„Touristenfahrten“: ‚Solo für Onkel‘ war gestern!

Die „Touristenfahrten“ am Nürburgring sind ein Problem! - Sie sind zu einem Problem geworden! -  Nicht nur für das „Umfeld“, sondern auch für die Teilnehmer. Nicht für den Besitzer der Rennstrecke, der aus den „Touristenfahrten“ auf der Nürburgring-Nordschleife den größten Teil seiner jährlichen Gewinne realisiert. Da er diesen „Programmpunkt“ auch so adressiert, dass den politischen „Aufsehern“ damit ein Gewinn für die Region vorgegaukelt wird, kann er auch mit einer „Schützenhilfe“ von politischer Seite rechnen. Das kann man z.B. der Unfallstatistik entnehmen, die eigentlich nur den Eindruck erwecken soll, dass man „alles im Griff hat“. Tatsache ist allerdings, dass diese „Touristenfahrten“ längst – in jeder Hinsicht – ausgeufert sind. - Auch in Sachen Unfall! - Niemand greift von „offizieller Seite“ regulierend ein! - Man schließt die Augen, versucht das überall zu verspürende Unbehagen mit „schönen Worten“ wegzureden. - Im Monat September 2024 wurden z.B. von der Polizei keinerlei Unfälle während der „Touristenfahrten“ am Nürburgring vermeldet. -  Dabei sieht das in Realität ganz anders aus! - Alles ist so wie es ist:

„Touristenfahrten“: ‚Solo für Onkel‘ war gestern!

Mein Versuch, in den September-Wochen irgendeine polizeiliche Unfallmeldung zu Unfällen bei den „Touristenfahrten“ auf der Nürburgring-Nordschleife zu finden, war nicht von Erfolg gekrönt. Dabei hatte mir der Leiter der Polizei-Inspektion Adenau schon vor langer Zeit eindeutig zu erklären versucht, dass während der „Touristenfahrten“ am Nürburgring, die Rennstrecke keine Privatstraße, sondern eine „Straße des öffentlichen Verkehrs“ sei!

  • Keine Polizeimeldung zu Unfällen im September 2024 bedeutet nicht, dass es keine Unfälle gegeben hat. - Es gab viele! - Nach meiner „Strichliste“ gab es um 40!

Wenn das aber so ist, dann wäre es auch Aufgabe der Polizei, die „Touristenfahrten“ polizeilich zu überwachen. Aber das scheint nicht zu funktionieren. Es passiert aber leider auch nicht auf den Zufahrtstraßen zum Nürburgring, wo das Verhalten der „Touristenfahrer“ inzwischen mehr als auffallend ist.

Ohne alle „Touristenfahrer“ ‚über eine Kamm scheren zu wollen‘:

  • Sie sind inzwischen für die im Umfeld des Nürburgring wohnenden Bewohner zu einer kaum noch zu ertragenden Belastung geworden!

Vor einigen Tagen erreichte mich ein Gerücht, dass eine in Adenau gerne besuchte Bäckerei mit Café wohl auch bald geschlossen würde. - Nun sind die Leerstände in dieser Stadt schon groß genug, so dass mich der Grund für eine Schließung interessierte.

  • Tatsache ist: Die Bäckerei wird nicht geschlossen!

Das Gerücht war entstanden, als der Besitzer der Bäckerei, die direkt an der Hauptstraße in Adenau liegt, seinen Privatwohnsitz von dort an einen anderen Ort verlegt hatte. Man konnte den nächtlichen Lärm durch das „selbstherrliche“ Verhalten der „Touristenfahrer“ nicht mehr ertragen. Die privaten Schlafzimmer in der Bäckerei, waren im 1. Stock des Hauses „nach vorne“, zur Hauptstraße ausgerichtet. Für das Ehepaaar war der „Straßenlärn“ nachts dort unerträglich geworden.

So hat man still für sich die Entscheidung getroffen, das Privatleben in einen ruhigeren Ort zu verlegen, wo man dann auch nachts die Ruhe findet, die man braucht, um tagsüber den Kunden ein freundliches Gegenüber sein zu können.

  • Da man diese Entscheidung „für sich getroffen“, eine Begründung nicht publiziert hat, war das Grücht von einer wahrscheinlichen Schließung entstanden!

Es ist auch durchaus nicht so, dass man die Lärmverursacher einer bestimmten Nation zuordnen sollte, was aber tatsächlich durch die Betroffenen oft erfolgt.

Nein, es sind nicht nur Engländer, die z.B. bei einer vorüber gehenden Schließung der Strecke während der „Touristenfahrten“ sich dann auf den Bundesstraßen austoben. Da aber viele der anreisenden Ausländer sich der gerne benutzten englische Sprache bedienen, führt das dazu, dass man „die Engländer“ als Verursacher ausgemacht hat.

  • Es wäre ein Fehler, das „rücksichtslose Verhalten“ von Verkehrsteilnehmern, das man den „Touristenfahrern“ zurechnen kann, nur auf Engländer zu begrenzen!

