so dass das Hinterrad dann in den Bremszonen evtl. um viele Zentimeter vom Boden abhebt. - Mit einem ABS nach BMW-“Strickmuster“ wäre das unmöglich!

  • Mit ABS würde BMW niemals Weltmeister werden! - Weil „sicher bremsen“ nicht „gut bremsen“ bedeutet!

Aber der BMW-Vorstand möchte bei gemeinsamen Ausfahrten mit BMW-Motorrädern auch sicher nach Hause kommen!

Genauso ist das mit dem autonomen Autofahren in Zukunft. Der Mensch verlernt dabei das Autofahren, lässt damit vorhandene Anlagen verkümmern, die man auch in anderen Lebens-Situationen braucht. Aber das interessiert weder Wirtschaftminister Habeck, noch die Automobil-Industrie!

  • Es kommt darauf an, dass man das „Geschäft“ mit Automobilen und Motorrädern „sicher stellt“!

Mit „Sicherheit“ verkauft sich eben so manches „mit Sicherheit“ besser. Der „Käufer“ merkt nicht, dass er unmerklich mehr und mehr „entmündigt“ wird. Weil er seine vorhandenen Anlagen nicht mehr trainieren kann.

  • Der Mensch minimiert seine Fähigkeiten durch das, was ihm als „technischer Fortschritt“ verkauft wird!

Motor-KRITIK wollte im Jahre 2024 noch einmal darauf aufmerksam machen. Technischer Fortschritt sollte auf den Gebieten nicht als Fortschritt empfunden werden, auf denen er Menschen zu unfähigen – und eigentlich bedauernswerten - Lebewesen werden lässt.

Wer nur noch „chillen“ gut findet, nur noch der „KI“ vertraut, der wird auch das autonome Fahren zu schätzen wissen!

  • Damit hat er sich dann als Mensch – aber leider – aufgegeben und disqualifiziert!

Mercedes-Entwicklungsvorstand Markus Schäfer sagt dazu:

"Deutschland bündelt seine Kräfte beim autonomen Fahren."

Wenn das ernst gemeint ist, werden Viele -  früher oder später - „ ihr Bündel schnüren“ können!

MK/Wilhelm Hahne
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