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Der AvD Oldtimer Grand-Prix wird vom 7. - 9. August 2020 am Nürburgring durchgeführt. Die unterere Gesundheitsbehörde der Kreisverwaltung Ahrweiler hat für diese Veranstaltung dem Nürburgringpächter in der derzeitigen Corona-Situation eine Ausnahmegenehmigung von 5.000 Zuschauern pro Veranstaltungstag bei Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln zugestanden.
Der Geschäftsführer der Nürburgring 1927 GmbH & Co. KG meint dazu:
„Zuschauer sind ein bedeutender Faktor einer jeden Veranstaltung. Sie sorgen für die einzigartige Atmosphäre. Wir freuen uns, sind uns in diesen Zeiten aber auch der besonderen Verantwortung bewusst."
Das rheinland-pfälzische Gesundheisministerium stellt fest:
Die Zuschauerzahl halte man für zu hoch. Sie sei aktuell nicht im Sinne der Corona-Bekämpfungsverordnung des Landes, die eigentlich bei Veranstaltungen unter freiem Himmel nur 350 Zuschauer zulasse.
Und ergänzt:
„Es handelt sich um eine Entscheidung der Kreisverwaltung Ahrweiler, die diese auf Grundlage ihrer eigenen Bewertung auch verantwortet.“
Die Nürburgring 1927 GmbH & Co. KG bietet an:
„Wer das Spektakel vor Ort erleben möchte, kann ab sofort sein Ticket zu günstigen Konditionen erwerben. Zwischen 14 Euro (Freitag) und 32,50 Euro (Wochenende) gibt es unter www.nuerburgring.de/ogp ein Tribünenticket. Kinder und Jugendliche bis 17 Jahre sind kostenfrei, jedoch muss für sie als Besucher ein personalisiertes 0,00 € Sitzplatzticket gebucht werden.“
Außerdem im Angebot:
„Für alle, die den AvD-Oldtimer-Grand-Prix aus einer besonderen Perspektive erleben möchten, gibt es die VIP-Tickets ab 229,00 €. Die Coca-Cola business°lounge, oberhalb der BMW M Power Tribüne, bietet besten Blick auf die Start- und Zielgerade und in die Boxengasse. Auf dem eigenen Balkon der Lounge befinden sich gepolsterte und überdachte Sitze. Kulinarische Köstlichkeiten in Verbindung mit erstklassigem Service sorgen hier für ein extravagantes Motorsport-Erlebnis.“
Der DMSB, vertreten durch Hans-Gerd Ennser, der im DMSB-Präsidium für den Automobilsport zuständig ist, ist der Meinung:
„Mit der Zulassung von Zuschauern haben die zuständigen Behörden ermöglicht, dass wichtige Erfahrungen gesammelt werden können. Wir beobachten und begleiten das Geschehen am Ring natürlich intensiv, weil dies ein wichtiger Schritt hin zu einer neuen Normalität sein könnte. Der Nürburgring hat mit renommierten Experten hart daran gearbeitet, ein tragfähiges Konzept zu erarbeiten, das nun der ersten Bewährungsprobe ausgesetzt wird. Im Dachverband der deutschen Motorsportler erhoffen wir uns von diesem Event ein positives Signal, das auch anderen Veranstaltern Mut machen sollte. Gerade im Breitensport gibt es schon wieder viele Motorsportveranstaltungen die beweisen, dass unser Sport auch unter Corona-Bedingungen möglich ist. Die Zulassung von Zuschauern könnte gewissermaßen das i-Tüpfelchen auf diesem Prozess sein.“
Zwei Motor-KRITIK-Leser haben dazu gegenüber der Ministerin für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie des Landes Rheinland-Pfalz zum Ausdruck gebracht:
„Sie werden sich ja wohl nicht vom Kreis auf der Nase herumtanzen lassen!
Wir alle geben unser Bestes, um Corona nicht hereinzulassen und der lange Arrm des "Investors" schafft es, insgesamt an den drei Tagen 15000 potentielle "Gefährder"genehmigt zu bekommen, ein Skandal sondergleichen. Wie wollen Sie es vertreten, wenn dann demnächst die Hocheifel der nächste „hotspot“ ist?„
RTL.de meldet aktuell, heute, am 4. August, um 14:21 Uhr:
„Die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen in Rheinland-Pfalz ist am Dienstag deutlich gestiegen. Die Gesundheitsämter meldeten 7601 Fälle (Stand 10:30 Uhr), 59 mehr als am Montag. ‚Auch wenn ein Teil dieser Fälle duch die kommunalen Gesundheitsämter am Montag vom Wochenende nachgemeldet wurde, zeichnet sich nun doch auch in Rheinland-Pfalz die Gefahr stärker steigender Infektionszahlen ab‘ erklärte das Gesundheitsministerium.“
Der Motor-KRITIK-Kommentar findet sich schon im Titel zu dieser Zusammenfassung!