Interessant ist, dass es aber auch Engländer sind, die sich über die momentan feststellbare Entwicklung der „Touristenfahrten“ hin zu „Terroristenfahrten“ beschweren und sich überlegen, den Fahrspaß den man eigentlich erleben wollte, in nächster Zeit entweder anderswo oder aber unter anderen Voraussetzungen erleben zu wollen.

Ich zitiere hier mal „Touristenfahrer“, die sich  nach eigenem Erleben zum Thema „Touristenfahrer“ auf „facebook“ in englischer Sprache geäußert haben. Bitte beachten: Das lässt nicht unbedingt auf deren Nationalität schließen!

Zunächst mal eine Stimme, die den Veranstalter der „Touristenfahrten“ anregen sollte, sich mal ein paar Gedanken zur Verbesserung des Gesamtablaufs zu machen. Die neue Regelung der „Zufahrt“, scheint nicht der „Stein der Weisen“ zu sein!

„Ich komme schon seit Jahren zum Ring (der erste Besuch war 2004) und ehrlich gesagt hat mich der heutige Tag davon abgehalten, jemals wieder zu „TF“ zu kommen. … Ich bin über den ganzen Tag 2 Runden gefahren und habe gefühlte Stunden angestanden, um zum Kreisverkehr zu kommen. - Und dann ist die Strecke gesperrt. - Ich will nicht wie ein Nörgler klingen, aber „TF“ ist für mich erledigt“

Nun folgt eine kleine Auswahl von anderen, unterschiedlichen Stimmen, von unterschiedlichen „Touristenfahrern“ (ins Deutsche übersetzt):

„Ich habe letztes Jahr aufgegeben, weil ich keine britische Versicherung mehr bekomme. Viel zu teuer. Es kostet ungefähr 1.500 „Englische Pfund“ hin und zurück – plus ein paar Reisetage.“

 

„Ich habe mehr als 20 Jahre lang „TF“ gemacht und 2021 mit dem Fahren aufgehört. Früher waren wir den ganzen Tag in Breidscheid und haben dort die Ein-/Azusfahrt benutzt. War perfekt!“

 

„...Ich kommer seit 2001. Jetzt ist das Ganze ein einziges Chaos. Ich bin nur 2 Runden gefahren. Sperrungen, schrecklichte Warteschlangen. Für mich muss es nächstes Jahr ein Track Day sein.“

 

„Mein Bruder, ich und ein paar Freunde sind heute mehrere Runden gefahren. Das einzige Problem war die sehr lange Warteschlange vor dem Start und vor dem Verlassen der Strecke. - Wir hatten wirklich viel Spaß!“

 

„Gestern gab es ziemlich viele Unfälle. Das Wetter war sehr wechselhaft, viele Autos sind auf dem Rasen gelandet.“

 

„Ich habe das Gefühl, das ist irgendwie die neue Normalität. Meistens.“

 

„Ich bleibe einfach bei Trackdays und fahre dabei normalerweise im Durchschnitt mindestens 30 Runden.“

 

„Ich muss nur von Nürburg aus zum Kreisverkehr kommen.“

So könnte ich von den Problemen der „Touristenfahrer“ immer weiter informieren. Das ist in der Hauptsache aber ein Problem, das der Veranstalter lösen muss.

  • Aber es gibt durch die „Touristenfahrten“ auch Probleme, die zu Problemen der Anwohner geworden sind!

Das Problem auf den Zufahrtstraßen zum Nürburgring muss aber die Polizei lösen, die dort leider kaum dort gesehen wird, wo sich die bekannten (!) neuralgischen Punkte befinden. Wenn die den Bürgern bekannt sind, sollte eigentlich auch die Polizei darum wissen.

Über ein anderes Problem habe ich in der Vergangenheit schon mal informiert, das z.B. durch den „Brexit“ entstanden ist.

Anzeigen wegen falschem Parken in Adenau u.ä., mit denen man die „Straffälligen“ nicht sofort erreicht, werden von den „Tätern“ nicht ernst genommen! - Sie werden auch nicht bezahlt  die Strafzettel weg geworfen - weil der „Bexit“ zu einer „Schutzwand“ geworden ist!

Aber die Polizei greift auch in anderen Fällen aktuell nicht unbedingt zu. Man scheint diese Entwicklung „aus politischen Gründen“ (?) übersehen zu müssen, die wirklich Ärger bei den Bewohnern im Nürburgring-Umfeld auslöst.

  • Warum werden z.B. nach einem Unfall auf einer Bundesstraße die Zulassungsschilder von den Unfallfahrzeugen von deren Nutzern abmontiert, bevor die Polizei eintrifft?

Bei der PI Adenau sollte man einmal darüber nachdenken.

Es geht nicht darum, dem Nürburgring-Besitzer eine gute Einnahmequelle zu zerstören, sondern es geht darum, im Umfeld des Nürburgrings für deren Bewohner und für normale Verkehrsteilnehmer wieder eine gewisse Normalität herzustellen.

  • Da genügt es nicht, z.B. die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf der B 258 um 10 km/h, von 80 auf 70 km/h zu senken!

Man hat eine Aufgabe zu erfüllen und sollte sich darum bemühen!

  • Bitte Normalität herstellen!

Mehr nicht! - Aber bitte auch nicht weniger!

MK/Wilhelm Hahne
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