Gespeichert von wh am
Das Lindner-Hotel hat aus meiner Sicht schon ein Stück der insgesamt unglücklichen Geschichte am Nürburgring mit geschrieben. Es war schon beim Bau, dann durch den Pachtvertrag-Inhalt, ein Stück des „Nürburgring-Skandals“, der durch das „visionäre Handeln“ von Provinz-Politikern ausgelöst wurde. Natürlich war der Geschäftsführer der landeseigenen Nürburgring GmbH da nicht unbeteiligt. Da wurden Grundstücksgrenzen gegenüber der eigentlichen Planung versetzt. Da gab es zunächst nur eine Teil-Baugenehmigung zum Ausschachten. Dann gab es eine weitere Teilgenehmigung. - Wie man das eben so macht, wenn man sich als „König Kurt“ bezeichnen lässt. Aber danach bestimmte ein Otto Lindner – Jahrgang 1929 – wer mit dem Hotel wirklich Geld verdiente. Das änderte sich auch nach einer ersten Vertragsüberarbeitung durch den späteren Geschäftsführer Carsten Schumacher nicht, der übrigens auch während seiner Arbeitswoche im Lindner-Hotel am Nürburgring wohnte und mittags dort meistens nur einen Salat gegessen hat. - Das ist nun alles Geschichte! - Exakt ab dem 1. Oktober 2025. - Zu diesem Termin war der legendäre Vertrag „ausgelaufen“. „Anpassungen“ waren zwar schon bei Hotel und Ferienpark Nürburgring im August 2025 erfolgt, aber bisher nicht publiziert worden. Motor-KRITIK-Leser finden nachstehend eine Zusammenfassung von – auch bisher unbekannten – Änderungen und Maßnahmen.
Lindner am Ring: „Ene, mene, muh und raus bist du!“
Wir gehören bei Motor-KRITIK sicherlich zu den Wenigen, die beim Bau des großen, neuen Hotels am Nürburgring mit Otto Lindner, dem Maurer, dann Architekten und später Besitzer des ersten Lindner Hotels, das in Düsseldorf als „Lindner Hotel Seestern“ benannt war, persönlich nicht nur gesprochen, sondern sich auch in Details – zum Projekt und Familie - ausgetauscht haben. Das war vor Abschluss eines Pachtvertrages.
Ich wollte damals einen Eindruck von dem Mann gewinnen, dessen Firma dieses neue Hotel am Nürburgring bewirtschaften würde. Ich habe mehrfach per E-Mail um einen persönlichen Kontakt gebeten, der aber über die Presseabteilung der Düsseldorfer Firma nicht zustande kam.
- Ich habe die jeweilige, sicherlich „feine“ Art der Ablehnung, nicht hin genommen und weiter nachgefragt!
So klingelte dann eines Tages bei mir das Telefon und der Anrufer meldete sich mit „Lindner“. Natürlich hatte ich mich bei Annahme des Telefongesprächs mit meinem vollem Namen – Vor- und Zunamen - gemeldet und fragte darum auch direkt nach dem Vornamen des Anrufers.
„Den sage ich nicht!“, war die unerwartete Antwort des Anrufers.
Nun hatte ich mich natürlich lange vor diesem ersten Kontakt über die Firma – und die Familie – informiert, die nicht nur einem Düsseldorf Hotel inzwischen den Vornamen „Lindner“ gab.
Darum wusste ich, dass es Söhne gab, die zumindest als zweiten Vornamen den Namen „Otto“ trugen, der auch der Vorname des eigentlichen Gründers der ursprünglichen Firma – und nun - Hoteliers war. Aber ein Sohn war auch mit Otto als Rufnamen benannt.
Doch der Anrufer aus Düsseldorf war nicht bereit seinen Vornamen zu nennen. Seine Erklärung dazu war:
„Ich bin der Einzige, der in dieser Firma etwas zu sagen hat“! - Punkt. Ausrufezeichen!
Ich habe aber auf Nennung seines Vornamens bestanden!
Mit dieser kleinen Auseinandersetzung haben wir dann so die ersten Minuten unseres ersten Telefon-Kontakts verbracht. Eine Situation, die ich vorher niemals und auch nachher niemals mehr erlebt habe.
Dann, nachdem er festgestellt hatte, dass wir altersmäßig nur knapp vier Jahre auseinander waren, wir also wahrscheinlich ähnlich „tickten“, hat er sich dazu entschlossen, sich als „Otto“ – der „einzig richtige Otto“ – mir vorzustellen.
Das war der überraschende Beginn eines Gesprächs, in dem mir Otto Lindner dann klar machte, was er z.B. von der Bedeutung eines Hubschrauber-Landesplatzes auf dem Hotel-Neubau am Nürburgring halten wurde:
„Dieser ganze Firlefanz interessiert mich nicht! - Mich interessiert nur die Basis des Pachtvertrages. Wenn die stimmt, nur dann werde ich dieses Hotel bewirtschaften. Ich bin schließlich nicht gezwungen es zu machen!“
So hatte dann schließlich der abgeschlossene Vertrag einen Charakter, unter dem die/der Verpächter praktisch ein Jahrzehnt gelitten haben!
Am 1. Januar 2020 ist der Gründer der Hotelkette Lindner in der Schweiz verstorben. Wie sich dann die Lindner Hotels AG entwickelte hat gezeigt, dass es nicht genügt, den Vornamen Otto zu tragen.
- Die Lindner-Hotelkette musste eine Insolvenz in Eigenverwaltung hinnehmen, von der aber – so die offizielle Darstellung – das Lindner-Hotel am Nürburgring nicht betroffen war!
