Susie Wolff, geb. Stoddart: „Trau dich anders zu sein“!

Susie Wolff, die ehemalige DTM-Fahrerin und Ehefrau von „Toto“ Wolff traut sich was. Sie macht etwas, was man ihr nicht zugetraut hätte. Sie ist in der Saison 2018/19 in der Formel E-Serie nicht nur Teamchefin, sondern auch Teilhaberin beim in Montecarlo angesiedelten Venturi-Team und tritt damit praktisch gegen das neue Mercedes Formel-E-Team an, das von ihrem Mann, „Toto“ Wolff geleitet wird. - Nachdem Suzie Wolff 2017 Mutter geworden war, hatte man eigentlich gedacht, dass sie im Motorsport nicht mehr unbedingt irgendwo das Zepter schwingen würde. Aber sie sagt es nicht nur anderen, sondern sie macht es auch selbst zu ihrem Leitspruch, den sie – als Schottin – natürlich in ihrer Muttsprache promotet: „Dare to be different“.  Damit möchte sie jungen Mädchen Mut machen „anders zu sein“, z.B. nicht eine Karriere im Kunsteislauf oder Tennis anzustreben, sondern eine im Motorsport. - Susie Wolff hat gezeigt – und macht weiter deutlich - dass das auch als Frau möglich ist.

Susie war, damals noch mit ihrem Geburtsnamen Stoddart, nicht nur einige Jahre in der DTM unterwegs und machte dort – wie man so sagt – „eine gute Figur“. Sie hat dort in sieben Jahren, ab 2006 in sieben Jahren 71 Rennen bestritten.

Ich habe mich damals gefragt, warum ihr der wirklich große Durchbruch dort nicht gelungen ist, denn rein optisch machte sie – aus meiner Sicht – alles richtig. Ihre eigentlich Schwäche war als Zuschauer nicht auszumachen: Sie war nicht „gut genug auf der Bremse“. Sie hatte zwar das richtige Gefühl für den richtigen Bremspunkt, brachte aber gerade in der Anfangsphase des Bremsvorgangs nicht genug Kilogramm Druck aufs Bremspedal.

Nach ihrer Hochzeit 2012 mit „Toto“Wolff, war sie dann Testfahrerin beim Williams Formel 1-Team, bei dem ihr Mann Teilhaber war. Als sie dann 2015 ihre Motorsport-Karriere beendete, dachte man dann: Das war‘s dann wohl!

Susie Wolff wohnt zusammen mit ihrem Mann in England. Von da aus ist es nicht weit bis zur Zentrale des Mercedes Formel 1-Teams, die sich „gleich nebenan“ befindet. Die Wolff‘s haben zwar noch ein Haus in der Schweiz, nahe dem Bodensee, aber „Toto“ wurde dort nur sehr selten gesehen. Ab und an tauchte allerdings Susie dort auf, aber nur, um mit ihrem gemeinsamen Steuerberater Gespräche zu führen.

„Toto“ konzentriert sich inzwischen ganz auf den Einsatz des Mercedes Formel 1-Teams und wird zusätzlich auch demnächst den Einsatz des Formel E-Teams von Mercedes leiten. Susie und „Toto“ werden so in nächster Zeit nicht nur als Ehepaar zusammen verreisen, sondern sich auch an den Rennstrecken treffen können, auf denen die Formel E-Läufe ausgetragen werden.

Venturi, das Team, bei dem nun Susie Wolff nicht nur Teamchefin, sondern auch Teilhaberin ist, gehört Gildo Pastor, einem Mann, dessen Familie ihr Milliarden-Vermögen mit Immobilien in Montecarlo gemacht hat, der nicht nur das Venturi-Team gründete, sondern ein richtiger Autofan ist. Mir fiel er auf, als er sich vor langer Zeit drei Vorserienwagen von Bugatti kaufte, die von Giugiaro im Auftrag vom damaligen Bugatti-Chef, Romano Artioli, entstanden waren. - In der Vor-VW-Zeit!

Aus diesen drei Prototypen ließ Gildo Pastor zwei fahrfertige Bugatti vom Typ EB112 machen, von denen er einen verkaufte und mit dem anderen – ab und an – in Montecarlo unterwegs war.

Gildo Pastor, der Venturi-Chef, ist von den Qualitäten dieser Susie Wolff als Teamchefin total überzeugt und der Meinung:

„Sie wird Venturi an die Spitze führen.“

Er ist auch von ihrem gleichzeitigen Einstieg als Teilhaberin beeindruckt, weil das dafür spricht, dass sich die Ehefrau von „Toto“ Wolff total mit dem Venturi-Team identifiziert.

Dort arbeitete man bisher auf technischem Gebiet eng mit Mercedes zusammen, wird aber wohl nun enger bei Audi angelehnt sein, wo – wie man hört – für die neue Saison sehr effektive Elektromotoren entwickelt wurden. Und mit der aktuellen Verpflichtung von Felipe Massa hat Venturi sicherlich auch einen guten Griff getan.

Mal sehen, auf welchem Niveau Susie und „Toto“ Wolff sich in der Formel E-Szene 2018/19 in Szene setzen.

Das wird doch hoffentlich nicht zu einer Ehekrise führen?

MK/Wilhelm Hahne

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