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Beim Schreiben fehlte mir irgendeine Zahl. Sicherlich war sie unwichtig, aber es war wichtig sie zu kennen. So habe ich dann – nach einigem Überlegen – in einer VLN-Statistik gesucht und auch gefunden. Beim Suchen bin ich aber hier und da „hängen geblieben“, weil mir zu Namen und Zahl etwas einfiel So bin ich dann auf die Idee gekommen, meinen Lesern mal einen Anstoß zu geben, selber darin „herum zu surfen“!. So sagt man heute wohl. Die Statistik über die Klassensiege der Fahrer, die jemals an VLN-, bzw.NLS-Rennen seit 1977 teilgenommen hat, findet man – passend zu dieser Geschichte – wenn man HIER einfach mit der „Maus“ klickt. Jedem Leser wird beim Scrollen über Namen und Zahlen unterschiedliche Erinnerungen haben. Jedem kann dazu aber nur etwas einfallen, wenn er „mal dabei war“. Selbst auch wer „neu“ ist, wird er hier angeregt werden, mal über Dieses oder Jenes nachzudenken. - Viel Spaß beim Stöbern und Denken! - Und nun zu dem, was mir dazu einfiel, der ich ab dem ersten VLN-Rennen im März 1977 aktiv mit dabei war.
VLN-Statistik: Anstoß für Erinnerungen an „damals“!
Wen große Zahlen interessieren, der muss „oben“ anfangen. Für mich waren aber die „kleinen Zahlen“ interessanter. Weil damit schon mal „große Namen“ verbunden sind, die zwar schon mal, aber immer seltener bei dieser Langstrecken-Rennserie antreten, die auch eigentlich mehr für Amateure gedacht war. Darum habe ich in der Statistik „unten angefangen“.
Aber, - aber… - Wenn man die Klassen-Sieger-Statistik auf der VLN-Internetseite aufruft, findet man die auch nach Fahrern und Herstellern geordnet. Obwohl mich primär die Fahrer-Statistik interessierte, habe ich einen schnellen Blick auf die Hersteller-Statistik geworden. - Ab 1977!
Da erstaunte es mich schon auf den ersten Blick, dass bei den Herstellern BMW mit 2.222 Klassensiegen diese Statistik anführt, gefolgt von Porsche mit 1.582 Klassensiegen!
Kurz nachgedacht! - Die Statistik ist zwar ordentlich geführt, vermittelt aber dem interessiert Suchenden trotzdem ein falsches Bild. - Oder einen falschen Eindruck!
BMW und Porsche waren bei der VLN/NLS die Hersteller, die immer wieder über Jahre so genannte „CUP-Klassen“ eingesetzt haben. Wer kann denn in einem BMW- oder Porsche-Cup schon gewinnen? - Zwangsweise (!) ist das immer ein BMW oder Porsche!
- Darum empfinde ich persönlich diese Statistik als nicht unbedingt aussagekräftig!
Da werte dann z.B. ich, der auch in der Vergangenheit oft mit Opel-Fahrzeugen unterwegs war, die Zahl der Opel-Klassensiege mit 884 als bedeutend wertvoller!
So wird man aber auch auf einen Punkt aufmerksam, der die Anzahl der Fahrer-Klassensiege in so einigen Fällen dann ein wenig anders empfinden lässt. Sie erscheinen – bei manchen Fahrern – in einem anderen Licht, weil die Frage auftaucht:
- Wie oft startete dieser Fahrer eigentlich ohne jede Konkurrenz, da er der einzige Starter in der Klasse war? - Man wird dann in dieser Statistik auch als „Klassensieger“ gezählt. - Klasse?
Aber schauen wir zunächst mal in die Statistik, die wirklich gut geführt wurde. Die Zahl der jeweiligen Klassensiege ist exakt festgehalten. - Wir beginnen also mal „ganz unten“.
Der Letzte in dieser Statistik ist Finn Zulauf, aus Königsstein im Taunus mit einem Klassensieg. Er beendet deshalb die Statistik, weil die nicht nur nach Anzahl der Klassensiege, sondern auch innerhalb einer solchen Gruppe alphabetisch geordent ist. „Z“ ist nun mal der letzte Buchsstab im Alphabet.
So stoße ich dann auch schnell auf den Namen Jürgen Zerha. Bei dem kann sich nur um einen – auch mir gut – bekannten freien Fotografen handeln, der für die Motor-Presse in Stuttgart viel fotografierte, aber – so meine ich – im Bergischen Land wohnt, bzw. wohnte wo ich ihn auch schon mal besucht habe. - Nicht in Leonberg. - Er wohnte – so erinnere ich mich - in der Nähe von Rainer Braun.
Jürgen war immer ein richtiger Alfa-Romeo-Fan. Da könnte ich mir gut vorstellen, dass er diesen einen Klassensieg in der VLN mit einem Alfa errungen hat. - Aber: Ich weiß es nicht!
Als ich dann weiter scrolle, stutze ich nur kurz, als ich auf den Namen Wolff – mit „zwei ff“ stoße. Aber der Vorname stimmt nicht und auch nicht der Wohnort. „Toto“ Wolff hat auf der Nordschleife auch niemals einen Klassensieg errungen. Ich erinnere mich da nur an „Kernschrott“! - Mal war es ein Opel-Astra, mal – dann aber „ohne VLN“ - ein Porsche.