Motor-KRITIK hat dann nicht nur als Erster, sondern (wahrscheinlich) auch als Einziger darüber im August 2025 darüber informiert, dass das Feriendorf am Nürburgring, bis dahin von der Firma Lindner bewirtschaftet, wurde, nun auch von der aktuellen Besitzgesellschaft, bzw. deren Pächterfirma verantwortet wird.
- Hier in Motor-KRITIK wurden exklusiv die entsprechenden Fotos von einem Austausch der Hinweis-Schilder eingestellt!
Es ist kein Zufall, dass hier in Motor-KRITIK nun auch optisch dargestellt werden kann, dass der Name „Lindner“ am Nürburgring definitiv nun „out“ ist! - Aber tatsächlich wurden auch von mir erste Anzeichen übersehen, so dass meine Information zwar relativ spät erscheint, aber immer noch die erste Information der Öffentlichkeit zu diesem Thema ist.
Was gleichzeitig beweist, dass man auch als Journalist mit Brille nicht immer alles mit bekommt. Denn es wäre schon im August eine optische Veränderung am so genannten „Lindner-Hotel“ wahrnehmbar gewesen. Ich habe sie sogar fotografiert und die Fotos auf diesen Motor-KRITIK-Seiten veröffentlicht. - Aber niemand hat die Veränderung bemerkt. - Leider auch ich nicht!
Hier zwei Fotos aus August 2025, denen ich zwei Fotos aus Dezember 2024 folgen lasse. Zu diesem Zeitpunkt – exakt am 24. Dezember 2024 – hatte ich erfahren, dass die Lindner Hotels AG in Düsseldorf einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung gestellt hatte. - Unklar ist mir, warum von allen Beobachtern die bereits im August 2025 vorgenommenen Änderungen bisher übersehen worden sind, weil sie – aus meiner Sicht – durchaus von Bedeutung sind.
- Eine Veränderung – auch wenn sie sicherlich fest eingeplant war - wurde von Seiten des aktuellen Nürburgring-Besitzers bis heute nicht publiziert!
Was zwar verwundert, aber für meinen „Flüchtigkeitsfehler“ keine Entschuldigung ist!
Bereits am 26. August 2025 wurde die im Dezember 2024 angemeldete, im März 2025 aber erst umgesetzte Insolvenz in Eigenverwaltung der Lindner Hotels AG, Düsseldorf abgeschlossen. Dazu traf der Generalbevollmächtigte der Lindner Hotels AG, Dr. Frank Kebekus dann folgende Feststellung:
„Wir haben den Sanierungsprozess in einer wirtschaftlich angespannten Zeit mit Konsequenz und Klarheit innerhalb kurzer Zeit umgesetzt. Dass die Lindner Hotels AG nun wieder uneingeschränkt handlungsfähig ist, ist ein großer gemeinsamer Erfolg.“
Zu diesem Termin wurde auch von Lindner-Seite deutlich gemacht, dass man die Bewirtschaftung des Hotels am Nürburgring aufgeben würde, da hier der Vertrag noch in diesem Jahr auslaufen würde. - Diese Entscheidung betraf übrigens auch ein Hotel auf Sylt, weil dort ebenfalls ein Vertrag auslief..
- Erst jetzt bin ich bei meinen Recherchen darauf gestoßen, nachdem leider auch ich die optischen Veränderungen am Nürburgring-Hotel bisher übersehen hatte.
Exakt zum 30. September 2025 wurde nun nach meinen letzten Informationen der Pachtvertrag mit der Lindner Hotels AG, Düsseldorf beendet. Die Schriftzüge an der Auffahrt zum Hotel, aber auch die an der Seitenfläche des Hotels sind korrigiert, wie meine Fotos zeigen. Die aktuellen Fotos wurden gestern, am 2. Oktober 2025 gemacht.
- Es fehlt z.B. das „MANAGED BY LINDNER“. - Die „Lindner-Aera“ am Nürburgring ist Geschichte!
Die Bewirtschaftung des großen Hotels und Ferienparks wird nun auch in das große Misch-Angebot der Nürburgring 1927 GmbH & Co. KG eingebaut werden, die inzwischen „krakenartig“ im weiten Umfeld des Nürburgrings ihre Muskeln spielen lässt.
- Es ist erstaunlich, wie sehr da das politische Umfeld „mit spielt“!
Die zusätzliche Bewirtschaftung von Gastronomiebetrieben oder die neue Errichtung einer Bowling-Bahn zählt sicher nicht zu dem Konzept, das zum Verkauf des Nürburgrings an eine „capricorn“-Firma geführt hätte und wird darum sicherlich eine endgültige Beurteilung des Nürburgring-Verkaufs – der vor rd. 10 Jahren erfolgte (!) - durch die EU-Kommission nicht gerade beschleunigen!
- Wurde vielleicht mit Rücksichtnahme darauf, auf eine Information der Öffentlichkeit über die neuen Veränderungen verzichtet?
Am Nürburgring arbeitet man übrigens – wie auch andere Beispiele zeigen - nach dem Motto der „alten“ RLP-Landesregierung eines „König Kurt“ Beck, der seine Aktionen gerne unter den Wahlspruch stellte:
„Wir machen es einfach!“
Achten Sie, lieber Leser, bitte einmal darauf, wie sich durch eine unterschiedliche Betonung auch die „Aussagekraft“ dieses Satzes verändert!
Bei Lindner darf man sich jetzt wieder an den hier in den Titel gestellten Abzählreim erinnern. Oder wäre ein anderer besser?
„Ene, mene, miste; es rappelt in der Kiste!“
Die Fortsetzung dieses Spruchs, mit „Ene mene meck, wir laufen alle weg!“, ist aber in der Realität am Nürburgring ein wenig anders:
- Das Personal bleibt überwiegend erhalten. Ihr Arbeitgeber trägt nun einen anderen Namen!



