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Bei der VLN – betrachtet man sie als Serie - hat sich, gerade im Hinblick auf die Saison 2020, einiges getan. Es gibt praktisch zwei Veranstalter-Organisationen: Veranstaltergemeinschaft Langstreckenmeisterschaft Nürburgring e.V. & Co. OHG in Verbindung mit der VLN VV GmbH & Co. KG (VLN Veranstaltungs- und Vermarktungsgesellschaft). In der Ausschreibung werden sie dann „nachfolgend“ als „VLN“ bezeichnet. Die handelnden Personen sind darin mit Ralph-Gerald SCHLÜTER, Generalbevollmächtigter VLN oHG, Michael BORK, Leiter Sport + Renndirektor VLN oHG, Volker STRYCEK, Leiter Technik VLN oHG und Christian STEPHANI, Geschäftsführer VLN VV benannt. - Für den jetzt am kommenden Samstag stattfindenden „VLN Probe- und Einstelltag“ ist dagegen nur die VLN VV GmbH & Co.KG, Otto-Flimm-Str., 53520 Nürburg als Veranstalter verantwortlich. - Darüber soll hier geschrieben werden, aber auch über einen Teil der allgemeinen VLN-Ausschreibung 2020, in der wohl bisher der Abschnitt, „2.1 Einzelheiten zu den Titeln und Prädikaten der Serie“, überlesen wurde. - Da zunächst mal der „Probe- und Einstelltag“ durchgeführt wird, soll diese Geschichte damit beginnen:
VLN VV GmbH & Co.KG: Nicht nur schwach im Rechnen!
„Der VLN Probe- und Einstelltag ist die ideale Möglichkeit für alle Motorsport-Teams und Trackday-Fahrer sich auf die Saison 2020 vorzubereiten.“ - Das meint der im Titel genannte Veranstalter. - Aus seiner Sicht ist das auch verständlich, denn in der Ausschreibung zum „VLN Probe- und Einstelltag, ganztägig Kurzanbindung und Nordschleife“ am 14. März 2020 ist auch zu lesen:
„Ab dem 07.03.2020 beträgt das Nenngeld 1.600,00 €. Die Leitplanken- und Streckenschäden sind im Preis nicht inkludiert und werden gesondert in Rechnung gestellt.“
Was so ein Samstagsausflug – am 14. März – also per Saldo kosten wird, das weiß man erst am Ende des Tages. Da werden bei einer zeitlichen Streckennutzung von 8 Stunden schon ein paar Reifen ihr Profil verlieren, wenn man nicht auf Slicks unterwegs ist. Auch der Benzinverbrauch wird – bei den aufgerufenen Spitzenpreisen des Nürburgring-Pächters – sicherlich auch mit einem nicht kleinen Betrag die Gesamtkosten deutlich erhöhen.
Wobei sich die Frage stellt:
- Wie viele Runden kann man unter Berücksichtigung der notwendigen Wartungsarbeiten, Boxenstops und Fahrerwechsel usw. überhaupt in 8 Stunden fahren?
Da kann man rechnen wie man will:
- Würde man während der offiziellen „Touristenfahrten“ zu Wochenend- und Einzelrunden-Preisen unterwegs sein, würde man in 8 Stunden niemals 1.600 Euro verfahren können!
Warum sollte man also – wie es lt. Ausschreibung erlaubt ist – mit einem normalen, im Straßenverkehr zugelassenen Serien-Automobil am 14. März bei den Probe- und Einstellfahrten dabei sein?
Es heißt zwar zur im Internet verfügbaren Ausschreibung:
„Zugelassen sind alle Tourenwagen und GT-Fahrzeuge.
Teilnahmeberechtigt sind alle Personen ab 18 Jahren mit Führerschein.“
Bei grob überschlägiger Rechnung kann man solche „Probefahrten“ in jedem Fall preislich günstiger während der „Touristenfahrten“ vornehmen. Denn andere Passagen der Ausschreibung sollten nicht übersehen werden:
„Fahrer- und Beifahrerkleidung: Es gelten die allgemeinen DMSB Sicherheitsvorschriften und Erläuterungen zur Fahrerbekleidung. Diese sind im DMSB Handbuch 2020 (Veröffentlichung Mitte Februar) veröffentlicht.
Überrollvorrichtung: Es gelten die allgemeinen DMSB Sicherheitsvorschriften und Erläuterungen zu Überrollvorrichtungen. Diese sind im DMSB Handbuch 2020 veröffentlicht.
Sitze: Es gelten die allgemeinen DMSB Sicherheitsvorschriften und Erläuterungen zu Sitzen. Diese sind im DMSB Handbuch 2020 veröffentlicht.
Zeitnahme: Es erfolgt keine Zeitnahme, da die Veranstaltung nicht zur Erreichung der
Höchstgeschwindigkeit dient und Wettfahrten verboten sind.“
Dazu muss man dann erst rd. 10 Seiten im DMSB-Handbuch lesen, nachdem man die unter den fast achthundert Seiten des Buches gesucht hat.
Man kann nicht sicher sein, als „Normalo“ überhaupt zugelassen zu werden. - Erfüllt ein normales Serien-Automobil überhaupt die motorsportlichen Ansprüche des DMSB, der in dieser Saison sogar die vorderen Bremsanlagen von Serienautomobilen für den Einsatz bei VLN-Rennen durch die „Eigenkonstruktionen“ der Teams „verbessern“ lässt?
Und wem ist schon aufgefallen, dass dieser Langstrecken-„Serie“ vom DMSB für 2020 kein Meisterschaftsstatus eingeräumt wurde? - Man findet das unter „2.1 Einzelheiten zu den Titeln und Prädikaten der Serie“ bestätigt. - Während in der „vorläufigen“ Ausschreibung noch Anfang des Jahres noch als Titel zu lesen war:
„VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring 2020“
...ist daraus in der nun gültigen - vom DMSB abgesegneten - Ausschreibungs-Version die…
„Nürburgring Langstrecken-Serie 2020“
..geworden. Einen VLN-Meister kann es also offiziell in 2020 nicht mehr geben! - „Meister“ gibt es nur noch in der „Historie“.
Die aber auch eigentlich keine sind, weil die damals tätige VLN-Organisation vorher niemals bereit war, für das Prädikat des DMSB zu einer „Langstreckenmeisterschaft“ die geforderten Gebühren zu zahlen.
- Der DMSB hat mit den genehmigten Ausschreibungen aber bisher immer eine entsprechende Bezeichnung durch die VLN-Organisation anerkannt! - Oder wurde das in Frankfurt übersehen?
Aber auch aktuell versucht die neue Führung einer neuen, überarbeitete VLN-Serie, diese auf den Internetseiten marketinggerecht immer noch mit der wohl persönlichen Auffassung der Verantwortlichen so zu verkaufen:
„Die größte Motorsportmeisterschaft der Welt“
Dabei ist gerade jetzt – in 2020 - klar geworden, dass nur noch eine „Serie“ von neun Einzel-Rennen übrig geblieben ist, die allerdings unter der markenrechtlich geschützten Darstellung eines „schmutzigen Kochlöffel“ durchgeführt wird. - Von Meisterschaft keine Spur!
Wem das schmeckt, der sollte sich am 14. März 2020 trotz der entsprechenden Kosten darauf vorbereiten!