Aber hätten Sie gewusst, dass Markus Winkelhock aus Schorndorf – ja, dieser bekannte Markus – mal einen Klassieg bei einem VLN-Lauf errungen hat? - Ich erinnere mich z.B. nicht, dass der Sohn von Manfred Winkelhock bei der VLN schon mal dabei war!
- Das Lesen und Scrollen in der VLN-Statistik bildet eben!
Caspar von Zitzewitz aus Kronberg im Taunus und Prinz Leopold von Bayern, München, haben auch schon mal einen Klassen-Sieg bei der VLN errungen. Auch einen Steve Soper (GB) findet man mit einem Klassensieg in der VLN-Statistik!
Ich merke, dass ich so nicht weiter machen kann. Wenn ich jeden „großen Namen“ – oder einen, der „mir etwas sagt“ – auch nur kurz beschreibe, wird diese Geschichte vie-e-e-e-l zu lang. - Ich muss also etwas schneller scrollen!
- Es gibt allein 21 Fahrer mit Namen Müller, die je einen Klassensieg errungen haben!
Natürlich sollte man erwähnen, dass es auch erfolgreiche Frauen in der VLN gab, bzw. jetzt auch in der NLS gibt. Wobei ich persönlich über Jahre hin den Eindruck gewonnen habe, dass gerade Frauen im Langstreckensport eine besondere Fähigkeit ausspielen können: Sich gut einteilen zu können! - Sie „powern“ sich nicht in den ersten Runden aus, sondern teilen ihre Kräfte klug ein! - Frauen eben! - Wie z.B. Lena Strycek, die Tocher des AvD Sportpräsidenten.
Sabine Schmitz hat in der VLN-Langstreckenserie mit z.B. 53 Klassensiegen, deutlich mehr Erfolge heraus gefahren. Aber es waren auf der Nürburgring-Nordschleife in dieser Langstreckenserie mit Tradition auch eine Vanina Ickx, eine Ellen Lohr, eine Claudia Hürtgen und eine Annette Meeuvissen mit Klassensiegen unterwegs.
Nun zu anderen „großen Namen“:
Olaf Manthey wurde z.B. mit 53 Klassensiegen erfasst. Auch einen Hermann Tilke, Aachen sollte man erwähnen, der in seiner VLN-Zeit 37 Klassensiege heraus fuhr und u.a. von der Nürburgring GmbH den Auftrag erhielt, die beiden Versionen einer Schikane am Nürburgring zu entwickeln. Die auf dem GP-Kurs, bevor es auf die Nordschleife geht. Dann hat er sich mit dem Rennstreckenbau in aller Welt beschäftigt. Sogar in China gibt es eine Tilke-Rennstrecke.
Dazu eine ganz persönliche Anmerkung: Ich mag die Tilke-“Retorten“-Rennstrecken nicht, bei denen man mit einer Streckenmarkierung farblich darstellen muss, um die Fahrer dann zu bestrafen zu können, die sonst „unbestraft“ auf die eigentliche Fahrbahn zurück kommen könnten. - Eine Vorstufe zum „SIM-Racing“?
Zu den Rennfahrern, die auch mal bei der VLN unterwegs waren, zählt z.B. auch mein Bruder Hubert Hahne – vor mehr als 5 Jahren gestorben - der sich in der VLN-Statistik genauso mit einem Klassensieg verewigt hat, wie meine Neffe Felix – übrigens ein guter Fotograf ( !)- ein Sohn meines Bruders Armin. Da war mein Neffe Jörg van Ommen (der Sohn meiner Schwester) mit 6 Klassensiegen erfolgreicher. Mit der gleichen Anzahl Klassensiege ist auch mein Bruder Armin Hahne in der VLN-Statistik notiert.
Man findet dort auch einen Kalli Hufstadt – wer erinnert sich nicht gerne an ihn? – oder einen Willi Bergmeister, in dessen VW-Betrieb im rheinischen Langenfeld, Michael Schumacher zum Kfz-Mechaniker ausgebildet wurde. - Jawohl, er hat eine entsprechende Lehre erfolgreich dort abgeschlossen! - Sein Bruder Ralf übrigens nicht!
Michael Bartels und Christian Abt sind in der Statistik auch mit je 3 Klassensiegen zu finden
Ich möchte auch den Stuntman Jürgen Baumgarten erwähnen, der in der VLN mit einem Opel Astra, mit Hilfe der Hamburger „Astra“-Brauerei seine Runden drehte und Klassensiege einfuhr, wenn er nicht gerade die Skischanze in Garmisch mit dem Motorrad hinunter sprang. - Heute beschäftigt er sich – natürlich erfolgreich - mit einem Ölhandel: „JB – GERMANOIL“.
Auch der großartige Rennfahrer und artige DMSB-Präsident, Hans-Joachim Stuck, ist mit sehr guten 12 Klassensiegen in der Statistik festgeschrieben. Dort finden sich auch Namen wie Kelvin van der Linde oder Andreas Bovensiepen.
- Man muss nur in dieser Statistik scrollen – und man scrollt durch die erinnerungswürdige Vergangeheit der VLN.
Diese Langstreckenserie hat wirklich eine Vergangenheit, auf die sie stolz sein kann!
Ich persönlich hoffe, dass sie als NLS auch eine Zukunft hat!